Kapitel 7

 

 

Die Aufgaben wurden nicht weniger und Sam und Frederick hatten immer weniger Zeit für sich, ihr Tag fing wegen des Sagu Trainings um 4 Uhr an und endete erst gegen 6 wenn es zum Abendbrot ging. Oft waren die Kinder sehr ermüdet. Samantha die gerade Schularbeiten machte, stöhnte.

„Aufstehen, Training, Duschen, Frühstücken, Unterricht, Mittagessen, Unterricht, Training, Duschen Hausarbeiten, Abendbrot und dann beinahe schon wieder ab ins Bett. Ich wünschte der Tag hätte 48 Stunden dann hätte ich wenigstens noch ein bisschen Zeit für mich.“

„Hör bloß auf dann würde deinen Vater bestimmt noch was einfallen was wir machen könnten, aber du hast Recht. Die 2 Wochen Kaserne waren dagegen Urlaub. Aber freu dich, übernächstes Wochenende sind wir eingeladen nach Weila. Lilina hat Geburtstag und meine Eltern, deine Eltern und uns eingeladen. Offiziell hat uns natürlich Fürst de Moreno eingeladen. Aber ich hatte einen Brief von ihr bekommen in dem Sie vorsichtig fragte ob wir kommen wollten.“

Sam lächelte.

„Ein großes Wagnis für ein kleines Fräulein, ihr schreibt euch öfters nicht wahr?“

„Ja, und mit jedem Brief mag ich sie mehr ich könnte mir vorstellen dass sie meine Königin wird.“

„Dafür ist es aber noch ziemlich früh.“

„Da hast du Recht. Aber ich würde es gern schon bekunden wenn wir da sind, ich möchte gern ein wenig mehr Zeit mit ihr Verbringen.“

„Weila ist sehr weit entfernt, beinahe über 3 Stunden mit dem Auto.“

„Ich war auch noch nicht oft dort. Wie ist die Stadt.“

„Was fragst du mich?“

„Du bist dort aufgewachsen.“

„Ich bin in Tarwal aufgewachsen. Das gehört zwar zu Weila aber es ist die übelste Gegend dort. Du machst dir keinen Begriff davon wie es dort aussieht, es ist wesentlich schlimmer als die Gegend um die Kirche von Pastor Baumann.“

„Ich war noch nie in einem Elendsviertel, es ist schon schlimm genug dass es sie gibt. Aber bevor ich dich und die anderen Jungs von der Straße kennen gelernt habe, habe ich nicht wirklich darüber nachgedacht. Das Schloss ist von so etwas zu weit entfernt.“

„Du warst ein Kind. Dein Vater macht zwar viel aber durch die vielen Kriege bleibt manches auf der Strecke. Ich denke oft an die Fabrik die neben der Küche steht, eines Tages werde ich sie eröffnen, ich will dann das vor allen Frauen die alleinerziehend sind dort arbeiten. Damit kann ich ein paar Kindern meine Kindheit ersparen.“

„War es sehr schlimm, du redest nicht oft über Sapon und den anderen.“

„Was heißt schlimm, wir hatten meistens zu essen und zu trinken. Ich hatte einen Schlafplatz und Freunde die meine Familie waren. Anders kannte ich es nicht, vermutlich würde ich jetzt schon auf dem Strich gehen weil Sapon mich verkauft hätte. Ein beinahe unausweichliches Schicksal.“

„Beinahe?“

„Ja ich war sehr gut, ich hätte nur jeden Tag noch mehr stehlen müssen und versuchen müssen so lange es ging noch da zu bleiben. Dann hätte ich das Geld genommen und wäre abgehauen. Aber ich wäre wahrscheinlich auf dem Strich gelandet.“

Samantha hatte es ganz sachlich erzählt ohne Emotionen, Frederick war ein klein wenig geschockt. Er wusste wirklich nicht viel von dem Leben seiner Freundin bevor sie ihn begegnet war.

„Ricky ich hätte eine Idee.“

„So welche denn?“

„Wenn wir nach Weila fahren könnten wir vielleicht schon freitags starten, dann könnte ich dir  Tarwal zeigen.“

„Allein lassen sie uns da nie hin.“

„Mein Vater und Liam könnten mitgehen. Ich würde dir erst das Haus zeigen in dem ich aufgewachsen bin und dann könntest du Tarwal kennen lernen.“

„Das würde ich gern. Komm wir fragen deinen Vater.“

 

Gabriel hörte gespannt zu.

„Das kann ich nicht allein entscheiden, der Terminplan für das Wochenende ist jetzt schon sehr knapp und ich müsste euch für Freitag frei geben. Dabei wäre das noch das kleinere Problem, wenn ich ehrlich bin sehe ich es nicht gern wenn du Frederick in eine solche Gegend gehst und auch Sam hat dort nichts mehr verloren.“

„Papa bitte, in unserem Haus wird Frederick nichts geschehen, wir könnten mit dem Auto dorthin fahren und dann zum Marktplatz laufen dort könnte er sich umsehen und dann würden wir wieder ins Auto steigen und in ein Hotel fahren, am nächsten Tag könnten wir dann zusammen mit dem Königspaar und Mutter zum Schloss des Fürsten.“

„Ich frag Ronald wartet einen Moment. Ihr braucht nicht nach draußen gehen.“

Gabriel sprach mit Ronald im beisein der Kinder. Dieser war erst nicht einverstanden, aber Gabriel verstand den Wunsch von Frederick und stellte sich unbewusst auf die Seite der Kinder. Schließlich willigte Ronald ein aber nur unter strengster Geheimhaltung sollte es stattfinden. Die Beiden freuten sich sehr und versprachen darüber zu schweigen. Sie gingen wieder hinaus.

 

Babs und Ria waren auf dem Schulhof und warteten auf Sam sie erzählte nichts von dem was sie vorhatten. Doch Frederick erzählte was sie noch machen wollten. Ein paar Jungs standen bald dabei und hörten zu. Erst recht als er von einem Ausflugziel sprach. Lamila war einer der Schönsten Gegenden aus der Umgebung von Weila und ganz Austina. Es war schon Gebirge und ein Wasserfall fiel in ein wie es aussah Bodenloses Loch. Beinahe den Ganzen Tag über war ein Regenbogen über diesen Wasserfall zu sehen. Die Vegetation darum war so stark das man ihn nur von einer höheren Aussicht aus sehen konnte. Daran grenzte auf einem ebenen Gelände ein Freizeitpark. Fast alle waren schon mal dort gewesen und Samantha staunte das sie so was Schönes in unmittelbarer Nähe ihres frühern Zuhause hatte. Es würde ein wunderschönes Wochenende geben.

 

Der Freitag war gekommen gegen morgen fuhren sie los und waren am Mittag im Hotel und aßen erst eine Kleinigkeit. Sam konnte wie immer nicht warten ungeduldig rutschte sie von einer Pobacke auf die andere.

„Sitzt endlich still, sonst bleiben wir hier.“ Drohte ihr Vater. Sam versuchte ruhiger zu sein und riss sich zusammen.

Dann fuhren sie zu ihrem ehemaligen Zuhause. Der Junge der die Tür bewachte kannte Sam noch aber er war erstaunt als sie aus den teuren Wagen ausstieg, er sah auch die beiden Männer und den Jungen der bei ihr war. Aber er würde sie nicht rein lassen.

Sam ging mit Frederick auf das Haus zu. Frederick betrachtete das halb verfallene Haus und die schmuddelige Gestallt die anscheinend den Eingang bewachte. Sam zog ihn einfach mit sich.

Sie blieb vor dem Eingang stehen.

„Ich will zu Sapon.“

„Verpiss dich Samantha du hast hier nichts mehr zu suchen.“

„Ich werd dir gleich zeigen was ich hier zu suchen hab, einmal hab ich dir schon die Nase gebrochen. Das kannste gern noch ein 2tes Mal haben. Mach platz.“

Unwillig ging der Junge zur Seite. Sam und Frederick gingen nach oben. Sapon war allein in seinem Zimmer. Sam hatte angeklopft. Er sah sie erstaunt an als sie und Frederick eintraten.

„Ah Samantha, was verschafft mir die Ehre?“

„Ich wollte dich besuchen.“

„Lass dich ansehen.“ Er nahm ihr Hand und drehte sie einmal herum.

„Nicht übel, es scheint dir gut zu gehen, behandelt er dich ordentlich, der dich gekauft hat?“

„Sogar sehr ordentlich.“

„Das ist gut, wer ist das da, ist das sein Sohn darf der auch ab und zu mal über dich steigen?“

Frederick kochte vor Wut doch Sam hielt ihn zurück.

„Das ist nicht sein Sohn und es steigt keiner über mich, ich lebe seid über einen Jahr enthaltsam.“

„Wie traurig, wenn du Lust hast schick ihn raus und ich zeig dir was du versäumst.“

„Heute nicht Sapon.“ Samantha musste lachen über Fredericks entsetztes Gesicht.

„Also Samantha was willst du hier?“

„Ich wollte ihn zeigen wie ich gelebt habe. Ich gehe zur Schule Sapon, es ist ein Internat in Tiez.“

„Hört sich gut an, das Fräulein hat also Kariere gemacht, aber wer ist der Vogel und hat er einen Mund.“

Nun konnte Frederick sich nicht mehr zurückhalten.

„Den habe ich und du solltest ein wenig höflicher sein es wäre besser.“

„Da spricht einer von Höflichkeit, er kommt in mein Haus und stellt sich nicht mal vor, aber ich bin unhöflich.“ Sagte er zynisch.

„Sapon bitte und Ricky nimm nicht alles persönlich. Sapon darf ich dir Frederick vorstellen.“

„Einen Moment mal… du gehst auf ein Internat in Tiez,  bei aller Vorsicht von dir Samantha, dort gibt es nur eins und dieser Vogel heißt Frederick, gibt es dort noch mehr die den Vornamen haben?“

„Nein Sapon nur einer.“

„Du bist Samantha Rosner? Mein kleines Fräulein Regenbogen?“

„Woher weißt du davon?“

„Ich höre viel, du weist doch Diebe sind gut informiert. Also bist du es?“

„Ja.“

Sapon kniete sich vor Frederick.

„Verzeiht mir mein Prinz, fühlt euch hier wie zu Hause. Mein Haus ist euer Haus, stimmt sogar denn es gehört eigentlich dem Staat.“ Er lachte frech und stand wieder auf. Jetzt schüttelte er den verblüfften Frederick die Hände.

„Wollt ihr zum Essen bleiben? Ich glaube es ist fertig.“

„Sapon wir haben bereits….“ Weiter kam Sam nicht.

„Paperlapp, ihr esst mit.“ Sagte er frohgelaunt und ging nach unten. Dort begrüßte er jetzt auch Gabriel und Liam.

„Wau der beste Sagumeister den Bajorla im Moment hat. Ich fühl mich geehrt.“

Sam staunte.

„Du kennst Liam?“

„Sicher Fräulein Rosner, wer kennt ihn nicht.“

Sapon war zum Sie übergegangen, Samantha wusste das er sie nicht verarschen wollte, es war seine Art Achtung zu zeigen. Sie würde ihn nie wieder sehen und etwas tat es ihr leid. Sie hatte nicht vergessen was er ihr angetan hatte bevor sie gegangen war, aber es war die Gegend hier die die Menschen zu dem machten was sie waren nicht die Menschen selber. Ehe sich die 4 versahen hatten sie etwas zu essen. Als einige Kinder mit Portemonnaies  wiederkamen griff Frederick unbewusst an seins. Sapon lachte.

„Wir werden unseren Prinzen nicht bestehlen.“

„Ich kenn eine die es mit aller Regelmäßigkeit macht.“

„Samantha?“

„Ja, sie ist unmöglich.“

„Bei mir hat sie es auch versucht. Versohlt ihr den nackten Hintern das hilft, aber ordentlich.“

Sam wurde feuerrot im Gesicht und versuchte ihre Verlegenheit zu verbergen. Gabriel grinste jetzt auch was sie noch Verlegener machte. Die beiden Jungen verstanden sich gut trotz ihres Standesunterschiedes. Als sie gingen zog Sapon Sam zu sich.

„Wir sehen uns bestimmt mal wieder.“ Flüsterte er ihr ins Ohr.

Samantha lächelte.

Sie gingen scheinbar allein weiter aber Sam bemerkte einige junge Männer die sie beobachteten, sie wollten nichts von ihnen, sie bewachten sie im Auftrag von Sapon. Er gab dem Prinzen hier den Schutz über den er in seinem Reich verfügte. Gabriel und Liam bemerkten es auch und ließen es zu. Auf dem Marktplatz bewegte sich Sam deswegen übermütig von einer Ecke zu anderen nur um das Geschäft in dem sie mal geklaut hatte machte sie einen Bogen, sie zeigte Frederick alles was sie kannte. Gabriel erriet was sie ihn erzählte die erste Begegnung mit ihm, er erklärte es Liam der verständnislos dem munteren Treiben von Sam zusah. Aber Frederick sah noch was anderes er sah das Elend dass hier herrschte. Menschen die um Almosen bettelten und Frauen die sich verkauften. Männer die aussahen als wenn sie jeden zusammenschlagen würden der sich ihnen in die Quere stellt und Frauen die geschlagen worden waren, aber die blauen Flecken nicht verbargen da es zu ihrem Leben dazu gehörte. Er sah die verschmutzten Kinder die so wie Sam erzählte für ihren Lebensunterhalt stahlen und musste zusehen wie ein Kind geschlagen wurde das dabei erwischt wurde. 

„Es ist schrecklich hier.“ Sagte er leise.

„Es ist ihr Leben und war auch meins, Ricky.“

„Ja es tut mir beinahe Leid dass ich dich damals so beleidigt habe.“

„Beinahe?“

„Ja wenn ich es nicht getan hätte, hätten wir uns nicht geschlagen und ich hätte dich nicht so kennen gelernt, wer weiß ob ich dann heute hier wäre?“

„Es sollte alles so sein wie es jetzt ist.“

 

Im Auto war es erst sehr leise.

„Willst du die Fabrik immer noch?“ fragte Frederick.

„Ja von ganzen Herzen.“

„Du wirst sie bekommen.“

Sie fuhren zum Hotel zurück. Am nächsten Tag fuhren sie dem Königpaar entgegen zusammen fuhren sie zum Schloss des Fürsten. Dort wurden sie offiziell mit einer Parade empfangen. Liam der mitgegangen war sah etwas erstaunliches wie selbstverständlich hatte sich die Gruppe um König Ronald formiert. Erst gingen die Königin und Frau Rosner neben den Fürstenpaar ins Schloss, dann kamen der König und der Prinz unbewusst oder gewollt liefen Gabriel und Sam so zwischen ihnen das sie jederzeit eingreifen konnten was immer auch geschah. Hier schützten 2 Menschen ihren Herren, Liam ahnte das sie ihr Leben geben würden für den Menschen der ihnen am nächsten Stand. Er würde seinerseits die Beiden Kinder schützen so gut es ihn möglich war. Sie waren jetzt schon seine Familie.

 

 

Sapon hatte ganz andere Sorgen, er hatte etwas gehört was ihm gar nicht gefiel. Sam war in Gefahr, warum Sam? Er wusste sich keinen Rat. Er würde eingreifen und sie schützen. Er hatte sie nicht immer gut behandelt, aber er wollte auf keinen Fall das ihr was passierte, jetzt nicht mehr er war sehr stolz auf sie. Er wusste dass sie unerreichbar für ihn geworden war, aber er konnte ihr Freund bleiben.

 

Sam bewunderte das Schloss es war ein Märchenschloss, das in Tiez war wunderschön und auch größer, aber dies war himmlisch ganz so wie sich ein Mädchen ein Märchenschloss vorstellte, es war ganz Weiß mit grauen Dächern und Zinnen und Türme. Die Einrichtung war wunderschön leicht und luftig wie das Schloss selber, alles erstrahlte in hellen Farben. Auch ihr Zimmer war einfach nur schön und grenzte an das ihrer Eltern. Der König und seine Familie waren etwas weiter entfernt untergebracht. So hatte Sam Muße sich die Flure anzuschauen wenn sie nach Frederick wollte oder so wie im Moment wo er sie hatte rufen lassen. Da Adrian natürlich genauso wie Irina mitgekommen war durfte sie allein zu ihm. Er war am grübeln.

„Was hast du?“

„Ich weis nicht wie ich es sagen soll. Ich liebe Lilina?“

„Das ist mir bekannt.“

„Ja… aber das ist noch nicht alles. Ich möchte gern dass sie so unterrichtet wird wie wir. Sie schreibt nette Briefe, sie ist klug. Aber eine gewisse Einfalt ist in den Briefen.“

„Wird sie im Schloss unterrichtet?“

„Ja.“

„Also warum nicht? Es gibt genug Lehrer die für gutes Geld auch Mädchen unterrichten.“

„Aber wie bring ich das ihren Vater bei?“

„Deiner könnte es befehlen.“

„Ja das könnte er, aber ob er es macht?“

„Frag ihn einfach. Ricky ich will nicht unhöflich sein aber ich hab noch eine Menge zu tun bis zum Ball und ich möchte gut aussehen also wirst du alleine gehen und ich werde zurück auf mein Zimmer gehen.“

„Ich dachte du kommst mit.“

„Nein.“

„Na gut dann mach ich es allein.“

Sam ging wieder auf ihr Zimmer und überlegte mit Irina was sie anziehen wollte.

 

Gabriel war bei Ronald. Der Besuch den sie hier machten war nicht nur ein Höflichkeitsbesuch sondern man hatte das eine oder andere noch mit Fürst Christian zu besprechen. Frederick freute sich das beide da waren.

„Was gibt es mein Sohn?“

„Vater ich muss dir was sagen. Ich hege sehr starke Gefühle für Lilina und ich bin mir fast sicher dass sie einmal meine Königin wird. Aber da ist etwas das ich bei ihr ändern möchte.“

„Jetzt schon?“ Ronald lachte.

„Bitte Vater, es ist ihr Unterricht. Ich wünsche das sie wie ein Junge unterrichtet wird aus ihren Briefen weis ich das sie sehr lernfähig ist und sehr intelligent. Würdest du mit ihren Vater sprechen?“

„Ich kann mit ihn sprechen auch über dein Ansinnen wenn es auch noch etwas früh ist. Ich habe deine Mutter auch sehr früh kennen gelernt und das gleiche gefühlt. Aber ich werde nicht in das Wort eines Vaters fallen. Noch nicht. Er muss es selber einsehen. Er kommt gleich zu uns wir haben noch anderes zu besprechen, wenn du willst kannst du bleiben und auch Sam dazu holen.“

„Wenn ich die noch mal störe hab ich Krieg. Sie steht wahrscheinlich vor dem Kleiderschrank und ich wollte mich auch fertig machen.“

„Gut dann rede ich mit ihm.“

 

Frederick ging zurück in sein Zimmer. Adrian erwartete ihn schon.

„Wo ist euer Geschenk für die junge Dame?“

„Geschenk…. Oh Schei…..benkleister. Ich hab es total vergessen es liegt im Internat. Ich muss nach Sam vielleicht hat sie eine Idee.“

Schnell machte er sich auf den Weg.

„Was willst du jetzt schon wieder?“ empfing ihn Samantha.

„Ich hab mein Geschenk vergessen.“

„Na toll. 2 Sonnabendnachmittage sind beim Suchen drauf gegangen und du vergisst es. Warte hier ich frag meine Mutter ob sie etwas hat.“

Samantha war auf den Flur als ihr Fürst Christian begegnete. Sie verneigte sich vor ihn.

„Fräulein Rosner es ist nicht angebracht das ihr euch vor mir verneigt.“

„Entschuldigung ich komm mit dem ganzen Kram immer noch nicht zurecht.“

„Darf ich euch was verraten, mein Vater hat beinahe graue Haare bekommen bis ich alles gelernt hatte.“

Sam kicherte, sie mochte diesen etwas untersetzten Mann mit einer Halbglatze jetzt schon gern.

„Lilina ist perfekt darin, ihr müsst sehr stolz sein auf sie.“

„Das bin ich, sie ist eine Zierde für jeden Vater.“

„Mein Vater wäre froh wenn er das von mir sagen könnte.“

„Ihr habt andere Aufgaben.“

„Ja das ist richtig. Fürst Christian darf ich etwas fragen?“

„Sicher doch.“

„Was haltet ihr davon das Mädchen lernen. Richtig lernen meine ich.“

„Im Internat ist es angebracht, bei euch ist von Nöten, aber sonst, Lilina lernt genug um sich unterhalten zu können.“

„Würdet ihr das gleiche auch von euren Sohn sagen?“

„Das ist etwa anderes Lilina ist ein Mädchen von Stand und wird einmal gut heiraten und Kinder bekommen. Das wird alles sein.“

„Ich bin die beste Freundin des Prinzen, ich darf euch vielleicht sagen dass sie sogar einmal sehr gut verheiratet sein wird und ich ihr genauso wie Frederick dienen werde. Wenn es sein soll. Ich bin das einzige Straßenmädchen das bei uns unterrichtet wird. Die anderen sind alles junge Fräuleins, die von Stand und Adel sind. Sie werden unterrichtet und das nicht wenig. Sie lernen genauso wie die Jungs. Teilweise sogar besser.“

„Wenn ihr so gut seid dann werdet ihr doch auch in Geschichte gut sein oder nicht?“

„Ja doch.“ Sam schluckte er hatte das einzige Fach gewählt in dem sie schlechter war als in allen Anderen. Sie hasste zwar nicht die Geschichte selber, aber die Zahlen und Daten waren ihr ein Gräuel.

„Gut hier hängen einige meiner Vorfahren sagt mir doch bitte was zu diesem hier er spielt in unserer Geschichte eine große Rolle.“

Sam sah auf das Bild und lächelte, ja diese Geschichte kannte sie.

„Es ist der erste Fürst derer de Moreno, er hat den damaligen König das Leben gerettet. Er war auf dem Schlachtfeld mit einem damaligen sehr abenteuerlichen König zusammen. Dieser König achtete nicht sehr auf sein Leben. Er war sehr verantwortungslos.

Wenn euer Vorfahre nicht dazwischen gegangen wäre hätte die Kugel ihn getötet. Er hat sein Leben gegeben für ihn. Mein Großvater…. Ok Ur.Ur.Ur und so weiter Großvater hat erwirkt das er dadurch zum Fürsten nachträglich ernannt wurde und da der damalige Fürst keine Nachkommen hatte wurde sein Sohn hier erzogen und ausgebildet, dadurch kam es das ihr heute der Fürst seid und euer Geschlecht es immer sein wird solange es einen männlichen Nachkommen gibt.“

Der Fürst sah sie lange an.

„Lilina soll lernen?“

„Ja.“

„Und es ist der Wunsch von Prinz Frederick?“

„Ja.“

„Dann will ich mich dem fügen.“

„Das wird er zu schätzen wissen.“

„Fräulein Rosner?“

„Ja.“

„Ändert euch nicht, Etikette hin, Etikette her. Ihr seid eine Zierde für derer von Rosner.“

„Wir haben keinen Adelstitel.“

„Die Person adelt, nicht der Titel. Aber nun muss ich mich beeilen sonst fall ich beim König in Ungnade.“

„Er ist sehr geduldig, grüßt ihn von mir dann bekomm ich es ab.“

Sam lachte aber die Selbstverständlichkeit mit der sie vom König sprach lies den alten Mann erschaudern.

 

Sam ging zu ihrer Mutter und fragte sie nach einem Geschenk für Lilina, sie hatte ein wunderschönes kostbares Tuch das sie ihr gab und sie ging damit zu Frederick und überreichte es ihn.

 

Während dessen wartete man auf Fürst Christian.

„Er läst auf sich warten.“ Sagte der König gerade als er ins Zimmer kam.

„Es tut mir leid aber ich hatte eine äußerst unterhaltsame junge Dame bei mir.“

„Samantha? Dann ist es zu entschuldigen.“ Ronald lächelte.

„Ja Fräulein Rosner hat eine sehr eigensinnige Art die Dinge zu erklären.“

„So? Was hatte sie denn?“

„Stimmt es das euer Sohn Interesse an meine Tochter hat?“

„Ja er sagte es mir, aber sie sind noch zu jung um so etwas abzumachen.“

„Das ist wohl wahr, aber er möchte dass sie mehr lernt.“

„Das sagte er mir und scheinbar auch Samantha.“

„Ja, ich bin damit einverstanden. Samantha hat mich überzeugt dass auch Mädchen sehr gut lernen können. Sie muss ein Ass in Geschichte sein.“

Gabriel lachte laut auf, das letzte wo sie ein Ass war, war Geschichte. Aber das würde er hier nicht sagen. Auch Ronald schwieg lieber. Er kannte ihre Vorliebe für Geschichte und Daten.

Sie unterhielten sich über Geschäftliches und bald war man sich einig. Der Fürst ging wieder.

 

„Ich würde zu gern wissen was Sam gesagt hat.“ Meinte Ronald.

„Lass sie rufen.“

Er tat es und hatte kurz darauf eine etwas genervte Samantha vor sich.

„Männer, sagt mal kommt einer von euch 3n mal auf die Idee dass es schwierig ist sich für einen Ball vorzubereiten wenn man immer   gestört wird.“

„Wir wollten nur wissen was du zum Fürst gesagt hast.“ Ronald schmunzelte.

„Ich habe nur etwas aus seiner Geschichte erzählt.“ Sie berichtete alles. Beide hörten erstaunt zu.

„Darf ich nun wieder gehen oder ich ziehe mein Schlafanzug an ich mach das ihr könnt drauf wetten.“

„Geh lieber und mach dich hübsch.“ Gabriel konnte nicht mehr vor lachen. Etwas wütend ging sie weg. Ronald sah ihr hinterher.

„Wir haben da eine etwas genervte junge Frau.“

„Mädchen.“ Wiedersprach Gabriel.

„Junge Frau. Wir müssen uns damit abfinden.“

„Ja sie werden langsam erwachsen.“

 

„Irina, wo ist das Kleid das ich zur meiner Einführung angezogen habe.“

„Im Schloss da wo es hingehört. Ihr könnt unmöglich 2mal das gleiche Kleid bei solch einem Wichtigen Auftritt anziehen.“

„Als ob irgendjemand darauf achten würde.“

„Sie werden nur darauf achten was die Begleiterin von Prinz Frederick anhat und morgen wird es in der Zeitung stehen.“

„Bitte Irina die Menschen haben doch sicher andere Probleme als meine Garderobe.“

„Sie haben nur solche Probleme, vor allen die Frauen, Ausnahmen sind die Königin und eurer Mutter.“

„Wisst ihr was meine Mutter trägt?“

„Eine dunkelgrünes Kleid.“

„Es wird wunderbar an ihr aussehen, sie ist sehr hübsch, schade dass wir nie die gleiche Garderobe anziehen können, sie hat eine so schöne Hautfarbe und ihre Braunen Haare sind einfach toll. Außerdem ist sie schön groß gewachsen. Ich bin viel zu blass, klein  und rothaarig, wenn ich ein grünes Kleid anziehen würde könnte ich genauso gut  noch gelbe Schuhe anziehen dann wäre die Ampel fürs Kinderzimmer perfekt.“

„Erstens ihr wachst bestimmt noch immerhin seid ihr erst 13, 2tens ihr habt wunderbares Haar wenn ich es erst mal hochgesteckt habe wird es wunderschön aussehen und manche Frau wird euch wegen eurer Haut beneiden, sie ist glatt und zart. Und ich habe ein wunderschönes Kleid das eure Mutter und Königin Sina selber ausgesucht haben. Setzt euch ich mach euch eure Haare.“

Um sie ab zu lenken fiel Irina ein anderes Gesprächsthema ein.

„Wie ich hörte habt ihr und Prinz Frederick eine Armenküche aufgebaut?“

„Ja, sie läuft sehr gut das war eine sehr gute Idee, ich hab nur ein anderes Projekt noch im Auge.“

„Noch eine Küche?“

„Nein daneben ist eine Riesige Fabrikhalle, ich möchte sie gern wieder aufmachen, Frederick, mein Vater und auch König Ronald haben mir schon Hilfe zugesagt. Nur könnte keiner von uns eine Firma leiten mein Vater und König Ronald nicht weil sie weis Gott etwas anderes zu tun haben und Frederick und ich sind noch nicht so weit.“

„Mein Bruder leitet sehr geschickt die Firmen meines Vaters, es wäre ihn bestimmt eine Ehre euch zu helfen.“

„Meint ihr? Das wäre wundervoll. Bitte fragt ihn sobald wie möglich. Wieder ein Steinchen das mich näher bringt. Irina wenn eure Familie so reich ist warum tut ihr dann hier Dienst?“

„Weil es mir eine Ehre ist euch zu leiten und ein wenig zu verwöhnen wenn ich es darf.“

„Ihr seid mir eine liebe Freundin geworden.“

Irina errötete über das liebevolle Geständnis. Bald war die Frisur fertig und Sam folgte Irina gehorsam zum Kleiderschrank. Irina holte ein Kleid heraus das Samantha den Atem verschlug, auch dieses war grün, aber es war lindgrün aus wunderschönen Organza das schimmerte und die Seide unter dem Kleid mit dem es gefüttert war schimmerte ebenso, die Seide fing kurz unter ihrem Brustansatz an und hörte kurz über ihren Knien auf. Die Arme, Brust und der Rest von dem langen Kleid waren aus dem superleichten Stoff.“

„Wau Frederick bekommt Stielaugen wenn er es sieht.“

„Und manch ein anderer junger Mann auch.“

„Andere junge Männer interessieren mich nicht Irina.“

Irina lächelte hatte sie doch noch genug Erzählungen von Sam im Ohr über den junge Grafen Maro, der Bruder von Babara. Aber sie schwieg.

„Warum seid ihr noch nicht umgezogen Irina?“

„Ich bleibe hier oben.“

„Warum, es wird sehr schön werden, dürft ihr nicht.“

„Ich verbringe den Abend mit Adrian hier oben, wenn ihr mich sucht ich bin hier auf eurem Zimmer.“

Jetzt lächelte Sam.

„Ihr geht mir euren Eltern nach unten, ihr könnt gleich schon zu ihnen es wird Zeit.“

„Und Ricky?“

„Wird mit seinen Eltern als letzter erscheinen damit die anderen sie gebührend empfangen können.“

„Das heißt wieder knicksen.“ Sam vollführte einen perfekten Hofknicks.

„Ausgezeichnet, wenigstens etwas das ihr gelernt habt von eurem Lehrer bevor er geflohen ist.“

„Der war doch nichts Irina. Oh bitte junges Fräulein das Füßchen setzt man so die Nase geht in die Richtung und die Hände müssen dort sein.“ Völlig verdreht stand Sam vor Irina, die musste nun doch lachen.

„Sam das war der 2te den ihr hattet, seid beim nächsten etwas netter.“

„Ich werde mir mühe geben.“

„Was hat der König zu euch gesagt.“

„Das ich mich bemühen soll.“ Sagte Sam etwas zu schnell. Das er ihr eine Tracht Prügel versprochen hatte wenn sie nicht gehorchte verschwieg sie lieber. Irina gehörte nun mal zu den Frauen über die sie mit so etwas nicht reden durfte. Doch gleich darauf lächelte sie wieder.

„Ich geh zu meinen Eltern.“

„Viel Spaß heute Abend.“

„Danke Irina den werde ich haben.“

 

Gabriel und Renata waren stolz auf ihre Tochter, im Stillen gab Gabriel, Ronald Recht. Sie war eine kleine Frau, den natürlichen Stolz den sie hatte verlieh ihr was Erwachsenes. Er war beinahe froh dass sie noch von einer kindlichen Ungeduld beherrscht wurde. Sie gingen nach unten, die meisten waren schon da. Sie gingen an den Tisch des Fürsten und nach einer kurzen Verbeugung setzten sie sich. Traurig erkannte Sam dass sie nicht neben Ricky sitzen würde. Lilinas Bruder Robert saß neben ihr. Als er ihr etwas enttäuschtes Gesicht sah lächelte er.

„Fräulein Rosner ich hoffe ihr gebt euch mit meiner Gesellschaft zufrieden. Mein Vater hat die Tischordnung kurzerhand geändert.“

„Entschuldigt bitte, es war unhöflich von mir, aber ich fühle mich zwischen soviel Menschen nicht gerade wohl. Da meine Erzieherin nicht da ist dachte ich dass Frederick neben mir sitzen würde um mir einige Peinlichkeiten zu ersparen. So wie diese hier.“ Sie lächelte schüchtern.

„Jeder der euch heute Abend sehen wird, wird keine Gelegenheit haben über eventuelle Fehler die ihr begeht nachzudenken. Dazu seid ihr viel zu schön, wenn es mir erlaubt ist das zu sagen.“ Er lächelte und sah wie sie errötete, was sie nur noch schöner erscheinen lies.

„Für wen ist der Freie Stuhl da neben euch?“ fragte sie um ihre Unsicherheit zu überspielen.

„Für einen Freund mit dem ich studiere.“

„Ihr studiert schon?“

„Ja, ich bin jetzt 16 genauso wie ihr war ich an einer ähnlichen Schule und mein Freund auch, die intensive Schule ermöglichte es uns das wir früher zum Studium zugelassen wurden. Übrigens sind wir an der Uni in Tiez. Aber erst seid einem Monat.“

„Dort werde ich auch bald sein. Na gut es wird noch 3 Jahre dauern, aber dann seid ihr noch nicht fertig und wir werden uns öfters sehen.“

„Ja das werden wir, allerdings ist das Gelände riesig ihr solltet es euch mal ansehen.“

„Wenn ich Zeit dazu habe gerne, wo ist eigentlich Lilina ich wollte ihr endlich gratulieren.“

„Sie musste noch mal auf ihr Zimmer, ihre Garderobe saß angeblich immer noch nicht. Sie ist sehr nervös wegen Frederick.“

„Das kann ich mir vorstellen.“ Sam lächelte. „Wann kommt euer Freund?“

„Oh es kann noch etwas dauern er hatte noch was zu erledigen.“

Der junge Fürst lächelte geheimnisvoll. Sam war etwas irritiert hatte aber nicht lange Zeit darüber nachzudenken, schon betraten das Königspaar und Frederick den Saal. Sie wurden groß angekündigt. Alle standen auf und verneigten sich vor ihnen. Sam verneigte sich genau wie ihre Eltern und erhob sich erst wieder als die 3 saßen.

Lilina sonst ein Vorbild an Tugend erschien auch und knickst vor dem Königspaar bevor sie sich setzte. Sam strahlte, die Beiden waren ein schönes Paar, und ihre Zuneigung gehörte nun schon ihrer zukünftigen Königin.

Robert sah diese wohlwollende Geste und freute sich für seine Schwester. Das Essen wurde aufgetragen und Sam kam wieder nicht zum Gratulieren. Sie seufzte, sie würde warten müssen. Doch sie unterhielt sich gut mit dem Robert.

„Wie ich hörte habt ihr meinen Vater dazu angeregt dass meine Schwester mehr lernen soll.“

„Ja Frederick wollte es gern ich war nur das Sprachrohr, allerdings finde ich es auch gut wenn Frauen richtig lernen, oder seid ihr anderer Meinung.“

„Zumindest bei euch nicht, euer Temperament ist einmalig, ich kann mir kaum vorstellen das ein Mann da mitkommt.“

„Ricky schafft es mittlerweile ohne aus der Puste zu kommen.“ Lachte Sam. „Darf ich euch fragen ob ihr schon eine Freundin habt oder ist das zu persönlich?“

„Ihr dürft fragen und ja ich habe eine junge Frau der ich sehr zugetan bin.“

„Seht ihr, wäre es nicht schön wenn ihr euch mit ihr über etwas mehr unterhalten könntet, als darüber was die Kinder gerade gemacht haben oder welches Kleid gerade in Mode ist. Redet mit ihren Vater sagt was ihr möchtet und macht ihn klar das es notwendig ist.“

„Ihr seid sehr überzeugend, macht so weiter und Austina wird euch zu Füßen liegen.“

„Och ich hab nicht vor ganz Austina zu ändern.“

„Nicht? Ihr  macht es gerade.“ Der junge Fürst lächelte.

 

 

 Zum Nachtisch getraute Samantha sich endlich aufzustehen. Sie wollte gerade auf Lilina zu gehen als sie den Überraschungsgast sah. Es war Julian von Maro. Babs Bruder. Sie war so erfreut dass sie alles um sich herum vergaß auch was sie sagen wollte. So stotterte sie.

„Lilina ich … glücklichen Herzwunsch. Ähm herzlichen Wunschglück, oh man ich bin gleich wieder da.“

Hoch rot im Gesicht entschwand sie und war glücklich das sie die Toiletten fand. Renata folgte ihr. Sam hatte sich auf einen der Toiletten eingeschlossen.

„Sam?“ Renata rief nach ihr.

„Ich bin hier.“ Sagte Sam und seufzte.

„Komm sofort da raus.“

„Mach ich nicht ich hab mich total blamiert.“

„Das hast du.“

„Haben es alle gehört?“

„Du hast laut genug geredet und dein Abgang war nicht zu übersehen.“

„Julian muss mich für einen Trottel halten.“

„Vielleicht, wenn den aber für einen hübschen. Komm endlich daraus.“

„Ich bleib hier für den Rest des Abends oder ich geh zu Irina.“

„Das wirst du schön bleiben lassen. Samantha Rosner würdest du jetzt herauskommen.“

„Bitte nicht Mama.“

„Muss ich deinen Vater holen. Er wird nicht erfreut sein wenn du ihn zwingst eine Damentoilette zu betreten.“

„Nein, ich komm ja schon, einen Moment noch bitte.“

„Du hast 5 Minuten dann bin ich wieder bei dir.“

„10.“

„4.“

„Ich komm gleich.“

„Gut ich warte draußen.“

Renata ging schmunzelnd nach draußen auf den Gang vor der Toilette. Frederick und Julian warteten dort schon.

Frederick grinste.

„Ist Samantha unpässlich?“

„Verkneif dir dein Grinsen noch bist du nicht zu alt für eine Ohrfeige, ihr Beide werdet schön zurück auf eure Plätze gehen sofort.“

Julian versuchte zu schlichten.

„Wir wollten nur helfen.“

„Junger Mann ihr kennt mich noch nicht genug, aber glaubt mir wenn ihr Samantha nicht eine Peinlichkeit ersparen wollte wird mein Mann sich mit euch Beiden befassen. Geht.“

Beide schlichen davon.

„Sie ist sehr streng.“ Raunte Julian.

„Das ist noch gar nichts im Vergleich mit ihrem Mann.“ Lachte Frederick.

 

Renata ging zurück und sah dass ihre Tochter immer noch verlegen war. Sie nahm sie in den Arm.

„Er gefällt dir sehr gut?“

„Ja Mama, es tut mir leid, das ich mich und euch so blamiert habe.“

„Ist schon gut Kleines. Er war gerade hier und hat sich erkundigt ob es dir gut geht.“

„Ricky auch?“

„Ja, aber ich hab Beide zu ihren Plätzen zurück geschickt. Wenn du ihn egal wärst würde er nicht mit Frederick hier her kommen.“

„Du meinst…?“

„Warte ab, wenn er etwas von dir will wird er sich erklären.“

„Warum gerade hier, ich mag schon solche Ansammlungen von Menschen nicht. Ich wünschte ich wäre wie Papa, er steht immer da wie ein Fels in der Brandung.“

„Ich verrat dir ein Geheimnis, ich bin mit solchen Gesellschaften aufgewachsen, aber deinem Vater waren sie immer zuwider es sieht nur so aus als wenn er ruhig wäre, dabei sitzt er genauso auf glühenden Kohlen wie du. Er hat gelernt seine Gefühle zu verbergen und genauso wirst du es schaffen. Aber erzähl es ihn nicht das ich es dir gesagt habe.“

„Dann haben wir ein Geheimnis?“

„Ja meine Kleine.“

„Das ist schön. Nun können wir gehen.“

 

 

Sie gingen zurück und Sam gratulierte Lilina ordentlich. Dann durfte Lilina einige ihrer Geschenke öffnen die auf einem riesigen Tisch aufgebaut waren. Die Musik ertönte und Frederick bat sie um den ersten Tanz mit dem sie das Tanzen eröffneten. Julian fragte Sam. Sie sah zu ihrem Vater und dieser erlaubte es ihr. Sie konnte den Blick nicht von Frederick und Lilina wenden. Julian schmunzelte.

„Was muss ein Mann tun um eure Aufmerksamkeit zu erlangen.“

Sam lächelte verlegen.

„Es tut mir leid, aber die Beiden sind ein zu schönes Paar. Ich bin so glücklich das sie sich gefunden haben.“

„Das ehrt euch, wisst ihr es gibt viele Gerüchte um euch und um den Prinzen. Eins davon ist das ihr ihn liebt.“

Sam lachte laut auf.

„Das tu ich auch, aber eher wie einen Bruder. Er ist mein Freund ein Leben ohne ihn wird es nicht geben. Aber seine Frau? Soviel Geschirr hat das Schloss nicht.“

„Geschirr?“

„Ja, als König wird er sehr beschäftigt sein, ich wäre keine Frau die sich nur damit zufrieden gibt ihn bei Tisch zu sehen oder abends in meinem Bett. Bei Tisch könnte es sein das dann das Geschirr kurzweilig Flügel bekommt. Ich bin nicht sehr geduldig.“

„Ihr seid einmalig, kaum ein junges Mädchen würde solche Reden halten.“

„Oh da bin ich  wohl mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten. Ich lern das nie.“

„Ändert euch nicht ich mag euch so wie ihr seid.“

„Es ist schön dass ihr da seid, ich hab mich sehr gefreut.“

„Heißt das das ihr mich auch mögt.“

„Ja Julian das heißt es.“

Er nahm sie fester in den Arm und tanzte mit ihr. Sam fühlte seine Stärke und die unendliche Geborgenheit die er ihr vermittelte. Beim zweiten Tanz klatschte Frederick allerdings ab.

„Sie ist wunderbar und sie liebt mich.“

„Hat sie das gesagt?“

„Ja ich brauchte gar nicht richtig fragen.“

„Ich freue mich so für dich.“

„Und was ist mir dir?“

„Was soll mit mir sein?“

„Sam ich bin nicht blind.“

„Ich mag Julian sehr gern. Aber alles andere hat noch Zeit.“

„Weis er es?“

„Ja.“

„Das ist gut, er ist ein anständiger Mann.“

„Danke dass dir meine Wahl gefällt.“ Sam ahnte dass er ein Veto einlegen würde wenn es nicht so war.

„Du hast in dieser Beziehung frei zu entscheiden.“

„Hab ich das? Sag mir das du ihn nicht überprüfen lassen hast.“

„Das sag ich gar nicht. Aber es war nur eine oberflächliche Prüfung immerhin ist uns seine Familie bekannt sonst wäre Babara nicht auf dem Internat.“

Sam war glücklich, sie war Frederick nicht böse, sie hatte sich entschieden mit ihn zu leben und das gehörte nun mal dazu. Er führte sie zu ihrem Platz zurück als das Orchester Pause machte. Während sie am Tisch saßen waren die jungen Leute bald in Gesprächen vertieft. Als Julian sie wieder aufforderte nahm sie dankend an, Frederick der auch aufgestanden war um nochmals Lilina aufzufordern machte eine Geste als wenn er ein Baby wiegen würde. Sam wurde hoch rot, wieder einmal, und fluchte innerlich. Julian lachte.

„Ich bring ihn um.“ Stöhnte Sam als sie auf der Tanzfläche waren.

„Ungehorsam gegen euren Prinzen?“ Julian schmunzelte immer noch.

„Das gehört dazu.“

„Babs hat mir erzählt wie ihr euch kennen gelernt habt, ich hoffe doch das wir uns nicht schlagen müssen.“

„Nein das brauchen wir nicht. Babs hat euch auch andere Sachen von mir erzählt.“

„Ja, von eurer Herkunft.“

„Julian glaubt mir ihr wisst gar nichts davon, irgendwann wenn ich euch besser kenne werde ich es euch vielleicht erzählen. Bis dahin müsst ihr geduldig sein.“

„Das werde ich, aber ich weiß was ihr in Zukunft sein werdet und wenn ihr es erlaubt werde ich euch besser kennen lernen.“

„Es wäre mir sehr recht.“

„Ich bin das ganze Wochenende hier was denkt ihr könntet wir morgen früh ausreiten?“

„Das müsste aber sehr früh sein, morgen Nachmittag haben wir noch was anderes vor.“

„Gut wann steht ihr auf?“

„Gegen 6 wollte ich aufstehen.“ Eigentlich hatte sie sich vorgenommen etwas zu trainieren, aber reiten war ja auch nicht schlecht.

„Sehr früh, also warum nicht.“

„Julian ich müsste meinen Vater fragen.“

„Darf ich es machen?“

„Wenn ihr möchtet.“

Nach dem Tanz ging Julian direkt zu Gabriel.

„Herr Rosner ich würde gern die Erlaubnis haben mit eurer Tochter einen Ausritt zu machen.“

Frederick der das gehört hatte war gleich Feuer und Flamme.

„Oh das wäre toll, allerdings stehen wir früh auf.“

Julian lachte.

„Das habe ich gehört, aber gegen einen frühen Ritt ist nichts einzuwenden. Hell genug wäre es, die Sonne geht dann schon auf. Entschuldigen sie Herr Rosner natürlich liegt die Entscheidung bei euch.“

Gabriel war es nicht Recht, aber er verbarg seine Gefühle er würde vor dem Schlafen noch mit Sam reden.

„Mit einer Wache, wäre ich einverstanden.“

Frederick freute sich, doch Sam hatte gemischte Gefühle, es war das erste Mal seid dem sie sich kannten das sie lieber ohne Frederick was unternommen hätte. Doch sie wagte es sich nicht etwas dagegen einzuwenden. Frederick wollte gleich zu Lilina und sie fragen. Ronald runzelte dir Stirn.

„Wo bleiben deine Manieren, du wirst erst Fürst Christian fragen.“

„Entschuldige bitte.“

Frederick fragte den Fürsten und der gern zusagte. So stand es fest dass sie am frühen Morgen ausreiten durften.

Sam schwebte auf Wolke 7 und war sehr glücklich, als Julian ihr am Ende der Feier einen Kuss auf die Wange gab glaubte sie das nichts ihr Glück trüben könnte beschwingt ging sie auf ihr Zimmer. Zu ihrer Verwunderung saß Gabriel dort anstatt Irina, er hatte sie weggeschickt.

„Vater?“

„Ja ich wollte mit dir sprechen.“

„Ist es wegen Julian?“

„Ja.“

„Wir wollen doch nur ein wenig Spaß.“ Rief Sam empört aus.

„Mäßige deinen Ton, setzt dich.“

Sam tat gehorchte.

„Ich hab euch beobachtet, der junge Mann ist von gutem Stand und dir angemessen, das ist die eine Sache. Aber ich wünsche nicht das du dich jetzt schon bindest.“

„Das hab ich doch gar nicht vor, er ist nur ein Freund.“

„Samantha lüg mich nicht an ich hab deine Blicke gesehen und auch die seinigen. Ich kann dieser Verbindung noch keinen Segen geben.“

Sam sprang auf.

„Das ist unfair, wie soll ich den Männer kennen lernen.“

„Im Moment noch gar nicht, du bist 13. Setzt dich wieder.“

Sam gehorchte wiederstrebend.

„Bitte Papa, ich mag ihn sehr gern und das morgen ist doch nur ein Ausritt, außerdem wird Frederick mit Lilina und ihrem Bruder dabei sein. Und noch eine Menge Soldaten. Liam und Adrian werden sich uns auch anschließen. Noch mehr Schutz und Anstand kann es doch gar nicht geben.“

„Sam ich meine es ernst du wirst morgen mit Julian sprechen, oder soll ich es machen.“

„Nein das brauchst du nicht.“ Sagte sie traurig.

„Ich werde mit ihm sprechen und mich von ihm trennen. Darf ich mich nun hinlegen ich bin müde.“

„Ja das darfst du, gute Nacht.“

„Gute Nacht Vater.“

 

Sam kleidete sich aus und legte sich in ihr Bett, als Irina kam um nach ihr zu sehen hörte sie dass Sam weinte. Sie hatte sie noch nie so herzhaft weinen gehört. Sie ging zu dem Kind und tröstete sie. Sam erzählte ihr in ihrem Kummer alles. Sie tat Irina leid, auf soviel musste sie verzichten, soviel Gutes tat sie für andere und musste jedes Mal zurückstecken. Sam weinte sich in den Schlaf. Am nächsten Morgen kleidete sie sich an. Sie zog ihre Uniform an die ihr ein wenig halt gab.

 

„Irina ich habe eine Bitte an euch.“

„Welche den Samantha?“

„Ich bin euch sehr dankbar dass ihr heute Nacht so nett zu mir gewesen seid und ich brauchte jemanden den ich meinen Kummer erzählen konnte. Aber bitte versucht nicht mit meinen Vater oder sogar mit dem König darüber zu sprechen, normalerweise habe ich über so etwas zu schweigen. Sie würden nicht erfreut sein wenn sie wüssten das ich mich euch anvertraut habe.“

„Sam nanntet ihr mich nicht gestern eure Freundin?“

„Ja und es war mir ernst.“

„Freundinnen sollten doch zusammenhalten, ich werde nichts sagen, aber wenn ihr wieder mal Kummer habt, kommt ruhig zu mir. Bei mir wird alles in meinem Herzen versiegelt bleiben was nicht nach außen getragen werden darf.“

„Danke Irina.“

„So nun verschwindet aber die anderen werden schon warten.“

Sam lächelte und für einen Moment vergaß sie ihre traurigen Gedanken.

Am Stall angekommen musste sie allerdings lachen. Lilina saß im Damensattel auf einem Pferd.

„Wie kann man so reiten.“

„Alles eine Frage der Übung, ich würde mich nie wie ein Mann auf ein Pferd setzen.“

„Ich kann so nicht reiten, wo ist mein Pferd.“

Frederick grinste.

„Hier.“ Er brachte ihr ein Pferd mit einem Damensattel.

„Sattel es sofort wieder um.“ Drohte Sam.

Julian und Robert lachten nun auch, natürlich war für Sam ein anders Pferd gesattelt und so konnten sie gleich losreiten.

Sam bewunderte Lilina die so zierlich in ihrem Reiterdress, das aus einem wunderschönen weißen Kleid bestand, aussah. Lilina war eine Puppe in ihren Augen.

„Lilina so kann man ja nicht mal einen Galopp reiten.“

„Eine Dame reitet auch nicht im Galopp.“

„Dann werde ich nie eine.“

Frederick lachte laut.

„Nein ich glaube auch nicht dass die Chance besteht.“

„Bevor aus dir ein Gentleman wird müssen wir auch noch üben.“ Konterte Sam ungezwungen, sie hatte nicht vor Frederick auch noch den Tag zu verderben. Sie ritten ein ganzes Stück und die Stimmung war sehr gelöst. Sam schaute sich um.

„Es ist sehr schön hier, gehört das Gelände noch zum Schloss?“

Robert nickte.

„Ja, dies alles ist noch ein Bewachtes Grundstück, als Kind bin ich hier viel geritten. Im Herbst kann man hier wunderbar jagen. Julian und ich haben hier schon manches Stück Wild erlegt.“

„Es muss herrlich sein zu jagen.“

„Wenn ihr möchtet und Prinz Frederick einverstanden ist können wir alle 4 hier im Wald mal jagen.“

Frederick war begeistert.

„Gern doch wir kommen im Herbst wieder.“

Sam wurde traurig, sie wusste dass wenn Julian dabei war es ihr nicht gestattet werden würde auch dabei zu sein. Frederick beobachtete sie. Keine Regung seiner Freundin entging ihm und er ritt langsam an ihre Seite und bedeutete ihr dass sie sich zurückfallen ließen.

„Sam deine Stimmung schwankt heute zwischen 0 und 100 was ist los mit dir?“ fragte er einfühlsam.

„Mein Vater hat mir weitere Treffen mit Julian untersagt.“

„Soll ich mit deinen Vater reden.“

„Danke für dein Angebot, aber das würde er nicht wollen.“

„Wenn du Hilfe brauchst ich bin da.“

Sam lächelte und dankte ihn noch mal.

„Sag mal müssen wir nicht bei kleinem zurück, wir werden zum Frühstück zu spät kommen.“

„Wir machen ein Picknick. ein Wagen ist vorausgefahren und hat schon Stühle und Tische zu einer Lichtung gebracht auf die wir zureiten.“

„Oh wie schön.“

Julian lies sich jetzt auch zurückfallen und sie unterhielten sich über neutrale Dinge. Endlich waren sie da, Lichtung war wohl ein etwas zu kleiner Begriff es war riesig und ein Bach floss hier durch.

„Es müsste herrlich sein hier ein Wettreiten zu veranstalten.“ Sagte Sam.

Julians Augen leuchteten.

„Ich würde gern mit euch um die Wette reiten, der Gewinner hat einen Wunsch frei.“

„Gern Julian.“

Frederick lachte.

„Vorsichtig Julian sie ist sehr gut.“

„Oh ich bin auch nicht schlecht, ich bin im Sattel groß geworden. Wer gibt das Startsignal?“

Frederick stellte sich zur Verfügung.

Sie ritten eine ganze Zeit nebeneinander aber bald wurde Julian schneller als sie an einen ungefallenen Baum ankamen der als Ziel diente hatte er gewonnen. Außer sich vor Puste stieg Sam ab. Julian half ihr dabei.

„Ihr seid wirklich sehr gut Samantha.“

„Aber ihr habt gewonnen. Julian ich muss mit euch sprechen.“

„Gut setzen wir uns.“

„Mein Vater denkt dass ich zu jung für eine Beziehung bin.“

„Da bin ich ganz seiner Ansicht, aber für eine Freundschaft die sich entwickeln würde währet ihr es nicht.“

„Er hat es mir untersagt euch zu sehen das hier ist das letzte Mal das wir uns privat sehen dürfen.“

„Ich würde gern mit ihn sprechen.“

„Julian tut das nicht er hat Mittel und Wege das wir uns wirklich nie wieder sehen können, er könnte euch des Landes verweisen oder euch töten lassen.“

„Daran zweifle ich nicht, aber Sam ich mag euch sehr gern, vielleicht entdecken wir das wir doch nicht zusammen passen, aber vielleicht werden wir immer zusammen sein. So oder so ist es mir Recht, aber ich will die Chance haben an eurer Seite zu bleiben so lange es geht.“

„Ihr wisst ja nicht was ihr aufgeben müsstet dafür.“

„Doch das weis ich, ich müsste meinen Namen und meine Herkunft weg geben wenn es soweit ist. Aber bis jetzt waren es immer Männer die mit dem jeweiligen König in den Krieg zogen und Männer waren es die den zukünftigen Regenten erzogen. Diesmal wird es eine Frau sein. Kein Mann von Stand wird sich als Hausmutter verdingen. Auch hier wird ein Kompromiss gefunden werden müssen. Ich bin bereit einiges aufzugeben, auch das Recht auf einen Erstgeborenen und Kindern überhaupt. Aber ich bin nicht bereit auf euch zu verzichten. Wollt ihr wissen was ich als Wunsch habe für meinen gewonnenen Ritt?“

„Gern Julian.“

„Ich möchte euch küssen.“

Sam wurde verlegen, außer Sapon hatte sie noch nie jemanden geküsst. Er zog sie hinter ein Gebüsch und hob ihr Kinn hoch mit einem Finger. Dann küsste er sie, erst vorsichtig dann stürmisch erwiderte sie den Kuss. Atemlos lies sie von ihm ab.

„Das war nicht der erste Kuss.“ Stellte er amüsiert fest.

„Julian ich bin keine Jungfrau mehr.“ Gestand sie schüchtern.

„Ich auch nicht, Samantha dürfte ich noch einen Wunsch äußern?“

„Kommt darauf an?“

„Darf ich euch duzen?“

„Gern, Julian ich hab auch einen. Bevor du mit meinen Vater sprichst küss mich noch mal, vielleicht ist es die letzte Erinnerung die ich an dich haben werde.“

Gern erfüllte er ihre Bitte. Dann half er ihr wieder auf das Pferd, mit roten Wangen kamen sie bei der Picknick Gesellschaft an.

Frederick grinste.

„Nun was habt ihr euch gewünscht für den gewonnenen Ritt?“

„Das du von Sam.“ Erwiderte er schnell, zu schnell.

Frederick der geschult war durch Sams Halbwahrheiten hörte die kleine Lüge heraus aber er sagte nichts sondern grinste frech so das Sam noch mehr errötete.

Auf dem Heimweg ritt er zwischen ihnen.

„Wie habt ihr euch geeinigt?“

„Ich werde mit ihren Vater sprechen.“

Frederick holte tief Luft.

„Ihr geht ein großes Risiko ein Graf Maro.“

„Ja Sam machte mich darauf aufmerksam, aber wenn ich jetzt nicht zu ihr steh bin ich ihrer nicht wehrt.“

„Ein gutes Wort. Sollte meine Hilfe nötig sein ihr habt sie.“

Beide bedankten sich.

 

Im Schloss angekommen bat Julian, Gabriel gleich um ein Gespräch. Dieser willigte ein. Sie gingen in eins der Büros das der Fürst den König und Gabriel zur Verfügung gestellt hatte.

„Graf von Maro womit kann ich euch helfen, hat Samantha nicht mit euch gesprochen?“

„Doch das hat sie.“

„Hat sie euch meinen Wunsch nicht deutlich genug erklärt.“

„Auch das hat sie gemacht.“

„Gut dann sehe ich eine weitere Unterhaltung als unnütz an.“

„Verzeiht mir wenn ich euch wiederspreche, aber ich bin nicht einverstanden mit eurem Wunsch.“

„Ich kann euch befehlen zu gehen.“

„Das könnt ihr und noch einiges mehr, dessen bin ich mir bewusst. Aber wenn ich nun nicht den Mut aufbringe mit euch zu reden werde ich Samanthas nie würdig sein.“

Gabriel gefiel was er hörte.

„Ich höre zu, sprecht.“

„Ich hege sehr große Gefühle für Samantha, ich möchte sie öfters sehen und mit ihr zusammen sein. Ich will sie kennen lernen. Sie ist anders als alle jungen Mädchen oder Damen die ich kenne. Seid ich sie sah reizt mich keine mehr. Ich bin bereit sollte es soweit kommen auf einiges zu verzichten. Bitte gebt uns diese Chance.“

„Ein Wort von mir würde genügen um eure ganze Familie gesellschaftlich zu vernichten.“

„Das kann ich mir gut vorstellen, trotzdem bitte ich euch es noch mal zu überdenken.“

Gabriel seufzte, er erkannte den Mut den dieser junge Mann hatte und den festen Willen, beides würde ihn helfen an Samanthas Seite zu bestehen. Gab es eine bessere Voraussetzung für einen Mann von Sam.

„Ich will es nicht allein entscheiden, geht jetzt sprecht mit niemanden auch nicht mit Samantha. Ich lass euch rufen.“

„Danke Herr Rosner.“

„Dankt mir nicht zu früh.“

 

Gabriel ging zu Ronald und erzählte es ihn.

„Ich bin deiner Meinung dass sie zu jung für so was ist. Frederick geh wieder hinaus wir haben was zu besprechen.“

Frederick hatte Gabriel gesehen und war ihn hinterher gekommen, er ahnte worum es ging und schüttelte den Kopf.

„Wenn es um Sam und Julian geht bleibe ich.“

„Gut dann bleib. Meine Meinung hast du gehört.“

„Ja und die von euch Herr Rosner kenne ich. Aber ich bin anderer Ansicht.“

„Sie ist noch zu jung Frederick.“ Warf Gabriel ein.

„Vielleicht ist sie das für einiges, aber erstens ist sie anders aufgewachsen wie alle jungen Mädchen die ich kenne und 2tens was habt ihr vor? Wollt ihr sie verheiraten, oder gar einen anderen Mann versprechen? Wenn ihr das vorhabt möchte ich lieber nicht in der Nähe sein wenn ihr es ihr sagt. Julian ist ein ernst zu nehmender Mann sie sollten eine Chance haben.“

Ronald schüttelte den Kopf.

„Das mag alles richtig sein was du da sagst, aber es ist noch zu früh.“

„Sie wird nicht gleich mit ihn ins Bett springen.“ Frederick seufzte.

„Frederick mäßige deinen Ton.“ Rügte sein Vater.

„Verzeiht mir, aber ich würde es gern sehen wenn sie sich treffen dürften.“

Gabriel und Ronald schwiegen einen Moment, dann nickte Ronald.

„Also gut“, sagte Gabriel.

„Sie werden sich treffen dürfen mit allem Anstand der geboten ist. Sag jemanden Bescheid das er den jungen Grafen rufen soll ich bin auf meinem Zimmer, und Frederick ich wünsche allein mit ihn zu sprechen.“

„Ja Herr Rosner.“

 

Gabriel ging wieder zu seinem Zimmer und wartete, lange dauerte es nicht.

„Julian ich habe mich mit König Ronald und Prinz Frederick beraten. Wie ihr seht brauchtet ihr nicht lange warten.“

„Voreilige Entschlüsse sind nie gut.“

„Einen anderen Ton bitte junger Mann.“

„Entschuldigt.“

„Schon gut, ihr dürft euch weiterhin sehen.“

Julian hatte nicht richtig verstanden, er hatte so mit einer Ablehnung gerechnet und war am Ende seiner Nerven, das er  hitzig erwiderte:“ Aber warum denn nicht ich liebe sie und wenn ich mich jetzt um Kopf und Kragen rede ich kann eurer Entscheidung nicht zustimmen.“

Gabriel lächelte.

„Nicht? Zuhören ist keiner deiner Stärken. Ich habe dir gerade meine Erlaubnis gegeben sie weiterhin zu treffen.“

„Oh.“ Julian wurde feuerrot.

„Verzeiht mir mein hitziges Gemüt, ich danke euch.“

„Julian behalte es du bekommst eine sehr energische junge Dame. Noch etwas, du wirst dich gebührlich und züchtig gegen sie verhalten. Sollte ich etwas Gegenteiliges hören reiße ich dir persönlich den Kopf von deinen Schultern. Nun geh schon zu ihr hin und sag es ihr.“

„Sie wird es mir nicht glauben.“

„Wenn du dazu nicht fähig bist werdet ihr ein Problem bekommen, verschwinde schon.“

„Danke Herr Rosner.“

Als er den Raum verlassen hatte musste Gabriel doch schmunzeln hatte nicht auch er mit allen Mitteln gekämpft um Renata für sich zu gewinnen. Auch ihn war es trotzt seiner Stellung nicht leicht gemacht worden eine Adelige zu heiraten. Einen Straßenjungen wollte man nicht in den erlauchten Kreis so einfach einziehen lassen. Doch auch seine Liebe hatte in diesen Mauern ihren Anfang gefunden.

Julian suchte Samantha und fand sie im Garten, Frederick und Irina waren bei ihr. Mit ängstlichen Augen sah sie ihm entgegen.

„Was hat mein Vater gesagt.“ Wagte sie leise zu fragen.

„Das wir uns auch weiterhin treffen dürfen.“

„Ist das wirklich wahr?“ Ihre Augen leuchteten.

„Ja wir hatten einen guten Führsprecher, danke Prinz Frederick.“

Dieser nickte nur.

Sam konnte ihr Glück nicht fassen sie tanzte um Julian herum und nahm ihn heftig in den Arm.

Irina sah sie strafend an und Julian lachte.

„Bitte Sam wenn du willst dass ich am Leben bleibe, sei nicht so stürmisch, ich soll mich sittsam verhalten.“

„Ich bin ja schon ruhig. Oh das muss ich meiner Mutter erzählen.“

„Sag es auch meiner und wenn du möchtest frag Lilina ob sie zu uns kommen möchte dann gehen wir gleich gemeinsam zum Mittagessen.“ Sagte Frederick. Schon rannte sie los.

„Julian darf ich euch sprechen?“

„Gern euer Hoheit.“

„Ich glaub Hoheit können wir weg lassen, wir werden uns oft genug sehen, Frederick und du reichen, aber nun etwas anderes. Sie ist ein wundervoller Mensch. Tu ihr nicht weh dann müsste ich dir wehtun und ich werde es machen, noch etwas sie ist mir heute schon direkt unterstellt. Sie wird immer mir gehorchen so hat sie es gelernt und so wird es bleiben. Du wirst zurückstecken müssen wenn ich sie rufe auch später, solltet ihr einmal heiraten dann wirst du mit einem Soldat verheiratet sein der zu gehorchen hat wenn sein Herr ihn ruft. Aber auf der anderen Seite ist sie eine sehr warmherzige Person versuch sie nicht zu ändern und verhalte dich anständig ihr gegenüber.“

„Das werde ich, hast du sie deswegen weg geschickt?“

„Ja kein Wort darüber was ich dir jetzt gerade gesagt habe.“

„Wie du befiehlst.“

„Das ist doch nicht schon wieder Sam oder?“

„Ich befürchte ja und Lilina hängt hinter ihr wie eine Fahne.“ Julian lachte laut auf. Vollkommen außer Atem kamen die Mädchen an.

„Wie schnell warst du?“ fragte Frederick erstaunt.

„Ich war bei deiner Mutter und hab es hineingerufen, dann bei meiner und dann hab ich Lilina geholt und bin zurückgelaufen.“

Frederick schüttelte den Kopf.

„Das gibt Ärger Sam bist du von allen guten Geistern verlassen. Dein Vater bringt dich um.“

„Nur wenn unsere Mütter petzen.“

„Lass uns zum Mittagessen gehen bevor du noch Hausarrest bekommst.“

Beim Essen beäugte sie vorsichtig ihren Vater. In seinen Augen stand das Versprechen das sie ihre Strafe zu Hause bekommen würde. Aber darüber mochte sie gar nicht nachdenken nun waren sie noch hier und für heute Nachmittag war der herrliche Ausflug geplant.

 

Sapon hatte einige Männer um sich herum versammelt, jeder wusste was seine Aufgabe war, der junge Mann der ihn geholfen hatte war stolz das Sapon ihn in seine Organisation, die schon nicht mehr nur aus jungen Straßendieben bestand, aufgenommen hatte.  Er ging in einen abgeschotteten Raum hier saß ein anderer Mann der es nicht so leicht gehabt hatte. Mit Folter hatte Sapon selber die Dinge aus ihm herausgepresst die er wissen wollte. Der Mann war mehr tot als lebendig. Mitleidslos gab Sapon ihn den Rest und befahl einigen Jungs die Leiche verschwinden zu lassen. Seine Aufgabe würde es sein Samantha zu schützen. Keine Sekunde war ihn in den Sinn gekommen die Polizei zu informieren. Er wurde gesucht. Einem mehrfachen Mörder glaubte keiner. Sein einziger Vorteil war das er nie einen angesehenen Bürger getötet hatte, so lies man ihn in Ruhe. Ein Gefängnis hätte den Fassadenkletterer sowieso nicht aufgehalten und so lange er in seinem Revier blieb fürchtete er die Polizei nicht allzu sehr.

 

Bevor sie sich umziehen konnte kam Lilina zu ihr. Sie war genau wie Samantha, mit einer weißen Jacke, Bluse und Hose gekleidet nur das es natürlich keine Uniform war, aber das war es nicht was Sam am meisten erstaunte Lilina hatte sich die Haare genauso gefärbt und gesteckt wie sie ihre hatte, ein Blick in den Spiegel lies sie sehen das sie wie Schwestern aussahen. Sam lächelte, die Haare würden für Frederick schon ein Schock sein, aber auch noch eine angedeutet Uniform. Er würde sich nicht sehr freuen.

„Lilina was denkst du wir könnten beide Kleider anziehen, ich hab hier ein paar sehr hübsche.“

„Du ziehst auch ein Kleid an, schade ich wollte Frederick überraschen.“

Sam dachte dass das auch wohl gelungen wäre im negativen Sinn. Frederick wollte keine 2te Samantha er wollte eine eigenständige Lilina. Bald hatte sie gefunden was sie gesucht hatte nun sahen sie sich zwar immer noch ähnlich aber es war nicht mehr so schlimm, Frederick schaute trotzdem etwas verduzt als er Lilina und Samantha zusammen sah.

„Sei lieb zu ihr und mach ihr vorsichtig klar dass du kein Ebenbild von mir haben willst.“

„Es war nicht deine Idee?“

„Nein diesmal bin ich unschuldig.“ Sie lachte und ging.

Frederick sah Lilina an sie schaute schüchtern zurück, er lächelte.

„Lilina komm wir setzen uns.“

Er wusste nicht genau wie er anfangen sollte, er wollte sie nicht verletzen.

„Gefalle ich dir?“

„Du siehst hübsch aus.“ Sagte er vorsichtig. „Ich hab eine Frage an dich. Was glaubst du empfinde ich für Samantha?“

„Du liebst sie.“

„Genau das ist es was ich dir erklären möchte. Samantha ist meine beste Freundin. Sie wird immer an meiner Seite sein. Doch es wird nur eine Frau geben die ich wirklich wie eine Frau lieben werde und das wird meine zukünftige Königin sein. Ich habe dir gesagt dass ich sehr viel für dich empfinde, du bist klug und wunderschön und so liebe ich dich. Du bist nicht wie Samantha und dafür bin ich sehr dankbar. Bitte Lilina versuch nicht ihr nachzuahmen. Ich möchte gern die wirkliche Lilina bei mir haben, ich möchte dich gern kennen lernen und wenn du mich in ein paar Jahren immer noch gern hast, werde ich dich fragen ob du meine Königin werden möchtest.“

„Ich dachte es wäre mehr zwischen euch.“

„Nein Sam liebt Julian und ich hoffe die Beiden werden glücklich. Das gleiche wünsche ich uns.“

„Sam hat mich vor  einer großen Dummheit bewahrt.“

„So vor welcher denn?“

„Ich habe mir das hier schneidern lassen.“ Lilina zog die angedeutete Uniform hervor. Frederick lachte.

„Ich bin mir sicher dass es dir gut steht, aber das Kleid ist schöner und deine wirkliche Haarfarbe.“ Sagte er vorsichtig.

„Sie kennt dich sehr gut.“ Sagte Lilina etwas traurig.

„Ja aber nicht so wie du mich kennen wirst. Hab vertrauen zu mir. Meine Liebe und meine Gefühle für dich sind ganz anders wie meine Freundschaft zu Sam. Das zum Beispiel werde ich nie bei Samantha machen.“ Er stand auf und zog sie zu sich hoch. Er küsste sie sanft. Als er sie los ließ, schmiegte sie sich an ihn. Er lächelte sie an.

„Bevor mehr passiert lass uns lieber gehen, sonst erschlägt mich mein Vater und deiner erschießt mich.“ Er lächelte sie an. Nun lächelte sie auch und ging gern mit ihm.

 

 

 

 

Sam freute sich das sie zu dem Park gefahren waren. Sie bestaunte den großen Vergnügungspark, der heute Nachmittag für die Öffentlichkeit gesperrt war. So konnten die Kinder jedes Karussell benutzen und überall süßes Naschwerk probieren. Der Wasserfall gefiel ihr so gut dass sie kaum davon genug bekam. Julian der mit durfte lachte.

„Hast du deinen eigentlichen Namen hier weg?“

„Leider nicht, aber ist mein ehemaliger Namensvetter nicht wunderschön.“

„Genauso wie die Namensvetterin.“ Er sah sie lieb an.

 Sam war ziemlich übermütig. Lilian wollte sich in einem der Souvenirläden etwas kaufen und ging mit Irina die auch etwas holen wollte zurück bis fast zum Ausgang.

Samantha überlegte. Sie hatte ihr Geld vergessen und wollte ihren Vater der sie immer noch etwas böse ansah nicht fragen. Frederick wunderte sich das sie nicht mitging.

„Willst du nichts kaufen?“

„Doch schon, aber… warte mal.“ Sie tanzte um Frederick herum und hatte sein Portemonnaie mit einmal in der Hand und versteckte es schnell.

„Hast du kein Geld dabei?“ fragte er arglos.

„Jetzt schon.“ Sagte sie unschuldig.

Sie lief los, Gabriel hatte das gesehen und lachte.

„Frederick hast du Geld bei dir?“

„Ja schon wartet einen Moment… Oh nein nicht schon wieder. Ich versohl ihr den Hintern.“

„Pass ein bisschen mehr auf und du hast meine Erlaubnis, hol es dir schon wieder bevor sie alles ausgibt.“

 

Als Sam merkte dass Frederick sie verfolgte rannte sie los. Doch noch weit vor dem Ausgang blieb sie stehen. Sie sah sich erstaunt um. Wo waren die Soldaten die den Ausgang bewachten und wo waren Irina und Lilina? Frederick hatte sie eingeholt.

„Gib mir sofort meine Geldbörse wieder.“

Ohne was zu sagen, oder ihn anzusehen reichte sie ihm sein Portemonnaie, alle Sinne waren bei ihr geschärft.

„Ricky was ist hier los? Wo sind die Soldaten und wo sind Lilina und Irina?“

Eiseskälte kroch in Frederick hoch.

„Sam komm wir holen Hilfe.“

„Ich bleibe hier. Geh schon.“

 

Frederick der nicht diskutieren wollte ging weg, aus einem Gebüsch hörte Sam ein leises Stöhnen. Sie ging hin. 4 Soldaten lagen da man hatte ihnen die Kehle durchgeschnitten. Der letzte der noch lebte tat gerade seinen letzen Atemzug. Entsetzt wich Sam zurück, wie betäubt ging sie zum Ausgang ohne darauf zu achten das sie selbst in Gefahr war. Stahlharte Hände legten sich mit einmal um ihren Mund. Sie versuchte sich zu wehren, aber sie war zu verwirrt um sich zu verteidigen. Sie wurde in ein anderes Gebüsch gezogen.

„Samantha nicht schreien.“ Sagte die vertraute Stimme Sapons.

Sie drehte sich um.

„Warst du das?“

„Nein kommt mit, sie haben eine Frau und die Fürstentochter.“

„Wer?“

„Söldner.“

„Wir müssen auf die Soldaten warten.“

„Meine Männer kümmern sich um die Söldner, es ist alle geregelt.“ Die eisige Kälte die sie aus diesen Worten hörte lies sie erschaudern, sie wusste wo zu er fähig war. 

Er nahm sie mit zum Ausgang, Sam sah wie Irina und Lilina bewegungslos zu einigen Wagen getragen wurden. Als sie im Auto saßen begann eine wilde Schießerei, die unvorbereiteten Söldner hatten keine Chance gegen Sapons Männer, schnell waren sie erledigt. Sams Sinne schwanden und sie musste sich an Sapon festhalten. Sie hatte früher viele Menschen sterben gesehen durch Frost oder Hunger, aber nie so. Das alles war zuviel für sie. Sie zitterte am ganzen Leib. Das Ganze hatte nur ein paar Minuten gedauert längst waren die Soldaten die zu ihrer Bewachung auf den ganzen Platz waren herbeigeeilt und stellten nun die Männer, diese ergaben sich widerstandslos. Sapon wurde von Samantha gerissen und musste sich mit verschränkten Händen auf den Boden legen. Auch er wehrte sich nicht. Sam die langsam wieder zu sich kam befahl den Soldaten das sie ihn los lassen sollten.

Gabriel kam auch.

„Was ist hier los.“ Fragte er seine Tochter.

„Männer haben Lilina und Irina entführt sie sind dort in den Autos und Sapon hat es mit seinen Männern verhindert. Sie sind tot die Männer und auch die Soldaten. Tot Papa…einfach tot und vielleicht sind es Lilina und Irina auch sie haben sich nicht mehr bewegt.“ Samantha hatte es tonlos gesagt, sie schwankte so dass Gabriel sie halten musste. Jetzt kamen auch Frederick und Ronald. Gabriel erklärte ihnen was vorgefallen ist. Sapon kniete vor dem König und den Prinzen.

„Bitte lasst meine Männer gehen, ich werde euch Rede und Antwort stehen.“

 

Auf Ronalds Befehl durften sich die Männer entfernen, von den Söldnern war kein einziger mehr am Leben. Man holte Lilina und Irina aus den Wagen und fuhr sie mit Autos nach Hause nachdem man festgestellt hatte dass sie nur betäubt waren. Sam hatte sich erholt und so blieb sie bei Frederick, ihrem Vater und den König, außer Liam wurden alle zum Schloss gebracht.

Sapon begann langsam zu erzählen.

„Ich habe gestern von dem Überfall erfahren, als Samantha bei uns war bekam eines der Mädchen die bei uns wohnt ein schlechtes Gewissen, sie erzählte von ihrem Freund und was sie gehört hatte. Dieser und sein Freund wollten heute eigentlich auch hier mitmachen, einen konnte ich überreden mit uns zusammen zu arbeiten, der andere gab seine Informationen nicht ganz so freiwillig.  Na ja das hat sich erledigt er wird nie wieder reden. Meine Männer halfen mir die Söldner zu töten, keiner ist Salonfähig und wenn es eurer Hoheit beliebt könnt ihr mich wegen verschiedener Verbrechen an den Galgen bringen, mir war nur wichtig das Sam geschützt wurde, den ihr galt der Anschlag nicht der Fürstentochter.“

Ronald hatte zugehört.

„Woher wollt ihr das wissen und wer steckt dahinter.“

„Das erste weis ich von dem Mann der nun tot ist er war wohl etwas besser eingeweiht, das 2te weis ich nicht. Aber sollte ich noch ein wenig länger leben könnte ich er herausfinden.“ Sapon lächelte.

Auch Ronald lächelte wegen der Verwegenheit von Sapon.

„Diesmal habt ihr einen Freischein. Könnt ihr den Anderen lebenden zum Schloss bringen?“

„Warum nicht vielleicht weis er was. Aber wie komm ich ins Schloss.“

„Liam wird dich begleiten.“ Sagte Gabriel.

 

Frederick und Sam hatten zugehört. Beide Kinder waren aschfahl im Gesicht. Frederick stöhnte laut auf.

„Was sie wohl verlangt hätten für ihre Freilassung?“

„Das wäre egal gewesen.“ Sagte Sam leise.

„Egal wie kannst du so was sagen, es wäre beinahe um dich gegangen.“

„Das Königshaus ist nicht erpressbar nie und nimmer, weder bei mir noch bei einer anderen Person.“ Antwortete sie immer noch sehr leise dann fing sie hemmungslos an zu weinen. Gabriel nahm sie auf den Arm und trug sie zu einem Wagen.

Frederick schaute hinter ihnen her.

„Vater du hättest nichts unternommen?“

„Das schon, aber ich hätte mich nicht erpressen lassen. Komm lass uns zum Schloss fahren.“

 

Irina und Lilina die Gott sei dank nichts mitbekommen hatten waren bald wieder auf den Beinen aber immer noch etwas schwach so das sie das Bett hüten mussten. Sam die sich sehr schnell erholt hatte lies es sich nicht nehmen Irina die zwar protestierte zu bedienen.

 

Sapon kam wenig später aufgelöst mit Liam wieder, sie waren unterwegs überfallen worden und bevor sie es verhindern konnten war der junge Mann erschossen worden, die Angreifer waren entweder geflüchtet oder selbst getötet worden.

„Verdammt Scheiße.“ Fluchte er vor dem König. „Da steckt ein hoher Mann dahinter, diese Saubande hatte gewartet bis ich mein Revier verlassen habe. Es tut mir leid er ist tot.“

„Daran kann man nichts ändern. Wir werden herausbekommen wer es war. Was habt ihr vor?“

„Ich gehe wieder zurück.“

„Kann ich etwas für euch tun immerhin habt ihr Samantha gerettet.“

„Auch meine Männer töten für Geld, wenn ihr schon fragt würde ich mich freuen wenn ihr es mir gebt.“ Sapon nannte ihn eine Summe.

„Und für euch?“

„Nichts nur freies Geleit für mich und einen Gruß an Sam.“

 

Er durfte gehen. Gabriel ging mit ihm und gab ihn das Geld. Dann ging er zurück, Ronald war sehr lange ruhig.

„Deine Tochter hat einen eigenen Bewacher.“

„Ja so wie es aussieht, ganz verstehe  ich den jungen Mann zwar nicht aber wir müssen ihn dankbar sein, Samantha verdankt ihn wahrscheinlich nun schon das 2te Mal ihr Leben.“

„Das 2te Mal? Ich versteh nicht ganz.“

„Er hat sie auf der Straße gefunden und großgezogen, allerdings war er kein Bruder für sie und zimperlich war er sicher auch nicht mit ihr, aber ohne ihn wäre sie verhungert und das wusste sie.“

„Das Leben auf der Straße ist schwer. Aber er ist ein mehrfach gesuchter Mörder.“

„Was glaubst du wäre aus mir geworden wenn mein Vater mich nicht von der Straße geholt hätte, ich war nicht brav, auf der Straße überlebst du nicht wenn du brav und artig bist.“

„Nein wahrscheinlich nicht wir sollten dankbar sein das er zumindest für eine Person etwas empfindet.“

„Er hat vorgestern schon deinen Sohn geschützt.“

„Frederick?“

„Ja nachdem wir das Haus verlassen hatten sind wir zum Marktplatz gelaufen, auf den ganzen Weg dorthin hatten wir neben den üblichen Soldaten in Zivil eine fast unsichtbare Arme um uns herum die jeden davon abhielt sich uns zu nähern.“

„Es gibt vieles Merkwürdiges, wenn wir zu Hause sind lass ich untersuchen wer daran schuld sein könnte, immerhin muss es noch ein paar Menschen geben die wissen wer den Auftrag gegeben hat.“

„Du meinst ein paar lebende Menschen.“ Gabriel schmunzelte

„Richtig ein paar lebende.“ Er schüttelte den Kopf über den Gefährten den er nun schon seid seiner Jugend kannte, aber dessen dunkle Vergangenheit ihn immer wieder ein Rätsel war. Zumindest hatte Frederick einen kleinen Einblick in das Leben seiner Freundin gehabt, wenn es auch im Nachhinein kein angenehmer war.

Als sie wieder in Tiez angekommen waren ließ Ronald alles untersuchen, zuerst dachte er das die Verräter unter den Leuten des Fürsten waren, dann aber wurde sein Verdacht immer stärker das er aus den eigenen Reihen kam. Wenn das so sein sollte würde er schwere Entscheidungen treffen müssen. Doch den richtigen Tätern kam er nicht auf die Spur, so musste er sich gedulden. Mit Schaudern dachte er daran worauf er warten musste, darauf dass jemand Samantha noch mal angriff.

 

Kapitel 8

 

Das Schuljahr war fast vorbei und es stand ein neues Schulfest bevor, diesmal sollte den Eltern vorgeführt werden wie tüchtig ihre Kinder im Sport waren. Es sollten die verschiedensten Übungen aufgeführt werden. Sam und Frederick die am Sonntag ein wenig mehr Zeit zur Verfügung hatten waren am fechten. Sam lag diese Sportart nicht so sehr und so waren ihre Bemühungen sehr mäßig, wiedereinmal hatte Frederick eine Runde gewonnen.

„Sam gib dir etwas mehr mühe.“

„Es ist langweilig.“

„Ist es nicht. Du weist wir haben nur noch 2 Wochen und mit Liam gibst du dir ja auch mehr Mühe.“

„Der ist ja auch im Stande und legt mich übers Knie.“

„Oh wenn du darauf stehst kann ich es auch sehr gern machen. Komm eine Runde noch.“

„Ricky bitte. Es ist Sonntag und ich werde doch wohl einen Tag in der Woche haben wo ich ein anrecht darauf habe mich zu erholen.“

„Hast du und nun heb deinen Degen.“

„Sklaventreiber.“

„Immer wieder gern. Außerdem bezweifle ich das du in der Lage bist mich länger als 10 Minuten hin zu halten.“ Er grinste frech.

Samantha gab sich nun schon mehr Mühe, die mit stumpfen Enden versehenen Degen trafen öfters ihr Ziel wie vorher und die Elektroden an Fredericks Köper gaben nun schon öfters ein Signal  an die Lampen ab die hinter ihnen Standen und die mit einer Tafel verbunden waren. Diesmal gewann der junge Prinz nicht so leicht.

Lächelnd verneigte sich Sam leicht vor ihn, und er tat es ihr gleich.

„Wenn wir boxen dürften hättest du es nicht so leicht.“

„Du weist was dein Vater gesagt hat. Er wollte nicht das die Mütter zu verängstig sind. Ein Degenkampf ist da schon eleganter.“

„Für heute war es das ja wohl ich freu mich schon aufs Abendessen.“

„Ja und danach machen wir noch eine Stunde.“

„Denkste. Das läst mein Vater niemals zu, es würde zu spät werden.“

„Hat er schon, ich hab seine Erlaubnis.“

„Ich möchte auch gefragt werden.“

„Mach ich doch. Ich frage dich ob du es dir erlauben könntest einen Befehl von mir zu verweigern.“

„Hau bloß ab bevor ich vergesse wer da vor mir steht.“

Grinsend ging er, er lachte als er das laute Fluchen von ihr hinter sich hörte.

3 Stunden später ging Samantha wieder zur Turnhalle. Sie war etwas zu früh aber sie wollte ein wenig ohne ihn üben. Enttäuscht stellte sie fest das der Steg auf dem sie übten besetzt war. Sie sah den Beiden die dort am kämpfen waren zu. Sam erkannte sie nicht sofort wegen der Masken die sie zum Schutz vor den Gesichtern trugen. Der Größere kämpfte sehr elegant wenn auch etwas aggressiv, der Kleinere hatte keine Chance gegen den größeren. Als sie die Masken abnahmen sah sie dass es Aaron und Kai waren. Aaron war am schimpfen.

„Du kämpfst als wenn du noch nie einen Degen in der Hand gehalten hättest.“

„Von wegen du schlägst so hart zu als wenn du einen Knüppel in der Hand hättest. Wir sind ein Team hast du das vergessen?“

„Ich nicht aber du anscheinend. Immerhin kommen unsere Eltern und man kann ja auch was gewinnen und ich will nicht unter den Verlierern sein.“

Kai seufzte und wartete auf weitere Vorwürfe doch da hatte Aaron, Samantha gesehen.

„Ah Fräulein Rosner was verschafft uns die Ehre eines so hohen Besuchs.“

„Aaron bitte, ich habe auf so was keine Lust.“ Stöhnte Sam.

„Vielleicht aber darauf mit mir einen kleinen Wettstreit zu veranstalten?“

 

Darauf hatte Sam eigentlich noch weniger Lust. Doch sie kapitulierte und zog sich richtig an. Sie stellte sich auf und schon nach der ersten Minute wusste sie dass es ein Fehler gewesen war. Sie verteidigte sich so gut sie konnte, aber anders wie Frederick der ihr immer wieder Gelegenheit gab Anzugreifen, war Aaron sehr unfair. Eine Weile machten sie noch weiter, bis Samantha aus den Augenwinkeln heraus sah das Frederick zu ihnen kam. Er sah wie sehr sie bedrängt wurde und schließlich aufgab. Aaron grinste gemein. Frederick lächelte.

„Aaron du solltest dir einen Gegner suchen der Gleichstark ist.“

„Redest du von dir, im Fechten konntest du mich noch nie schlagen.“

„Einen Versuch wäre es wert.“

„Gern doch.“

Nun grinste auch Samantha, sie wusste wie gut Frederick wirklich war, sein Fechtmeister im Schloss hatte ihn viel beigebracht. Leider weigerte er sich Samantha zu unterrichten da sie nicht den nötigen Ernst mitbrachte und so war es im Schloss Fredericks Sache sie zu trainieren. Sie setzte sich auf den Fußboden und forderte Kai auf es ihr gleich zu tun.

Es war genauso ein ungleicher Kampf wie den, den sie gerade ausgetragen hatte. Eleganz und Können traf hier auf die rohe Gewalt von Aaron, nicht lange und er musste sich geschlagen geben.

„Wie ich sehe hast du viel gelernt, es wäre schön wenn wir öfters mit einander trainieren könnten.“

„Ich habe kaum Zeit dafür, Samantha und ich sind zu beschäftigt unser Tagesplan zu knapp bemessen.“ Wies er ihn zurück.

Aaron schaffte es gerade noch eine Boshafte Bemerkung zu unterdrücken. Verärgert ging er und nahm Kai mit.

„Musste das sein?“ fragte Sam.

„Was?“

„Du hättest freundlicher Ablehnen können.“

„Du hast Recht.“

„Habt ihr viel Zeit miteinander verbracht bevor ich kam?“

„Die meiste Zeit, ja.“

„Ihr seid einmal sehr gute Freunde gewesen und heute zeigst du ihn die kalte Schulter, auch wenn es dir nicht mehr gefällt er ist hier Schüler und wird zu uns gehören. Vielleicht hat er sich mehr ausgemahlt, vielleicht wollte er dein bester Freund sein. Vielleicht denkt er immer noch, das er heute an meiner Stelle sein könnte.“

„Das wäre er vermutlich nie, es gibt einige Jungs hier die es eher geworden wären, als er, wenn es dich nicht gebe.“ Sagte Frederick ernst.

„Das mag sein aber es wären Jungs gewesen ich glaube Aaron hat ein wirkliches Problem damit dass ich ein Mädchen bin. Seltsamerweise spüre ich bei den anderen Jungs nicht soviel Ablehnung. Aber ich denke auch mal es kommt auch davon wie die Jungs aufwachsen und wenn ich an die meisten Eltern denke die ich bis jetzt kennen gelernt habe waren diese angetan von den Mädchen die hier unterrichtet werden.“

„Ja es hat sich hier einiges geändert und ich bin froh darüber.“

„Komm lass uns noch ein wenig die Degen kreuzen du tollkühner Held der mich so verteidigt hat.“

„Der tollkühne Held hilft dir gleich ich glaube ich sollte dich wirklich mal übers Knie legen.“

„Das würde ein etwas merkwürdiges Bild abgeben denn ich bin nicht gewillt mich von dir versohlen zu lassen und wer weis wer den Hintern dann rot hätte.“ Lachend nahm sie ihre Position ein. Sam gab sich wirklich Mühe und beide Kinder waren erschöpft als sie aufhörten.

 

 

Das Sommerfest war da und Sam war diesmal wesentlich lockerer. Sie freute sich auf die Vielzahl der Spiele die angeboten wurden und bei denen man zusehen konnte. Sie bestanden aus einen Laufwettbewerb, einen Schwimmturnier, Turmspringen und einem Fechtkampf. Dies sollte am Samstag gezeigt werden. Sonntag sollten dann noch ein Schießturnier an dem sich auch die Lehrer beteiligten und ein Hürdenlauf stattfinden. Am Nachmittag sollten dann die Gewinner geehrt werden.

Nach dem Frühstück durften erst die Läufer zeigen was sie drauf hatten. Sam rief übermütig Billy zu die sich hier zu gemeldet hatte und einen recht passablen 4ten Platz machte. Sie freute sich mit Babs die sich nicht angemeldet hatte und beglückwünschten die Freundin. Danach durfte die unterer Stufe zeigen was sie in Gymnastik drauf hatten, zu Klängen moderner Musik zeigten sie ihr Können auf den Rasen.

Jetzt ging es in die Schwimmhalle die festlich von den Kindern geschmückt worden war. Ria die mittlerweile zu einer wunderschönen jungen Dame herangereift war stand auf einem Startblock. Wie ein Pfeil durchpflügte der  schlanke Körper das Wasser als wenn es keinen Wiederstand gebe, wie Sam und die anderen Kinder schon im Voraus gesagt hatten schlug sie als erste nach 4 Runden an das Wasserbecken an. Laut wurde verkündet dass sie einen neuen Internatsrekord aufgestellt hatte.

 

Ein Wasserballett zeigte die Eleganz der Schwimmer die nicht nach Rekorden heischten. Dann ging es zum Mittagessen. Die Turmspringer mäßigten sich da sie gleich danach dran waren. Auch hier herrschte große Eleganz und jeder Sprung wurde gebührend mit Applaus belohnt. Alles in allem zeigte es sich das die Schüler in einer ausgezeichneten sportlichen Verfassung waren. Als letztes sollte das Fechtturnier stattfinden bevor man sich zu einem gemütlichen Grillabend zusammenfand.

4 Paare fochten gegen einander aber die Gruppen wurden ausgelost. Sam hatte einen leichten Gegner und gewann spielend. Fredericks Training hatte sich bezahlt gemacht. Sie hoffte dass sie im nächsten Durchgang weder auf Frederick noch auf Aaron stieß. Timothy ein Junge aus der oberen Stufe wäre ihr lieber gewesen. Doch sie hatte kein Glück das Los gab ihr Aaron zum Gegner, mit gemischten Gefühlen betrat sie den Steg und machte sich fertig. Er kämpfte hart er wollte es allen zeigen dass er besser war als ein Mädchen, seine Hiebe waren unfair aber nicht gegen die Regeln. Liam der die Aufsicht hatte konnte ihn nur ermahnen etwas gemäßigter zu kämpfen aber alles half nichts. Er nahm sich vor später mit ihn zu reden. Frederick gefiel es gar nicht. Doch er konnte es nicht ändern.

Sam die sehr geschockt war von Aaron stellte ihn zu Rede.

„Was sollte das Aaron wir sind hier um Spaß zu haben nicht um uns umzubringen.“

„Weibern sollte es nicht erlaubt sein einen Degen zu führen.“ Erwiderte er gehässig nichts ahnend dass ihn einer zugehört hatte. Sam ging zu ihren Eltern und setzte sich zu ihnen. Sie wollte nichts mehr zu ihm sagen jedes Wort wäre zuviel gewesen. Doch Frederick der es gehört hatte ging auf ihn zu.

„Aaron merk dir eins, wer Samantha angreift, greift auf direkten Wege mich an, vielleicht hast du es vergessen du hast nicht nur auf mich einen Eid abgelegt sonder auch auf sie, du bist uns beide zum Gehorsam verpflichtet. Solche Reden und ein solches Verhalten kann ich nicht dulden.“

Er ließ ihn stehen ohne eine Antwort abzuwarten.

Der Kampf zwischen Frederick und Timothy war ein eleganter Kampf beide hatten sehr viel drauf und jeder war begeistert von ihren Ausführungen.

Timothy verlor nur knapp gegen den jungen Prinzen als sie freundschaftlich auseinander gingen raunte er ihn zu.

„Schnapp dir den Mistkerl und zeig ihn wie widerlich sein Verhalten war. Wenn ich gewonnen hätte würde ich es jetzt machen.“

„Ich werde ihn zurechtweisen, danke.“ Gab Frederick zurück.

 

 

Lächelnd ging Aaron nach einer kleinen Pause hoch. Als Frederick auch oben war nahm er seine Schutzmaske ab. Frederick nickte und legte seine ebenfalls zur Seite. Liam schaute die Beiden böse an. Doch er war nicht in der Lage sie herunter zu holen. Frederick entfernte den Schutz seines Degens, Aaron erbleichte. Er hatte keine Chance gegen den jungen Prinzen der aussah als wenn er mit dem Degen geboren worden war.  Er verletzte ihn nur leicht doch jeder Hieb trug den Namen von Sam. Aaron gab auf. Wutendbrand verließ er den Saal.

Das Publikum war geschockt, Sam sah sich um und stand auf um den Prinzen zu gratulieren sie klatschte in die Hände nun taten es ihre Mitschüler gleich und auch die Eltern klatschten Beifall wobei keiner wusste warum. Frederick hatte gewonnen, aber der Spaß war ein wenig gewichen durch das Verhalten der Beiden. Gabriel ließ erst Frederick zu sich kommen.

„Musste das so offen geschehen?“

„Ja, ich kann nicht zulassen das Samanthas Autorität in Frage gestellt wird von niemand. Er brauchte diesen Verweis.“

„Er wird noch einen bekommen, aber ich bitte dich, dass du dich in Zukunft etwas mäßigst, Veranschaulichung  von roher Gewalt geziemt sich nicht für einen Prinzen.“

„Das sehe ich ein und es tut mir leid dass ich mich hab gehen lassen.“

„Schon gut, du hast gut gekämpft ich bin stolz auf dich. Wenn es dich nicht zuviel Überwindung kostet bitte doch eben Minister von Grossart zu mir. Sonst schick jemanden anderes.“

„Ich werde ihn vernünftig bescheid sagen.“

 

Frederick suchte ihn.

„Minister von Grossart, Herr Rosner wünscht euch zu sprechen.“

„Gern doch.“

Mit etwas mulmigem Gefühl begab er sich zu ihm. Gabriel saß in seinem Stuhl und las etwas, er ließ ihn zappeln.

„Oh entschuldigt, ich hatte noch etwas Wichtiges zu tun.“

Der Minister sah dass Gabriel einen Prospekt über irgendwelche Sonderangebote eines billigen Ladens bei Seite legte.

„Ihr wolltet mich sprechen?“ fragte Axel von Grossart er konnte sich kaum beherrschen.

„Ja, es ist mir unverständlich was Aaron immer wieder dazu veranlasst meine Tochter anzugreifen. Ich dachte eigentlich ich hätte mich letztes Jahr unmissverständlich ausgedrückt. Noch einmal solch ein Fehlverhalten und Aaron wird der Schule verwiesen.“

Jetzt reichte es dem Minister immerhin war er wer in seinem Beruf.

„Ich glaube kaum das ihr in der Lage seid das zu bestimmen, ich verlange das König Ronald auch ein Wort dazu sagt.“

Spöttisch hob Gabriel eine Augenbraue.

„Ihr verlangt es, nun gut wie ihr wollt. Ihr könnt davon ausgehen das wenn ich ihn jetzt damit behellige ihr euren Posten als Minister los seid. Ich könnte mir gut Vorstellen das ein Aufenthalt in einem kleinen Dorf für längere Zeit euer Gemüt kühlen dürfte.“

„Dazu seid ihr nicht in der Lage.“ Wagte er zu trotzen.

Abfällig lächelte Gabriel.

„Nicht nur dazu.“ Sagte er jetzt kalt. „Minister von Grossart, ihr bemerkt rede ich euch noch mit euren Titel an, mit Beiden, es ist Aarons letzte Chance sich zu rehabilitieren. Ich wünsche dass ihr ihn nach dem Grillfest mitnehmt und heute Abend ein ernstes Wort mit ihm redet. Sollte er nicht einsichtig sein wird er die Schule verlassen. Solltet ihr nicht einsichtig sein werdet ihr Tiez für immer verlassen, ich werde dafür sorgen das ihr nie wieder hier her kommt ihr könnt euch als Bauer verdingen, oder sonst was. Solltet ihr aber zu der Einsicht kommen das es besser ist mit euren Sohn zu sprechen und ihn dazu zu bewegen sich bei meiner Tochter ernsthaft zu entschuldigen hat, bekommt er noch mal eine Chance. Die Letzte. Sollte er nicht dazu in der Lage sein sucht eine andere Schule für ihn. Die Unterhaltung ist damit beendet. Geht.“

Eingeschüchtert ging der Minister, er dachte an den Eid den Aaron schwören musste und wusste mit einmal das Gabriel die Macht dazu hatte ihn etwas zu Befehlen. Er sprach nicht mit dem König er wagte es sich nicht. Dieser sah belustigt das verkniffene Gesicht von ihm und ging zu Gabriel.

„Was um alles von Bajorla hast du ihn erzählt.“

„Nur das es besser wäre wenn er das tut was ich sage, ich habe ihn in Aussicht gestellt sein Leben als Bauer auf dem Land zu verbringen ohne Titel ohne alles.“

Ronald lachte.

„Ich kann mir vorstellen dass ihm das nicht gepasst hat.“

„Er wollte mit dir sprechen. Was sollte ich machen.“ Gabriel grinste.

„Gott bewahre, es ist schon gut so. Meinst du das es noch was nützt.“

„Er wird Aaron gehörig den Kopf waschen, ich musste nur seinen Hochmut etwas kühlen.“

„Du hast es geschafft.“

„Ja ich bin recht gut darin.“

„Wenn er sich nicht ändert such eine andere Schule für ihn.“

„Das werde ich machen, aber nun habe ich Hunger und freue mich aufs Grillen.“

Die beiden Freunde gingen gemeinsam nach unten in den Hof, hier war es sehr gesellig. Etwas später tanzte man zu einer Kapelle.

 

 

Minister von Grossart nahm seinen Sohn mit nach Hause. Dort angekommen wartete er bis seine Frau ins Bett gegangen war. Er nahm eine Reitgerte und schlug Aaron damit auf den Rücken. Bis dieser zu Boden ging.

„Bist du verrückt geworden?“ fragte er nachdem er aufgehört hatte. Aaron erhob sich.

„Ich hasse sie, diese Schlampe, diese Hure.“

„Das mag sein, aber noch ist es nicht an der Zeit.“

„Wann den, letztes Jahr sagtest du mir das du was unternehmen wolltest und dann geht alles in letzter Minute daneben nur weil deine Söldner zu bescheuert waren eine Fürstentochter von einer dreckigen Schlampe zu unterscheiden. Wie konntest du nur solche unfähigen Leute anheuern?“

„Sie waren nicht unfähig, es war dieser Verbrecher der alles vereitelt hatte und sie war schließlich mit der Gouvernante von Samantha unterwegs. Aber du könntest heute an ihrer Stelle sein. Du wärst heute Aaron Rosner, zukünftiger Berater des Königs wenn du dich nicht so lächerlich anstellen würdest. Du wirst dich bei ihr entschuldigen.“

„Das werde ich nicht machen.“

„Dann wirst du der Schule verwiesen, noch können wir was machen, noch ist nicht alles verloren.“

„So was können wir noch machen?“ er rieb sich seinen Rücken aber er wagte es nicht etwas darüber zu sagen. Als er noch nicht aufs Internat ging hatte sein Vater ihn öfters geschlagen. Heute bekamen seine beiden Schwestern und seine Mutter für gewöhnlich die Prügel ab wenn sein Vater sein Gemüt kühlen wollte. Auch Aaron hatte seine Schwestern das ein oder andere Mal schon geschlagen und beinahe einmal seine Mutter. Es war ein tolles Machtgefühl als er ihre ängstlichen Augen sah, genauso würde Samantha ihn irgendwann mal ansehen. Er hörte wiederwillig seinem Vater zu.

„Du wirst dich bei ihr entschuldigen und du wirst in nächster Zeit freundlich zu ihr sein, natürlich nicht zu freundlich das würde auffallen, du zeigst das du dich geändert hast, mach ihrer besten Freundin schöne Augen und sieh zu das du Fredericks Vertrauen wieder erlangst.“

„Ich soll mit diesem fetten Ding Freundschaft schließen.“

„Babara von Maro ist durchaus nicht dick, außerdem hat es was wenn man zugreifen kann beim nageln. Aber du wirst dich anständig benehmen nicht so wie auf deinem 14ten Geburtstag wo du die Hure die ich dir geschenkt hatte fast umgebracht hast.“

Aaron grinste gemein. Es hatte ihn Spaß gemacht, erst hatte er dem Luder das naive Kerlchen vorgespielt, woher sollte sie wissen das er seine erste mit 12 gehabt hatte und zum Schluss wimmerte das selbst noch junge Mädchen unter ihn, so brutal wie er zu ihr gewesen war musste wohl selbst der Zuhälter nicht gewesen sein. Diesen musste sein Vater ein schönes Stückchen Geld mehr geben damit er sich nicht beschwerte das seine Ware so sehr beschädigt war.

„Warum soll ich mich mit Babara zusammentun.“

„Weil sie Dinge weis die Samantha nie jemand anderen erzählen würde. Was Frederick weiß, ist auch Samantha bekannt und was sie weiß erzählt sie ihrer Freundin.“

„Das glaub ich weniger, Samantha ist verschlossen wie eine  Kerkertür.“

„Das denkst du nur, Weiber können ihr Maul nicht halten. Zu Samantha wirst du freundlich sein, du wirst sehen in spätesten einem Jahr ist sie tot. Und mit einer toten Hure wirst du dich ja wohl abfinden können. Denk immer daran, was ist schon ein Jahr für ein ganzes Leben am Hof.“

Aaron war eher skeptisch, er kannte Frederick genau schließlich waren sie mal Freunde gewesen, aber versuchen konnte man es ja.

„Gut ich werde mich morgen im Beisein von Herrn Rosner bei ihr entschuldigen und bei Frederick.“

„Das ist in Ordnung. Geh nun schlafen.“

„Ja Vater.“

Axel von Grossart schenkte sich noch einen Weinbrand ein und setzte sich in einen weichen Sessel, in Gedanken durchspielte er die Szene die er mit Rosner erlebt hatte, aber diesmal war nicht er der Angeklagte sondern ein andere armer Kerl der von seinem Sohn zurechtgewiesen wurde.

 

 

Am nächsten Morgen ging die ganze Familie wieder ins Internat. Vater und Sohn gingen gleich zu Gabriel. Aaron tat sehr schuldbewusst. Im Bett hatte er sich immer und immer wieder eine glaubwürdige Entschuldigung zurechtgelegt und sie am frühen Morgen mit seinen Vater durchgespielt, bis dieser zu Frieden war. Gabriel sah ihn ernst an.

„Herr Rosner ich würde mich gern bei Samantha entschuldigen.“

„Ich werde sie holen lassen.“

 

Frederick ging mit ihr. Aaron kniete sich zur ihrer Überraschung vor sie hin.

„Samantha mein Verhalten war unentschuldbar, es tut mir aufrichtig leid.“

„Steh wieder auf, wenn du dich etwas mehr in Gewalt bekommst dann ist es gut. Sag mir doch warum du so reagierst?“

Aaron stand wieder auf.

„Bei mir ist eine Sicherung durchgeknallt. Als wir neulich gegeneinander gefochten haben dachte ich dass Frederick sich auch mir wieder mehr zuwenden würde. Natürlich nicht in dem Maß in dem ihr zueinander gehört. Wir waren mal sehr gute Freunde durch meine Schuld ist das zerstört worden. Ich habe meine Bestrafung dafür bekommen aber Vergeben wurde mir bis heute nicht.“ Kurz sah er Frederick an senkte dann aber den Blick.

Frederick seufzte, Aaron hatte recht er konnte ihn einfach nicht vergeben. Kai und Les trug er schon lange nichts mehr nach. Doch der Verrat den Aaron begangen hatte nahm er doppelt schwer. Er wandte sich an Rosner.

„Er hat Recht ich hab ihn bis heute nicht verziehen, das ist nicht fair.“ Er drehte sich wieder zu Aaron.

„Es war nicht schön dich abzukapseln, trotz meines Versprechens was ich beim letzten Schulfest gab hab ich mich nicht daran gehalten, du bist und bleibst ein Schüler dieses Internats und ich werde mich auch bessern.“

Sams Lächeln bestätigte ihn das sie es richtig fand. Gabriel nickte.

„Wenn du es so wünscht wird es so sein. Aaron ich werde dies nur noch einmal sagen, es ist deine letzte Chance hier zu bleiben.“

Aaron nickte. Sam war das alles viel zu ernst.

„Können wir nun frühstücken ich habe einen tierischen Hunger. Kommt ihr beide.“ Sie hakte sich bei den Verblüfften Jungs unter und zog sie hinaus. Gabriel und der Minister sahen ihn hinterher.

„Es tut ihn wirklich leid er hat fast die ganze Nacht nicht geschlafen ich weis es ich war auch sehr lange wach um über mein Verhalten nach zu denken. Auch ich möchte mich entschuldigen bei ihnen Herr Rosner und sie bitten mir mein Benehmen nicht nachzutragen.“

„Ich freue mich immer wenn ich ein gutes Verhältnis zu den Eltern unserer Schüler habe, schließlich sind sie mehr wie Schüler und ich werde sie ein Leben lang begleiten. Wenn nichts weiter vorfällt war das die letzte Unterhaltung in der Art die wir gestern geführt haben. Ich nehme ihre Entschuldigung an.“

Axel von Grossart verneigte sich leicht und ging. Gabriel war sich nicht sicher ob das ganze Ernst gemeint war zu schnell kam die Verwandlung, er würde abwarten.

 

Sam freute sich auf den Schießwettbewerb endlich mal was, was sie wirklich gut konnte. Sie hatte sehr scharfe Augen und eine noch ruhigere Hand zum Schluss standen nur noch sie und Frederick vor den Zielscheiben.

„Diesmal  hab ich dich.“ Raunte sie Frederick zu.

„Nur im Traum.“

Sie lachte und legte an, spielerisch erreichte sie die höhere Punktzahl und freute sich diebisch. Noch während des Hürdenlaufs musste Frederick sich ihr genießerisches Gerede anhören. Aber er freute sich für sie mit.

Nach dem Mittagessen ging es an die Verleihung der Trophäen, jeder bekam einen kleinen Pokal auf dem Name, Art des Wettkampfs und Datum eingraviert war. Stolz hielten die Kinder ihre Preise in den Händen. Doch die Darbietungen waren noch nicht zu Ende. Einige der Kinder hatten noch etwas im Geräteturnen eingeübt, sie waren als Häftlinge verkleidet und mussten nun die Geräte als Hürden nehmen um einem Imaginären Gefängnis zu entkommen. Andere waren als Wärter verkleidet die es am Anfang schwer hatten ihnen zu folgen, alles sah urkomisch aus da sie mit Absicht viel verkehrt machten. Mancher Slapstick war mit eingebaut worden so das die Zuschauer herzlich lachten. Beide Gruppen vollführten allerdings auch sehr viele gute Aktionen die ihnen die Bewunderung aller einbrachten. Es wurden gekonnte Saltos vollführt und gewagte Sprünge, genauso wie eine perfekte Darbietung am Stufenbarren. Die Häftlinge waren lange voraus, doch alles half nichts,  am Ende wurden sie wieder eingesperrt so sehr sie sich auch zierten. Zum  Schluss liefen die Wärter auf Herrn Paskalskie zu zogen ihn in die Mitte und mit einer Ausladenden Geste machten sie den Leuten pantomimisch klar das er es mit ihnen einstudiert hatte. Dieser verneigte sich leicht verlegen. Die Zuschauer klatschten begeistert, Sam war so abgelenkt das sie nicht merkte dass Frederick sich entfernte. Erst als sie und andere Kinder die Geräte aus der Halle brachten vermisste sie ihn. Sei half auch noch Matten herein zu tragen. Sie setzte sich wieder auf ihren Platz, als sie sah dass Timothy vor das Publikum trat sich verneigte und von einem Zettel las.

„ Verehrte Majestäten, liebe Gäste, Herr und Frau Rosner und liebe Mitschüler, ich hoffe ich hab keinen vergessen?“ er grinste.

„Zum Abschluss bevor wir wieder einmal das köstliche Essen von Frau Rosner zum Abend genießen dürfen in klammern grinsen, halt mal wer hat eigentlich diesen Text geschrieben?“

Frederick der in einem langen Mantel gehüllt war kam raus, sah sich ernsthaft den Zettel an und sagte:“ Ich.“

„Oh dann wird es wohl richtig sein.“ Sagte Timothy schaute ihn mit hocherhobenen Augenbrauen etwas skeptisch hinterher und wartete bis Frederick sich wieder entfernt hatte und warf den Text weg. Das Publikum lachte leise.

„Liebe Zuschauer als Huldigung für unsere weiblichen Gäste und unsere Mitschülerinnen möchten wir ihnen was vorführen, eine kleine Tanzeinlage.“

 

Moderne Musik erklang und 10 Jungs kamen in langen Mänteln mit Sonnenbrillen und Hüten im Marsch in die Turnhalle. Zur Begeisterung des Publikums legten sie einen Art Stripp hin und standen im Tütü da. Sofort erklang Opernmusik und sie bewegten sich grazil dazu was allerdings in anbetracht ihrer muskulösen Körper sehr daneben aussah. Sam lachte lauthals los als sie Frederick erkannte. Zwischen den Tanzeinlagen zeigten sie was sie im Bodenturnen gelernt hatten. Einer der Schüler aus der oberen Klasse hatte wohl nicht anständig genug geübt und brachte mit Fehltritten die Gruppe immer und immer wieder aus dem Takt. Da auch das einstudiert war sah es sehr komisch aus. Letztendlich ließen sich alle in Form einer Ohnmacht auf die Matten fallen die der Störenfried schnell unter sie zog. Als sie wieder aufstanden wurden sie mit stürmischen Applaus belohnt und gleich der Vorgruppe holten sie auch nun die Person die das mit ihnen eingeübt hatte, es war Rosie die Krankenschwester die sich unversehens im Mittelpunkt gesetzt fühlte und sehr errötete.

Beim Abendbrot wurde noch sehr viel über beide Darbietungen gesprochen und alle waren sich einig das es 2 wundervolle waren. Sam grinste Frederick an.

„Sehen wir dich jetzt öfters im Rock?“

„Wie lange muss ich mir das anhören?“

„Bis zum Ende deines Lebens.“

„Oh Gott, stopp doch einer diese Frau.“

Alles um ihn herum lachte.

 

Nach dem Abendbrot wurde es immer stiller im Internat, die Eltern nahmen ihre Kinder mit, denn diesmal fingen gleich am nächsten Tag die Ferien an. Sam und Frederick saßen auf dem Hof nachdem sie alle verabschiedet hatten.

„Es waren 2 himmlische Tage.“ Sam war bemüht den Vorfall vom Vortag zu vergessen.

„Ja das waren sie, ich bin gespannt was wir nächstes Jahr machen.“

„ Wenn ich alles recht verstanden habe wird uns nächstes Jahr die erste Klasse verlassen?“

„Ja die Obere Klasse wird dann studieren hier an der Uni.“

„Alle? Es sind so viele verschiedene Interessen.“

„Das Gelände ist sehr groß und vom Architekten bis zum Zahnarzt kann man dort alles studieren. Es gibt noch kleinere Unis im Land die sich spezialisiert haben, sie sind genauso gut nur kleiner.“

„Das Jahr darauf gehen wir? Aber ich bin dann immer noch keine 16.“

„Du wirst trotzdem mit mir kommen, du bist zwar die jüngste in der Klasse aber du bist genauso weit wie alle anderen. Ein Jahr später wird uns die letzte Klasse folgen.“

„Auf die Zeit freu ich mich auch, dann kommt nach weiteren 3 Jahren der Militärdienst.“

„Ja und wenn ich 21 Bin darf Krigolia angreifen.“

„Ich hab Angst vor dem Krieg.“

„Ich auch, aber bis dahin werden wir noch viel lernen.“

„Ich hoffe nur dass wir beide es schaffen.“

„Das werden wir.“

Samantha seufzte dieser Krieg war wie ein Schwert das über sie hing und irgendwann einmal hinunter stürzen würde. Noch einmal seufzte sie schwer.

„Bis dahin ist es noch lang.“

„Ja das ist es las uns über was anderes reden.“

„Gern, fährst du morgen schon nach Weila?“

„Ja aber nur bis zum Wochenende dann komm ich zu dir?“

„Ich werde dich vermissen.“

Samantha hatte sich vorgenommen mit ihrer Großmutter zu Fredericks Großmutter zu fahren um den lang versprochenen Besuch einzulösen. Sei sehnte sich nach etwas Ruhe. Frederick sollte die Woche über in Weila verbringen um ein wenig Zeit mir Lilina zu teilen. Sam dachte an Julian, sie würde ihn leider nicht sehen.

Die Woche ohne Frederick verflog trotzdem wie im Flug und Frederick brachte ihr eine schöne Neuigkeit mit.

„In den Herbstferien fahren wir alle nach Weila auf die Jagt und Julian wird dabei sein. “ Sam freute sich unendlich.

 

 

Der alte Trott war wieder eingekehrt und es viel den beiden immer leichter an den Übungen die Liam für sie  vorbereitete teil zu nehmen es war ihn schon in Fleisch und Blut übergegangen das sie morgens und abends noch trainierten, ihre Kondition wurde immer besser. Die  beiden merkten dass der Unterricht bei Liam sie stärker machte. Frederick war nun nicht mehr so ablehnend zu Aaron und dieser gab sich alle Mühe auch zu Samantha freundlich zu sein. Er kam Babs immer näher und so schlecht war sie gar nicht wie er fand. Babs war am Anfang skeptisch, doch Aaron war zu erfahren. Er machte ihr Komplimente die scheinbar ehrlich waren und er war sehr lieb zu ihr, so freundeten sie sich immer mehr an. Eines Tages kam Babs ganz schüchtern zu Sam aufs Zimmer.

„Kann ich mit dir reden?“ fragte sie etwas sehr leise.

„Sicher doch seid wann fragst du?“

„Es ist etwas sehr persönliches. Vielleicht hast du bemerkt das ich öfters mit Aaron zusammen bin.“

„Ja das hab ich gesehen ihr versteht euch recht gut.“

„Mehr wie das, ich glaube ich bin verliebt.“

„Halt mal, soweit ich weiß verliebt sich Billy immer sehr schnell, bei dir ist es anders.“

„Es ist aber so, Aaron ist so lieb zu mir und er mag mich wirklich, er hat sich so geändert mit seinen Vorstellungen, er lauscht meinen Gesprächen und er nimmt mich ernst.“

„Na dann. Warum nicht. Aber was willst du von mir?“

„Er war nicht sehr nett zu dir und da wir Beide sehr befreundet sind wollte ich dich fragen ob du was dagegen hast.“

„Hab ich nicht, vielleicht erleichtert ihn das ja sich anzupassen und ich vertrau dir, es wird alles gut werden.“

„Danke Sam.“

Nachdem Babs wieder weg war ging Samantha rüber zu Frederick.

„Babs war gerade bei mir.“

„Das ist sie öfters warum erzählst du es mir?“

„Sie hat sich verliebt.“

„Macht sie dass nicht öfters soweit ich weiß war sie schon in die Hälfte der Jungs hier verliebt. Und wenn sie sich anstrengt hat sie den Rest hinter sich wenn die sie zur Uni geht.“ Er lächelte, auch Sam musste lachen.

„Irrtum das ist Billy, Babs ist schüchtern und zurückhaltend. Aber das ist nicht das verrückte daran. Sie ist verliebt in Aaron.“

„In Aaron.“ Es war mehr einen Feststellung wie eine Frage.

„Ja sie sagt er sei lieb und einfühlsam zu ihr.“

„Glaubst du daran?“

„Ich weis es nicht, aber immerhin seid ihr jetzt auch manchmal zusammen und du müsstest doch wissen ob er sich geändert hat.“

„Er gibt sich Mühe, das ist das einzige was ich sagen kann. Ob es ernst gemeint ist und wie lange es anhält weis ich nicht.“ Er seufzte.

„Ich denke mal wir lassen ihr das Glück vielleicht ändert sie ihn ja ein wenig.“ Sam hoffte es inständig.

„Ja aber ich werde ein Auge darauf halten und zuhören wenn er von ihr spricht.“

„Du hast ihn immer noch nicht vergeben?“

„Doch das hab ich, aber dies ist seine Bewährungsprobe. Sam ich kann niemanden in unseren Kreis dulden der meint er müsste dir nicht gehorchen.“

„Mit dem gehorchen ist es nicht soweit hin, im Moment bin ich es noch die lernt.“

„So, ist dir noch nie aufgefallen das die Schüler manchmal zu dir kommen und dich fragen wenn es um persönliche Sachen geht, so wie jetzt gerade Babs.“

„Das schon.“

„Und wenn du dann dagegen bist… was passiert dann?“

„Sie nehmen meinen Rat an.“

„Es ist kein Rat für sie, sie fragen dich nach deiner Erlaubnis und wenn du sie gibst ist es gut, wenn nicht fügen sie sich.“

„So hab ich da noch nie gesehen.“

„Nicht? Du kannst sehr streng sein wenn sie sich weigern. Siehst du und das ist es was du lernst, in dem du lernst was Gehorsam ist, verlangst du es im gleichen maßen von Untergebenen. So soll es sein.“

„Das ist mir noch nie bewusst geworden, nicht wirklich. Aber du hast Recht, dadurch dass man lernt wird man anders. Was liest du da eigentlich.“

„Ein Bericht von einem unserer Spione.“

„Was bitte?“

Frederick lachte.

„Es ist nicht erlaubt und eigentlich haben wir auch keine, genauso wenig wie Krigolia welche hat. Doch so lange sie nicht erwischt werden ist alles in Ordnung und Vigaliana wird nichts dagegen machen. Sollte König Alfons allerdings auch nur eine Andeutung bekommen, hat mein Vater Schwierigkeiten.“

„Und umgekehrt?“

„Umgekehrt genauso. König Alfons ist mit beiden Königshäusern befreundet. Genauso wird es mal Prinz Sascha mit uns sein.“

„Ah der hübsche junge Mann den ich neulich mal im Fernsehen sah. Er ist aber älter als du?“ Sam hatte sehr geschwärmt von ihm und Ria war noch begeisterter.

„Ja 3 Jahre.“ Frederick schmunzelte.

„Und was sagen deine, Verzeihung unsere Spione die es nicht gibt?“

„Das Prinz Gilroy von Krigolia seinen besten Freund ausgesucht hat.“

„Oh, also meinen direkten Gegner.“

„Ja so kann man es nennen.“

„Wie heißt er?“

„Omero de Armitter.“

„War das sein Name oder ist er es jetzt.“

„Das ist sein jetziger Name.“

„Klingt wie ein Zauberer, ein Alchimist und Hexenmeister.“ Sam schauderte.

„Du hast fast Recht, sein Vater ist Arzt, sein leiblicher, er wird einiges mitbekommen haben von ihm. Du kannst es dir ja durchlesen, wenn du möchtest. Ich leg es hier zwischen den anderen Papieren in diesen Schrank, der Schlüssel liegt immer im Wohnzimmerschrank, schließ es bitte wieder ab wenn du fertig bist damit.“

„Sind da noch mehr Berichte?“

„Eine ganze Menge, sie sind nicht für andere Augen bestimmt. Du darfst sie dir aber gern durchsehen.“

„Das werde ich. Hast du noch viel Hausarbeit?“

„Eigentlich nicht.“

„Wollen wir schwimmen gehen.“

„Gern.“

Er schloss den kleinen Schrank ab und zeigte ihr wo der Schlüssel lag. Dann gingen sie zum Schwimmen.

 

 

Samantha holte sich viel von den Berichten, da auch vieles noch von ihrem Vater und König Ronald war lernte sie wie gefährlich es war das zu sein was sie war. Aber anstatt das sie Angst bekam wurde sie ruhiger, auch ihr Vater war mal jung gewesen und Beide hatten es trotz aller Widrigkeit geschafft, auch sie würden es schaffen das Reich zu erhalten.

 

Der Herbst kam und mit ihn die Zeit der Jagt, Samantha gefiel das bunte Treiben sehr gut in Weila und die anschließenden Abenden an dem man das junge Volk oft gestatte unter sich zu sein. Umso mehr Zeit sie mit Julian verbrachte wurde ihr immer klarer dass sie bei ihm bleiben wollte. Die jungen Männer die schon studierten wussten auch so manche lustige Geschichte über ihr Studentenleben zu erzählen und so vergingen die Tage und Abende wie im Flug. Bald ging es ins Internat zurück. Fleißige Hände hatten es schon winterlich geschmückt und man merkte dass es auf Weihnachten zuging. Manchmal saß Sam abends bei ihren Eltern sie zeigten ihr die Bilder vom letzen Jahr als sie noch alleine in den Urlaub gefahren waren. Sam war von der winterlichen Bergwelt begeistert.

„Da müssen wir unbedingt mal hin. Schade das wir Weihnachten wieder im Schloss verbringen.“ Sagte sie.

Gabriel legte das Album zur Seite.

„Wir haben eine Überraschung für euch, Weihnachten und Neujahr wird nicht im Schloss gefeiert. Sondern in Soien, einem Winterurlaubsort. Dann kannst du Skifahren lernen.“

„Oh man das wird toll.“

„Ja und da ihr euch so gut in den Ferien betragen habt, dürfen Lilina, Julian und einig Internatsschüler die möchten auch mit kommen. Die Eltern werden mit eingeladen.“

„Toll weis Frederick es schon?“

„Diesmal nicht, geh schon und sag es ihn und dann ab ins Bett junge Dame.“

Sie umarmte ihre Eltern und ging hinaus.

Renata seufzte.

„Sie wird erwachsen, noch vor einem halben Jahr hätte sie alles vergessen und wäre hinaus gestürmt.“

„Sie wird immerhin im Februar 14. Außerdem ist sie nur mit älteren zusammen, es ist selten das man sie mit den jüngeren Schülern sieht.“

„Das hab ich auch schon beobachtet. Es wird wohl das richtige sein.“

Sam ging schnell zu Frederick sie erzählte ihn alles. Auch er freute sich, Skiurlaub hatte er das letzte Mal vor 3 Jahren mit seinen Eltern gemacht.

„Kannst du Skilaufen?“ fragte Samantha.

„Ja ich hab das glaub ich mit 4 oder so gelernt.“

„Ich werde es auch lernen, ob Billy, Babs und Ria auch mitkommen?“   

„Frag sie aber nicht jetzt das hat Zeit bis morgen früh.“ Frederick kannte ihr ungestümes Gemüt nur allzu gut.

 

Am nächsten Tag konnte Sam es gar nicht erwarten mit ihnen zu Reden unruhig wartete sie bis zur ersten Pause. Dann erzählte sie es ihnen, Billy hatte schon etwas anderes vor aber Ria und Babs wollten sehr gern mitkommen. Doch Babs war etwas verlegen.

„Darf ich dich eben allein sprechen.“ Fragte sie Sam.

Sie gingen ein Stück abseits.

„Aaron hatte mich gefragt ob ich nicht die Ferien bei ihn und seinen Eltern verbringen wollte, ich hab meine noch nicht gefragt. Aber wenn ich nun sag ich geh mit euch, dann sehe ich ihn ja nicht.“

„Frag ihn doch einfach ob er nicht mitkommen möchte, dann lernen sich seine und deine Eltern auch ein wenig kennen.“

„Das mach ich, danke. Aber wenn er nun nein sagt weil er immer noch ein wenig Angst hat wegen deiner Reaktion, er ist so sensibel.“

„Sag ihn dass ich mich freuen würde wenn er mitkommt.“ Sam traute dem nicht ganz sie würde noch mit Frederick darüber reden.

Babs ging froh gelaunt zurück. Sie suchte Aaron, dieser war nicht sehr erfreut als er sie sah, sie war ihn einfach zu anhänglich, ja wenn sie ein normales Mädchen gewesen wäre eins aus einem Haus das ihre Töchter auf normale Schule schickt wäre sie was für ihn, dann hätte er ihr schon lange etwas mehr Gehorsam beigebracht. Seine Schwestern kuschten ja schließlich auch. Er sah ihr freudiges Gesicht und ein Schrecken durchfuhr ihn, sollten ihre Eltern ihr tatsächlich die Erlaubnis gegeben haben bei ihn die Ferien zu verbringen. Unmöglich er hatte es ihr nur vorgeschlagen damit sie zu Hause Ärger bekam.

„Aaron ich hab eine tolle Neuigkeit, wir können zusammen Urlaub machen.“

„Deine Eltern haben es erlaubt?“

„Nein, ich hab sie noch gar nicht gefragt, aber Sam und Frederick fahren nach Soien und jeder Schüler der will und darf kann mit den Eltern mitkommen. Sam hat extra gesagt das sie sich freuen würde wenn du und deine Eltern mitkommen.“

„Das hat sie ja nur so gesagt.“ Er lies sich gern 2mal bitten.

„Nein sie hat es ernst gemeint. Ehrlich.“

„Ich werd meinen Vater fragen, ich geh gleich zu Herrn Rosner und frag ob ich anrufen darf.“

„Das ist gut.“ Babs war jetzt schon in Urlaubsstimmung.

 

Sam sprach unterdessen mit Frederick, sie erzählte ihn alles was Babs gesagt hatte.

„Entweder ist er so verliebt das er vergessen hat was Etikette ist, oder er wollte ihr unnütz Ärger machen.“ Sagte Frederick.

„Glaubst du dass er sie soweit ausnützen würde?“

„Ja. Ich kenn ihn und seine Ansichten zu genau, schließlich waren sie bis zu einem Fräulein Regenbogen ja auch die meinigen.“

„Aber er kann sich auch geändert haben du hast es doch auch.“

„Ich hoffe es für ihn, gut ich bin einverstanden dass er mitkommt, aber ich werde ihn im Auge behalten.“

„Danke Ricky.“

 

Aaron hatte die Erlaubnis bekommen seinen Vater zu fragen und so hatte er ihn am Telefon. Gabriel hörte zwar zu, konnte aber nicht hören was der Minister sagte.

„Vater wir können alle Mann mit den Eltern zusammen mit Frederick und Samantha und deren Eltern nach Soien fahren im Winterurlaub. Ich würde sehr gern mitfahren.“

„Das wäre die Gelegenheit, gut sag das wir fahren. Ich werde alles weitere Regeln. Sie ist so gut wie tot.“

„Das ist schön Vater ich freu mich so dann werdet ihr Babs und ihre Eltern endlich kennen lernen.“

„Verlass dich auf mich diesmal wird nichts schief gehen.“

„Das ist gut Papa.“

Aaron legte auf bevor Gabriel noch was mitbekommen konnte.

„Mein Vater ist sehr erfreut über diese Einladung und wir würden gern mitfahren.“

„Das ist in Ordnung und ich freu mich dass du dich jetzt so gut einfügst. Ich hoffe wir werden viel Spaß haben im Urlaub.“

„Danke Herr Rosner.

Gabriel war immer noch nicht davon überzeugt dass Aaron sich geändert hatte, aber er wollte ihn eine Chance geben.

 

Samantha ließ das alles keine Ruhe sie ging zu Aaron um ihn zu sprechen. Sie kam gleich auf den Punkt.

„Aaron was Babs von dir hält weis ich, sie liebt dich aber was willst du von ihr?“

„Ich liebe sie auch sie ist mir vorher nie so richtig aufgefallen aber seid neusten finde ich sie einfach toll, sie ist intelligent und sehr hübsch. Ich weis wie das aussieht es ist so als wenn ich mich bei dir einschleimen will aber so ist es nicht. Gib mir die Chance zu beweisen das ich es ehrlich meine.“

„Wenn es so ist freue ich mich, tu ihr nicht weh.“

„Das werde ich nicht.“

„Du würdest es bereuen ich würde es dir heimzahlen.“

„Ja. Ich verstehe.“ Du bist tot. Dachte er nur.

 

 

Minister von Grosart hatte sich bereits verschiedene Ideen zurecht gelegt, er verfügte über ein hohes Vermögen und dieses würde er in seinen Sohn investieren. Doch nun musste man erst mal sehen was man machen konnte. Er würde Erkundigungen über das Dorf wo immer es auch war einziehen. Samantha sollte nicht so einfach von der Oberfläche verschwinden es sollte für sie und für Frederick ein grauenhaftes Erlebnis werden das sie allerdings nicht überleben würde. Bis dahin würde er der liebenswerte Vater sein der alles versucht um die Gunst von ihr und ihrem Vater wieder zu erlangen. Dazu hatte er auch bald Gelegenheit. Unvermutet wurde er in das Projekt der Firma von der Samantha immer noch träumte einbezogen. Er wurde eines Abends ins Internat gebeten.

Erst war ihn ein wenig mulmig, doch als er sah das noch ein anderer Mann mit in der Wohnung saß die Sams Eltern gehörten wurde er ruhiger. Gabriel stellte ihn als Werner von Savanion vor. Sam und Frederick waren auch anwesend und sogar der König der sich allerdings sehr ungezwungen gab.

Sam sprach den Minister an.

„Ich habe ein kleines Attentat vor. Wir wollen eine Firma wieder zum Leben erwecken. Es wird allerdings erst nach Neujahr geschehen den die Vorbereitungen sind vielfältig. Da ihr der Minister für Familie und Arbeit seid könntet ihr uns aber helfen.“

„Wobei kann ich da helfen wenn ich fragen darf.“

„Ich wünsche mir dass viele Frauen dort beschäftigt werden, allerdings ist es noch nicht legal. König Ronald könnte es wohl befehlen, aber wir wollen das es von der Bevölkerung angenommen wird. Also muss es langsam angehen. Nun kommt ihr ins Spiel wir möchten das ihr es dem Kabinett beibringt so das wir ein positives Ergebnis haben.“

Der Minister antwortete nicht sofort dieses verdammte Kind. Was wollte es noch alles ändern. Aber er musste gute Mine zum bösen Spiel machen, später wenn sie nicht mehr da war würde Aaron den Prinzen schon von dem Blödsinn abbringen. So arbeitete er mit allen aus was zu tun wäre. Er spürte die Blicke von Gabriel auf sich aber er schien ihn zu überzeugen. Mit befriedigenden Argumenten ging man auseinander.

 

Weihnachten war vorbei und immer waren es noch herrliche Ferien. Sam sah zu dem Hügel rauf auf dem sie am Nachmittag wieder üben sollte noch durfte sie nicht mit den anderen Kindern die schon viel weiter waren als sie den Hang hinunter fahren was eher daran lag das sie nicht bremsen konnte. Beim Fahren musste Gabriel sie sehr bremsen im wahrsten Sinne des Wortes und sie hatte schon manches Wort über ihre Fähigkeit gehört das sie ihn gar nicht zugetraut hatte. Als sie allerdings mal erwähnte dass man noch von ihm lernen könne, hatte sie doch eine Ohrfeige bekommen. Die Abende waren himmlisch sie genoss sie weil sie Julian bei sich hatte und das Band was zwischen Frederick und Lilina war wurde auch immer fester.

Sam erfreute sich an der Landschaft und den erhabenen Blick auf die steilen Felswände und in ihren Gedanken stürzte sie sie hinunter. Anmutig wedelnd mit richtigen Sprüngen, todesmutig sich den Berg hinunter zu wagen, oder in den Hängen zu klettern bis man ganz oben war und die Fahne Austinas hissen konnte eine so große Fahne das man sie selbst in Krigolia sehen konnte. Mit einmal schrie sie auf, sie hatte eine Schneekugel genau in ihr Gesicht bekommen, Frederick formte grinsend schon die nächste.

„Du träumst Sam, wovon eigentlich.“

„Das geht dich nichts an euer Hoheit meine Träume gehören immer noch mir.“ Die anderen Kinder hörten immer gern ihren Streits zu.

„Wahrscheinlich davon, richtig auf Ski laufen zu können, aber ich will mal nicht so sein, wenn wir wieder da sind trainier ich ein wenig mit dir.“ Er holte aus mit seiner Kugel nahm Schwung und setzte sich wenig elegant auf den Hinter.

Sam feixte. “Euere Hoheit sollte erst mal lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Sollte das etwa ein Schritt sein?“

Sie warf die Kugel die sie geformt hatte und der am Boden liegende Frederick stand spielerisch erzürnt auf.    

„Na warte Fräulein Frech, in früheren Jahren trieb man frechen Kindern solche ungebührlichen Reden damit aus das man ihren Mund mit Seife auswusch, in Ermangelung eines solchen werde ich Schnee nehmen.“

Schon war er bei ihr und seifte sie mit der kalten Pracht ein. Überall verflüssigten sich die Eiskristalle und keuchend rief sie ihre Freundinnen um Hilfe an, diese ließen es sich nicht 2mal sagen was wiederum die Jungs auf den Plan rief, die Frederick nun halfen. Nach ein paar Minuten waren alle sehr erhitzt aber auch klitschnass bis auf die Haut. Rote Wangen und leuchtende Augen blickten Irina entgegen die mit 2 Dienern auf sie zulief und ein paar heißen Waffeln und ebenso heißem Kakao dabei hatte. Sie lachte als sie die Kinder sah.

„Aufessen und dann nach oben heiß Duschen damit ihr nicht erkältet werdet.“ Alle versprachen dass sie es tun würde. Irinas Blicke schweiften in die Ferne, sie seufzte als sie ein paar Journalisten sehr weit entfernt im Schnee liegen sah die, die Kinder beobachteten, sie konnten nichts von dem hören was hier gesprochen wurde aber sie konnten Bilder schießen. Irina dachte mit schaudern an ihre Entführung, sie hatte Wochen gebraucht um sich wirklich zu erholen und  Lilina hatte sehr lange geweint, sie durfte ihr so gut es ging helfen, zusammen hatten sie sich aus dem albtraumhaften Erlebnis befreit. Damit keiner das gleiche erleben musste, ging Irina zum Sicherheitsdienst und zeigte auf die Eindringlinge, denn wenn sie aus der Entfernung Bilder schossen konnte sie ebenso mit Gewehren auf die Kinder zielen. Sehr schnell wurden sie entfernt.

Die Kinder hatten nichts mitbekommen und gingen sorglos auf ihre Zimmer um zu Duschen. Beim Mittagessen wurde noch über diese lustige Einlage gelacht und die Mädchen gaben der Überzahl der Jungs das Versprechen das die nächste Schlacht nicht weit entfernt war.

Nachmittags übte Sam weiter und schaute den anderen sehnsüchtig hinterher als sie nach oben fuhren. Liam hatte ihr Training übernommen da Gabriel selbst in den Ferien öfters Besprechungen mit dem König hatte.

„Ich würde so gern mitgehen.“

„Bald Sam, du bist doch in allen anderen auch so gut also mach weiter.“

„Es ist nur so blöd, das Fahren ist ja ganz einfach aber wozu brauch ich das Bremsen solange ich mich fallen lassen kann.“

Liam lachte.

„Schau dort hin.“ Er zeigte auf eine etwas weiter entfernte Piste die für die Öffentlichkeit frei gegeben war und gab ihr ein Fernglas.

„Siehst du wie schnell sie runter kommen. Wenn sie sich fallen ließen würden sie sich Arme und Beine brechen. Es ist notwendig zum Überleben. Genauso lebensnotwendig wie dein Stehlen als du noch in Tarwal lebtest.“

Sam wurde rot im Gesicht. Mit ihren Vater darüber zu sprechen oder mit Frederick viel ihr leicht, aber bei einem anderen Menschen spürte sie nur Schuld wenn sie darauf angesprochen wurde.

„Sam du brauchst dich dessen nicht zu schämen, außerdem hab ich gesehen das du heimlich immer noch übst. Mach ruhig weiter, damals musstest du es lernen um zu überleben, heute kann es dir in der Not sehr helfen, genauso wie das Bremsen, also wollen wir weiter üben?“

Samantha lächelte und nickte, sie gab sich jetzt schon wesentlich mehr mühe und als ihr Vater später zu ihnen kam sah er erfreut das sie schon besser war. Abends lauschte sie den Gesprächen der anderen und sie freute sich darauf mit ihnen fahren zu können ihr Vater hatte ihr versprochen dass sie die letzten Tage wenn sie so weiter machte wenigstens an einer Abfahrt teilnehmen durfte. Sylvester sollte es eine ganz besondere Abfahrt geben. Für Aaron wurde die Zeit langsam knapp nie ging Sam mit wenn sie weniger bewacht waren damit hatte er nicht gerechnet, für ihn war es beinahe selbst verständlich das dieses Teufelsmädel auch das Skifahren beherrschte. Doch als er ihr trauriges Gesicht sah als von der Abfahrt an Sylvester geredet wurde kam ihn eine Idee.

„Es ist doch schade das Samantha nie mit kann, und ausgerechnet zu Sylvester soll sie auch allein unten bleiben während wir uns amüsieren. Ich wäre dafür das wir einen Spaziergang nach oben machen dort vielleicht etwas essen und trinken und dann mit den Gondeln wieder nach unten fahren. Dann ist es bereits dunkel und wir können Sylvester feiern.“

Alle waren begeistert. Sam fehlte ihnen einfach bei den lustigen Ausflügen und so hatte man sie dabei. Den Erwachsenen war es auch Recht. Minister von Grossart freute sich über den Einfall von Aaron. Bald hatte er die Pläne wo die Kinder lang liefen, an einer etwas unübersichtlichen Stelle musste Aaron helfen. Beide Kinder würden entführt werden. Aaron würde wieder auftauchen nach ein paar Tagen aber Sam würde auf immer Tod sein. Der Minister hatte aber auch für den Ernstfall vorgesorgt er hatte sein Ganzes Geld in ein Schließfach gelegt samt einen falschen Pass für seinen Sohn wenn sie entdeckt wurden konnte zumindest Aaron türmen, auch war das Haus in dem sie Sam entführen wollten voller Dynamit, das jeder Zeit gezündet werden konnte, wenn dieses verdammt Gör wieder so unverschämt viel Glück haben sollte würde er sich mit samt dem Haus in die Luft sprengen. Aaron würde er durch einen jungen Mann den er aus einem Nachbarsdorf angestellt hatte ersetzen. Dieser glich Aaron einigermaßen so dass er für ihn gehalten werden konnte. Alles war perfekt. 

Der Sylvestertag kam und die jungen Menschen gingen lachend aus dem Hotel raus, natürlich wurden sie bewacht. Mit den Schneeschuhen tobten sie herum dass es ein buntes Durcheinander war. An der unübersichtlichen Kurve blieb Aaron zurück. Er rief nach Samantha diese kam zu ihm.

„Kannst du mir helfen, mein Schneeschuh ist gebrochen.“

„Sicher doch.“ Sie kniete sich nieder und wollte den Schuh aufmachen. Dann legte sich eine Hand um ihren Mund sie roch noch den ekelhaften Geruch des Betäubungsmittels, doch ihre Kleidung war zu schwer um sich zu wehren, sie war gut im Sagu doch diesmal half ihr alles nichts. Ihre Sinne schwanden noch bevor sie jemanden verletzen konnte. Nicht ein Schrei kam über ihre Lippen.

Schnell wurden die Kinder auf Motorfahrzeuge gelegt und dann ein ganzes Stück weiter in einen Hubschrauber gesetzt um weiter oben in einem Haus versteckt zu werden.

Sams Abwesenheit wurde bald entdeckt. Nicht mal 10 Minuten später kamen sie zu dem Punkt wo sie entführt wurden. Sie riefen nach Samantha und Aaron doch bald war klar das die Kinder entführt worden waren, als die ersten Stimmen leise darüber sprachen brach Frederick zusammen. Wie von weitem hörte er Sams Stimme.

 „Das Königshaus ist nicht erpressbar.“ Verzweifelt befahl er den Soldaten die sie begleitet hatten Sam zu suchen. Doch deren Befehl lautete erst mal die anderen Kinder in Sicherheit zu bringen.

Als das geschehen war durchsuchte man den ganzen Wald. Wohl fand man Spuren, aber als man die des Hubschraubers sah wusste man dass sie verloren waren. Man konnte nur noch abwarten. Die Kinder reisten mit ihren Eltern ab, nur Frederick weigerte sich ins Schloss zurück zu kehren und so blieb er zusammen mit seinem Vater, Gabriel und dem Minister dort, auch Liam hatte sich entschlossen zu bleiben. Die Mütter sollten zurückgehen man konnte ihnen hier nicht helfen.

An Schlaf war nicht zu denken und so warteten sie darauf dass Sam gefunden wurde und zu ihnen zurück gebracht wurde.

 

Diese erwachte am nächsten Morgen mit unheimlichen Kopfschmerzen die das Betäubungsmittel hinterlassen hatte. Sie fand sich erst nicht zurecht. Sie merkte dass ihr Bett sehr hart war, doch warum war sie gefesselt, dann kam die Erinnerung zurück. Sie sah sich um, sie lag in einem sauberen Keller an den Wänden waren die Betten angebracht, Pritschen konnte man eher sagen, auf der anderen lag Aaron. Sie sprach ihn noch nicht an. Sie sah sich weiter um. An der dritten Wand waren ein Tisch und 2 Stühle befestigt. Eine Eisentür versperrte dem Weg nach draußen und eine Kamera filmte jeden ihrer Bewegung, zudem hatte wer auch immer eine Selbstschussanlage in der anderen oberen Ecke angebracht die genau auf die Tür gerichtet war. Wahrscheinlich konnte man sie nur von draußen deaktivieren. In ihrem Kopf kreisten die Gedanken und ihre Kopfschmerzen ließen keinen klaren Gedanken zu. Sie stöhnte leise auf. Aaron tat so als wenn er auch erwachte, natürlich war er nicht betäubt worden aber sein Vater hatte ihn erzählt wie er sich zu verhalten hatte.

„Sam?“

„Ja Aaron ich bin auch hier.“ Sie richtete sich langsam auf, er tat es ihr gleich.

„Wo sind wir?“

„Keine Ahnung, wir sind entführt worden.“

„Entführt? Aber warum.“

„Frag mich nicht, dabei ist es so zwecklos.“

„Warum zwecklos?“

„Nun eine Entführung beinhaltet immer, dass der jenige ausgelöst wird durch ein Lösegeld. Darauf können sie lange warten.“

„Der König wird alle Hebel in Bewegung setzen um zumindest dich zu retten.“

„Das schon aber er wird nicht zahlen, wir sind so gut wie tot.“ Sam seufzte.

„Vielleicht gestattet er ja deinen Vater zu zahlen, dann wärst du wenigstens in Sicherheit, oh mein Gott Frederick wird darüber nicht so leicht weg kommen.“

„Der ist immerhin in Sicherheit.“

„Das ja aber … ach das verstehst du wohl nicht. Er wird lange brauchen bis er sich einen neuen Freund sucht und immer wird die Angst da sein was mit dem geschieht.“

„Du bist lustig, du machst dir Sorgen um Frederick und weist das wir nicht rauskommen.“

Sam konnte doch ein wenig lächeln nein das würde Aaron nie verstehen. Dieser nutzte es dass sie allein waren.

„Als bester Freund hast du doch auch eine Menge Macht.“

Sam lachte rau auf faste sich aber gleichzeitig an den Kopf und stöhnte. „Meine Macht besteht im Moment mehr darin das ich gehorchen lerne, Anstand, gute Manieren und den Rest den sie uns im Internat beibringen. Macht? Vielleicht später einmal, na daraus wird ja wohl nichts mehr.“

„Du bist so verdammt ruhig, hast du keine Angst.“

„Doch irrsinnige Angst, aber ich war schon öfters als einmal kurz davor zu sterben, noch lebe ich. Ich bedaure die armen Entführer wenn sie erwischt werden landen sie am Galgen, den in diesem Moment begehen sie Hochverrat.“

„Hochverrat?“ Aaron wurde eine Spur blasser, nie hatte er daran gedacht was es hieß Samantha zu entführen, erst jetzt wurde ihn bewusst das sie ein Mitglied des Königshauses entführt hatten. Geahnt hatte er immer was diese Stelle beinhaltete, aber das sie jetzt schon so hoch stand, daran hatte er nicht gedacht.

„Ja Hochverrat, mal sehen ob das auf die Entführer auch so einen Eindruck macht wie auf dich.“

„Sehr gefesselt sind wir ja nicht ich geh mal zur Tür und versuch ob sie offen ist.“

„Bleib sitzen siehst du die Schussanlage dort. Sie ist entsichert.“

Aaron fluchte. Damit hatte er nicht gerechnet war sein Vater verrückt geworden. Aber er würde ja bald hier rauskommen. Die Tür öffnete sich und eine vermummte bewaffnete Gestallt trat herein. Es war ein Mann aber Sam konnte ihn nicht erkennen.

„Steh auf, “ befahl er Samantha.

„Ich denke nicht daran.“

Er sagte nichts sondern richtete seine Waffe auf Aaron. Sam erhob sich. Er befahl ihr sich an den Tisch zu setzen dort gab er ihr Papier und einen Stift. Sam schüttelte den Kopf.

„Ich sage euch nur eins, gebt auf, es ist euer sicherer Tod, wenn ihr vernünftig seid wird der König vielleicht Gnade walten lassen.“

 Doch er sagte nichts sondern zwang sie einen Brief zu schreiben. Eine Lösegeldforderung, sie schrieb sie und bad darum wenigsten Aaron zu befreien. Der Mann nahm den Brief fesselte Sam wider und ging.

„Die sind wahnsinnig 20 Millionen Äos sie werden keinen Rister bekommen.“ Sie seufzte wieder. Als die Tür sich öffnete glaubte sie ihren Augen nicht trauen zu dürfen. Aarons Vater trat ein. Sie sah ihn erfreut an.

„Minister von Grossart wie schön euch zu sehen, wo ist mein Vater.“

„Unten im Dorf.“

„Ich verstehe nicht ganz… habt ihr uns allein gefunden? Egal nun wird alles gut.“

Sie sah wie er Aarons Fesseln löste. Er ging auf sie zu doch er nahm ihre nicht ab.

„Herr von Grossart bitte befreit mich auch.“

Aaron lachte hart auf.

„Hast du immer noch nicht verstanden du Schlampe. Nicht wir wurden entführt nur du.“

„Was?“

Aaron schlug ihr hart ins Gesicht. Sie viel auf die Pritsche. Er zog sie an den Haaren wieder hoch und schlug noch mal zu.

„Das ist dafür dass du mir meinen Freund genommen hast.“

Er boxte ihr in den Magen.

„Und das dafür das du ihn all die Flausen in den Kopf gesetzt hast. Er wird nicht allein sein wenn du Tod bist er wird zu mir zurückkehren und alles wird sein wie es sollte. Deine Eltern werden meine werden.“ Wieder schlug er auf Samantha ein so sehr das die Augenbraue platzte. Sein Vater hielt ihn zurück.

„Das reicht fürs erste du kannst später weiter machen. Komm mit.“

Sam sackte auf ihrer Pritsche zusammen. Sie weinte leise, nicht darüber das er sie geschlagen hatte, Sapon hatte härter zugeschlagen  wenn er sie bestrafte und die Schläge die sie von Liam aushalten musste wenn sie kämpften hatte sie zudem gestählt, sie weinte über seinen Verrat.

 

Minister von Grossart war rechtzeitig wieder unten um mitzubekommen wie der Brief ankam. Gabriel las ihn vor. Es war eine unmächtiger Wut die ihn quälte, er hatte gewusst dass er sein Mädchen liebte, sie zu verlieren brachte ihn fast um den Verstand. Ronald nahm ihm den Brief weg und legte seine Hand beruhigend auf seine Schulter.

„Wir werden sie finden Gabriel.“ Sagte er ruhiger als er war.

„Wie den? Die Soldaten haben jeden Busch durchsucht. Es ergibt alles keinen Sinn, warum Samantha und diese übertrieben hohe Forderung. Sag du mir was es für einen Sinn hat.“

„Ich weis es doch auch nicht, du hast Recht mein Sohn war genauso geschützt wie sie, mit Leichtigkeit hätten sie ihn entführen können oder Lilina, oder sonst eine anderes Kind. Aber sie hatten es das letzte Mal schon auf Sam abgesehen.“

„Ja und wir haben nichts unternommen um es zu verhindern.“

„Gabriel sei nicht so ungerecht, das Gebiet ist hermetisch abgegrenzt, Posten laufen an den Zäunen entlang. Über all wird das Gelände mit Kameras bewacht. Mehr geht nicht.“

Frederick hatte bis jetzt schweigend zu gehört.

„Wirst du zahlen Vater?“

„Nein das werde ich nicht.“

„Es geht um Sam verdammt noch mal nicht um irgendjemanden.“

„Das ist mir bewusst, aber wenn ich diesmal nachgebe ist keiner von uns mehr sicher weder deine Mutter noch du oder ich.“

„Ich will Samantha wieder haben koste es was es wolle.“ Beharrte er stur auf seine Meinung.

„Das wollen wir alle und so Gott will kommt sie zurück. Minister von Grossart ich weis zwar noch nicht wie wir mit den Entführern in Gespräch kommen, aber ich werde durchscheinen lassen das sie sich an sie wenden sollen wenn es um ihren Sohn geht, es bleibt ihnen überlassen Lösegeld für ihn zu zahlen ich werde auch in dem Fall nichts für sie machen können.“

„Das verstehe ich Majestät und danke für eure Gnade.“

„Wir würden gern allein sein, wenn sie jetzt verlassen würden.“

„Selbstverständlich.“

Von Grossart hatte alles gehört was er wollte.

 

Sapon war am fluchen er hatte gelesen wo Samantha war und freute sich für sie das sie solchen Urlaub machen konnte, doch durch einen Zufall war er dem Täter auf die Spur gekommen. Verdammt er würde ihn persönlich ins Jenseits befördern. Er konnte es nicht glauben. Oh ja er war grausam, aber einen Verrat an seinen eigenen Leuten hatte er noch nie begangen, er duldete auch keinen Verrat unter seinen Leuten. Doch dieser Minister hatte Hochverrat begangen. Er würde es ihn schon austreiben, hoffentlich kam er nicht zu spät. Von der Entführung wusste er nichts der Presse war es untersagt worden darüber zu schreiben. Schwere Strafen wurden ausgesetzt für die Missachtung dieses Befehls. Doch wie sollte er dahin kommen, es waren beinahe 2 Tage bis in den Kurort von ihm aus. Er besah sich seinen Wagen. Er wollte schon immer was Schnelleres haben. Er gab seinen Leute Anweisungen was sie zu tun hatten und klaute sich in der Stadt ein Auto das etwas mehr PS hatte als seiner. Ihm kam keinen Moment der Gedanke die Polizei zu informieren wer hätte ihn schon geglaubt, und einen Gefängnisaufenthalt konnte er sich im Moment nicht leisten.

 

 

Samantha lag auf ihrer Pritsche sie schlief nicht, ihr Gesicht brannte von den Schlägen mit denen sie Aaron immer wieder bedacht hatte. Als letztes war er mit einer Reitgerte gekommen und hatte sie immer und immer wieder geschlagen. Dann hatte er sie vergewaltigt. Sie zeigte keine Regung und das brachte ihn zur Weisglut, als sie ihn auch noch fragte ob das alles war was er konnte nachdem er fertig war lief er wütend weg. Sam sah das er vergessen hatte die Selbstschussanlage wieder einzuschalten, aber es nützte ihr nicht sie war gefesselt und konnte nicht los kommen. Aber in ihr reifte ein Plan, sie lebte und noch konnte sie denken. Aaron und sein Vater hatten die Falsche entführt sie war eine Diebin und hatte schon manchen Schlag und manche Vergewaltigung von Sapon ertragen müssen. Zu den Mahlzeiten wurde sie losgebunden, genau wie jetzt. Aaron hatte ihr Essen gebracht und einer der Männer die sie immer noch nicht erkennen konnte stand mit dem Gewehr im Anschlag bei ihr.

„Warum bringt ihr mich nicht einfach um?“

„Sie sollen wissen dass du nur nicht zurückgekommen bist weil sie nicht gezahlt haben.“

„Das ist gut. Dann lebe ich wenigsten noch ein paar Tage. Sie werden euch erst hinhalten.“ Mit einer wie unbeabsichtigt aussehende Geste schmiss sie das Glas in dem ihr Getränk war um. Das Glas verbrach und sie tat so als wenn sie es aufsuchen wollte. Schnell versteckte sie ein größeres Stück in ihrem Schuh, sie schnitt sich aber sie verbiss sich einen Aufschrei.

„Du dumme Kuh, bist du zu blöd um zu trinken? Glaub ja nicht das du vor heute Abend was wieder bekommst.“

Er nahm das Tablett und ging hinaus. Sie wurde wieder an ihrem Bett gefesselt. Nun sie sollte noch ein paar Tage leben, was war also einfacher als sich umzubringen. Sie würden sie schon retten. Grossart der sich mal wieder aus dem Hotel stehlen konnte hatte das kleine Spiel am Monitor verfolgt. Er hatte gerade gesehen was sein Sohn am Vortag mit ihr gemacht hatte. Er gab ihm eine Ohrfeige.

„Kannst du dich nicht beherrschen. Ich will das nicht noch mal sehen. Wenn ich weg bin wirst du den Anruf machen, ich hab aufgeschrieben was du sagen sollst nicht mehr und nicht weniger. Warte bis ich unten bin, so ungefähr eine halbe Stunde. Dann ruf an und sag ihnen was da steht. Redest du mehr können sie dich orten. Dann sind wir verloren.“   

 „Ja Vater.“

Der Minister schaute noch mal auf den Monitor.

„Was tut dieses Miststück da.“ Erschrocken schaute er auf Sam sie schnitt sich die Pulsadern auf.

Sam hatte nicht vor sich zu töten sie würden sie rechtzeitig retten. Der Blutverlust war nicht ganz so schlimm wie es aussah, Sam wollte nicht sterben und so presste sie ihre Finger gegenseitig auf die Schlagadern, wo blieben sie? Da hörte sie den Schlüssel im Schloss wütend sah der Minister sie an. Sie fiel in eine gespielte Ohnmacht. Wenig später war sie versorgt, man gab ihr einen Eimer um das Blut wieder weg zu machen sie fügte sich. Doch es war ihr schwindeliger als ihr recht war. Bis morgen würde es sich schon legen. Bis spätestens übermorgen musste sie frei sein und sie hatte wirklich nicht vor jetzt schon zu sterben. Sie setzte sich auf ihr Bett und wartete dass jemand kam um sie zu fesseln. Der Minister kam höchst persönlich. Er fesselte sie aber anstelle der Seile die Blutverschmiert waren benutzte er Handschellen. Er legte sie hin und band ihre Beine zusammen dann kniete er sich vor sie, er nahm ihr Gesicht in eine Hand und drückte es schmerzhaft zusammen.

„Ich weis nicht was du Luder damit bezwecken wolltest, aber es ist vergeblich.“

Er schaute ihr tief in die Augen.

„Wenn du wüsstest welche schönen Spielchen ich mir mit dir ausmahle würdest du winseln. Manche Hure hat sich gewunden unter mir und mit so einem kleinen Mädchen hätte ich meine Freude, aber ich werde dich Aaron überlassen. Er hat es verdient zu sehr hast du ihn gedemütigt.“ Er schaute ihr immer noch in die Augen aber er las keine Angst darin, sondern  nur Hass und Zorn.

Er ließ sie allein, was war das für ein Mädchen, seine hätten schon bei weniger Drohungen um ihr Leben gebettelt.

 

Sam lächelte sie wusste das sie ihn erschreckt hatte, doch nun begann ihr nächster Plan, formen anzunehmen. Handschellen waren eher zu schaffen wie das dünne aber stabile Seil das sie vorher fesselte. Sapon war nicht nur ein gute Einbrecher er hatte ihr gezeigt wie man ausbricht. Sie legte sich hin und schlief ein sie musste frisch sein für ihren Plan.

 

 

Aaron rief im Hotel an und erzählte alles was auf dem Zettel stand auch dass sie geschlagen wurden, dann tat er so als wenn er getrennt wurde. Beim nächsten Anruf würden sie weich sein.

Frederick war verzweifelt als es dunkel wurde versuchte er durch eins der Fenster zu klettern das in der unteren Etage war. Liam hatte im Dunkeln gesessen um nachzudenken. Er machte das Licht an bevor der Prinz aus dem Fenster klettern konnte.

„Was hast du vor?“

„Ich will zu Sam, ich werde sie retten.“

„Bist du jetzt total verrückt geworden? Was hast du vor? Du weist nicht wer sie entführt hat und wie viele es sind. Du hast keine Chance.“

„Ich kämpfe sehr gut.“

„Ja das tust du für deine Verhältnisse, was ist wenn ein Meister unter ihnen ist.“

„Liam ich kann sie nicht allein lassen.“

„Allein hat sie eine Chance, sie ist keine Verwöhnte Göre, sie ist eine Diebin und kommt wahrscheinlich besser klar als wir denken. Noch lebt sie und ich hab weis Gott schon Burschen gesehen die größer und stärker waren als sie aber alle hatten nicht ihren Willen zu überleben. Und außerdem wo willst du sie suchen?“

„Du hast ja Recht aber wenn ich hier untätig rumsitze komm ich mir vor, als würde ich sie verraten.“

„Das wird sie niemals denken, sie wird froh sein das du in Sicherheit bist. Sam lebt, sie ist ein zähes Kerlchen. 2mal hat sie schon ihr Schicksal geändert. Das erste Mal als sie mit diesem Sapon ging und das 2te Mal als sie mit ihren Vater ging. Beide male hätte sie auch so gut wie Tod sein können.“

„Ja und das dritte mal auf allerhöchsten Befehl.“ Frederick lächelte als er an das erzählte dachte, er berichtete Liam alles was er wusste. Liam hörte ihn ungläubig zu und lachte dann laut.

„Ich sagte dir doch das sie ein zähes Kerlchen ist und eine ungewöhnliche junge Frau. So was lässt das Schicksal nicht einfach im Stich.“

„Dein Wort in Gottes Ohr.“ Aber auch Frederick konnte ein wenig lächeln, die Geschichte hatte ihn aufgemuntert. Er wusste dass Befehle seines Vaters unumstößlich waren aber selbst das hatte sie geschafft warum sollte sie also nicht zu ihn zurückkehren. Liam ging und holte den jungen Prinzen was zu trinken, Gabriel sah dass er dort ein Pulver mit hinein tat, es würde den Prinzen schlafen lassen. Er nickte. Etwas später trug Liam ihn nach oben und legte ihn auf sein Bett. Es war zwar noch früh aber er würde die Stunden gut gebrauchen können, denn wenn Sam nicht wieder kam würde er lange nicht gut schlafen.

 

 

Zum Abend wurde Sam geweckt, sie hatte vorher die Rote Wange von Aaron nicht gesehen und grinste ihn nun an.

„Dein Vater scheint eine gute Handschrift zu haben, warum hat er den armen Aaron geschlagen, weil du mich gehauen hast? Nein nicht wahr? Es war weil du mich jetzt schon vergewaltigt hast. Du bist aber auch zu dumm. Wenn ich so etwas vor hätte ich wüsste andere Wege. Ach ja ergötzt du dich an den Aufnahmen? Noch etwas ihr seid so gut wie Tod denn ich habe trotz allen keine Lust zu sterben.“ Er schlug sie. Doch sie wusste dass er früher oder später selber auf die richtige Idee kam, sie hatte ihn gelenkt. Sam merkte sich die Tasche in dem der dunkle Mann den Schlüssel versteckte mit dem er ihre Handschellen aufschloss. Bald würde sie frei sein. Sie aß und trank mit ungewöhnlich gutem Appetit. Aaron wurde aus diesem Wesen nicht schlau. Warum hatte sie sich die Pulsadern aufgeschnitten, wenn sie nicht sterben wollte. Ihm graute allein bei dem Gedanken das nochmals sehen zu müssen, auch ihre Schuhe die jetzt voller Blut waren mochte er nicht ansehen. Wunden waren ihn zuwider es sei den er hatte selbst zugeschlagen, aber alles was tiefer ging ekelte ihn an.

Sam hatte ihn in der Schule beobachtet immer und immer wieder, man muss seinen Feind kennen sagte Sapon und Liam hatte sich in der gleichen Weise geäußert, und so wusste sie das er sich stets zurück zog wenn ein Schüler sich stärker verwundet hatte was in dem Internat bei 45 Schülern natürlich auch mal vorkam. Er untersuchte sie also nur mäßig bevor sie wieder gefesselt wurde. Dann ließ man sie allein. Die Schlüssel die unter dem Verband waren fand er nicht.

 

Aaron sah sich wirklich die Aufnahmen noch mal an und freute sich trotz seines mäßigen Erfolgs das es sie vergewaltigt hatte. Nein sie wimmerte nicht aber morgen Nachmittag würde er mit ihr allein sein und dann… du Narr schalte er sich selber… dein Vater wird dir wieder eine runterhauen wenn er es sieht. Aber musste er es den sehen. Aaron spulte das Band zurück. Nachdem Sam sich die Pulsadern aufgeschnitten hatte, hatte sie beinahe 2 Stunden geschlafen. Er würde morgen einfach diese Stelle ablaufen lassen die Wache würde nichts mitbekommen und sein Vater würde ihn nicht wieder schlagen. Gehässig lachte er.

 

Sapon fuhr die ganze Nacht durch. Er war so angespannt das alle Müdigkeit keine Chance hatte. Morgen Abend konnte er schlafen, wenn Sam in Sicherheit war. Vorsichtig vermied er jede Autokontrolle und jedes Wahnsignal, ein Foto von ihm konnte er nicht gebrauchen. Die Polizei von ganz Austina wäre hinter ihn her. Das wäre zwar eine nette Begleitung, aber diesmal musste er drauf verzichten nicht das es ihn keinen Spaß gemacht hätte mit ihnen um die Wette zu fahren, aber er dachte nur an Sam und an den Minister den er umlegen würde. Schade dass er nicht genau wusste wie dieser aussah. Für Politik interessiert sich Sapon sehr wenig, er machte seine eigenen Gesetze. Aber er würde in Zukunft mehr darauf achten mit wem Sam Kontakt hatte.

 

Samantha hatte ausgezeichnet geschlafen sie war frisch nur ihr Köper schmerzte, kurz vor dem Mittag kam der Minister noch mal zu ihr.

„Du wirst noch einen Brief schreiben.“

„Damit ihr mich dann töten könnt?“

„Noch nicht.“

„Und wenn ich mich weigere.“ Er schlug sie hart ins Gesicht so das sie auf ihre Pritsche auf der sie gesessen hatte sank.

„Dann gibt es davon noch mehr.“

Langsam erhob sie sich wieder. Sie tat demütig.

„Bitte nicht mehr schlagen ich befolge eure Befehle.“ Sie vermied es ihn ins Gesicht zu sehen und schlug die Augen nieder. Er sollte ihren Hass nicht sehen, diesmal nicht. Minister von Grossart glaubte sich am Ziel. Irgendwann musste sie ja mal aufgeben. Er machte sie los und diktierte ihr einen Brief. Er gab ihn den Jungen den er für Aaron ausgesucht hatte er sollte ihn wieder einen anderen Jungen geben der den Brief übergeben würde wenn er selbst unten war.

 

Im Hotel wurde der Brief mit Besorgnis gelesen es klang langsam wie ein Abschiedsbrief. Keiner dachte daran dass sie Sam noch mal wiedersehen würden. Die Soldaten hatten beinahe jedes Haus in der Umgebung durchsucht, heute würde man die oberen Hütten durchsuchen, aber alle konnte man nicht auf einmal finden. Zu abgelegen lagen die Katen der Bauern die im Sommer ihr Vieh nach oben trieben. Obwohl jeder von ihnen mitgeholfen hätte den Soldaten zu helfen verzichtete man darauf das Dorf sollte den gleichen Anschein haben wie immer. Aber Eile war geboten. Minister von Grossart hörte das mit Besorgnis. Doch die Hütte die er ausgesucht hatte lag sehr weit oben und war nur eine Ruine gewesen als er sie ausgesucht hatte. Niemand würde vermuten dass dort oben Leben war.

 

Aaron war beschäftigt solange der Söldner aufpasste das Sam nur das tat was sie sollte nämlich ihr Mittagessen verspeisen konnte er die Anlage manipulieren. 2 Stunden würden langen um sie zu ärgern.

Sam aß dies mal nicht so viel, sie hatte wieder beobachtet wohin er den Schlüssel steckte, er brauchte sie nicht zum zuschließen. Ihre Handschellen rasteten von selber ein. Sie schwankte als sie aufstand und eh er sich versah hatte sie die kleinen Schlüssel, nun musste sie abwarten wie Aaron reagierte. Natürlich schloss der Mann sie wieder ein. Doch ein paar Minuten kam Aaron wieder zu ihr sie tat als wenn sie noch gefesselt war. Er grinste sie böse an.

„Dein Vater wird nicht sehr erfreut sein.“ Sagte Sam.

„Er wird es nicht erfahren, ich hab das Band zurückgespult es wird aussehen als wenn du schläfst.“

„Wie gerissen von dir, also tu was du nicht lassen kannst.“ Sagte sie geringschätzig wie nur möglich.

Er kam auf sie zu, doch mit dem was dann passierte hatte er nicht gerechnet, alles was Sam jemals gelernt hatte legte sie auf eine Waagschale und mit wenigen Hieben hatte sie ihn besinnungslos geschlagen. Sie setzte noch einen drauf, nun würde er ein paar Stunden schlafen. Wenn er erwachte wollte sie nicht mehr in der Nähe sein.

 

Sapon hatte es geschafft er war da. Doch nun waren die Soldaten ein Problem die vor dem Hotel Wache hielten er weigerte sich einfach aus dem Auto zu steigen und hupte wie verrückt. Liam der draußen war hörte das ungewöhnliche Geräusch und ging hin. Er erkannte den jungen Mann und befahl den Wachen ihn durchzulassen.

„Was hast du für Neues?“

„Ich muss nach Sam.“

„Dafür ist es zu spät aber wenn du was Neues hast gehen wir zum König.“

„Wieso zu spät.“

„Sam wurde vorgestern entführt zusammen mit Aaron von Grossart.“

„Was? Ist auch egal. Ich hoffe sie lebt noch. Wie kann der Minister…“ weiter kam er nicht er ging einfach in die Hotelhalle rein und folgte Liam.

„Wenn ich diesen Mistkerl in die Hände bekomme ist er Tod.“

„Warte damit bis wir Sam haben.“

Minister von Grossart der auch in der Halle war sah erschrocken auf den ihn verhassten jungen Mann, oh ja er wusste wer das war und war froh das die Beiden ihn nicht gesehen hatten. Für ihn war alles aus, aber dieses Luder würde auch nicht davon kommen er musste nun zusehen das sein Sohn überlebte. So schnell er konnte ging er zu einem der elektronischen Schlitten die es hier gab er setzte sich drauf und preschte nach oben.

 

Sam hatte sich durchs Haus geschlichen langsam um ja nicht aufzufallen. Sie hatte es geschafft sie war frei. Sie musste so schnell wie möglich ins Tal kommen. Ski standen an der Hütte gelehnt, wenn es nichts anderes gab mussten die eben her halten. Lieber was brechen als Tod sein. Sie schnallte sie schnell an und fuhr ein Stück, da hörte sie Motorengeräusche sie fuhr auf die Bäume zu und versteckte sich sie sah den Minister hochfahren, jetzt musste sie schnell sein. Sie fuhr einfach den Berg hinunter, immer schneller wurden ihre Ski, Bäume rasten an ihr vorbei und verschmolzen zu einem grünen Etwas, Unmäßigkeiten übersprang sie einfach, sie wurde rasend schnell, erst als sie unten war konnte sie ein wenig bremsen, doch es war nicht genug sie raste einen Hügel entgegen der ihrem Übungshügel ähnelte. Doch hier waren Eltern mit ihren Kindern drauf. Sie schrie die Leute an auszuweichen. Sie raste den Hügel hoch um mit einen hohen Bogen im Schnee zu landen. Ihre mäßig behandelten Stellen brachen wieder auf und sie merkte einen Schmerz in ihrem Arm. Er lag verdreht neben ihr als wenn er nicht zu ihr gehören würde. Sie sah dass ein Mann auf sie zueilte. Sie konnte nur noch wenig sagen.

„Mein Name ist Samantha Rosner, sagt dem Prinzen dass ich lebe.“ Dann versank sie in eine gnädige Ohnmacht.

 

Fluchend suchte der Minister seinen Sohn und fand ihn im Keller die Tür stand offen und Samantha war weg. Er weckte ihn rüde auf.

„Was hast du gemacht.“

„Ich wollte… wo ist sie.“

„Scheinbar weg. Aber das ist nun auch egal. Dieser Verbrecher ist unten im Hotel und weis das wir dahinter stecken. Komm hoch ich werde dir was geben du musst weg von hier.“

Auf den Weg zum Videoraum schnaubt der Minister sehr. Als er den Söldner unbeteiligt vor dem Bildschirm sah schlug er so hart zu das dieser zu Boden ging. Doch dann sah er warum dieser nicht reagierte.

„Wie kann man nur so verflucht blöd sein. Aber nun ist es zu spät du wirst flüchten sieh zu das du nach Krigolia kommst. Hier ist ein Schlüssel er gehört zu der Bank im Nachbarsdorf geh dort hin sie haben Schließfächer in einem davon befindet sich mein gesamtes Barvermögen das sollte dir eine Zeit lang helfen mit dem falschen Pass wirst du über die Grenze kommen.“

„Aber was wird mit dir Vater.“

„Das Haus wird bald in die Luft fliegen, es wird gut brennen das gibt dir erst mal einen Vorsprung.“

„Aber dann wird man mich suchen.“

„Nein wird man nicht.“ Er rief nach dem Jungen und erschoss ihn.

„Man wird denken das warst du. Versuch nicht deine Mutter oder deine Schwestern noch mal zu sehen oder sonst jemanden es wäre dein Todesurteil. Geh jetzt.“

„Ja Vater.“

Aaron zog sich an und verlies das Haus, er schaute nicht zurück nachdem er sich weit entfernt hatte gab es einen lauten Knall. Er sah nichts aber er wusste dass sein Vater tot war und all das hatte er dieser Hure zu verdanken.

 

Sapon hatte schnell erklärt was er zu sagen hatte und Liam fluchte, aus dem Augenwinkel hatte er den Minister in der Halle gesehen. Er und Gabriel stürmten hinaus sie fragten die Soldaten wo der Minister hin gegangen war. Die Soldaten zeigten ihnen den Weg und begleiteten die Beiden auf den elektronischen Schlitten. Gabriel stürmte in einem Affenzahn nach oben, er war nicht mehr zu halten. Doch er kam zu spät, kurz vor dem Haus explodierte es. Eine Druckwelle schleuderte ihn von seinem Gefährt und Holzteile verletzten ihn. Aber all das spürte er nicht, entgeistert sah er auf die Ruine und schrie laut auf. Er war zu spät gekommen, seine Tochter war tot. Liam der genauso entsetzt war hob den Mann auf der um Jahre gealtert schien auf, den niemand jemals so verzweifelt gesehen hatte. Die Soldaten die ihnen gefolgt waren standen traurig Spalier keiner vermochte ein Wort des Trostes zu sagen. Als er unten ankam erzählte Gabriel tonlos was er erlebt hatte. Es legte sich eine eisige Stille aufs Haus.

Ronald war gerade noch in der Lage einen Suchbefehl für den Minister und seinen Sohn heraus zu geben. Ein Arzt musste sich um Frederick kümmern der weinend zusammengebrochen war. Nur eine Beruhigungsspritze konnte ihn besänftigen. Aber keiner nahm ihn die bösen Worte, die er gegen Gabriel und seinen Vater richtete übel.

 

 

Sam erwachte auf etwas Hartem. Oh nein das konnte nicht sein sie durften sie nicht wieder gefunden haben. Doch sie merkte dass eine warme Decke sie wärmte und ein weiches Kopfkissen unter ihren Kopf lag. Sie sah sich um, es sah nach einer Arztpraxis aus. Sie versuchte sich zu erheben aber es gelang ihr nicht, sie war zu schwach. Wie war sie hier her gekommen. Langsam erinnerte sie sich an den Mann den sie als letztes gesehen hatte. Er musste sie nicht verstanden haben. Von der Explosion von der das ganze Dorf mittlerweile sprach hatte sie nichts mehr mitbekommen. Der Raum war dunkel aber ihre Augen hatten sich schon daran gewöhnt sie lag auf einem Untersuchungstisch der als Bett fertig gemacht war. Jetzt ging die Tür auf und ein heller Schein drang in das Zimmer.

„Schließ die Augen, sonst blendet es.“ Sagte eine ruhige ältere Stimme, Sam gehorchte. Das Licht wurde eingeschaltet.

Ein älterer Mann in einem Trainingsanzug kam auf sie zu, er hatte weiße Haare, blaue Augen und einen kleinen gemütlichen Bauch den er stolz vor sich hertrug.

„Wo bin ich?“

„In meiner Praxis. Auch wenn es nicht so aussieht ich bin Arzt, abends laufe ich aber nicht gern im Anzug und Kittel herum.“

„Wie lange bin ich schon hier?“

„Beinahe 6 Stunden.“

„Oh mein Gott ich muss weg.“

„Du wirst nirgends hingehen, erst beantwortest du mir ein paar Fragen.“

„Aber ich muss weg sie werden sich sorgen.“

„Dachtest du das sie es weniger werden wenn du tot bist, wie kommt ein junges Mädchen nur dazu sich selbst die Pulsadern aufzuschneiden.“

„Manchmal muss man sterben um zu leben.“

„Das ist niemand wehrt, merk dir das für die Zukunft.“

„Aber Prinz Frederick….“

„Auch der nicht.“

„Nein ihr versteht mich falsch ich muss zu ihn.“

„Ich glaube nicht dass sie uns vorlassen. Schlaf jetzt noch ein wenig morgen sehen wir weiter.“

Doch nun wurde Sam zornig und immer unsicherer sie sprach so wirr das der Arzt ihr eine Beruhigungsspritze gab. Sie schlief ein.

 

Am nächsten Morgen erwachte sie wieder. Sie musste zu Ricky. Der Arzt brachte ihr ein leckeres Frühstück.

„Ich hoffe du hast dich erholt und wir können uns jetzt vernünftig unterhalten.“

„Entschuldigung für meinen Aufstand, aber es wäre äußerst wichtig wenn ihr mir zuhört.“

„Gut ich höre zu.“

„Ich gehe auf das gleiche Internat wie der Prinz, ich bin entführt worden, weshalb und warum ist so unsinnig wie nur was. Doch ich muss zu ihn.“

„Ich habe dir nun zugehört und es ist sehr nett deine kleine Geschichte, aber wenn es diese Entführung gegen hätte wäre die Presse darüber hergefallen wie die Heuschrecken aber ich habe nichts gelesen. Das zum einen. Außerdem wird uns keiner Vorlassen den hier in der Nähe ist ein Haus in die Luft geflogen man rechnet mit einen Anschlag auf den Prinzen und den König.“

„Was? Sie werden denken ich bin tot ich muss zu ihnen und wagt es euch nicht noch mal mir eine Spritze zu geben. Bei allen Respekt aber ich würde mich wehren.“

„Mit einem gebrochenen Arm dürfte das schwierig sein. Du solltest besser bremsen üben.“

„Danke es reicht schon dass mein Vater mir damit in den Ohren liegt, bringt ihr mich nun hin.“

„Nein.“

Sie stritten noch eine Weile, erst die Erwähnung des Namens Rosner machte ihn stutzig. Sein Sohn hatte unter einen Gabriel Rosner gedient und war leider im letzten Krieg getötet worden er selber hatte unter einem Oliver Rosner gedient. Da sich das Kind nicht beruhigen lies gab er schließlich nach. Die Soldaten würden ihn nicht gleich erschießen und das Mädchen würde endlich aufhören zu behaupten das ihr Nachnahme Rosner war und er konnte sie zu ihren wirklichen Eltern fahren. Er half ihr ins Auto und sie fuhren soweit sie kamen, aber die Soldaten hielten sie nicht auf, als sie sahen wer mit im Auto saß salutierten sie allerdings wurden die meisten so blas als ob sie gleich umfallen würden. Samantha Rosner galt als Tod und das konnte nur ihr Geist sein.

 

Sapon und Frederick saßen schweigend auf einer Bank in der eisigen Luft, keiner von beiden spürte es und jeder trauerte um die Freundin auf seine Weise. Frederick sah zu den Rauchschwaden hinüber und unterdrückte einen gequellten Seufzer, so nah war sie gewesen und doch so fern nie würde er erfahren was sie in den letzten Stunden durch gemacht hatte, nie wieder würde er hören – Du ignoranter Idiot – Stumme Tränen flossen aus seinen Augen. Sapon sah verbissen vor sich hin, Tränen hatte er schon lange keine mehr er hatte nicht mehr geweint seid dem er seinen Stiefvater umgebracht hatte. Er war zu spät gekommen oder trug er die Schuld daran das sie nicht mehr genug Zeit hatten sie zu befreien?

 

Samantha die ausgestiegen war wurde vom Arzt gestützt und sah die Beiden nebeneinander sitzen und ihre verzweifelten Gesichter. Das letzte Stück wollte sie alleine gehen. Sie schluckte hart auf als sie sah dass sie trauerten. Dann rief sie ganz leise.

„Ricky du ignoranter Idiot willst du mir nicht helfen.“

Durch seine Tränen konnte er sie nicht gleich erkennen und er glaubte an ein Trugbild, sein Gedächtnis spielte ihn einen Streich. Doch Sapon sprang auf. Das holte auch ihn aus seiner Trance und er lief auf sie zu gerade noch rechtzeitig um die Freundin aufzufangen die zusammen brach.

Schnell brachte man sie auf ihr Zimmer, der Arzt untersuchte sie aber es ging ihr gut sie war nur noch zu schwach. Man lies sie schlafen, später konnte sie Berichten. Der Arzt erzählte alles was er wusste und war untröstlich das er ihr nicht geglaubt hatte. Doch ihn wurde versichert dass er richtig gehandelt hatte. Dann wurde auch der Mann geholt der sie zum Arzt bebracht hatte, aber es stellte sich heraus das es nur ein Vater war der mit seiner Familie hier Urlaub machte.

Erst gegen Abend erwachte Sam wider. Sie freute sich alle wieder zu sehen, ja sie hatte es geschafft. Man konnte ihr auch schon erzählen dass man die Leichen von Aaron und seinen Vater gefunden hatte. Die Suche nach ihnen wurde eingestellt.

Sam erzählte wie alles abgelaufen war, tonlos, unbeteiligt als wenn sie von einer anderen Person sprach redete sie. Als sie geendet hatte war es als wenn eine Last von ihr gefallen wäre sie sah nur Fredericks trauriges Gesicht sie wollte ihn aufheitern, deswegen ging sie auf Frederick zu und wirbelte ihn rum. Sie tanzte bis der Schmerz in ihrem Arm sie zwang wieder ruhig zu werden. Dann brach sie erneut zusammen. Der königliche Leibarzt war auch zur Stelle er hatte sich in den letzten Tagen um Frederick gekümmert. Sie brachten sie wieder auf ihr Zimmer. Frederick sah ihr ängstlich hinterher. Der Arzt beruhigte die Männer.

„Es ist normal für sie so zu reagieren sie schiebt jetzt alles weit von sich so als wenn es nie geschehen wäre. Mit der Zeit wird sie reden. Sie hat einen tiefen Schock aber ihre Erziehung lässt es nicht zu das sie sich gehen lässt. Das ist ihre einzige Chance damit zu Recht zu kommen. Drängt sie nicht, sie wird reden. Sie wird weinen und sie wird schreien, dann müsst ihr für sie da sein.“

Die Männer waren verwirrt aber sie versprachen es.

Am nächsten Morgen war Sam scheinbar die Alte, sie scherzte rum, fiel nicht mehr in Ohnmacht und sprach auch nicht mehr von Aaron und seinen Vater. König Ronald lies es erst mal dabei und bat Gabriel zu einem Gespräch.

„Im Moment können wir nichts mehr für sie machen.“

„Nein wohl nicht.“

„Aber ich habe etwas anderes, von Grossart Familie, also seine Frau und die beiden Mädchen stehen unter Hausarrest, ich habe verlauten lassen das Beide bei dem Versuch Sam zu befreien ums Leben gekommen sind. Das hält die Gerüchte in Grenzen. Du wirst sehen wie viel sie von der Entführung wussten. Wenn sie daran beteiligt waren, erschieß sie. Lösch die Familie aus. Wenn nicht sorg dafür das sie Tiez verlassen und gut unter kommen, dann sollen sie nicht unter der Tat leiden.“

„Das werde ich machen, offiziell können wir sie ja noch nicht anklagen.“

„Nein nach dem Gesetzt ist eine Frau nicht fähig Hochverrat zu begehen, auch das wird sich bald ändern. Die Vorlagen sind fast durch. Nicht zu letzt mit Hilfe dieses unglückseligen Ministers.“ Er lachte rau auf.

„Ich will sie nie wieder verlieren.“ Sagte Gabriel.

„Ich auch nicht bester Freund, sie ist mir ans Herz gewachsen wie eine Tochter. Die letzten Tage waren schlimm. Aber sie ist ein tapferes Mädchen. Sehr tapfer. Wenn du nichts mehr hast lass doch bitte nach dem jungen Mann schicken ich möchte mich mit ihn unterhalten.“

„Um die Angelegenheit werde ich mich kümmern wenn die Kinder wieder im Internat sind.“

Gabriel ging und suchte selber nach Sapon. Er fand ihn bei Frederick und Samantha, eine Gruppe die Gabriel vor nicht allzu langer Zeit Kopfschmerzen bereitet hätte und ihn gezwungen hätte einzugreifen aber so lächelte er nur.

„Sapon der König erwartet dich in seinen Gemächern kann ich dich alleine zu ihn lassen.“

„Ich würde hier nie etwas machen, ihr habt mein Wort. Ein Versprechen unter Dieben.“ Er lachte und Gabriel sah Sam und Frederick strafend an doch er war so froh dass seine Tochter wieder da war, dass er nicht lange böse sein konnte.

Sapon ging pfeifend zu seinem Herrscher. Er sah sich in den kostbar bestückten Fluren um und dachte, dass das ein oder andere Gemälde es wohl wert wäre mitgenommen zu werden, aber hier würde er nichts machen. Als er eintrat verneigte er sich vor Ronald.

„Mein König ihr habt mich rufen lassen.“

„Ja ich wollte mit dir reden. Du hast uns wieder einmal einen großen Dienst erwiesen. Was möchtest du dafür.“

Sapon sah eine Akte auf dem Tisch liegen und lächelte.

„Nur ein paar Kleinigkeiten. Als erstes bringt bitte den Wagen zurück zu seinen Besitzer, der Aschenbecher ist voll und mir gefällte die Farbe nicht. Dann soll man ja bekanntlich den Wagen wechseln. Als 2tes ich möchte gern nach Hause, hier ist alles geregelt und da störe ich nur. Als drittes wann immer Sam Hilfe braucht möchte ich in ihrer Nähe sein dürfen ohne in Gefahr zu laufen verhaftet zu werden.“

„Das ist alles? Deine Akten sprechen Bände, ich könnte sie löschen lassen.“

„Man tut was kann.“ Sagte er keck.

„Nicht so forsch junger Mann. Also?“

„Ihr könntet meine Akten löschen, aber warum es wird noch mehr dazu kommen, mich ändert man nicht mehr. Für Sam war es gut dass sie so früh weg gekommen ist. Bei mir ist es zu spät. Früher oder später werde ich am Galgen landen, das ist nur gerecht.“

„Gut wie du meinst, deine Wünsche werde ich respektieren und natürlich kannst du nach Hause, ich werde es veranlassen.“

„Bitte mit einem neutralen Wagen, wenn ich in einem Bu… Polizeiauto oder Militärfahrzeug ankommen wäre es peinlich  und ich würde mich gern noch von Sam verabschieden.“

„Wann willst du fahren?“

„In einer Stunde.“

„Gut so soll es sein.“

Sapon verneigte sich wieder und ging.

Ronald seufzte er würde dem jungen Mann nichts tun aber wenn er nur daran dachte das Gabriel auch auf dem besten Weg war so zu werden wurde ihn schlecht.

Sapon fand Samantha auf ihrem Zimmer sie war allein. Lächelnd ging er auf sie zu.

„Du warst sehr tapfer kleine Sam, ich freue mich dass du lebst. Wann immer du Hilfe brauchst ruf mich ich werde da sein.“

„Kannst du nicht bleiben?“

„Wo denn, im Internat? Im Schloss vielleicht sogar?“

„Im Internat ist ein Platz frei…“ Sam schluckte.

„Willst du mich einsperren? Strenge Regeln sind nichts für mich dafür bin ich zu gern frei. Bleib wie du bist. Denk immer daran was ich dir beigebracht habe. Wirst du das?“

„Ja Sapon du hast mir schon sehr geholfen.“

„Ich hab auch viel verkehrt gemacht, wenn es dir hilft ich werde kein Mädchen mehr gegen ihren Willen nehmen. Nie wieder.“

„Danke das ist schon was. Kann ich dich belohnen für deine Hilfe?“

„Ändere Austina so wie es dir gefällt, du bist auf dem richtigen Weg.“ Er küsste sie so wie früher sehr leidenschaftlich, dann trat er einen Schritt zurück, verneigte sich und ging. Sam folgte ihn nicht. Lange Abschiedsszenen waren nichts für ihn das wusste sie. Der Kuss machte ihr nichts aus es war der letzte den er ihr gegeben hatte das war ihr klar. Etwas später betrat ihr Vater ihr Zimmer.

„Lass uns nach Hause fahren.“ Bat sie ihn.

„Wollen wir nicht erst ins Schloss?“

„Nein ich will nach Hause, Rosie kann sich um meine Wunden kümmern.“ Sagte sie leise.

„Gut mein Mädchen wir gehen nach Hause.“

 

 

Das Internat war noch leer, die Kinder waren noch zu Hause und Sam genoss die Ruhe. Als alle wieder da waren wurde ein  Fest gefeiert, natürlich waren die Kinder informiert was geschehen war. Julian und Lilina waren auch eingeladen worden. Das Leben ging weiter. Auch Julian hatte man davon unterrichtet was mit Samantha passiert war. In einer ruhigen Minute standen sie allein zusammen.

„Samantha es tut mir sehr leid was mit dir geschehen ist.“

„Es ist vorbei Julian und ich bin froh so gut da heraus gekommen zu sein.“

„Ja mein Schatz.“ Er war unterrichtet worden dass Sam noch nicht bereit war sich wirklich mit jemand darüber zu unterhalten.

„Darf ich dich in den Arm nehmen?“

„Warum solltest du nicht dürfen, es sei den du hast etwas vor das meinen Vater missfallen würde.“ Sie lächelte ihn an.

„Nein ich will nur endlich spüren dass du wieder da bist.“

Er umarmte sie und spürte nur einen kleinen Wiederstand, aber auch darauf war er vorbereitet gewesen. Der Psychologe hatte es ihn erklärt.

„Wir … ich hatte solche Angst dich nie wieder zu sehen.“ „

„Das kann ich mir gut vorstellen, auch ich habe manchmal daran gedacht dass ich dich und die anderen nie wieder sehe.“ Ihre Gedanken wanderten in den Keller zurück, heftig schüttelte sie mit dem Kopf um ihre Gedanken zu vertreiben. Sie war da nicht mehr und keiner konnte sie zwingen in ihren Erinnerungen zu leben.

„Julian nimm mich einfach fester in den Arm ich will nicht mehr daran erinnert werden.“ Julian hielt sie fest und Sam schmiegte sich an ihn. Mehr konnte er nicht für sie tun.

 Sam feierte ihre Befreiung weiter mit aber wann immer sie jemand ansprach war sie eher erstaunt als das sie etwas zugab. Keiner der anderen Kinder rührte daran, zu schrecklich war das Erlebte.  Doch das Leben ging weiter.

 

Gabriel hatte einen schweren Gang vor sich, aber es musste sein. Er konnte Samantha keiner solchen Gefahr mehr aussetzen. Er zog seine Uniform an und nahm seine Waffe mit. Dann fuhr er zu dem Haus von Aarons Eltern. Er hielt vor der Tür und klingelte. Einer der Soldaten die im Haus Wache hielten öffnete. Ein Mann kam ihm entgegen. Es war Gunther von Ahn der Bruder Frau von Grossarts.

„Herr Rosner?“

„Ja ich würde mich gern mit Frau von Grossart unterhalten.“ „Dürfte ich zuerst mit euch sprechen?“

„Warum nicht. Können wir irgendwo hin?“

Gunther öffnete eine Tür die ein behagliches Wohnzimmer zeigte im Kamin brannte Feuer.

„Bitte nehmen sie doch platz.“

Beide Männer setzten sich.

„Was ist hier eigentlich los, mein Schwager und mein Neffe kommen bei der Rettung eurer Tochter ums Leben und anstatt der Witwe beizustehen, stellt ihr sie und ihre Töchter unter Arrest, zudem ist das ganze Barvermögen meines Schwagers verschwunden. Hier stimmt doch etwas vorn und hinten nicht. Meine Schwester ist verzweifelt und ich hatte mühe hier hereingelassen zu werden, nur nach dem Anruf bei euch durfte ich hier rein.“

Gabriel seufzt das hörte sich so an als wenn der Rest der Familie nichts wusste, aber er würde vorsichtig sein.

„Herr von Ahn wie standet ihr zu eurem Schwager bitte die Wahrheit ohne die üblichen Floskeln die man sonst für einen Toten benutzt.“

„Die Wahrheit. Die Eltern von Axel von Grossart waren unsere Nachbarn, sie verstarben früh und ließen einen 19jährigen zurück. Es waren gute, freundliche Leute. Axel war eher ungeduldig er strebte immer nach mehr. Doch er arbeitete auch sehr hart und das Gut wuchs, erst viel später hörte ich wie rücksichtslos er war. Aber da war er schon lange mit meiner Schwester verheiratet. Ich konnte nichts mehr machen. Bei uns spielte er jedes Mal den besorgten Gatten und Vater der sich um seine Familie kümmert, oft hatte ich die blauen Flecken an meiner Schwester und ihren Kindern gesehen, ich nahm ihn beiseite und er lachte jedes Mal und versicherte mir das sie es nur vom Rumtoben hätten. Mir waren die Hände gebunden den auch die Kinder und meine Schwester bestätigten diese Lügen. Ein Freund brachte ihn in die Politik und sie zogen hier nach Tiez, er verkaufte das Gut. Der damalige Käufer war nicht so erfolgreich und so konnte ich es ein paar Jahre später billig von ihm erwerben. Ich wollte es für Aaron haben falls sein Vater mal vollends ausrasten würde. Aber Aaron wurde auch immer komischer mit seinen Ansichten. Dann wurde er ins Internat gerufen und ich dachte das er sich wieder ändern würde, die ersten 2 Jahre ging auch alles gut bis eure Tochter in die Schule kam. Ich möchte die Wörter nicht wieder geben mit der sie sie bedachten wenn sie glaubten allein zu sein. Es war nicht leicht mit ihnen zu Leben meine Schwester war jedoch eine gehorsame Frau und so hatte mein Schwager es sehr leicht mit ihr. Meine Schwester hat genug unter ihren Mann gelitten ich bitte euch lasst sie mit mir ziehen ich will ihnen eine Zuhause geben.“

Gabriel seufzte er hatte nicht vor irgendjemanden zu töten wenn es nicht sein musste und erst recht keine Frau und ihre Töchter. Dieser Mann schien nichts von den Machenschaften seines Schwagers zu wissen und so erzählte er ihn alles was vorgefallen war. Gunther von Ahn erblasste.

„Das alles ist sehr schlimm und grausam aber ihr könnt meine Schwester nicht anklagen.“

„Nein das kann ich nicht, aber es geht um die Sicherheit meiner Tochter, wenn auch nur der geringste Zweifel besteht das sie eingeweiht war werde ich sie nicht davon kommen lassen. Es tut mir leid. Schickt sie mir, aber erzählt ihr nichts von dem was ich euch gesagt habe ich will mir selber ein Bild machen. Vertraut mir, nichts ist mir mehr zuwider als den Befehl meines Königs in diesem Fall folge zu leisten. Wenn alles in Ordnung ist und davon gehe ich aus, dürft ihr sie noch heute mit euch nehmen. Die Bedingungen dafür werde ich euch später sagen. Geht jetzt.“

 

Anne von Grossart kam zu ihm.

„Herr Rosner schön das ihr uns besucht. Ich fühle mich so verloren, warum stehen wir unter Arrest?“

„Könnt ihr mir das nicht sagen?“

„Was? Nein ich weiß nur dass ich meinen Mann und meinen Sohn verloren habe. Sie müssen sehr tapfer gewesen sein und das obwohl Aaron und mein Mann nicht immer gut von eurer Tochter sprachen. Aber sie haben ja alles gut gemacht und ihr Leben für sie gegeben. Das haben sie doch?“ fast schon bittend sah sie Gabriel an. Doch dieser ging nicht auf ihre Frage ein.

„Erzählt mir was sie von meiner Tochter sagten.“

„Ich habe die Beiden nie verstanden. Eure Tochter ist so ein bescheidenes höffliches Mädchen und so klug, ich hatte ab und zu mal die Gelegenheit sie zu beobachten wenn wir im Internat waren oder wenn wir Aaron abgeholt hatten und Aaron hat immer und immer wieder versucht sie zu ärgern und schlimmeres wie ich weiß. Doch er muss ja noch zu Verstand gekommen sein. Hier war er öfters über sie am fluchen und mein Mann stoppte ihn nie wenn er sie mit den übelsten Worten titulierte, einmal habe ich gewagt etwas Positives über sie zu sagen, da hat… da wollte… Aaron stand vor mir und hätte mich beinahe geschlagen. Mein Mann bremste ihn gerade noch. Er schickte ihn nach oben und hat es selbst erledigt. Aaron ließ damals seine Wut an seinen Schwestern aus. Es war keine glückliche Ehe für mich und für meine Töchter war es keine glückliche Kindheit. Aaron wurde nur selten geschlagen. Aber sie haben doch alles wieder gut gemacht oder? Das haben sie doch? Bitte sagt mir das dass was ich hörte die Wahrheit ist.“

Gabriel war erleichtert, diese Frau wusste nichts, im Stillen dankte er Gott dafür das Grossart sie nicht eingeweiht hatte, aber er konnte sie nicht in den Glauben lassen das ihr Mann und ihr Sohn, Helden waren.

„Was ich euch jetzt erzähle dürft ihr um euer selbst willen nie weiter sagen, ich habe nicht vor eure Ehre in den Schmutz zu ziehen darum hört mir genau zu.“

Auch ihr erzählte er alles. Als er geendet hatte war sie Leichenblass, einer Ohnmacht nahe, er nahm etwas von dem Weinbrand der auf einer Anrichte stand und flößte es der wehrlosen Frau ein. Sie hustete aber die Farbe kam wieder in ihr Gesicht und sie brach in Tränen aus. Er ließ sie weinen bis sie sich wieder beruhigte.

„Und ich hab es nicht verhindert, oft wollte ich mit euch sprechen über ihre Ansichten, aber ich fürchtete mich vor den Zorn meines Mannes, hätte ich davon auch nur eine Ahnung gehabt, wäre ich zu euch gekommen und wenn er mich und meine Töchter dafür tot geschlagen hätte, so was hätte ich niemals zugelassen. Ihr müsst mir glauben.“

„Ich glaube euch. Soweit ich weiß will euer Bruder euch mitnehmen. Das ist auch mein Wunsch. Verlasst Tiez und kommt nie wieder hier her zurück. Es ist besser für euch. Baut euch und euren Töchtern in eurer Heimat etwas auf. Das Haus dürft ihr verkaufen. Soweit ich weiß ist von eurem Barvermögen nichts mehr übrig, euer Mann hat es abgehoben vor der Entführung es wird im Haus verbrannt sein,  ich werde euch unterstützen dass ihr ein unabhängiges Leben führen könnt und dass ihr eure Töchter gut verheiraten könnt. Wenn diese alt genug sind und Männer kennen lernen die hier ihre Heimat haben dürfen sie zurückkommen soweit ich weis sind sie noch sehr jung. Später wenn sie es verkraften sagt ihnen die Wahrheit.“

„Danke ich werde mich daran halten und jetzt meine Sachen packen und die der Mädchen, noch heute werden wir Tiez verlassen und ich werde versuchen das keiner von uns zurückkommt. Wenn eure Tochter älter ist und darüber hinweg kommt grüßt sie bitte von mir und sagt ihr das mir das alles sehr leid tut.“

„Das werde ich machen ich möchte gern noch euren Bruder sprechen.“

„Ich schicke ihn zu euch. Danke Herr Rosner für eure und des Königs Gnade.“

Gabriel lächelte ihr zu. Sie lächelte scheu zurück.

Gunther von Ahn kam wieder zu ihn. Er schaute Gabriel fragend an.

„Ihr dürft diese kleine Familie mitnehmen, seht zu das sie alles so schnell wie möglich vergessen, sie haben genug mitgemacht.“

Gunther kniete sich vor ihn.

„Danke Herr Rosner.“

„Steht schon wieder auf. Es ist alles gut. Die Soldaten werden gleich Abziehen es sei den ihr braucht Hilfe beim packen dann werden sie euch zu diensten sein.“

„Wir können jede Hand gebrauchen ich will so schnell wie möglich weg von hier.“

„Eure Schwester wird eine angemessene Unterstützung bekommen. Lasst sie in dem Glauben dass es von mir ist.“

„Das werde ich. Nochmals danke.“

„Kein Wort darüber zu irgendjemanden den dann müsste ich es wahr machen. Nichts würde mir schwerer fallen, aber ich würde es tun. Gebt euch keiner falschen Illusion hin.“

„Ihr habt mein Wort ich werde es meiner Schwerster beibringen.“

„Gut.“ Gabriel ging, an der Tür gab er den Soldaten den Befehl der Familie behilflich zu sein. Erleichtert verlies er das Haus und fuhr zum Schloss um Ronald Bericht zu erstatten.

 

Der Unterricht begann von neuen. Viele boten sich an Sam zu helfen wegen ihres gebrochenen Arms. Die Tage vergingen und der Alttag kehrte zurück ins Internat. Sam fluchte vor sich her als sie wieder einmal vom Psychologen kam. Sie schmiss sich neben Frederick auf einen Sessel und sah ihn vorwurfsvoll an.

„Schick diesen verdammten Idioten weg.“ Knurrte sie

„Er will dir nur helfen das Erlebte zu verarbeiten.“ Frederick sah von seinen Schularbeiten auf und drehte sich zu ihr um.

„Was soll ich bitte verarbeiten, es ist vorbei. Ich lebe und alles andere ist scheiß egal. Ich brauche keinen Seelenklempner der mir erzählt dass es mir nicht gut geht. Es geht mir gut.“

Frederick wusste das dies nicht stimmte er bekam regelmäßig Bericht vom Psychologen genauso wie sein und Samanthas Vater, aber er war angehalten nicht darüber zu sprechen.

„Dann rede mit mir Sam.“

„Worüber ich hab alles erzählt. Was willst du noch hören.“

„Sam ich will hören wie es dir dabei geht.“

„Das sagte ich doch gerade mir geht es gut, ich lebe.“

Frederick gab auf er wusste das er nicht durch kam. Aber Sam kam nicht um die Stunden herum die sie bei einem befreundeten Psychiater seines Vater verbrachte nur es gab keinen Erfolg sie sträubte sich gegen ihn. Sam tat als wenn nie etwas geschehen war.

 

Am nächsten Tag wollte Samantha ein Referat vor der Klasse halten, sie ging nach vorn und las ein Bericht den sie über Weila geschrieben hatte. Er war sehr gut und der Lehrer lobte sie. Sie wollte gerade zu ihren Sitz zurück als sie auf den leeren Platz von Aaron sah den er früher einmal hatte der Schüler der sonst da saß war krank und nicht da. Von ihren Sitz aus konnte sie diesen Platz nicht sehen. Natürlich war der Platz leer. Doch mit einmal sah sie das verkohlte Skelett von Aaron die verbrannte Haut spannte sich über seinen Knochen und er grinste sie gemein an. Ihr Puls raste, sie konnte erst nicht weiter laufen. Der Mund der mit Maden gefüllt war öffnete sich.

„Du Hure wir kriegen dich.“

Es war zuviel schreiend lief sie raus. Erschreckt wollten ihr einige der Schüler folgen aber Frederick verbat es ihnen er zog sich schnell eine Jacke an und ging selber.

Draußen auf einer Bank fand er sie.

„Sam?“

„Ja.“

„Was war da gerade los?“

„Nichts.“ Sam erschauerte bei den Gedanken was sie gerade gesehen hatte.

„Sam, w-a-s  w-a-r  d-a  g-e-r-a-d-e  l-o-s ??“

„Ricky las mich zufrieden, nichts war los.“

„Samantha Rosner ich will eine Antwort ich befehl es dir.“

„Steck dir dein Befehle in den Arsch ich werde nicht antworten.“

„Sam ein letztes Mal, sieh mich an, ich bin dein Freund nicht dein Feind. Also?“

Sam schaute zu ihm rauf und seufzte.

„Ich hab Aaron gesehen er war verkohlt.“ Wieder schwieg sie.

„War das alles?“

„Ja mehr war nicht ich hab mich erschrocken und bin raus gerannt. Bist du nun zufrieden?“

Frederick dachte gar nicht daran sie wieder in ihr Schneckenhaus zu lassen.

„Nein bin ich nicht ich will alles wissen.“

„Das war alles können wir nun wieder in die Klasse gehen?“ fragte sie gereizt.

„Nein, nicht bevor ich es sage.  Was war noch?“

„Es ist frisch und mir ist kalt ich will wieder rein.“

Frederick zog seine Jacke aus und legte sie ihr um.

„Also Sam ich warte immer noch.“

 

„Wie du willst. Er saß auf seinen alten Platz und grinste mich mit seiner verkohlten Haut an. Maden kamen aus seinen Mund und er nannte mich eine Hure und sagte das sie mich kriegen würden.“

„Sie sind Tod.“

„Ja.“

„Sam verdammt noch mal rede endlich.“

Samantha sprang auf.

„Was soll ich dir erzählen, das sie mich töten wollten. Das Aaron mich vergewaltigt und geschlagen hat, und das alles nur damit er an meine Stelle kommt. Das alles habe ich euch erzählt. Weist du was er mich gefragt hat als ich noch dachte das er auch entführt worden war. Wie viel Macht ich habe. Das allein war ihnen wichtig. Er wollte dich manipulieren mit Hilfe seines Vaters, er dachte wenn ich aus dem Wege bin wirst du ihn wieder wählen. Er erzählte mir dass er dann der Sohn meiner Eltern wird. Kannst du dir vorstellen ihn oben bei dir zu haben? Aaron und Frederick für immer in Freundschaft? Verdammt noch mal Frederick das alles ist nur geschehen weil ich dein Leben teile, wäre ich eine andere wäre das nie geschehen. Wäre ich ein Junge er hätte sich so was nie gewagt. Wäre ich kein Mädchen hätte das alles nie statt gefunden. Andere werden kommen und mich genauso behandeln, vielleicht werden sie nicht so weit gehen, aber ich werde ihre Feindschaft zu spüren bekommen. Hier ist alles in Watte gepackt und wir werden anerkannt aber nie und nimmer da draußen. Wäre ich noch die Diebin und da geblieben wo ich war, wäre das alles nicht geschehen. Selbst die Zuhälter behandeln ihre Nutten besser. Ich war verdammt stark dort unten im Keller hätte ich nur einen Augenblick darüber nachgedacht warum, ich hätte sie machen lassen… nein das stimmt nicht ich hätte dich nicht allein gelassen. Warum ich Frederick?“ Sie sackte auf die Bank zurück die Jacke war auf den Boden gefallen Sam weinte. Frederick atmete erleichtert auf. Endlich sie weinte, sie fluchte, sie schrie. Er setzte sich zu ihr.

„Als das Haus in die Luft flog war ich verzweifelt, ich liebe dich wie eine Schwester und niemand wird an dich herankommen so lange ich es verhindern kann, diesmal haben wir versagt. Warum du? Es gibt niemanden den ich außer dir respektieren kann. Es gibt keinen anderen mit dem ich Austina regieren möchte. Es gibt für mich immer noch eine andere Möglichkeit jemanden zu wählen und das ist der gegenwärtige Herr Rosner und das hätte ich gemacht. Du warst wirklich sehr tapfer. Ich bin sehr stolz auf dich.“ Er zog sie zu sich ran und wiegte sie wie ein Baby, er sang ein Lied das seine Mutter ihn als Kind vorgesungen hatte. Erst sträubte sie sich bei seiner Berührung, sie schlug ihn doch er lies sie nicht los, nach und nach fügte sie sich, ihr Weinen verklang langsam, bald war sie an seiner Brust eingeschlafen. Gabriel der den Beiden zugesehen hatte kam zu Frederick und trug seine Tochter in ihr Bett. Er sah ihr lange zu, sie würde noch brauchen um darüber hinweg zu kommen aber der Anfang war gemacht nun würde sie ehrlich über ihre Gefühle reden. Die Gefahr war vorüber ihre Feinde tot.

 

 

Aaron hatte es geschafft, er war über die Grenze gekommen. Mit dem Vermögen seines Vaters konnte er sehr viel anstellen. Bald hatte er einen falschen Krigolischen Pass und ging zum Militär, seine Fähigkeiten wurden bewundert, schnell stieg er auf und schließlich nach einer Zeitlang erregte er die Aufmerksamkeit von Omero de Armitter, der sehr rasch hinter sein Geheimnis kam. Von da an war Aaron wieder oben auf er fühlte seinen Wunsch anerkannt zu werden immer näher kommen, das er seinen Prinzen wieder verriet bereitete ihn nicht die geringsten Gewissenbisse. In seinen Augen hatte Frederick ihn verraten.

 

Kapitel 9

 

„Ich hab es gleich geschafft endlich. Feierabend. Wochenende oder so.“ Samantha jubilierte.

„Noch nicht ganz du vergisst unsere Übungen.“ Brummte Frederick.

„Ich vergesse gar nichts das ist Erholung.“

„Seid wann?“

„Seid dem ich es beschlossen habe.“

„Dem muss ich mich aber nicht anschließen, oder?“

„Ricky bitte du kannst doch auch nicht mehr ohne, das einzige gute an meiner Entführung ist das mehrere jetzt dran teilnehmen.“ Sam lachte.

„Ja und noch besser wäre es wenn du im Unterricht etwas mehr aufpassen würdest.“ Frederick hatte sich kurz durchgelesen was sie geschrieben hatte.

„Das war vor einer Woche dran.“

„Wirklich?“

„Ja schreib weniger Briefchen im Unterricht mit Ria und Billy und du merkst auch was wir durchnehmen.“

„Ist ja schon gut. Was hast du den geschrieben?“

„Vergieß es Sam, du schreibst bei mir nicht ab.“

„Spielverderber.“

„Du weist genau was dein Vater dazu sagen würde.“ Er rieb sich den Hintern und Samantha musste lachen.

„Das stört mich wenig du weist doch seid der Entführung gelte ich als Furchtlos.“ Wie um sie Lügen zu strafen rief ihr Vater in diesem Augenblick nach den Beiden. Sie zuckte zusammen. Frederick grinste.

„Soweit das Thema ich bin furchtlos.“

Sam streckte ihn die Zunge raus, wenig später erschien ihr Vater auf ihren Zimmern. Er schaute kurz auf das was sie machten und schüttelte dann mit dem Kopf als er sah was Samantha geschrieben hatte. Tadelnd sah er sie an.

„Ich hab mit euch zu reden, kommt bitte gleich in mein Büro. Samantha das schreibst du noch mal.“

Nach dem er gegangen war seufzte Sam.

„Ricky bitte nur dies eine Mal.“

„Du kannst es dir durchlesen, aber dann möchte ich einen anderen Wortlaut von dir.“

„Danke, ähm könntest du mir zeigen was du gerechnet hast?“

„Sam es reicht jetzt, konzentrier dich endlich.“ Mürrisch reichte er ihr auch diese Aufgaben.

„Deswegen waren diese hier so leicht.“ Sam versuchte zu lächeln. Frederick der seiner Freundin nicht böse sein konnte lachte nun auch.

„Du bist unmöglich.“

 

Sie gingen hinunter in Gabriels Büro. Dieser wartete bis sie sich gesetzt hatten.

„Als erstes möchte ich dich Samantha bitte gleich noch bei mir zu bleiben wenn ich euch die Neuigkeit erzählt habe.“

„Ja Vater.“

„Also wir bekommen demnächst einen Gastschüler.“

Beide Kinder horchten auf.

„Es ist Prinz Sascha von Vigaliana.“

Samantha runzelte die Stirn.

„Wer?“

Frederick stieß sie in die Seite, und Gabriel schüttelte den Kopf.

„Der zukünftige Herrscher von Vigaliana.“ Sagte er.

„Ach der süße der neulich im Fernsehen war.“

Nun seufzten beide. Gabriel sah seine Tochter durchdringend an.

„Sam bitte ein wenig mehr Konzentration.“

„Ja Papa.“

„Er wird für ein Jahr hier an der Schule unterrichtet werden mit euch in einer Klasse.“

„Es ist kein Platz mehr dort.“ Sagte Sam.

„Doch es wird Platz sein er wird bei euch sitzen.“

„Wenn es sein muss.“

„Samantha Rosner es reicht jetzt wirklich, er wird dort sitzen und du wirst friedlich sein.“

Frederick musste lächeln Sam und friedlich waren 2.    

„Herr Rosner, warum kommt er an unsere Schule?“

„Er war jetzt ein Jahr in Krigolia, damit er beide Häuser kennen lernt muss jeder der zukünftig in Vigaliana herrscht den zukünftigen Herrscher und dessen Freund kennen lernen damit er sie im Krieg richtig einschätzen kann. Danach beginnt für den Prinzen die Militärzeit, seine Ausbildung ist etwas anders als die von euch oder von den Beiden aus Krigolia deren Erziehung genauso abläuft wie eure.“

„Papa dann lernt er doch auch alle die Militärischen Sachen die Herr Paskalskie uns beibringt das ist nicht gut.“

„Er wird sie erstens nicht verraten und 2tens lernt er euch deswegen vor seiner Militärzeit kennen. Er wird kurz nach deinem Geburtstag bei uns sein. Das wird eure erster offizieller Auftritt, König Alfons und Königin Manja werden auch mitkommen sie werden die ersten neuen Gäste sein die im neugebauten Bahnhof der bis dahin fertig ist ankommen. Sam du kannst noch so ein Gesicht ziehen du wirst mitgehen, ich dulde keine Diskussion.“

„Ja Papa.“

„Das war alles, Frederick würdest du uns bitte allein lassen.“

„Sicher doch.“

Der junge Prinz verließ sie. Sam schaute ihn unruhig hinter her.

„Samantha so geht das nicht weiter, du hast sehr stark nachgelassen im Unterricht. Du hast viel durchgemacht, aber langsam wird es Zeit das du zum normalen Ablauf zurückkehrst.“

„Es ist nicht so leicht. Manchmal denke ich noch daran. Herr von Kaul der Psychologe hilft mir sehr, aber er kann nicht alle Gedanken verscheuche, leider.“

„Meinst du den das Briefchenschreiben dabei hilft?“

Sam wurde verlegen sie dachte dass ihr Vater davon nichts wusste.

„Nein natürlich nicht.“

„Ich wusste davon, aber ich habe es bis jetzt durchgehen lassen, aber es ist unfair gegenüber deinen Freundinnen den du hältst sie vom lernen ab und noch was. Ist Babs nicht deine beste Freundin?“

„Ja wieso?“

„Du kapselst sie ab.“

„Mach ich doch gar nicht aber immer wenn ich sie anspreche ist sie verlegen und bald darauf verschwunden.“

„Warum wohl?“

„Ich weis es doch nicht sie redet nicht mit mir. Oder vielleicht weis ich es doch, es ist wegen Aaron. Sie gibt sich die Schuld vielleicht.“

„Nicht nur vielleicht deine Mutter hat es gestern gehört als sie sich mit einer aus der unteren Klasse unterhielt.“

„So ein Mist, er hat alles kaputt gemacht, wenigstens sehr viel.“

„Rede mit ihr und von dir will ich bessere Noten sehen und wieder positive Berichte von den Lehrern.“

„Ja Vater.“

„Komm mal her zu mir.“ Er rückte vom Tisch ab und deutete auf seinen Schoß.

„Setzt dich mal.“

Sie schmiegte sich an ihn und er streichelte ihr über den Kopf.

„Es war alles sehr schlimm. Aber Sam es wird nicht leichter, du wirst immer ein Soldat bleiben und noch sehr viel Schreckliches sehen. Wenn ich sage es wäre gut wenn es nicht so wäre würde ich lügen, jede Erfahrung macht dich stärker, aber ich bin für dich da und wenn du dich einkuscheln willst dann komm zu mir und zu deiner Mutter.“

Sam lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Das mache ich Papa.“

 

Samantha ging zu Liam und Frederick und trainierte mit ihnen dann sagte sie zu Frederick das sie noch etwas zu erledigen hätte sie ging zu Babs auf ihr Zimmer. Diese schaute sie erschrocken an.

„Sam?“

„Ja Babs ich würde gern mit dir reden.“

„Worüber?“

„Darüber das du mir seid Neujahr aus dem Weg gehst.“

„Mach ich doch gar nicht.“

„Babs bitte, so können wir uns nicht unterhalten.“

„Da hast du Recht, aber es war alles so schrecklich, wir liefen im Schnee und wir wollten doch nur diesen Spaziergang machen, mit einmal ward ihr nicht mehr da und dann die ganzen Tage die wir warten mussten. Ich hab Angst um euch Beide gehabt. Ich hab ihn wirklich geliebt Sam. Als ich die Wahrheit hörte konnte ich es nicht glauben. Aaron hat mich nie geliebt sondern nur mit mir gespielt wegen dir und dann hat er dir so viele schrecklich Dinge angetan.“

„Aaron und sein Vater waren krank, besessen von dem Gedanken das Frederick sich ihn wieder zuwenden würde wenn ich nicht mehr bin, außerdem fühlte sich Aaron im Recht mir solche Sachen anzutun. In seinen Augen und in denen seines Vaters habe ich ihn gedemütigt. Sie haben dich ausgenutzt Babs und das ist genauso schlimm wie das was sie mir angetan haben. Aber es werden andere junge Männer kommen die dich lieben, so wie ich Julian liebe.“ Sie nahm Babs in den Arm.

„Danke Sam. Ich dachte du würdest mich nicht mehr mögen.“

„Ich hab dich sehr lieb.“

„Lieb genug das du dich nächstes Mal erst duscht wenn du zu mir kommst?“ sie grinste zaghaft.

„Das ist mein Duft nach dem anstrengend Training von Herrn Simones, müsste doch eigentlich eine Ehre für dich sein.“ Sam lachte und verschwand nicht ohne zu sagen dass sie gleich wieder kommen würde.

Nachdem sie geduscht hatte ging sie wieder zu Babs.

„Sag mal bist du gewachsen?“

„Etwas wieso.“

„Es nervt. Billy ist gewachsen und Ria überragt mich jetzt schon beinahe ein Kopf und du bist auch größer wie ich, alle sind größer wie ich sogar einige aus der unteren Stufe könnten mir jetzt schon auf den Kopf spucken.“

Babara lachte.

„Das ist nicht lustig.“ Grollte Sam.

„Meine leiblichen Eltern müssen Zwerge gewesen sein. Und hast du dir Rias neuen Haarschnitt angesehen, sie ist so flott und so erwachsen.“

„Ria ist beinahe 16 und  du wirst 14 du wächst schon noch.“

„Das glaub ich nicht, nicht nur das ich vorher nie richtige Eltern gehabt habe, sie haben mir auch noch diese Rote Haar vermacht und den Wuchs.“

„Dein rotes Haar ist sehr schön und was du nicht an Körpergröße hast machst du mit deinem Auftreten wett. Also hör auf zu maulen.“

„Sag mir lieber was es für neues gibt.“

„Wir könnten doch Ria und Billy dazuholen. Sagst du ihnen bescheid.“

Babs lachte jetzt laut auf. Sie wusste das Samantha das nicht böse meinte, aber sie war jetzt schon sehr an ihre Rolle gewöhnt und daran das man tat was sie sagte. Sam sah ihr verständnislos hinterher.

Sie erzählte ihnen das mit Sascha und die Mädchen bekamen träumerische Blicke, er sah auch zu gut aus. Sogar die sonst so kühle Ria fing an zu schwärmen. Billy schaute auf die Uhr.

„Oh wir müssen Schluss machen es ist gleich 10. Wisst ihr was ich gern noch mal machen würde.“

Alle verneinten.

„Ich habe als ich noch zu Hause war öfters einige Mädchen zu einer Pyjamapartie eingeladen.“ Ria und Babs waren gleich Feuer und Flamme, Sam sah eher skeptisch drein.

„Pyjamapartie was soll das sein?“

Billy erklärte es ihr.

„Die Mädchen bleiben die ganze Nacht und es wird gelacht, geknabbert, natürlich nur ungesundes Zeug wie Süßigkeiten Kuchen  und Salzgebäck. Außerdem gibt es noch Limonade ohne Ende. Meine Schwester hatte neulich sogar Alkohol dabei. Sie hat einen Monat Hausarrest bekommen.“

„Mein Vater wird es nicht mal ohne Alkohol erlauben.“ Seufzte Sam.

Ria lachte. “Es geht auch ohne Erlaubnis. Wir müssten uns nur still verhalten. Hier sind nur noch die Mädchen aus der unteren Stufe wir könnten sie einweihen und fragen ob sie mitmachen wollen. Wenn wir leise sind kommt keiner dahinter.“

Billy schaute wieder auf die Uhr.

„Aber nun müssen wir erst mal ins Bett lasst uns morgen darüber reden.“

Alle verabschiedeten sich.

 

Am nächsten Tag war das Getuschel bei den Mädchen groß, sie versuchten unauffällig zu sein und bald hatte man einen Termin ausgemacht. Die anderen Mädchen machten natürlich mit. Jedes der Mädchen sollte etwas besorgen. Heimlich kaufte jede von ihnen ein. In der darauf folgenden Woche schlich sich Sam eines Abends aus ihrem Zimmer und ging zu Babs da ihr Zimmer am weitesten von dem ihrer Eltern entfernt lag. Sie setzten sich zusammen und waren am erzählen und am lachen.

Ria schwärmt. „Dieser Sascha sieht wirklich zu gut aus ich freu mich schon ihn kennen zu lernen.“

Samantha steckte sich gerade ein Stück Kuchen in den Mund und schüttelte den Kopf.

„Ich denke mal da sind alle gleich. Die Prinzen tun sich nicht viel.“

Billy lachte. „Genau wie die Berater?“

Sam nickte und grinste dabei. „Ja auch alles eine Bande.“

Sie prusteten los. Babs wurde aber sehr schnell ernst. „Denkt ihr auch so viel an den Krieg?“

Alle bejahten um abzulenken zeigte Sam auf den Rest ihres Kuchens. „Hat den jemand meiner Mutter geklaut?“

Karen eins der Mädchen aus der unteren Klasse schüttelte den Kopf.

„Ich hab ihn mit ihrer Erlaubnis selber gebacken.“

„Du kannst backen? Nicht schlecht.“ Sam steckte den Rest in den Mund und auch die anderen Mädchen lobten Karen.

„Danke, ich mach das sehr gern so Hausarbeit und so, lange dachte ich, ich wäre hier fehl am Platz weil doch alle Welt versucht aus uns Jungs zu machen.“

Samantha schaute sie interessiert an, das jemand spaß an Hausarbeit hatte konnte sie sich einfach nicht vorstellen ihr waren solche Pflichten eher lästig. „Und was hat deine Meinung geändert?“

„Du, aber ich bin noch nicht ganz fertig mit meinen Überlegungen also frag bitte nicht weiter ich werde es dir eines Tages erzählen.“

„Was immer du möchtest. Sag mal Ria wer hat dir die Haare so schön gemacht.“

„Der Frisör meiner Mutter, er hat so wunderbare Ideen und es ist der neuste Schrei. Bis jetzt waren es ja immer Dutts die hochgesteckt wurden aber jetzt ist der Zopf ab und ich fühle mich Herrlich  außerdem sind sie so schneller trocken, fast eine halbe Stunde mehr Zeit morgens.“

Die Mädchen nickten beeindruckt, sie kamen bald von diesem Thema zum nächsten und so weiter. Sie achteten nicht mehr darauf leise genug zu sein und so kam es das Gabriel sie in seinem Bett hörte. Er zog sich wieder an um zu sehen was da los war. Sehr leise öffnete er die Tür. Er schmunzelte als er durch den Schlitzt sah, eine Party mitten in der Nacht und alle Mädchen saßen in ihren Schlafanzügen auf dem Boden. Er schaute auf seine Uhr. Es war halb 1 bis 1 würde er ihnen noch geben, leise schloss er die Tür und ging in sein Büro. Kurz vor 1 ging er hin. Er öffnete die Tür und tat so als wenn er die Mädchen nicht sah. Gekonnt ging er zwischen ihnen hindurch so als wenn sie gar nicht da wären. Diese schauten erschrocken zu ihm auf. Er ging zu Babs Bett, tat so als wenn er jemanden zudeckte und sagte dann.

„Wie schön das alle Mädchen so brav schlafen und nicht innerhalb der nächsten halben Stunde hier alles aufräumen müssen und mir übermorgen einen 2seitigen Aufsatz darüber bringen müssen in dem steht warum Jugendliche nicht bis in die Nacht aufbleiben sollten wenn am nächsten Tag Schule ist. Meine Mädchen sind so vernünftig das sie mich fragen ob sie Partys nicht am Wochenende feiern dürfen.“ Damit ging er hinaus ohne auf eine Antwort zu warten. Die Mädchen waren zwar etwas verschüchtert aber jede fand die Reaktion von Sams Vater einmalig. Schnell waren sie fertig und gingen rasch in ihre Betten. Gabriel der auf den Flur gewartet hatte sah wie sie ihn ihre Zimmer verschwanden und lächelte. Sam musste an ihn vorbei.

„Nacht Papa.“

„Ich muss ein Fliegenspray besorgen ich höre es hier summen.“ Er sah sie an und lächelte ihr zu. Sam verschwand rasch. Die Aufsätze aller Mädchen kamen sehr pünktlich.

 

Es war soweit mit der Firma war alles in Ordnung und sie konnte eröffnet werden, offiziell war Samantha natürlich nicht da sie hatte ihre Uniform zu Hause gelassen und war unter dem Schutz von Liam da sie wich nicht von seiner Seite. Aber es gefiel ihr außergewöhnlich gut wie die Frauen zu ihrer Arbeit gingen. Um den Frust der Arbeitslosen Männer abzuwehren war ein drittel der Belegschaft Männlich, aber für sie wollte man so nach und nach anderer Arbeit finden. Sam strahlte nach langen so etwas wie Zufriedenheit aus. Sie standen zwischen den Gästen die man zur Eröffnung geladen hatte auch ein paar der Spender für ihre Küche waren dabei. Doch Sam hielt sich lieber ein wenig Abseits.

„Liam ist es nicht schön wenn ein Traum in Erfüllung geht?“

„Ja Sam das ist es.“

„Es sind über 450 Frauen die hier arbeiten und knapp 220 Männer. Schade das Ricky nicht mitkommen konnte.“

„Die Firma ist offiziell eine Aktiengemeinschaft, es wäre etwas komisch wenn der Prinz bei der Eröffnung anwesend wäre.“

„Ja. Aber Kleeblatt GmbH hört sich doch toll an oder? Wir haben ja schließlich alle vier daran gearbeitet.“

„Aber sie gehört dir?“

„Ja, wenn ich meinen Vater und König Ronald das Geld zurückgezahlt habe das sie mir vorgestreckt haben. Offiziell aber leitet Irinas Bruder Werner die Firma komm ich zeig dir mein Büro es ist wesentlich größer und schöner wie das von Herrn Savanion. Aber wenn ich es nicht benutze und wir haben hohen Besuch darf er es nutzen.“ Sie lächelte stolz und ging mit ihm in das Verwaltungsgebäude. Geschäftige Männer liefen hin und her.

„Hier gibt es leider nur Männer ich konnte keine Frauen finden mit einer entsprechenden Ausbildung, aber ich werde Kurse anbieten so das die Frauen die Interesse haben sich weiter bilden können.“

„Aber du hast die Einstellungen nicht gemacht?“

„Um Gottes willen das habe ich natürlich Herrn von Savanion überlassen, ich will ja nicht dass wir gleich wieder pleite sind.“ Sam lachte sie gingen eine Treppe hoch und hier war es schon ruhiger. Ein Mann kam ihnen entgegen.

„Das ist hier Geschäftsbereich, für Gäste nicht zugänglich.“

„Wir sind keine Gäste.“ Samantha musterte ihn. Sie kannte seinen Namen.

„Herr Dietrich wir werden uns hier umsehen.“ Ohne ein weiteres Wort ging sie an ihn vorbei. Liam lächelte, er wusste welche Macht Samantha manchmal ausstrahlt und das es ihr selbst gar nicht bewusst war. Der Mann trat unwillkürlich bei Seite und wagte keinen Widerspruch. Sie ging auf eine Mahagonitür zu und öffnete sie.  

Werner von Savanion stand auf als sie eintraten. Er hatte auf sie gewartet.

„Fräulein Rosner, Herr Simones schön sie zu sehen, schade das sie nicht direkt bei uns waren, als das Band durchgeschnitten wurde.

„Schon gut, wir haben es aus dem Fenster heraus gesehen. Die Presse sollte mich nicht bemerken. Warum seid ihr nicht bei den Gästen?“

„Ich hab auf euch gewartet.“ Er schob einen kleinen Wagen hervor auf dem ein Sektkübel mit Eis stand und einer geöffneten Flasche Sekt. Er schenkte drei Gläser voll.

„Ich dachte mir das es unten zu sehr auffallen würde wenn ich einer so jungen Dame ein Glass Sekt anbieten würde, aber hier oben darf ich doch mit meiner Chefin anstoßen?“

Sam sah zu Liam. Dieser nickte und sie bedankte sich artig. Sie prosteten sich zu und Sam nippte vorsichtig an dem Getränk. Sie hatte schon stärkeres getrunken, aber da ihr Vater immer darauf achtete das sie jetzt keinen Alkohol bekam war es das erste mal wieder seid dem sie im Internat war.

„Ich bin nicht eurer Chefin Herr von Savanion und bitte nennt mich doch Samantha.“

„Nur wenn ihr mich Werner nennt.“

„Gern.“ Sie prosteten sich nochmals zu, aber dann stellte Samantha ihr Glass beiseite.

„Habt ihr schon jemanden gefunden der euch Ablösen kann?“

„Ja ich hab einen Mann im Auge der in meinem Werk arbeitete er ist sehr fleißig und wird wenn er fertig ist diese Firma gut leiten. Aber das dauert noch mindestens ein Jahr solange stehe ich euch zur Verfügung.“

„Das ist gut. Wenn es meine Zeit erlaubt werde ich selber auch mal unten mitarbeiten und ab und zu hier oben reinschauen. Würdet ihr uns durch die Produktionshallen führen. Ich möchte doch zu gern sehen wie die Frauen und die Maschinen arbeiten.“

Werner führte sie sehr gern rum und hier unten war sie wieder Kind. Sie lief zwischen den Maschinen hin und her und konnte gar nicht genug bekommen von den Einzelheiten die ihr Werner erklärte. Werner sah ihr zu als sie wieder mal weit voraus lief um zu sehen was bei der nächsten Maschine gemacht wurde, er musste schmunzeln.

„Kind, junges Mädchen und erwachsene Frau in einem. Eine explosive Mischung.“

„Ja eine sehr explosive Mischung.“ Auch Liam lachte.

„Ein einzelner Mensch mit soviel Energie, meine Schwester liebt sie wie eine Tochter. Ich wollte es gar nicht machen aber Irina bekniete mich so lange bis ich nachgab. Ich bereue es nicht, schon allein Samantha kennen gelernt zu haben ist Belohnung genug. Ich hielt das Ganze für eine verrückte Idee eines Kindes, aber sie hat alles gut durchdacht und ich bin froh das ich es in die Tat umsetzen darf.“

„Sam ist außergewöhnlich, aber Herr von Savanion erzählen sie es ihr nicht. Wir wollen doch nicht das sie hochmütig wird?“

„Ich glaube die Gefahr besteht nicht.“ Er sah wie sie sich mit einer Arbeiterin unterhielt. Dann ging sie zu einem Arbeiter und auch den stellte sie Fragen. Dann kam sie zurück.

„Noch sind alle zufrieden, aber es wird mit der Zeit Schwierigkeiten geben.“

„Keine die wir nicht beheben können.“ Sagte Werner zuversichtlich. Sam nickte, bald darauf verließen sie die Firma und sie gingen ins Internat sie erzählte Frederick alles haargenau und mehr wie einmal. Dieser freute sich das sie endlich auch mal an was anderes denken konnte.

 

Sams Geburtstag kam und es wurde schön gefeiert. Abends als die Feier längs zu ende war saß sie in einer dicken Jacke draußen. Ihr Vater ging zu ihr und brachte ihr eine Decke und eine heiße Schokolade.

„Es ist eigentlich zu kalt um hier draußen über das letzte Jahr nachzudenken.“

„Kannst du meine Gedanken lesen?“

„Nein immer noch nicht, obwohl ich manchmal ein halbes Königreich dafür geben würde.“ Er lachte und packte Sam in die Decke ein.

„Danke Papa, es wird überall noch getuschelt, ein paar der Jungs sind noch bei Frederick und ich wollte allein sein.“

„Störe ich dich?“

„Nein. Es war ein verwirrendes Jahr, nicht gerade das was ich mir vorgestellt hatte.“

„Das ist es selten Kleines.“

„Kleines da hast du recht das kommt noch dazu, ich wachse einfach nicht, wäre ich deine richtige Tochter würde ich jetzt schon alle überragen.“

„Es kommt nicht auf die körperliche Größe an, als ich so alt war wie du war Ronald sehr viel größer wie ich wenn du willst lass dir von deiner Mutter mal ein paar Bilder zeigen. Wie geht es dir jetzt?“

„Schon viel besser ich versteh nicht wie ich so lange schweigen konnte.“

„Der Schock… es war normal, ich habe es nur bedauert das ich dir nicht helfen konnte.“

„Ihr habt mir alle geholfen.“

„Deine Noten bessern sich wieder so wie ich gesehen habe.“

„Ja wir haben mit dem Briefchen schreiben aufgehört. Wann wird es leichter Papa.“

„Nie, du meinst dass du jetzt viel durchmachst, glaub mir es ist nur der Anfang, ich musste kämpfen um anerkannt zu werden. Wer war ich den ein Dieb unter feinen jungen Männern. Egal wo ich hinkam, ich hatte das Gefühl es steht auf meiner Stirn geschrieben. Hier im Internat brachte man mir Respekt entgegen aber draußen… vergiss es. Erst allmählich wurde es besser. Dann kam ich zur Uni. Oh obwohl ich mit Ronald zusammenwohnte lies man es mich gut merken wo ich hingehörte, bis ich mich wehrte. Danach wurde es etwas besser, beim Militär hatte ich die kleinsten Schwierigkeiten, im Krieg wurde dann endlich anerkannt wer und was ich bin. Aber manchmal wenn ich auf den großen Festen bin und all die Vornehmen Leute sehe die schon seid ihrer Kindheit in hübschen Kleidern rumlaufen möchte ich am liebsten zum nächsten Spiegel laufen und nachsehen ob nicht immer noch Dieb auf meiner Stirn steht.“

„Das versteh ich, bei der Feier in der Firma hab ich mich auch nicht wirklich wohl gefühlt. Erst als ich mit Liam und Werner allein war ging es mir besser. Ich habe einen Schluck Sekt getrunken.“ Gestand sie.

 „Schon gut ich denke das du schon stärkeres getrunken hast und das ich nicht unter deinem Bett nachsehen muss ob sich dort die Flaschen stapeln. Unter uns vergiss nie wo du her kommst und vergiss nie wer du warst. Sei stolz auf das was du bist und trink deine Schokolade aus mir wird kalt. Das sagt ein Dieb zu einer Diebin.“

„Ja Papa.“ Sam lächelte sie genoss diese kleinen Unterhaltungen mit ihren Vater wo nichts daran erinnerte das er nicht nur ihr Vater war sondern auch ihr Vorgesetzter. Sie ging mit ihm rein.

 

 

„Schau mal ich bin doch gewachsen. Meine Hosen haben Hochwasser. Nun schau doch mal Ricky.“ Sam stand stolz vor ihn. Frederick hütete sich zu sagen dass seine auch bei der Wäsche eingelaufen waren, die neuen Uniformen die sie bekommen hatten taugten nichts. Aber er hatte nicht vor sich auf eine Endlosdiskussion mit Samantha einzulassen. Er kannte das, es würde nur im Streit enden darin war sie unheimlich empfindlich und er hoffte das es sich bald legen würde. Also schwieg er eisern. Sam trug stolz ihre Hosen aber als sie sah dass andere auch Hochwasser hatten schwieg sie lieber.

„Das hättest du mir ruhig sagen können.“ Raunte sie Frederick zu.

„Ich bin doch nicht lebensmüde.“ Sagte dieser und verschwand sehr schnell aus ihrer Sicht und Hörweite.

„Jungs sind alle gleich feige.“ Sagte sie zu Ria und Babs die auf dem Schulhof standen. Aber auch diese schwiegen. Babs nahm Sam in den Arm.

„Liebes sein nicht böse, aber an seiner Stelle hätte ich auch geschwiegen nachdem du ihn neulich so angemosert hast. Es war unten bei uns zu hören.“

„So schlimm?“

„Noch schlimmer“, grinste Ria jetzt. Billy kam auch zu ihnen.

„Redet ihr von den Streit den Sam und Frederick neulich hatten.“

Sam wurde verlegen.

„Das wollte ich nicht.“

Billy kicherte.

„Ich war auf dem Flur und dein Vater wollte gerade nach oben, er schüttelte nur mit den Kopf machte eine Kehrtwendung auf der Treppe und ging in sein Büro.“

„Oh, dann viel das wohl unter die Kategorie das müssen die Beiden selber klären.“ Sam war hoch rot im Gesicht.

„Es stört mich nur zwischen euch sehe ich aus wie ein kleines Kind.“

Ria schüttelte den Kopf.

„Erstens du bist kein kleines Kind, 2tens noch mehr zu dir aufschauen im übertragenen Sinn können wir nicht, und drittens es gibt hier keinen der dich wegen deiner Größe hänselt. Die einzige die immer wieder davon spricht bist du.“

„Du hast gut reden, du bist schlank und an den richtigen Stellen wunderbar gebaut, mit deinen Haaren siehst du wie 18 aus. Schau mich an ich kann mit meinen machen was ich will sie sind immer kraus.“

Billy seufzte.

„Die gibt nicht auf lass uns das Thema wechseln.“

Sam beruhigte sich bald. Doch sie konnte an nichts anderes denken. Abends stand sie vor dem Spiegel.

„Ricky?“

„Ja?“

„Wenn ich mir die Haare schneiden lassen, ob ich dann älter aussehe.“

Sie ging zu ihm.

„Ich hab überhaupt nicht gehört was du mich gefragt hast.“ Sagte er und hielt sich demonstrativ die Ohren zu.

„Ich kann es gern wiederholen.“

„Ja und ich kann eine Schere nehmen und das gleich hier erledigen.“

„Du bist ein Scheusal.“ Sagte sie beleidigt.

„Mach was du willst aber jammre mir nachher nicht die Ohren voll, du siehst wunderbar aus so wie immer.“ Er redete nicht mehr weiter den er sah ihren strafenden Blick.

„Ich geh ins Bett.“ Sagte er und schüttelte den Kopf.

Sam nahm sich vor am nächsten Tag zu ihrer Mutter zu gehen.

        

Sehr früh morgens war sie schon bei ihr.

„Mama, wenn dein Frisör kommt kann er mir dann die Haare so schneiden wie die von Ria.“

„Samantha, Ria hat glatte Haare und deine sind kraus sie würden sich ringeln wie Korkenzieher.“

„Aber es würde erwachsener aussehen.“

„Das glaube ich kaum erstens bist du jünger wie Ria und 2tens noch nicht so reif. Finde dich damit ab das du die jüngste in eurer Klasse bist dann wird alles anders.“

„Kann er mir nicht doch die Haare schneiden?“

„Wenn du willst selbstverständlich aber es wird nicht den Erfolg haben den du willst, du wirst wie ein Junge aussehen.“

„Das glaub ich nicht.“

„Am Freitagmorgen kommt er zu uns. Abends sind wir 4 im Schloss und am nächsten morgen so gegen 10 Uhr wird der Bahnhof eingeweiht. Prinz Sascha wird mit seinen Eltern ankommen, danach habt ihr eine Besprechung und abends wird gefeiert.“

„Sind wir Sonntagmorgen schon im Internat?“

„Nein erst gegen späten Abend. König Alois kennt das Internat noch und er wollte früh zu Hause sein.“

„Ich freu mich so auf den Frisör.“ Sie eilte hinaus um es Frederick zu erzählen. Renate seufzte das würde noch was geben. Aber aus Schaden wurde man ja bekanntlich klug.

„Am Freitag geh ich zum Frisör.“ Sam strahlte übers ganze Gesicht. „Und dann wird keiner mehr sagen dass ich zu jung aussehe.“

Frederick klappte geräuschvoll sein Buch zusammen in dem er gerade las und ging ohne Kommentar in sein Schlafzimmer. Er war mehr wie froh das Sam diesen Raum nicht betreten durfte.

Freitagmorgen war Sam richtig gut drauf sie konnte es gar nicht erwarten dass ihr die Haare geschnitten wurden. Doch sie hatte auch noch anderer Gedanken.

„Sag mal kennst du diesen Sascha eigentlich?“

„Ja ich kenne Prinz Sascha er war kurz bevor du hier an die Schule kamst das letzte Mal zu Besuch.“

„Was ist er für einer?“

„Ein normaler junger Mann, mit wenig Allüren, wenn er sich von den Schock erholt hat dich zu sehen wird er sehr umgänglich sein.“

„Schock? Er weis das ich ein Mädchen bin, also was sollte ihn schocken?“

„Eben das, Sascha ist mehr wie wir nur mit Jungs aufgewachsen, seine Ausbildung ist rein Militärisch. Immerhin muss er 2 Länder im Zaun halten im Notfall. Wir werden uns gut verstehen, aber lass dich nicht täuschen sollten wir im Krieg irgendeinen Fehler machen wird er gnadenlos gegen uns vorgehen genauso wie er gegen Omero und Gilroy vorgehen wird. Noch strenger wird sein Berater über uns 4 Urteilen er lernt uns auch bald kennen. Sie sehen sich 2 Jahre nicht, mir würde was fehlen.“

Er lächelte ihr zu.

„Mir auch Ricky sehr sogar. Oh Gott ich muss ich komm sonst zu spät zum Frisör.“ Sie eilte hinaus.

 

 Unruhig saß sie auf dem Frisierstuhl und konnte das Ergebnis nicht abwarten. Als sie allerdings das Resultat sah war sie sehr ruhig. Sie bedankte sich noch artig bei dem Frisör aber sie ging sehr schnell auf ihr Zimmer. Frederick grinste als er sie sah. Sie war einem Jungen jetzt sehr ähnlich.

„Kein Wort.“ Fauchte sie ihn an.

„Gott bewahre ich werde schweigen.“ Er konnte sich kaum ein Lachen verkneifen.

In ihrem Badezimmer fing sie an zu schreien.

„Ricky ich sehe aus wie ein Junge, es ist fürchterlich.“

Frederick konnte nicht antworten er lachte nur noch lauthals und verschluckte sich bei der Bemühung es zu unterdrücken. Er zog es vor aus Samanthas  Nähe zu verschwinden.

 

Gabriel war gewarnt worden von Renata und sagte nichts als sie abends zum Schloss fuhren, als Ronald sie sah wollte er erst was sagen aber da Frederick und Gabriel mit den Kopf schüttelten verkniff auch er sich eine Frage. Sina sah die Männer strafend an.

„Du siehst hübsch aus meine Kleine.“

„Danke Euer Hoheit.“ Sam war zu sehr trainiert nicht vor der Königin auszurasten. Also blieb sie freundlich.

 

Am nächsten Morgen allerdings bekam Irina die ganze Enttäuschung von Sam ab sie stand in Unterwäsche vor ihrem Schrank.

„Gibt es hier noch eine alte Uniform? Eine mit Rock?“ Fragte Sam sehr leise.

„Nein die sind schon vor Monaten aussortiert worden.“

„Oh man, was soll Prinz Sascha von mir denken ich sehe aus wie ein Junge.“

„Darauf wird er nicht achten und heute Abend habt ihr ein wunderschönes Kleid an.“

„Alles mach ich verkehrt. Dabei will ich doch nur erwachsener sein.“

„Das lässt sich nun mal nicht erzwingen, und wenn ich ehrlich bin wie erwachsen wollt ihr den noch werden. Samantha ihr seid ein Kind, eine Jugendliche die mehr von einem Erwachsenen hat wie manchen den ich kenne.“

„Es ist lieb das ihr mich trösten wollt.“

„Ich will euch nicht trösten ich will euch sagen genießt die Zeit in eurem Alter hatte ich andere Sorgen. Das geht bei euch nicht aber wenn ihr könnt seit Kind oder Jugendliche. Und nun zieht die Uniform an und geht nach unten die anderen warten sicher schon oder soll euer Vater euch in Unterhosen sehen.“

„Nein eine Hose dazwischen wenn er mir den Hintern versohlt bevorzuge ich.“ Sie lächelte.

 

Tatsächlich warteten schon alle auf sie und als sie die Blicke der Männer sah schaute sie sie böse an. Diese grinsten nur. Im Auto war sie am mosern.

„Meine Mütze rutscht.“

„Die bleibt auf.“ Sagte Gabriel.

„Papa, bitte….“

„Nein. Das hast du dir selbst zuzuschreiben die Mütze bleibt auf.“

„In Krigolia wird man über mich lachen wenn sie die Bilder sehen.“

„Damit könntest du Recht haben, aber auch das wird nichts ändern.“

Sam seufzte tief.

Am Bahnhof angekommen stellte sie sich zu Frederick natürlich machten die Fotografen eifrigst Bilder. Es war ihr erster öffentlicher Auftritt. Sam war das unangenehm und Frederick ihr keine wirklich große Hilfe er stellte sie so das sie immer im Mittelpunkt war bis sein Vater ihn bremste. Dann wartete man auf den Zug der pünktlich mit Verspätung eintraf. König Alois und Prinz Sascha verließen als erste den Zug, dann folgte Königin Manja. Im Gegensatz zu König Ronald war König Alois von stabiler Natur und trug seinen Bauch stolz vor sich her. Auch war er schon leicht ergraut, Königin Manja sah aus wie aus Elfenbein geschnitzt, sie war sehr zart und hatte eine sehr feine schon fast an weiß erinnernde Hautfarbe, auch ihr Haare waren von allerfeinsten Weißgold und sie hatte wunderschöne hellblaue Augen.  Sie besaß eine leicht Arrogante Haltung was alle die sie nicht kannten irritierte, von ihrem Volk wurde diese ernste Frau geliebt genauso wie ihr Sohn, der ihr sehr ähnelte. Nur hatte er die kräftigere Hautfarbe seines Vaters geerbt. Hinter ihnen kam ein Mann den man schlecht beschreiben konnte er war groß, rothaarig und hatte die grünsten Augen die Sam jemals gesehen hatte, aus diesen blitzte der Schalk als er Gabriel und seine Tochter sah. Man begrüßte das Herrscherpaar mit seinen Sohn und König Alois Vertrauten Pietie Bahrner dann wurden noch ein paar Worte über den neuen Bahnhof über Lautsprecher gegeben und danach sollte es ins Schloss gehen. Sascha sah Sam an, und stupste Frederick in die Seite.

„Ich dachte er sei ein Mädchen?“

Frederick seufzte und sah dass sie es gehört hatte und sich bemühte ein freundliches Gesicht zu machen.

„Sascha das ist sie, sei bitte so freundlich und ärger sie nicht auch noch.“

„Das mach ich doch gar nicht. Ist sie nicht ein wenig klein?“

Frederick schloss ergebenst die Augen.

„Sascha du willst ein Jahr hier bleiben schweig lieber du wirst einen sehr harten Stand bei ihr haben.“

Sascha war sich keiner Schuld bewusst und so schüttelte er nur den Kopf. Ein recht merkwürdiger Prinz und ein… eine noch merkwürdigere zukünftige Beraterin. Beim einsteigen in die Autos die sie in den Palast bringen sollten geschahen allerdings ein paar kleine Fehler. Eigentlich sollte Sam mit ihrer Mutter und Königin  Sina zurückfahre aber eh sie sich versah war sie in einem Wagen mit Saschas Mutter. Sie schaute auf den Wagenboden weil sie nicht wusste wie sie sich verhalten sollte.

„Magst du nicht mit mir sprechen mein Kind?“

„Doch schon… ich weiß nur nicht über was.“

Manja lachte leise, es klang sehr melodisch.

„Es tut mir leid was mein Sohn gesagt hat, Jungs sind manchmal etwas taktlos.“

„Er hat ja recht ich sehe aus wie ein Junge und ich bin sehr klein für mein Alter.“

„Vielleicht bist du ein wenig klein, aber meine Mutter eine sehr patente Frau die auch nicht sehr groß war meinte immer die meiste Arbeit liegt auf dem Fußboden. Aber wer um alles auf Bajorla hat dir diesen Haarschnitt verpasst?“

„Ich wollte es so, Ria meine Freundin sie geht auch auf das Internat sieht so wunderbar aus damit, nur mir steht es nicht. Alle haben mich gewarnt sogar Frederick und nun sehe ich so aus. Ich bin hässlich.“

„Bist du nicht.“

„Aber sie grinsen mich an.“

„Die 3 Männer nehme ich an.“

„Ja.“ Sagte Sam und sah ganz traurig aus.

„Schau ihnen genau in die Augen dann mach das hochmütigste Gesicht das du vorzuweisen hast und gehe mit hocherhobener Nase an ihnen vorbei das wird sie lehren dich nicht mehr anzugrinsen.“

„Das kann ich nicht.“

„Doch du kannst, mach mir nach. Schultern nach hinten. Brust nach vorn, Zeigefinger an die Nase nach oben drücken, die Lider leicht geschlossen und eine Augenbrauen nach oben.“

Sam versuchte es aber der erste Versuch misslang und sie musste lachen als sie ihr Spiegelbild in der Scheibe sah dann versuchten sie es noch mal kurz vor dem Schloss waren beide nur noch am lachen aber es klappte beinahe perfekt. Manja sah sie an.

„Wie beneide ich Sina und Renata das sie ein Mädchen haben und noch dazu so ein hübsches und intelligentes. Lass dich nicht unter kriegen und nun zeig es den Männern.“

„Ja euer Majestät.“

Samantha schaffte es wirklich mit hocherhobenem Haupt an den Männern vorbeizugehen. Was die Herren aus Vigaliana noch mehr verwunderte, da sie überhaupt nichts von den vorherigen Streits wussten. Frederick der sich mehr wie mulmig fühlte stieß seinen Vater an.

„Wenn wir nicht aufpassen haben wir gleich Krieg mit Vigaliana.“

„König Alois ist erwachsen genug um über so etwas hinweg zu sehen glaub mir er und Gabriel hatten auch ihre Schwierigkeiten.“

„Danke ihr Beiden seid mir eine echte Hilfe.“

„Immer wieder gern mein Sohn.“ Lachte Ronald nun. Das Mittagsessen verlief sehr harmonisch zumal Samantha sich auf ihre liebenswürdigste Art und Weise mit den Damen unterhielt während sie den Männern die eiskalte Schulte zeigte. Sascha war sehr verwirrt.

„Ist sie immer so?“

„Nein für gewöhnlich ist sie recht ordentlich, aber im Moment ist sie wütend weil wir sie alle, außer deinem Vater und Herr Bahrner, uns über sie amüsiert haben, kann noch eine weile vorhalten.“

„Du kannst ihr befehlen ordentlich zu sein.“

„Kann ich, das ist richtig, aber sie ist kein Junge und solche Befehle gehen nach hinten los. Ich habe lieber eine maulende Samantha die sich wenigstens bei einem Teil der Gesellschaft gut verhält, als eine die sich streng nach den Regeln richtet und auch wenn sie sonst vorgibt diese nicht richtig zu kennen kann sie dich mit ihren Kenntnissen zur Weißglut bringen. Sie ist dann perfekt. Das willst du nicht miterleben.“ Er stieß einen Seufzer aus, Sascha musste lachen.

„Wie gut dass mein Freund männlich ist.“

„Vermisst du ihn.“

„Sehr sogar, ich darf ihn ja nicht mal schreiben.“

„2 Jahre kein Kontakt und das alles nur fürs Gleichgewicht.“

„Ja. Es ist nicht leicht. Aber dies Jahr wird auch sehr schnell vorbei gehen genauso wie das in Krigolia.“

„Wie war es dort.“

„Netter Versuch, aber ich darf nicht mir dir darüber reden lassen wir es dabei.“

„War nicht böse gemeint.“

Sam beäugte  Pietie Bahrner, wo war sein Sohn und wo seine Frau.

„Herr Bahrner darf ich euch eine Frage stellen?“

„Gern Fräulein Rosner.“

„Wo ist euer Sohn und eurer Frau?“

„Eine Frau hab ich nicht ich habe es vorgezogen allein zu leben, und Alexander ist zu hause, vielleicht habt ihr davon gehört das der Prinz und sein Berater 2 Jahre getrennt werden während der Prinz beide Länder kennen lernt.“

„Ja Frederick und ich haben darüber geredet. Aber warum?“

„Es ist ganz einfach, wenn man solange Zeit an einem Ort verbringt lernt man die Menschen nicht nur kennen sondern auch schätzen man wird parteiisch. Alexander kennt noch keinen von euch und wird einiges von Saschas Einstellungen wieder korrigieren sollten sie falsch sein.“

„Das ist alles so furchtbar schwierig. Tut mir leid ich würde einfach sagen kloppt euch und dann ist gut.“

„Ja das würde ich manchmal auch gern Fräulein Rosner.“ Er lächelte ihr amüsiert zu, die war schon richtig obwohl er immer noch Alexanders Worte im Ohr hatte als sie erfuhren was Frederick da gemacht hatte.

- Wenn er ein Weib will solle er sich eine kaufen, das geht doch einfacher. -

Er hatte damals nichts gegen seine Einstellung unternommen, aber er war gespannt was geschah wenn die Beiden mal aufeinander prasselten, nun war er nicht mehr ganz davon überzeugt das sein Sohn den Sieg davon tragen würde.

Als das Essen beendet war zogen sich die Männer und Samantha zurück. Sam grollte ihren 3 Männern immer noch und so meinte Frederick.

„Samantha könntest du ein wenig freundlicher sein.“

„Bin ich unfreundlich? Verzeih mir bitte ich werde sehr freundlich sein, wenn du es befiehlst.“

„Vergiss es.“ Frederick seufzte. Da kam heute keiner mehr durch sie würde sich den ganzen Abend so benehmen, es sei den ihr Vater würde endlich ein Machtwort sprechen, aber der schien nicht im Mindesten daran interessiert zu sein.

Für gewöhnlich  war Sam eher etwas unachtsam wenn es um Politik ging, aber diesmal hörte sie genau zu, es war ihr eigentlich immer noch zu trocken, aber sie wollte sich vor den anderen keine Blöße geben, die Jugendlichen hielten sich aber weitgehend aus den Gesprächen heraus.  Sascha schaute sich um durch das würzige Essen und der etwas trockenen Heizungsluft war er doch durstig geworden. Ah da hinten stand etwas zu trinken und neben ihn saß eine Frau. Mädchen korrigierte er sich selber.

„Samantha kannst du mir was zu trinken geben?“

„Sascha hat der liebe Gott dir Hände und Füße gegeben, wie ich sehe wohl. Mach es selber.“

Frederick stöhnte leise auf, die Beiden würden sich eher die Köpfe einhauen, als das sie Freunde wurden. Er sah dass sich Sams Augen zu Schlitzen zusammen zogen. Schnell stand er auf.

„Darf ich dir was bringen? Möchte sonst noch jemand was haben?“ Verdammt noch mal warum gingen sein Vater oder Herr Rosner nicht endlich dazwischen?

Er gab allen die was haben wollte zu trinken und setzte sich wieder. Er hörte zu bis die Erwachsenen meinten dass die jungen Leute sich nun verabschieden könnten da sie sich ja noch für den Abend anziehen mussten. Sam, Frederick und Sascha gingen raus.

Alois schmunzelte. „Pietie du wolltest doch immer wissen wie Gabriel und ich uns am Anfang verstanden haben, du hast das Gleiche jetzt vor dir gehabt. Gabriel du bist dir sicher das sie nicht deine leibliche Tochter ist.“

„Vollkommen.“ Er grinste, auch Ronald war am schmunzeln.

„Ihr habt mich auf 180 gebracht keiner wollte nachgeben bis zu einem bestimmten Abend. Nicht wahr ihr beiden? Und weder mein Vater noch deiner wollten dazwischen gehen.“

Pietie lachte.

„Frederick sah sehr verzweifelt aus.“

„Genauso muss ich damals ausgesehen haben, wie sollte man auch einen Straßenjungen und einen anderen jungen Prinzen der voller Vorurteile war überzeugen. Die gleichen Schwierigkeiten werden Sam und Sascha haben aber sie werden sich legen, er muss sie akzeptieren und ich glaube Samantha wird das schaffen.“

Alois war sich nicht ganz sicher.

„Sie ist ein Mädchen, ganz verstehe ich euch auch nicht dass ihr das zugelassen habt.“

Gabriel wurde ernst: „Es gab viele Probleme bevor wir uns einig waren aber sie hat alles geschafft. Lernt sie kennen und lasst euch nicht von euren Vorurteilen leiten.“

„Gut wir werden uns überraschen lassen.“ Sagte Alois.

 

Sascha, Frederick und Samantha standen unschlüssig auf dem Flur herum. Beide Jungs hatten das Gefühl das sie kein falsches Wort mehr sagen durften.

„Wollen wir auf unsere Zimmer?“ fragte Frederick.

„Ja gern.“ Sagte Sascha rasch. Er wollte nur weg von diesem Mädchen das so gar nichts von denen hatte die er sonst kannte.

„Wenn die Herren es erlauben werde ich mich zurückziehen.“ sagte Samantha. Hoheitsvoll schritt sie davon.

„Wenn ich das Jahr rum hab werde ich Alexander in die Arme fallen, ob es den passt oder nicht. Frederick du musst verrückt geworden sein.“

„Nein ich bin normal, sie ist eine sehr vernünftige Person die in letzter Zeit viel mitgemacht hat und nun an einem anderen Problem arbeitet. Alle aus ihrer Klasse und der darüber sind älter und damit natürlich schon größer und sehen auch erwachsener aus. Wären es nur Jungs könnte sie damit leben, aber ihre besten Freundinnen sind bei kleinen junge Frauen und das wurmt sie. Allerdings will sie nicht einsehen dass diese ja auch älter sind. Wenn Sam es könnte würde sie sogar die Naturgesetze außer Kraft setzen nur um mit ihren Kopf durchzukommen.“ Er lächelte.

 

 

Samantha ging wütend auf ihrem Zimmer auf und ab, sie wollte mit Irina darüber sprechen aber die war weg. Wenn man schon mal jemanden brauchte. Sie schaute zu ihrem Schrank dort hing ein wunderschönes Kleid es war in den Farben ihrer Haare gehalten, ja wenn sie jetzt noch lange Haare hätte würde es sehr erwachsen aussehen, aber so. Irina kam zu ihr.

„Endlich wo wart ihr?“ fragte Sam vorwurfsvoll.

„Beim Frisör.“

„Wo?“

„Beim Frisör.“ Wiederholte Irina.

„Warum?“

„Aus besonders schönen Haar macht er Perücken und Haaransätze, habt ihr nicht bemerkt das er euer Haar nicht auf dem Boden fallen lies sondern beiseite legte. Er sammelt so was und verkauft es teuer. Er hatte euere Haare noch und so habe ich ihn gebeten einen Haarersatz zu machen. Schaut selber.“

Irina gab Sam ein kleines Paket. Sam packte es aus, sie hatte noch nie eine Perücke oder so was gesehen und so erschrak sie nicht schlecht und lies es fallen.

„Irina lebt das noch?“

„Stellt euch nicht so dumm an, ich habe fast den ganzen Tag gebraucht damit es so aussieht wie es jetzt ist.“

„Entschuldigung, aber wie soll das gehen?“
„Duscht euch erst mal dann helfe ich euch beim anziehen.“

Sam tat was sie ihr sagte.

Als sie aus dem Bad kam sah sie dass Irina so was wie ein Korsett hatte. Sie sah es sich mit hocherhobenen Augenbrauen an. Dann zog sie seufzend ihren BH aus und lies sich das Ding von Irina anziehen. Ihr stockte der Atem als es fest gezogen wurde aber ihre Brüste wurden dadurch größer überrascht zog sie das Kleid an es war ohne Träger und ihre Brüste waren zu sehen. Aber es war ein wenig zu lang. Zudem war es Ärmellos und Handschuhe die bis nach oben gingen schützten ihre Arme. Dann setzte sie sich vor ihren Spiegel und lies Irina machen. Es war toll und sah so aus als wenn es nie ab gewesen war. Mit einmal klopfte es an der Tür und ihr Vater trat ein. Sie stand auf und er blieb kurz vor ihr stehen.

„Du bist wunderschön Samantha Rosner, aber es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, eigentlich wollte deine Mutter sie dir geben, aber ich habe darum gebeten es tun zu dürfen. Er gab ihr eine Schmuckschatulle und sie öffnete sie. Es waren eine Kette, Ohrringe, ein Armband und ein Ring aus Rubinen in Gold gefasst.

„Darf ich?“ ihr Vater nahm es ihr wieder weg und fing an es ihr umzulegen.

„Es ist sehr alt seid Jahren tragen die jungen Frauen der Rosners diesen Schmuck, auch du wirst es irgendwann weitergeben, da du aber nun mal kein Junge bist worüber ich sehr glücklich bin darfst du es als erste von uns tragen. Sei nicht ganz so streng mit uns wenn wir uns ab und zu mal über dich lustig machen. Es ist nicht böse gemeint.“

Sam sah ihren Vater an und lächelte.

„Ich bin nicht mehr böse.“

„Das ist gut. Wenn du fertig bist würde ich dich gern hinunter geleiten.“

„Wo ist Mama.“

„Sie ist schon mit Pietie vorgegangen, ich hab sie seinen Armen überlassen.“

„Nicht gut Papa der Mann ist Junggeselle.“ Sam lachte.

„Ich vertraue deiner Mutter.“ Gabriel lächelte schelmisch.

Er reichte ihr seinen Arm.

Irina hatte aber noch was zu bemängeln.

„Samantha eure Schuhe.“

Sam sah sie sich an sie hatten etwas höhere Absätze als sonst und als sie sie anzog passte das Kleid perfekt. Sie freute sich das sie ein wenig größer war wie sonst. Sie nahm den angebotenen Arm ihres Vaters und schritt die Treppe hinunter. Frederick und Sascha die auf ihre Eltern warteten sahen sie erstaunt an. Würdevoll schritt sie an ihnen vorbei und sah deren anerkennende Blicke. Aber sie sagte nichts. Sascha machte sehr große Augen.

„War das ihre Zwillingsschwester?“

„Nein das war auch Sam.“ Lachte Frederick.

„Wau, hat ihr schon mal jemand erzählt dass sie unglaublich schön ist.“

 „Ja es gibt einen der es ihr heute Abend bestimmt wieder sagen wird ich hab ihn eingeladen, übrigens Lilina von Weila ist auch da mit ihren Eltern.“

„Läuft da was zwischen euch?“

„Ja wenn alles so wird wie ich es will wird sie die zukünftige Königin.“

„Ich hab meine noch nicht gefunden.“

„Was du willst mir sagen das es zwischen all den schönen Mädchen von Vigaliana keine gibt die dich anspricht?“

„So ist es mein Freund.“ Schmunzelte Sascha.

Sie mussten ihr Gespräch unterbrechen ihre Eltern kamen und sie gingen in den Saal. Sam stand bei ihrem Vater und Herrn Bahrner sie verneigten sich als die Herrscherpaare mit ihren Söhnen den Saal betraten, genauso wie es die anderen auch machten. Nach dem Essen sah Sam auch Julian, aber nicht nur er und Lilina waren da, sondern auch ein paar Jugendliche aus dem Internat. Ria und Babs waren auch mitgekommen. Sie bewunderten Sam alle und ihr Selbstwertgefühl stieg.

Sascha stieß Frederick an.

„Wer ist die dunkle Schönheit die dort bei Samantha steht?“

„Ria von Kellynah, einer der besten Freundinnen von Sam.“

„Würdest du uns vorstellen.“

„Gern aber du siehst sie sowieso im Internat wieder sie ist eine der Schülerinnen.“

Frederick ging mit ihm und stellte die Beiden vor. Sie sahen sich an und er fragte sie ob sie tanzen wollten. Später saßen sie am Tisch. Alois war im Gespräch mit Gabriel.

„Ich verstehe nicht wie ihr auf den Gedanken gekommen seid Mädchen ins Internat zu holen.“

„Als Jugendliche hatten wir schon den Gedanken und ich hab ihn umgesetzt. Allerdings habe ich nicht mit diesem Ergebnis gerechnet.“ Er blinzelte Sam zu. Diese lachte.

„Aber Mädchen, nicht für ungut Samantha, können doch nicht mithalten. Ich kann es nicht glauben.“

„Sire ihr müsstet mal sehen was wir leisten.“

„Ich habe kaum Zeit, junge Dame. Ich glaube nicht das daraus was wird.“

„Schade.“ Meinte Sam ehrlich.

Wenig später redeten sie über die neue Anlage des Königs die er für Schießübungen hatte bauen lassen. Tontauben wurden in die Luft geschleudert, Frederick und Sam übten nur zu gern an diesem Gerät wobei Sam die ruhigere Hand hatte. Die Männer kamen zu der Vereinbarung dass sie am frühen Vormittag dort schießen wollten. Sam kam eine Idee.

„Dürfen wir mitmachen Papa?“

„Von mir aus schon wenn die Herren nichts dagegen haben.“

Es wurde beschlossen dass die Jugendlichen daran teilnehmen sollten. Gabriel flüsterte seiner Tochter zu.

„Was hast du vor?“

„Lass dich überraschen.“ Lächelte sie.

Der Abend klang harmonisch aus.

 

 

Am nächsten Morgen war man früh am Schießstand. Die 3 Herren aus Vigaliana waren begeistert. Sam lächelte immer noch sehr geheimnisvoll.

„Wie wäre es mit einem Duell. Väter und Kinder zusammen, gegen jeweils den anderen. Wer gewinnt hat einen Wunsch frei.“

Alois sah seinen Vertrauten an.

„Und was soll Pietie machen.“

„Den Schiedsrichter.“ Sagte Sam ohne zu überlegen sie hatte sich alles ausgemahlt.

Dieser nickte und lächelte. Er beobachtete sie seid dem er sie kannte und kam immer mehr zu dem Entschluss das sie eine sehr gut Wahl von Frederick war.

Sam raunte ihren Vater zu: „ Bitte gewinn.“

„Ich werde mir mühe geben. Willst du mir nicht sagen was du vorhast immerhin sind wir Partner.“

„Später Paps.“

 

Es wurden mehrere Runden geschossen der Vorsprung von Sam und ihrem Vater war sehr knapp doch letztlich siegten sie. Die anderen beglückwünschten sie. Alois lächelte nun auch.

„Was ist den dein Wunsch? Ich denke mal das Gabriel es selbst nicht weis.“

„Das ist richtig euere Hoheit. Spielschulden sind doch Ehrenschulden oder?“

„Ja Samantha das sind sie und sie sollen eingelöst werden.“

„Ich wünsche mir das ihr eine Woche im Internat verbringt mit uns Kindern.“

„Du bist sehr zielstrebig. Sagte ich nicht gestern das ich sehr wenig Zeit habe.“

„Ja aber Spielschulden sind und bleiben Ehrenschulden. Ich möchte nicht an eurer oder die des Prinzen zweifeln müssen.“ Antwortete sie keck.

Pietie Bahrner lachte lauthals auf.

„Alois als Schiedsrichter muss ich sagen das du verloren hast du wirst es machen müssen. Sag schon zu ich werde das Land schon mal für eine Woche allein in den Händen halten können. Gut gemacht junges Fräulein, aber eine Frage habe ich noch was soll den dein König machen er hat immerhin auch verloren?“

„Er darf die Grillsachen spendieren.“ Grinste Sam.

„Warum kosten mich deine Wünsche immer Geld.“ Fragte Ronald gespielt verzweifelt.

„Weil ich eine junge Frau bin. Außerdem wird es ja diesmal nicht so teuer.“ Sam lachte nun sehr laut.

So wurde es abgemacht das König Alois eine Woche im Internat verbringen sollte, allerdings sollte sich Sascha erst mal eingewöhnen man verabredete sich für den nächsten Monat.

 

Sascha staunte nicht schlecht er lernte die Mädchen im Unterricht kennen, sie waren sehr gut und das Pensum das Frederick und Samantha zu bewältigen hatten war enorm. Trotzdem störte es ihn das sie ein Mädchen war immer wenn er sich daran gewöhnen wollte wurde er daran erinnert wie abfällig Prinz Gilroy und Omero über sie gesprochen hatten. Auch er hatte sich nicht hinter dem Berg gehalten und so manches Wort gesagt das er bereute, aber er wollte es nicht zugeben. So begegnete er ihr mit Trotz und Sam sah nicht ein dass sie zurückstecken sollte. Es verging nicht ein Tag an dem sie nicht stritten. Frederick versuchte zu schlichten so gut er konnte, aber es half nichts also ging er zu Gabriel.

„Herr Rosner.“

„Ja Frederick.“

„Dort oben herrscht nur noch Krieg, in der Klasse, beim Essen und auf dem Schulhof reißen sich beide zusammen, aber alleine Feinden sie sich an. Der eine ist darin noch besser als der andere. Sind sie allein mit mir ist alles wieder friedlich, so kann es nicht weiter gehen.“

„Ist es sehr schlimm?“

„Noch schlimmer.“

„Ich kann und werde nicht dazwischen gehen du wirst noch sehen warum. Alois und ich verstanden uns erst auch nicht. Sascha muss sie ohne Druck akzeptieren er muss darauf kommen das Samantha eigentlich ein ganz prima Typ ist.“

„Nach dem Krieg wird er es wohl einsehen.“ Sagte Frederick.

„Schon eher, vertrau einfach auf Sams Fähigkeiten die Männerwelt umzukrempeln es hat schon bei einem Prinzen und einem König geklappt warum sollte es nicht auch diesmal geschehen.“

„Ein Wort von euch würde genügen und sie müsste sich fügen.“

„Ja und ein Befehl von dir auch, sag mir warum du es ihr nicht befiehlst.“

„Weil sie im Recht ist.“

„Gut so, bleib dabei lass dich nicht von Dingen leiten die du nicht willst auch wenn es dadurch leichter werden würde.“

„Oh Gott die Beiden sind oben alleine hoffentlich leben sie noch.“

Er ging und Gabriel lachte.

 

Sascha dachte gar nicht daran mit Samantha zu sprechen er hing in der Bibliothek  lieber seinen Gedanken nach. Er war verschossen in ein Mädchen, in Ria, sie war so ganz anders als andere Mädchen und nicht so aufsässig wie Sam. Er hatte sich schon das ein oder andere Mal allein mit Ria unterhalten und es imponierte ihn das sie Architektin werden wollte. Könnte er doch nur eine Brücke zu ihr bauen. Sam die etwas aus der Bibliothek holen wollte sah den verträumten Blick von ihn.

„Denkst du an mich?“ sie konnte es einfach nicht lassen.

„Wohl kaum. Ich bin froh wenn ich dich nicht sehe.“

„Das ist dein Problem ich bin hier zu Hause du nur Gast du solltest dich endlich mal danach benehmen.“

„Hast du schon mal was von Gastfreundschaft gehört?“

„Hast du schon mal was von Anstand gehört?“

„Mich hat man Anstand gelehrt, bei dir ist dieser Versuch wohl fehlgeschlagen.“

„Oh ich kann mich sehr gut benehmen wenn ein Gentleman in der Nähe ist.“

„Du würdest einen nicht auf 2 Meter erkennen.“

„Doch wenn einer jetzt in meiner Nähe wäre würde ich ihn dir zeigen.“

„Dir sollte man mal gehörig den Hintern versohlen.“

„Und bei dir ist es nicht oft genug passiert.“

„Du sprichst mit einen Prinzen.“

„Ich bin beeindruckt, hast du sonst noch etwas vorzuweisen?“

„Fahr doch zur Hölle.“

„Die hab ich mehr wie einmal durchgemacht so was wie dich erledige ich mit links. Du hast Glück das ich mit dir auskommen muss.“

„Brauchst du nicht ich kann alles über Frederick erledigen.“

„Oh ja das ist einfacher für dich, du könntest dich gar nicht mit mir anfreunden selbst wenn du es wolltest du bist so borniert, das du nicht über deine Nasenspitze hinaussehen kannst.“

„Ich habe nicht vor mich mit dir anzufreunden, wenn das Jahr rum ist werde ich froh sein wenn ich zu Hause bin.“

„Du vergisst das es noch fast ein Jahr ist und ich werde dafür sorgen das es sehr lang wird.“

„Ist das eine Drohung?“

„Nicht doch.“

Sascha stand auf und ging auf sie zu.

„Ich lasse mich von einer Diebin nicht bedrohen.“

Er kam näher zu nah für Sams Geschmack noch war sie nicht ganz über die Behandlung von Aaron hinweg. Sie ging zum Angriff über, schnell hatte sie ihre Hand an seinem Pullover ausschnitt und drängte ihn mit schnellen Schritten in eine Ecke. Wütend funkelte sie den größeren Jungen der sehr verblüfft war an.

„Keiner… hörst du wirklich keiner dem ich es nicht erlaube wird mich jemals wieder anfassen. Eher schlag ich ihn tot.“ Sie lies ihn los und ging in ihr Zimmer, dort legte sie sich auf ihr Bett und weinte bitterlich. Würde das denn niemals aufhören?

 

Sascha stand noch verwirrt in der Ecke als Frederick in die Bibliothek kam. Er war kreidebleich.

Frederick musterte ihn.

„Was ist geschehen?“

Sascha war nicht feige, er erzählte alles wahrheitsgetreu.

„Oh man, kannst du nicht ein wenig vorsichtiger sein.“

„Was? Ich?“

„Ja du, aber schuld hast du auch nicht du kannst es nicht wissen.“

Frederick erzählte ihn die ganze Geschichte.

„Oh mein Gott, das tut mir leid. Ich dachte… ich wollte… verdammt noch mal. Sie ist so stark.“

„Aber immer noch nicht stark genug um das Erlebte ganz zu verarbeiten.“

„Beinahe hätte ich sie auch eine Hure genannt. Es tut mir Leid wirklich. Das wollte ich nicht. Was soll ich nun machen?“

„Gar nichts vermeide nur solche Äußerungen, sie hat nichts dagegen ein Dieb genannt zu werden. Außerdem ist sie immer noch ein verdammt guter Dieb. Es hat ihr das Leben gerettet. Sonst wäre sie jetzt tot. Ich mag sie, sogar sehr gern genauso wie du Alexander gern hast. Er fehlt dir doch bestimmt? Ich mag mir nicht ausmahlen wie es ohne sie ist, einen Tag lang dachte ich, ich hätte sie für immer verloren. Es war der schlimmste Tag in meinen Leben.“

„Ja es wäre schlimm wenn ich nach Hause käme und Alexander wäre nicht mehr da. Er ist mein Freund, mein Gegenstück, meine Opposition und bester Vertrauter, was auch immer er sagt ich überlege zumindest ob es richtig ist. Er spricht mit mir wie es sich kein anderer wagen dürfte.“

„Du hast gerade Sam beschrieben.“ Frederick lächelte.

Sascha seufzte schwer.

„Ob ich noch an sie ran komme?“

„Bestimmt. Aber lass sie für heute in Ruhe ich geh zu ihr.“

„Sag ihr dass es mir Leid tut.“

„Das werde ich nicht das wirst du morgen machen.“

„Ja das werde ich wohl machen müssen.“

 

Frederick ging zu ihr.

„Sam?“

„Ich bin auf meinem Zimmer.“

Er ging zu ihr.

„Ricky was machst du hier? Du darfst hier nicht sein.“

„Zum Teufel mit den Regeln, ab und zu muss man sie brechen.“

„Er hat es dir erzählt?“

„Ja, bitte nicht weinen… eine Sam die schreit kann ich ab. Aber wenn du weinst bin ich hilflos.“

Sie musste Widerwillen lächeln.

„Es tut mir leid ich müsste mich mehr unter Kontrolle haben. Aber seid dem das passiert ist reagiere ich zu Emotional.“

„Es macht nichts er kann sich auch benehmen, ihr dürft euch aber nicht immer so hochschaukeln.“

„Nein es tut mir Leid.“

„Ihn auch, ich habe zwar gesagt dass ich es dir nicht sagen würde, aber ich denke er meint es ernst. Kannst du ihn helfen?“

„Wenn er mich lässt.“

„Das wird er. Morgen in der Mittagspause werde ich dringend etwas erledigen müssen, könntest du dann so freundlich sein und zufällig in der Bibliothek lernen.“

„Ja das könnte ich, würde dann ein anderer Prinz zufällig auch dort sein?“

„Ja.“

„Ricky?“

„Ja?“

„Würdest du bitte mein Schlafzimmer verlassen bevor mein Vater uns erschlägt.“

„Sicher kommt du gleich zum Essen.“

„Ich mach mich nur noch eben frisch.“

 

 

Am nächsten Tag setzte sie sich wirklich wie verabredet in die Bibliothek und lernte. Sascha kam auch rein und stutzte.

„Ach deswegen das Buch das er so dringend braucht?“

„Ja, eine sehr dürftige Ausrede.“

„Ich bin hier, also hat es geklappt. Lernst du wirklich?“ 

„Ich versuch es zumindest. Ich möchte mich für gestern entschuldigen.“

„Erst bin ich ja wohl dran. Es tut mir Leid Samantha. Ich wusste nicht…“ er stockte wie sollte er über so was Schreckliches reden.

„Ricky hat es dir erzählt.“ Es war eine Feststellung.

„Ja.“

„Es war sehr schlimm, bei kleinem lerne ich damit umzugehen, was mir nicht immer gelingt. Ab und zu bekommt Frederick es sogar noch ab. Aber er nimmt es hin er ist sehr geduldig mit mir.“

„Das wäre ich auch. Sam ich habe seid gestern viel nachgedacht. Es war dumm von mir gegen den Willen von Frederick zu kämpfen, ich werde so gut es geht akzeptieren. Würdest du mir noch ein wenig Zeit geben?“

„Ja das würde ich.“

„Das ist sehr nett von dir.“

Samantha stand auf und ging auf ihn zu. Unwillkürlich wich er einen Schritt zurück so dass Sam grinsen musste aber sie fing sich wieder und reichte ihm die Hand.

„Freundschaft zwischen dem zukünftigen Herrscher von Vigaliana und der zukünftigen Beraterin des Herrschers von Austina.“

„Ja Freundschaft zwischen uns beiden. Man für eine so kleine Person hast du verdammt viel Kraft ich hab mich richtig erschrocken.“

„Ich nehme das mal als Kompliment.“

„Das war auch so gemeint, woher kommt das?“

„Wir trainieren Sagu, nicht ganz freiwillig, aber schon beinahe seid fast einem Jahr.“

„Wau, ob ich wohl mitmachen darf?“

„Das willst du nicht, es war mehr oder weniger meine Idee und Frederick hat oft darüber geflucht.“

Nun lachte Sascha.

„Kommt mir bekannt vor, Alexanders Ideen haben mich im nachhinein auch schon zum fluchen gebracht.“

„Wie ist Alexander?“

„Du wirst ihn bald kennen lernen. Weit vor dem Krieg.“

„Dieser verfluchte Krieg, wenn ich nur daran denke wird mir schlecht.“

„Das versteh ich, es ist eine schwere Aufgabe für euch.“

„Warum kann man Krigolia nicht dazu bringen es zu vergessen.“

„Der Hass gegen Austina ist gewaltig und er wird mit jeder neuen Generation genährt.“

„Das ist grausam.“

„Ja das ist es, aber wir haben nur eine Beratende und Überwachende Funktion, ich kann und darf mich nicht dazwischen stecken.“

„Vielleicht sollte ich mal mit ihnen reden.“ Sagte Sam halb im Scherz.

„Sam, denk nicht mal daran. Wenn sie etwas noch mehr hassen wie dieses Königreich dann bist es du. Merk es dir, sollten sie dich in die Finger bekommen während des Krieges wird es dir sehr schlecht ergehen, ich habe….“ Sascha wollte etwas erzählen. Nein er durfte nicht. Außerdem war es nicht seine Aufgabe Sam zu schützen wenigstens nicht direkt.

„Ich wollte sagen ich weis wie sie über dich sprechen, glaub mir die Worte die ich zu dir sagte sind dagegen Schmeicheleien. Ich muss gestehen ich hab mich auch nicht hinter dem Berg gehalten. Zu absurd kam mir der Gedanke vor das ein Mädchen so was machen konnte.“

„Aber nun hast du dich daran gewöhnt.“

„Ja das habe ich, wie gesagt ich habe sehr viel nachgedacht. Außerdem bin ich lernfähig wie Alexander öfters sagt.“

„Das sagt er? Kann es sein das er ab und zu etwas respektlos ist?“

„Ja so kann man es ausdrücken. Sehr respektlos.“

„Würde ich mir nie erlauben.“ Sams schelmischer Ausdruck strafte sie Lügen.

„Nein bestimmt nicht.“ Auch Sascha grinste nun.

„Das mit dem Buch hat sich jetzt bestimmt erledigt oder?“

„Ja das hat es, ich danke dir für dies Gespräch.“

„Ich hoffe es gibt noch mehrer davon oder in der Art.“

„Ja sicher.“

Sascha ging und Sam lernte weiter. In den nächsten Tagen kamen sich der Prinz und Samantha immer näher, oft saßen sie zu dritt zusammen. Sascha war erstaunt wie weit Sam und Frederick schon in ihrem Sagu waren, das hätte er nicht gedacht. Aber seine Bewunderung gehörte auch der schönen Ria, aber es durfte nicht sein sie war ein Untertan von Austina und hatte genauso einen Eid auf Frederick geschworen wie seine Mitschüler auf ihn. Außerdem wusste er nicht wie er sich dem Mädchen nähern sollte. Doch Sam, entging nicht wie er sich verhielt. Sie sprach mit Frederick.

„Was ist eigentlich wenn einer von den Schülern sagt ich will nicht mehr aus welchen Gründen auch immer?“

„Es kann jeder frei entscheiden ob er oder sie in meinem Dienst bleibt bis auf dich. Er oder sie würden dann von ihren Eid entbunden, so einfach ist das. Es wird niemand gezwungen.“

„Das ist gut.“

„Warum fragst du?“

„Nur so eine Ahnung. Ich glaube das Sascha sehr viel für Ria übrig hat.“

„Das würde etwas schwieriger werden, sie müsste mir dann abschwören und müsste mit dem Tag an dem es offiziell wird Austina für immer verlassen.“

„Für immer? Warum?“

„Weil Krigolia darauf pochen würde, es ist schon mal vorgekommen das ein junger Prinz eine Frau aus einem anderen Reich kennen und lieben gelernt hat. Damals war es eine aus Krigolia, meine Vorfahren drängten auf einen klaren Bruch der jungen Frau mit ihrem Land. Krigolia würde sich freuen es auch von uns verlangen zu können.“

„Es ist alles so kompliziert.“

„Ja das ist es.“

 

Sam beobachtet die Beiden sehr genau. Immer öfters standen sie zusammen, eines Tages überraschte sie die Beiden auf Saschas Zimmer. Sie küssten sich, Sam wurde sehr böse.

„Ria du wirst jetzt sofort auf mein Zimmer gehen und dort warten und das ist keine Bitte.“ Sagte sie streng. Ria ging reumütig hinüber Samantha schloss die Tür hinter ihr.

„Sag mal bist du noch bei Sinnen  Sascha?“

„Ja warum?“

„Ria ist eine anständige Person willst du ihren Ruf ruinieren?“

„Nein natürlich nicht. Ich liebe sie.“

„So, wenn du sie lieben würdest, wäre dein Verhalten ein anderes. Für ein schnelles Vergnügen ist meine Freundin zu schade. Du gehst wieder nach einem Jahr und dann willst du sie hier lassen?“

„Ich hab darüber noch nicht nachgedacht.“

„Das kann ich mir denken. Mach es mal vielleicht kommst du dann wieder zur Besinnung. Du bist gerade erst dabei uns Mädchen kennen zu lernen und degradierst sie. Ich weis ungefähr was sie von dir hält ich glaube auch das sie dich liebt was ist mit dir?“

„Ich liebe sie auch, sie ist mir schon aufgefallen aber seid neusten finde ich sie einfach toll, sie ist intelligent und sehr hübsch. Ich weis wie das aussieht es ist so als wenn ich mich bei dir einschleimen will aber so ist es nicht. Gib mir die Chance zu beweisen das ich es ehrlich meine.“

Frederick der gerade in den Raum gekommen war erstarrte und Sam wurde blass. Was war das? Der genaue Wortlaut den auch Aaron benutzt hatte. Sam ging wütend auf Sascha zu. Dieser wusste nicht was er nun schon wieder falsch gemacht hatte. Sam holte aus und wollte ihn eine Ohrfeige verpassen, doch Frederick war schneller. Er fing ihren Arm gerade noch ab  und zog die wiederstrebende Samantha von Sascha fort.

„Samantha nicht, er ist nicht Aaron.“

„So ist er nicht? Genau dieselben Worte genau dieselben Gesten. Genau dasselbe Verhalten uns Mädchen gegenüber. Es war ein Fehler zu glauben dass er es ernst meint.“ Frederick hatte alle Mühe sie zurück zu halten.

Sascha verstand immer noch nicht ganz, aber dieser junge Mann musste ihr noch mehr wehgetan haben als ihm erzählt worden war. Es war nicht seine Schuld gewesen das Sam so ausrastete aber er wollte ihr klar machen das er nicht ihr Feind war. Aber wie. Er ging auf Sam zu und sah ihr fest in die Augen.

„Vergiss dass ich der Prinz von Vigaliana bin, im Moment bin ich nur ein Mann der um Vergebung bittet.“ Er kniete sich hin.

„Samantha Rosner bitte verzeiht mir was immer ich auch falsch gemacht habe es lag keine böse Absicht dahinter. Ich liebe Ria wirklich und wollte das nur zum Ausdruck bringen.“

Sam erschrak und wurde ruhiger, hatte Frederick jemals vor ihr gekniet, oder hatte sie König Ronald jemals vor jemanden knien gesehen. Nein, das war unglaublich. Sascha kniete vor ihr, sie wurde verlegen.

„Steh bitte auf und hör auf mich zu siezen.“

„Nicht bevor ihr mir verzeihen könnt.“

„Das tu ich doch schon.“

„Das ist mir nicht ehrlich genug. Sam wirklich ich möchte das ihr mir vertraut. Ich werde keinem Mädchen hier an der Schule und überhaupt wehtun. Wenn sie es will könnt ihr mir Ria anvertrauen.“

„Ich vertraue dir Sascha, wenn sie es will mach sie glücklich.“

Er stand wieder auf.

„Danke Sam ich werde sie zur glücklichsten Königin machen die Vigaliana jemals gesehen hat. Vorausgesetzt sie will es.“

„Ich werde zu ihr rüber gehen.“ Sam verließ die Beiden.

 

„Bist du dir sicher?“ Fragte Frederick.

„Ja, es gibt nur eine Sache wegen der ich traurig bin, sie wird in Vigaliana nicht die Chance haben zu studieren. Sie wird dort nicht das Mitbestimmungsrecht haben wie hier, sie wird einfach nur meine Königin sein ich hoffe es ist ihr nicht zu wenig.“

„Es kommt darauf an was du davon machst.“

„Ich kann sie nicht mitregieren lassen. Das wirst du auch nicht machen.“

„Nein, aber ich werde Lilina auch nicht so abschotten wie meine Vorfahren es mit ihren Frauen taten.“

„Und doch wirst du sollte sie ein Mädchen gebären dafür sorgen das es nicht lebt.“

„Ja ich hoffe dieser Kelch geht an mir vorbei.“

„Ja das hoffe ich auch bei mir.“

 

 

Ria war noch immer etwas rot im Gesicht. Samantha die ihre sonst so selbstbewusste Freundin noch nie so gesehen hatte grinste innerlich.

„Kannst du mir sagen was das gerade war?“

„Sam du bist doch selbst verliebt, erzähl mir nicht dass Julian dich nicht küsst.“

„Doch das macht er aber immerhin hat er meinen Vater erst um die Erlaubnis gebeten mit mir zusammen zu sein. Wie stellst du dir das vor?“

„Sascha ist der zukünftige König von Vigaliana wie stellst du dir das vor?“

„Sascha ist vor allen hier Schüler und ein junger Mann. Das stell ich mir vor und wenn er meint er könnte ein Mädchen verführen hat er die Konsequenzen zu tragen und das Mädchen auch. Ria willst du denn alles aufgeben?“

„Wenn er mich fragen würde… ja Sam ich würde für Sascha alles aufgeben ich schwärme schon länger von ihm, seid dem er hier ist liebe ich ihn.“

„Du willst doch Architektin werden, Ria in Vigaliana studieren Frauen noch nicht.“

„Auch das weiß ich aber warum soll ich darüber nachdenken er hat mich ja noch nicht mal gefragt, lass mir doch dies eine Jahr, danach werde ich schon wieder vernünftig.“

„Nein Ria das kann und werde ich nicht zulassen. Er soll sich seinem Vater erklären und dann deinem.“

„Du kannst mir Befehle erteilen aber nicht Sascha.“ Sagte sie trotzig.

„Das stimmt.“

„Siehst du zwingen kannst du ihn nicht.“

„Hab ich nicht vor. Er wird es von alleine machen.“

„Wie willst du ihn dazu bringen.“

„Ich erzähl ihn dass man vom Küssen Kinder bekommt.“

Sam grinste.

„Samantha also wirklich, ich liebe ihn.“

„Und er liebt dich, er wird dich fragen Ria und Frederick und ich sind einverstanden. Ich werde dich vermissen.“

„Wir können doch Freundinnen bleiben.“

„Theoretisch schon, aber du wirst nie wieder zurück dürfen und ich darf dich bei Staatsbesuchen nicht mal inoffiziell sehen. Alles Politik, Ria alles Politik.“ Sie seufzte.

„Scheiß Krigolia.“

Sam sah ihre sonst so gut erzogene Freundin an und musste mit einmal lauthals lachen. Sie hatte noch nie so ein Wort von ihr gehört.

„Ja Scheiß Krigolia.“ Brachte sie unter lachen hervor.

„Komm wir gehen zu den Beiden.“

 

Sie mussten immer noch lachen als sie drüben waren. Die beiden Prinzen schauten sie verständnislos an. Stirnrunzelnd meinte Frederick: „Was ist so lustig?“

„Politik Ricky Politik.“ Sagte Sam und beide prusteten wieder los. Doch dann wurden sie ernst. Sascha ging auf Ria zu.

„Ria kannst du dir vorstellen mir am ende meines Jahres zu folgen als meine Verlobte?“

„Ja Sascha das kann ich, das will ich. Aber wieso warten wir so lange? Dein Vater kommt doch nächste Woche.“

„Wenn wir uns jetzt verloben müsstest du aus Austina raus. Aber ich spreche mit meinem und deinen Vater, nächste Woche das verspreche ich dir. Wir werden gleich zu Sams Vater gehen mag er entscheiden wo du dich aufhältst bis dahin.“

„Nein nicht Herr Rosner ich möchte das du ihn deinen Wunsch mitteilst.“ Sagte sie sanft.

„Du fügst dich meinem Wunsch?“

„Ja Sascha sogar gern.“

„Ich würde mich freuen wenn du den Rest der Woche nach Hause fährst. Erzähl deinen Eltern von mir und unserer Liebe und komm Montag wieder. Mein Vater wird Sonntag hier sein ich werde gleich mit ihn reden. Am Montag können deine Eltern dich bringen und ich werde mit deinen Vater reden.“

„Ja so soll es sein.“ Verliebt strahlte sie ihn an.

Die 4 gingen zu Gabriel, dieser hörte geduldig zu.

„Das ist alles gut durchdacht, ihr könnt euch in diesem einen Jahr besser kennen lernen wir brauchen nichts offiziell zu machen und wenn ihr euch anders entscheidet wird es nicht nach außen dringen. Allerdings verlange ich von dir Sascha das du dich ordentlich verhältst, Ria steht hier unter meiner Aufsicht und du auch.“

„Ja Herr Rosner ich werde mich vernünftig verhalten und sie nicht in peinliche Situationen bringen.“

„Gut Ria dann pack deine Sachen du bist beurlaubt bis nächste Woche. Ich werde dich bringen und mit deinen Eltern reden.“

 

Gabriel brachte sie zu ihren Eltern, er sprach mit ihren Vater allein und erklärte ihn die ganzen Konsequenzen die daraus entstanden. Schweigend hörte dieser zu.

„Wenn es der Prinz ehrlich meint bin ich gern bereit meine Tochter zu geben. Wenn sie es will wird sie Königin. Es ist nur schade das wir sie verlieren im wahrsten Sinne des Wortes.“

„Ja aber es wird nicht anders gehen.“

„Nein natürlich nicht, ich werde mit meiner Frau sprechen und mit ihr.“

„Lassen sie sich Zeit, wenn sie Montag ins Internat kommen dann werden wir wissen wie es weiter geht.“

„Ja das werden wir. Danke Herr Rosner auch dafür das sie Ria immer so gut betreut haben.“

„Dafür bin ich da. Ria ist ein gutes Kind und meiner Tochter eine gute Freundin, wir werden sie auch vermissen. Ich werde sooft es geht Sascha und Ria zu ihnen lassen, damit sie ihren Schwiegersohn wenigstens etwas kennen lernen.“

„Danke Herr Rosner.“

Gabriel wurde noch zum Essen eingeladen und fuhr dann nach Hause.

 

Am Sonntag wurde König Alois gebührend empfangen. Ronald war auch da und gemeinsam gingen sie mit Gabriel durchs Internat und manche alte Geschichte wurde erzählt, Sam die eigentlich etwas von ihrem Vater wollte war ihnen gefolgt, so hörte sie die Geschichte wie ihr Vater mit Alois Freundschaft geschlossen hatte. Die Männer bekamen es nicht mit. Dann sprach Sascha mit seinem Vater aber erst allein auf seinem Zimmer.

„Deine Urgroßmutter war von Krigolia du erinnerst dich nicht an sie sie starb als du noch sehr klein warst. Sie liebte ihren Mann abgöttisch und war immer für ihr Kind und für ihr Enkel da. Wie du weißt dürfen wir beide Staaten bereisen. Doch ihr war es untersagt sie durfte weder nach Krigolia noch wurde es ihr gestattet Austina zu betreten. Das machte sie sehr traurig. Mein Vater erzählte es mir und bat mich inständig niemals eine Frau aus einem der Länder zu wählen. Ich habe mich daran gehalten. Leider habe ich es versäumt dir davon zu erzählen, scheinbar ist es zu spät. Du wirst sie unglücklich machen Sascha.“

„Ich werde alles machen das sie glücklich ist Vater.“

„Ich würde gegen Windmühlen ankämpfen wenn ich versuche euch davon abzubringen, also wenn ihr euch nach dem Jahr noch sicher seid werde ich sie gern in Vigaliana als meine Schwiegertochter empfangen damit steh ich mit meinem Wort ein.“  

„Danke Vater.“

„Wo ist denn nun die junge Frau die es geschafft hat meinen Sohn zu betören.“

„Bei ihren Eltern sie kommt morgen mit ihnen hier her.“

„Das ist gut dann kann ich mit ihnen reden.“

„Ja Vater.“

 

 

Am nächsten Tag kam Ria mit ihren Eltern an. Doch die Jugendlichen mussten sich gedulden, erst sprachen die Erwachsenen miteinander. Rias Eltern waren natürlich traurig dass sie ihre Tochter nie wieder sehen würden, aber sie gaben ihr Einverständnis denn sie waren auch sehr stolz. Sam war sehr aufgeregt. Sie musste im Gegensatz zu Sascha und Ria am Unterricht teilnehmen. Unruhig rutschte sie auf ihren Sitz hin und her.

„Sitz endlich still.“ Raunte Frederick ihr zu.

„Ich kann nicht, du hättest mir eine Entschuldigung schreiben können immerhin war mir heute Morgen nicht gut.“

„Wenn es dir nicht gut ginge würdest du ruhiger sein.“

„Es ist unmöglich immerhin müssen wir ja auch unsere Einwilligung geben und wenn ich es mir nun noch anders überlegt habe?“

„Dann las ich dich köpfen.“ Grinste er.

„Du bist auch keine große Hilfe.“

Herr Jöhnson war das nun aber doch etwas zu viel.

„Frederick, Samantha gibt es irgendwas zu dem Thema das ihr beisteuern wollt.“

Beide schüttelten den Kopf.

„Gut dann haltet die Klappe ansonsten dürft ihr heute nachsitzen.“

Sam sah ihn erschrocken an.

„Ich kann nicht nachsitzen, nicht heute.“

„Samantha ein Wort noch und du sitzt die ganze Woche nach.“

„Entschuldigung.“

Sam schaffte es mit viel Mühe geduldiger zu sein. Doch kaum läutete die Glocke rannte sie los. Frederick erwischte sie gerade noch im Flur.

„Wo willst du hin?“

„Zu Ria natürlich.“

„Dein Vater lässt uns rufen wenn es soweit ist.“

„Ricky bitte.“

„Nein und auch kein danke. In zehn Minuten geht der Unterricht weiter und wenn der zu Ende ist gibt es Mittag und dann du weist ja was weiter kommt. Es ist ein ganz normaler Tag für uns.“

„Ist es nicht, immerhin wird Ria Braut.“

„Noch nicht, Sam benimm dich endlich.“

„Männer!!! Ihr versteht so was nicht das interessiert einen doch als Frau.“

„Bitte wie du möchtest, ich befehlen den Soldaten endlich an was anderes zu denken.“

„An was denn?“

„Von mir aus an Julian, aber ich will bis wir gerufen werden kein Wort mehr von Ria hören und auch nicht von Sascha.“

„Schon gut ich gehorche.“

„So will ich dich hören.“ Kaum hatte er sich umgedreht zeigte sie ihn eine lange Nase, er sah es aus dem Augenwinkel drehte sich um und grinste.

„Eine Stunde nachsitzen Soldat.“

„Ricky, bitte nicht.“

„Oh doch und hör auf sonst mach ich 2 draus.“

„Frederick!!“

„ Ein Ein4tel.“

Sam konnte es nicht glauben, erbost atmete sie tief ein und aus, sie schaute ihn wütend an.

„Ein einhalb.“ Sagte er streng, jetzt wich sie seinem Blick aus.

„Muss ich noch was sagen?“

„Nein Frederick es tut mir leid.“

„Gut so.“

Als sie wieder in die Klasse gingen, sah Sam das Ricky zum Lehrer ging. Natürlich machte er es wahr. Leise seufzte sie aber sie sagte nichts mehr. Gehorsam setzte sie sich auf ihren Platz und wartete sehr ruhig. Nach einer Weile ließ ihr Vater ihnen Bescheid sagen dass sie nach der Stunde zu ihm kommen durften. Sam seufzte wieder aber sie blieb sitzen. Frederick grinste.

„Worauf wartest du?“

„Worauf wohl, hast du schon vergessen ich darf ein einhalb Stunden nachsitzen.“

„Das hab ich nicht vergessen. Aber du darfst das am Samstag nachholen.“

„Danke Ricky.“

„Ich mach das nicht wegen dir, keiner der Lehrer hat so starke Nerven das er dich jetzt so lange ertragen würde.“ Er lachte. Sam schmunzelte auch.

Als sie in den Privatbereich ihrer Eltern kam, sah sie 2 glückliche Gesichter. Ria strahlte und Sascha wirkte sehr stolz auf seine Freundin. Rias Eltern blieben noch eine Weile, doch dann wurde es Zeit das sie wieder nach Hause fuhren. Sascha versprach dass sie bald vorbeikommen würden. Die jungen Menschen hatten viel zu bereden und freuten sich das sie sich zurückziehen durften. Alois saß noch mit Gabriel zusammen.

„Wird das gut gehen?“

„Warum nicht. Ria ist ein gescheites und liebes Mädchen.“

„Das ist es ja gerade. Ich hab viel an deine Tochter denken müssen als wir wieder zu hause waren. Pietie lacht mich jetzt noch aus das ich auf sie hereingefallen bin. Ich kann mir nicht vorstellen das Ria sich einfügen wird.“

„Das hat sie bereits, sie hat sämtliche Entscheidungen Sascha überlassen. Alle Anordnungen auch die das sie nach Hause fahren sollte letzte Woche waren von ihm.“

„Ich dachte du hättest das geregelt.“

„Nein, ich nehme deinen Sohn ernst in solchen Entscheidungen, immerhin ist es sehr persönlich.“

„Ja das ist es. Ein Mädchen an der Spitze des Staates.“

Gabriel lachte.

„Du solltest dir mehr Gedanken über deine Schwiegertochter in spe machen.“

„Das mach ich ja auch es hängt alles zusammen, verdammt noch mal ich bin Samantha beinahe dankbar das sie gegen mich gewettet hat. So kann ich mich davon überzeugen was hier geleistet wird. Wie kommen Sascha und Samantha miteinander aus?“

„Es geht so ich glaube sie haben sich nach ein paar Streitigkeiten zusammengerauft. Ich muss dir sagen das Sam ihn 2mal angegriffen hat.“

„Warum?“

„Das ist eine lange Geschichte.“ Gabriel seufzte.

„Ich habe die ganze Woche Zeit sie mir anzuhören.“

„So lang nun auch wieder nicht, aber recht ekelhaft und ich bitte dich über das gehörte zu schweigen. Sascha ist bereits informiert.“

„Ich werde nicht darüber reden.“

Gabriel begann. Mit Bitterer Mine erzählte er Alois alles. Dieser hörte genau zu. Gabriel hatte Recht dachte er bei sich es war eine ekelhafte Geschichte. Als Gabriel zu Ende erzählt hatte schwiegen beide Männer eine Weile. Gabriel goss sich und den König einen Weinbrand ein und sie schwiegen immer noch. Endlich konnte Alois reden.

„Arme Sam. Ich kann verstehen dass mein Sohn sie unwissendlich gereizt hat. Es ist schlimm so was.“

„Ja das ist es.“

„Ist sie drüber weg?“

„Zum größten Teil, Sascha hatte keine Schuld, aber vielleicht baut er einen Teil mit auf in dem sie einsieht das Männer ihre Meinung auch ändern können.“

„Meine hat sie nun schon verändert. Macht sie das öfters?“

„Normaler weise liegt darin ihre Stärke, Menschen dazu zu bekommen das zu machen was sie will.“

„Pieties Herz hat sie im Sturm erobert bei ihm brauchte sie nichts zu machen, er will das Sascha in der nächsten Generation Mädchen an die Schule holt. Alexander ist nicht gerade gut auf seinen Vater zu sprechen. Seit Tagen rebelliert er und Pietie drängt ihn eine Strafarbeit nach der nächsten auf. Aber Alexander wird sich schon wieder einkriegen. Wie ist es eine Tochter zu haben?“

„Sehr anstrengend, es reicht nicht das die normalen Probleme da sind nein neulich hatte sie es mit dem Erwachsen werden. Dann waren Haare und was weis ich wichtiger. Frederick verkriecht sich sobald sie ihn fragt wie sie aussieht. Du kennst doch bestimmt die Fragen deiner Frau, - Alois habe ich zugenommen? -  - Alois glaubst du mein Verlobungskleid passt noch? – Und du weist genau was immer ich jetzt auch antworte es ist falsch.“

„Oh ja diese Fragen kenne ich und wenn ich kann flüchte ich davor. Pietie und mein Kammerdiener haben dann immer eine geeignete Ausrede. “ Lachte Alois.

„Aber immerhin ist Frederick dann schon gut geschult wenn er mal heiratet.“ Alois grinste.

„Ja den Vorteil hat er gegenüber anderen Männern.“

 

Die Woche verbrachte Alois viel mit den Jugendlichen und seine Bewunderung für die Mädchen wuchs. Besonders gern hatte er Ria, sie würde eine wundervolle Königin werden. Samantha hatte seine Achtung, er gab seinem Berater recht sie war einmalig und nichts sprach dagegen das sie später einmal mit Sascha und Alexander verhandeln würde wenn es soweit war. Schnell war die Woche rum, aber Alois versprach mit seiner Frau zum Abschlussfest des Schuljahres zu kommen. Sonntagnachmittag kurz bevor er fuhr suchte er Samantha allein auf. Diese saß in ihrem Zimmer und stand erschrocken auf.

„Bleib ruhig sitzen mein Kind.“

„Ihr reist schon wieder ab. Das ist schade. Wie hat es euch gefallen.“

„Sehr gut, ich bin beeindruckt. Als ich damals selber hier an der Schule war gab es hier einen unausstehlichen jungen Mann, ich mochte ihn nicht. Wie konnte ich mich auch mit einen Dieb anfreunden das war unter meiner Würde, bis er mich eines Besseren belehrte. Dieser Mann leitet heute diese Schule, ich dachte er müsste verrückt geworden sein als er Mädchen hier her holte, eine davon wurde auch noch seine Tochter. Ich habe es nicht gut geheißen.“

„Sie ist eine schrecklich Göre ich kenne sie.“ Sam lächelte.

„Manchmal ist sie genauso unausstehlich wie ihr Vater, aber eins würde ich ihr gern sagen. Wäre es erlaubt das Mädchen als Königinnen regieren so wäre sie es die ich nennen würde. Wäre ich hier an der Schule und noch ein junger Mann ich würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen sie für immer heimzuführen. Sam ändere dich nicht. Vigaliana akzeptiert dich so wie du bist. Als Frau und als Diebin.“

„Danke euer Hoheit das war sehr nett von euch.“

„Es waren Tatsachen, pass auf dich auf. Es wird nicht leicht werden.“

„Dieser verfluchte Krieg… oh Entschuldigung.“

„Wir sind doch hier unter uns Männern. Du hast Recht es ist ein Verfluchter Krieg. Vielleicht hörst du mal die Geschichte vom letzten lass sie dir von deinem Vater und von Ronald erzählen, es war sehr knapp. Ach ja es wartet noch eine Überraschung auf dich aber die sollen dir deine Männer selber erzählen. Bis dann kleine Sam. Wir sehen uns im Sommer wieder.“

Samantha verneigte sich leicht vor dem König als dieser ging.

 

 

 

 


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