Kapitel 1

 

 

Samantha  sah  sich auf den großen Marktplatz, von Weila in einer schon etwas herunter gekommenen Teil der am Rande dieser großen Stadt war  um. Sie suchte nach reichen “Kunden“ wie sie es bei sich im Scherze nannte. Samantha war mittlerweile 12 und sah aber jünger aus weil sie viel zu klein war für ihr alter. Mit ihren großen blauen Augen schien sie die ganze Gegend in sich einsaugen zu wollen während ihr Goldrotes wild gelocktes  Haar den Rest ihres schmutzigen Gesicht, einschließlich ihres Schmollmundes und der kleinen Stupsnase, wie hinter einen feinen Schleier verbarg . Ihre kleine noch knabenhafte  Figur hätte wohl in jeder anderen Stadt die Menschen zu Mitleid angeregt, aber hier gab es leider zu viele von diesen Kindern die kein zu Hause hatten und ganz und gar auf sich gestellt waren, so das man sie hier nur als Plage empfand und Samantha war schon des öfteren mit einen Fußtritt davon gejagt wurde. Samantha betrachtete die Auslagen einen Geschäftes das mit Gebrauchten Artikel handelte, wobei man nie wusste ob es nicht aus einigen Einbrüchen stammten. Sie sah auf den Fernseher und hörte den Kommentar des Nachrichtensprechers der sich darüber äußerte wie unverschämt sich der Prinz des Reichs verhalten hatten als er ein Geschenk eines Diplomaten aus Vigaliana ablehnte, sie hörte den Sprecher sagen das das leicht zu Diplomatischen Zwischenfall hätte kommen können. Samantha sah jetzt an den Fernseher vorbei zu dem Eigentümer des Ladens, er machte ihr unmissverständlich klar dass er sie verdreschen würde wenn sie sich auch nur wagte seinen Laden zu betreten. Samantha streckte ihn die Zunge aus und ging es war besser so sie hatte von Sapon den Anführer ihrer kleinen Welt mächtige Haue bekommen als sie in dem Laden geklaut hatte. Nicht weil sie es getan hatte sondern weil sie sich erwischen lies darauf konnte sie verzichten, außerdem was scherte sie der Prinz der lebte in einer anderen Welt. Sie hatte ganz andere Sorgen jetzt in diesen Augenblick  Sapon, der junger Mann, hatte sie damals als sie mit 6 Jahren von ihrer Mutter aus dem Haus geworfen worden war, in seiner Bande aufgenommen er war damals selber noch erst 11 gewesen  und sie hatte sich in ihn verliebt und mit den Jahren waren sie mehr als nur Geschwisterlich miteinander um gegangen und lange Zeit hatte er sich nicht mal nach einen anderen Mädchen umgesehen aber nun beobachtete sie ihn ständig wie er mit anderen posierte und  wie er heimliche Blicke den hübschen Mädchen in  seiner Umgebung  zuwarf. Nicht nur diesen sondern auch den Frauen die in der Gasse arbeiteten die sie sonst so gern beobachtete.

Samantha wusste  was geschehen würde, Sapon war der Anführer ihrer kleinen  Welt und sie war sein Eigentum das hatte er ihr mehr als einmal deutlich genug gezeigt sie musste sich  seinen Willen fügen. Doch darauf wollte sie nicht warten und so würde sie sich wohl über kurz oder lang ein andere Bliebe suchen wie die, die sie in dem alten Bruchreifen Haus hatte. Sie wusste wenn sie es nicht tat  würde er sie eines Tages an einen anderen verkaufen , sie war jetzt 12 und damit alt genug das er sie an die Zuhälter verkaufen konnte, sie würde dort in der hinteren Gasse landen wo gut gekleidete Männer, nicht bevor sie sich 2 mal umgesehen hatten ob sie auch keiner entdeckt , zu den Frauen liefen um jeden Liebes dienst zu  empfangen den sie bezahlen konnten.

Jene Männer waren es auch die sie sich aussuchte, wenn sie den Rest ihres Geldes, den sie nicht bei den Weibern verhurt hatten stehlen wollte. Sie verspürte dabei kein schlechtes Gewissen, denn diese Männer die sie beklaute  kamen nicht von hier sie passten nicht einmal mit ihren schönen Anzügen in diese Gegend, und da in ganz Weila die Prostitution  verboten war kamen sie halt hier her. Diesen Stadtteil den sie sonst nur mit angewidertem Ausdruck nannten, weil hier die niedrigsten aller Menschen wohnten. Samantha wusste nicht dass sie beobachtet wurde.

 

Es war Gabriel der sich nach etwas besonderen umsah, noch wusste er nicht was er  suchte, aber dieses Mädchen erheiterte ihn. Ihre Wendigkeit gefiel ihm. Eigentlich hielt er Ausschau nach einem Jungen. Er lächelte Ronald würde nicht begeistert sein wenn er mit einem Straßenmädchen wiederkam. Er schaute sich dementsprechend um, einen Jungen wollte er noch haben, aber was hatte diese Göre da vor?

 

Samantha schaute genau in die Gasse. Da kam wieder einer, sie hatte heut schon einige um ihr Geld erleichtert und dieser sollte der letzte sein. Er sah aus wie der gemütliche Familien Vater der gern seine Kinder auf den Schoß hatte und seiner Frau liebevoll über den Kopf streichelte um ihr zu zeigen dass er sie liebte.

Noch verschwitzt und aufgewühlt von den Phantasievollen Spielen bemerkte er gar nicht dass er beraubt wurde. Samantha sprang geschmeidig über ein ihr im Weg stehenden Karren  und  hechtete gekonnt unter einen aufgestellten Verkaufstand drunter durch. Sie brachte sich spielerisch in die Nähe des Mannes. Beinahe zufällig  rempelte sie ihn an und gelangte somit zum Ziel. Wie immer hatte auch dieser Mann nichts bemerkt angeekelt schlug er nur mit der flachen Hand  auf seine Jacke als wenn sie Dreck hinterlassen hätte. Er  atmete erleichtert auf das  sie schon wieder weg war. Samantha war auch viel zu flink als das es sonst zu einer anderen Zeit irgendjemanden anderen aufgefallen wäre.

Natürlich hütete sie sich vor der Polizei die hier meist zu viert durch liefen, allein trauten sie sich nicht in diese viel zu verrufenen Gegend. Samantha störte es nicht das sie hier wohnte, kannte sie es doch nicht anders.

 

Sie war mit ihrer Ausbeute zufrieden, und so bemerkte sie auch Gabriel nicht der sehr wohl gesehen hatte wie rasch ihre Finger und ihre Beine waren, wie gelenkig ihr Körper und welche katzenhafte Geschmeidigkeit ihre ganze Körperhaltung bestimmte. Er war nicht daran interessiert dass jener Mann sein Geld wieder bekam, aber er wollte dieses Mädchen für seine Zwecke. Sie war wild und mutig. Er schaute sich nicht länger nach einem Jungen um. Er würde sie mitnehmen wenn sie ihn folgen wollte. Doch nur zu gut wusste er das diese Kinder ihre eigenen Gesetze hatten und so folgte er Samantha die mit vollen Taschen, aber auch mit ihren Sorgen nach Hause lief, in ein Heim das wenigstens etwas von der Februar Kälte abhielt, so das sie ihren Verfolger nicht bemerkte.

 

Das Haus das sie ihr zu Hause nannte war ein abbruchreifes mehr Familienhaus das die Stadtväter von Weila nur stehen ließen weil es zufiel gekostet hätte es abzureisen und weil hier in dieser Gegend doch kein anderer wohnen wollte den hier war auch die Müllhalde dieser großen, in die Millionen gehende Stadt. Außerdem waren die Kinder hier gut verstaut  so dass sie für die Stadt nicht eine noch größere Belastung waren.

 

Sie lief mit ihrer Beute direkt zu Sapon und wedelte verführerisch mit dem Geldbündel vor seinem Gesicht. Eine Geste die ihn früher dazu veranlasst hätte sie zu sich zu ziehen und sie zu liebkosen bis sie ihre Sorgen um den morgigen Tag vergaß. Aber jetzt war er eher gereizt und er stieß sie mit weiten Bogen von sich, so dass sie an der gegenüberliegenden Seite landete. Es störte ihn jeden Tag mehr, das sie einer seiner Besten war und er sie nicht unter diesen Umstand weggeben konnte, er hatte sie persönlich angelernt und sie hatte alle Tricks drauf die ein guter Dieb beherrschen musste, auch schien sie ihn nicht den geringsten daran interessiert zu sein in Hysterischen Anfällen auszubrechen wenn er sich um eine Andere bemühte. Er wusste dass sie dafür zu schlau war. Liebend gern hätte er sie schon eher gestern verkauft wie heute  aber er fand keinen Grund. Er war zwar der unumstrittene Anführer dieser Bande, aber so eine Handlung  und sei es nur wegen eines Weibes durfte auch er sich nicht erlauben, es hätte ihn das Vertrauen seiner Leute gekostet, den nur dies eine Gesetzt galt hier für alle. Es gibt kein anderes Zuhause für uns, und hier wollen wir zusammen halten, und jeder kann hier wohnen solange er sich in die Gemeinschaft einordnet.

 

Samantha sah zu Sapon rüber, ja sie musste sich bald entscheiden den hier, wenn sie auch auf seine Gnade angewiesen war, hatte sie doch noch gewisse  Freiheiten und konnte gehen wohin sie wollte. Aber sollte er sich entschließen sie weg zu geben, würden jene Männer, denen die Frauen gehörten die ihren Körper verkaufen mussten, sie schon lehren dass sie tat was sie wollten.

Sie würde in den nächsten Wochen nicht alles Geld abgeben was sie stahl und eines Nachts oder noch besser eines Morgens ganz aus der Stadt verschwinden. Sie hoffte nur das Sapon sie nicht dabei erwischte. Denn als Frau und als solche betrachtete sie sich hatte sie in der Gesellschaft und erst recht hier keine Anerkennung zu erwarten so lang sie ohne männlichen Schutz war. Sie hatte mit der Zeit gelernt das sie am besten ankam wenn sie nicht allzu viel fragte, sich beklagte oder einfach nur redete,  wenn ihre Gegenwart unerwünscht war konnte sie sich auch ohne Groll zurückziehen. Sie würde nie wie andere Frauen oder Mädchen in ihrer Umgebung versuchen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wenn es nicht angebracht war. Und nur das hatte es ihr ermöglicht so lange Sapons  Interesse zu behalten. Und so schlich sie auch diesmal ohne zu protestieren auf den für sie bis jetzt noch immer reservierten Platz.  

 

Gabriel der sie verfolgt hatte, sah nicht das kleine Schauspiel was sich dort oben ereignete, aber er wäre nur umso zufriedener gewesen wenn er von ihren Ängsten und ihren Plänen für die Zukunft gewusst hätte. Er konnte warten und so ging er wieder mit der Absicht  an den morgigen Tag dieses Kind genauer zu beobachten. Und alsbald für seine Pläne einzuspannen. Er nahm sich für diesen Abend ein Zimmer in einem der abbruchreifen Hotels und bereute es gleich zutiefst. Warum war er nicht im Wagen geblieben wie sein Fahrer, den er vorsichtshalber mitgenommen hatte damit das Auto nicht gestohlen wurde. Er seufzte als er sich sein Bett ansah. Wann war es das letzte Mal gereinigt worden, oder überhaupt neu bezogen. Er zog es vor auf den schäbigen Sessel zu schlafen. Eine Dusche verkniff er sich auch hier konnte er unmöglich sauberer werden. Aber was tat man nicht alles für sein Vaterland und für den König. Er schlief auf den Sessel ein, er hatte schon unbequemer geschlafen, allerdings war es das letzte Mal im Krieg gewesen und er war wesentlich jünger gewesen. Aber wenn er mit dem Kind mithalten wollte brauchte er seinen Schlaf.

 

 

Samantha war wie immer noch zu den anderen Mitbewohnern des Haus gegangen und aß noch etwas von dem Eintopf den eine der kleineren Mädchen gemacht hatte, die noch nicht zum stehlen hinausgingen. Aber auch das lustige Treiben das eigentlich immer am Abend  in diesem Haus herrschte konnte sie  nicht aus ihren unruhigen Gemütszustand  reißen. Sie stand allein an der Mauer gelehnt, als sie auch noch miterleben musste wie Sapon sich eins der anderen Mädchen schnappte und vor den anderen mit ihr rumposierte. Sie merkte wie die anderen erwartungsvoll zu ihr schauten, aber sie hatte sich immer noch in der Gewalt  und schaffte es sogar  gleichmütig zu Sapon und seine wie es schien neue Gefährtin hin zu sehen. Samantha war innerlich sehr aufgewühlt aber es würde ihr nichts bringen wenn sie sich gegen ihn auflehnte. Sie ging zu einem Gelände neben dem Haus hier hatten die Jungs vor Jahren schon ein Trainingkurs aufgebaut. Es war alles aus dem hier zerstörten Gebäude gemacht worden. Ziegelsteine ersetzten Gerüste. Das erste war so eine Art Balken den sie hasste. Sie mochte keine Höhen, aber sie würde auch diesmal rüber gehen. Dann kam etwas wo man drunter durch kriechen musste Stacheldraht gespannt auf 5 Meter Länge verhinderte das man Aufstehen konnte. Eine Stange an der man sich über einen Schlot hangeln musste folgte und dann noch eine 3 Meter hohe Mauer die man entweder von der Seite aus zum balancieren nehmen konnte oder aber über die man hinweg springen konnte, zwischen den einzelnen Geräten war allerdings noch ein paar andere Sachen man konnte verschieden Sachen üben Taschendiebstahl, Einbruch durch ein Fenster und das Öffnen eines Safes. Mehrfach hatte sie hier schon trainiert erst auf Anordnung von Sapon später alleine. Doch wenn Sapon nicht dabei war machte sie den Strom aus der durch die Geräte floss. So auch jetzt. Sie schwang sich auf den Balken und begann zu balancieren, sie musste sich sehr konzentrieren um nicht runter zu fallen aber auch diesmal klappte das nicht Höhe war nicht ihr Ding, so ging sie weiter um den Mann einiger seiner Gegenstände zu berauben das ging schon besser, aber auch hier läuteten die vielen kleinen Glöckchen die angebracht waren, wie gut das sie den Strom ausgeschaltet hatte.

Sapon hörte die Glöckchen und wusste wohin Samantha gegangen war. Sie musste jetzt unter dem Stacheldraht sein und bestimmt hatte sie wieder den Strom abgestellt, er würde ihr mal einheizen. Als er ankam war sie gerade soweit das sie nicht gleich drunter weg kam.

„Ihr sollt den Strom nicht ausstellen.“ Sagte er und ging zu dem Schalter den er nur umlegen brauchte. Dann stellte er sich neben dem Stacheldraht der nun unter  der Spannung leicht vibrierte und summte. Samantha fluchte. Es gab kein zurück, sie tastete sich vorsichtig weiter.

„Das hab ich schon mal schneller gesehen, und wieso klingeln die Glöckchen bei dir. Läst du nach? Wenn sie dich erwischen werde ich dich zusammenschlagen du hast alles von mir gelernt also verwende es auch.“

„Das mach ich ja.“ Knurrte Samantha. „Aua“

Sie war an den Stacheldraht gekommen.

„Das sehen ich. Mach schon du wirst den Rundgang  noch mal von vorn beginnen.“ Befahl er.

Samantha machte sich ganz flach und robbte unter dem Stacheldraht drunter weg dann stand sie auf und wollte weiter machen. Sie hatte nicht vor auf ihn zu hören. Er ging zu ihr und drehte ihr den Arm auf den Rücken, dann zwang er sie zu Kniebeugen. Mit Schmerzen vollführte sie 20.

„So und nun von vorn. Oder willst du noch mehr?“

Samantha schüttelte den Kopf und rieb sich den Arm. Er schickte sie auf den Balken wenn sie diesmal runter fiel würde sie unten den Strom spüren, sie sah nicht nach unten und so schaffte sie es diesmal oben zu bleiben. Auch bei dem Mann klingelte keine Glöckchen sie war flink und gut. Wenn die Glöckchen diesmal geklingelt hätten, wären wahrscheinlich ihre Haare zu Berge gegangen denn auch diese Puppe stand unter Strom und sie war mittlerweile vom Schweiß nass. Sie robbte schnell aber vorsichtig unter dem Draht durch. Auch der Einbruch gelang ihr. Sie hangelte sich an der Stange entlang und öffnete den Safe ohne das ihr was passierte sie war jetzt hoch konzentriert und vergaß sogar Sapon. Sie kletterte geschickt die Mauer hoch und als sie sich runter fallen lies war sie richtig stolz auf sich. Wieder mal hatte sie es geschafft. Vorsichtig schaute sie Sapon an dieser lächelte nicht wie sonst wenn sie so gut war sondern schaute sie gleichgültig an. Dann ging er auf sie zu zog ihren Arm wieder nach oben und griff ihr in die Haare.

„Das war gut, aber merk dir eins du bist und bleibst mein Eigentum ein Gegenstand den man wegwirft wenn er nicht mehr funktioniert. Was in diesem Fall bedeuten würde das ich dich an die Zuhälter verkaufen werde wenn du mit deinen Leistungen nachlässt.“ Er ließ sie los und ging.

Samantha rieb sich den Nacken er tat weh, innerlich  völlig fertig ging sie  auf ihr Lager  zurück und da sie allein war erlaubte sie sich ein oder zwei kleine Tränen.

 

Sapon setzte sich wieder in den Kreis von vorhin. Da Mädchen kam wieder und wollte sich zu ihm setzen aber er stieß das Mädchen das ihn gerade noch zu interessieren schien zurück. Verdammt noch mal er konnte machen was er wollte. Er hatte Samantha geschlagen, sie vergewaltigt. Aber nie war ein Wort, oder eine abwehrende Geste von ihr gekommen. Die Straße hatte sie hart gemacht. Er wollte sie nicht mehr, er war jetzt 16 und sein Verlangen zog ihn zu den weit aus erwachsenen Frauen hin, es war ihn egal ob es die Nutten waren oder verheiratete Frauen. Samantha war in seinen Augen ein Kind wenn es um Sex ging. Früher war ihn das nicht bewusst gewesen, da war er selber noch zu jung. Er besah sich die Gespielin seines Freundes.

„Will gib sie mir.“

„Such dir eine andere.“ Murrte dieser.

„Ich will sie.“ Sagte er bestimmt.

„Und wen soll ich mir vornehmen, es juckt mich.“

„Geh hoch zu Samantha, ich erlaube es dir. Sag ihr das sie sich nicht wehren soll sonst werde ich sie verhauen das sie keine Luft mehr bekommt. Wenn du mit ihr fertig bist soll sie mein Zimmer verlassen und bei den anderen Weibern schlafen ich will sie nicht mehr bei mir haben.“

Will sah ihn erstaunt an, noch nie durfte jemand Samantha anfassen immer lag der Schutz  von Sapon auf ihr.

„Bist du dir sicher, dass du das willst?“

„Ja ich habe die Nase von ihr voll. Ich entziehe ihr meinen Schutz sie ist frei für die Jungs sei der erste.“

„Gern doch. Ich bin gespannt was du ihr beigebracht hast.“

„Sie wird dich nicht enttäuschen.“ Sapon grinste böse.

 

Will ging nach oben in Sapons Zimmer, Samantha hatte sich hingelegt. Sie schlief aber noch nicht.

„Was willst du hier?“ fragte sie barsch.

„Sapon schickt mich.“

„Sag ihn dass ich nicht runter komme, ich bin müde.“

„Er will nicht das du runter kommst er hat mich zu dir rauf geschickt, wenn ich mit dir fertig bin wirst du deine Sachen packen und rüber ins Weiberzimmer gehen.“

„Bist du verrückt geworden, Sapon würde es nie erlauben das jemand anderes mich anfasst.“

„Geh runter und frag ihn, du weist wenn du Recht hast bin ich tot. Aber wenn ich Recht habe wird er dich windelweich prügeln.“

„Will bitte das kann nicht sein Ernst sein.“

„Doch das ist es, du wirst in nächster Zeit einige schöne Nächte erleben, die Jungs sind scharf auf dich.“ Er zog sie aus und fiel über sie her. Samantha hatte gelernt ihre Tränen zu beherrschen. Sapon liebte es nicht wenn sie weinte und so lies sie es über sich ergehen. Als er fertig war nahm sie wortlos ihre Sachen und ging ins Mädchenzimmer. Hier bekam sie kein Mitleid sondern einige boshafte Blicke. Nun war sie eine von ihnen und war Freiwild für die Jungs genauso wie die anderen Mädchen.

Samantha schlief erschöpft ein sie träumte selten doch diesmal war es komisch, sie träumte vom Prinzen. Zwar sah sie sein Gesicht nicht aber sie träumte davon das sie auf einer Schulbank zusammen saßen und lernten. Sie träumte von etwas dass sie nicht kannte. Oft wachte sie auf aber immer wieder träumte sie den gleichen Traum.

 

Gabriel Rosner sah verzweifelt auf sein Frühstück und beschloss nichts zu essen, er hatte nicht vor einen frühzeitigen Tod durch Vergiftung zu sterben. Er ging zu seinem Wagen und der Fahrer grinste ihn an.

„Kein Wort.“ Murrte er als er sah das er gemustert wurde.

„Ihr hättet bei mir bleiben sollen ich hatte eine wunderschöne Nacht. Ach übrigens ich hab mir erlaubt in die Stadt zu fahren und ein paar belegte Brote und Kaffee zu holen. Möchtet ihr?“

Dankbar setzte er sich in den Wagen und trank erst mal einen Schluck.

„Wenn alles nach Plan läuft dann werden wir in ein paar Stunden auf den Rückweg sein.“

„Mit einem weiteren Jungen?“

„Mit einem weiteren Kind.“

„Ein Mädchen?“ der Fahrer verschluckte sich in seinen Kaffee aber er sagte nichts. Sein gegenüber duldete keine Einmischung.

„Ich werde noch Geld brauchen, holt mir das was ich auf diese Anweisung für die Bank aufgeschrieben habe ich werde in einer Stunde wieder hier sein.“

 

 

Samantha war immer noch aufgewühlt von ihren Gefühlen, sie hatte sehr Zeitig das Haus verlassen und sie war nicht so aufmerksam wie sonst. Verdammt noch mal schalte sie sich selber  wollte sie den Sapon einen Grund liefern das er sie weggeben konnte? Sie hatte noch nicht einmal die Hälfte von dem geschafft  was sie sonst an einen Tag zusammen klaute. Aber ihre Gedanken kreisten immer nur um eins, wie kam sie ohne Schaden und ohne dass bisschen Selbständigkeit das sie besaß aus dieser  verzweigten Lage heraus? Ihre Zeit war abgelaufen das hatte Sapon ihr sehr deutlich gemacht. Das Will sie vergewaltigt hatte störte sie kaum, sie war diese Art von Brutalität von Sapon gewöhnt, das er ihn geschickt hatte machte ihr mehr zu schaffen.

Mit nicht einmal der halben Konzentration  ging sie deshalb an das was sie Arbeit nannte so bemerkte sie auch nicht das der Mann den sie mit nun ins Auge gefasst hatte nicht genau aus jener Gasse  kam wie sonst ihre Opfer. Sie lief spielerisch auf ihn zu wie sie es so oft in ihren Leben schon gemacht hatte. Mit einen Lächeln und einen um Verzeihung bittenden Augenaufschlag  rempelte sie ihn an um mit geschickten Fingern in seinen  Taschen in Sekunden schnelle abzuchecken wo seine Brieftasche war. Schnell war sie wieder verschwunden um in ihre geheime Ecke nach dem Inhalt zu schauen. Enttäuscht zog sie nur einen  Zettel heraus  der einzig und allein in dieser Börse war. Aber mit Entsetzen las sie was darauf stand 

- DIESMAL  HAST  DU  DEINEN  MEISTER   GEFUNDEN -  Und ehe sie sich versah  hatten sie schon 2 behandschuhte Hände wie aus Stahl gepackt.

 

Gabriel hatte sich nachdem er sie wiedergefunden hatte von seinem Fahrer zwar das Geld abgeholt es aber vorsorglich in seine Stiefel gesteckt und nicht in sein Portemonnaie gepackt. Er hielt Samantha eisern fest. Diese zappelte heftigst.

 

„Wenn de mir nich sofort los läst schrei ich wie am Spieß.“ Samantha war außer sich vor Angst und Wut, sie trat um sich  und hätte damit wohl jeden ungeübten Kämpfer in die Flucht geschlagen.

„Schrei  nur und das auch schön laut damit alle erfahren das ich eine Diebin auf frischer Tat ertappt habe. Oder aber du hörst mir jetzt in Ruhe zu und setzt dich neben mir hin, denk nicht ans weglaufen es wäre sinnlos den ich weiß wo ich dich suchen müsste und ich würde das ganze Haus von der Polizei durchsuchen lassen.“ Funken schlugen aus Samanthas Augen und doch sie prallten an diesen großen ganz in schwarz gekleideten Mann ab. Wenn Samantha  schon mal auf dem Lande gewesen wäre hätte sie ihn wahrscheinlich mit einem Bullen verglichen so breit und groß war seine Gestalt, das Samantha  dagegen aussah wie ein Fähnchen.  Sein kurze schwarzes Haar hatte Ähnlichkeit mit den von Sapon und auch das Wesen dieses Mannes glich dem was Samantha von Sapon gewohnt war, ein absolutes Macht Gefühl  das er ausstrahlte  nur nahm  dieser sich gegen Sapon aus wie eine Sonne gegen die Glühbirne. Die Drohung  ihr ganzes zu Hause auffliegen zu lassen saß, denn nichts hätte sie dazu bewegen können sich selbst in Gefahr zu bringen außer das einer ihre Familie, denn das waren die anderen die mit ihr in diesen Haus lebten, ein Leid zufügen würde. Denn auch für sie galt das Gesetz das Sapon davon abhielt sie zu verkaufen. Wir gehören zusammen und wenn du die Familie schützt wird sie dich schützen.

 

Ängstlich, leicht etwas wütend, aber auch ein wenig neugierig setzte sie sich zu ihm.

„Was willste von mir?“ wagte sie mit dünner Stimme zu fragen.

„Dich, ich hab dich beobachtet und ich bin interessiert  an gut trainierten jungen Menschen nicht nur an Mädchen sondern auch an Jungs.“ 

Der angeekelte Blick von Samantha ließ ihn verstummen und er merkte dass er falsch angefangen hatte.

Sie war aber schon aufgesprungen und ihre sonst so zurückhaltende Art war wie weggewischt.

“Du verdammtes Dreckschwein, scher dich zu deinen Nutten.“, schrie sie ihn empört ins Gesicht und spuckte gar nicht Damenhaft vor ihn aus.

“Ich bin eine Diebin und keine Hure und mit so was ekeligem wie dich geh ich nich ins Bett.“

 Sie wollte schon weg rennen aber da besann sie sich und dachte an die Drohung die er gegen ihr Zuhause ausgesprochen hatte. Sie blieb stehen und hasste sich selber  dafür.

 

„Setz  dich wieder“, befahl dieser Mann und Samantha gehorchte ihn „Ich habe mich ein wenig falsch ausgedrückt. Aber die Unschuld in Person brauchst du mir deswegen nicht vor zu spielen. Ich mach dir ein einmaliges Angebot um aus diesem Loch das du wahrscheinlich Wohnung nennst herauszukommen. Du scheinst nicht dumm zu sein und deshalb frage ich dich wie lange glaubst du hast du noch Zeit bis du auch in dieser Gasse stehst aus der die Männer kommen die du sonst bestiehlst.“ Er sah wie sie betreten nach unten schaute und beglückwünschte sich insgeheim zu seinen Schachzug.

„Ich kann dir  eine Ausbildung geben die zwar nicht leicht ist und wenn du mich gerade schon verflucht hast wirst du es dann noch öfters machen. Aber du wirst hier aus der Stadt heraus sein du brauchst nicht mehr zu stehlen und du wirst immer Kleidung und Nahrung haben außerdem wirst du Taschengeld bekommen und du wirst die Möglichkeit haben eine ordentliche, nein die beste Schule des Landes zu besuchen. Du wirst eine Zukunft haben. Mehr werde ich nicht dazu sagen im Moment wenigstens nicht und du wirst dich jetzt entscheiden müssen.“

 

Samanthas Stirn  zog sich in Falten und dahinter arbeitete es wie ein Wirbelwind, genauso schwindelig war ihr zu mute und sie wusste nicht was sie machen sollte, auf der einen Seite klang alles aufregend und neu und es würde sie eventuell wirklich von der ihr drohenden Prostitution befreien, aber auf der anderen Seite wusste sie immer noch nicht genau was er wollte und er sah auch nicht so aus, als wenn er weiter sprechen würde, sie müsste das erste mal in Ihren Leben etwas machen das sie noch nie getan hatte. Sie müsste einem fremden, erwachsenen Menschen vertrauen.

„Was is wenn ich nee sag?“

„Das ist deine Entscheidung, ich hab dich nur festgehalten damit du mir zuhörst. Wenn du nicht willst kannst du jetzt gehen, du bist wieder frei aber dann bekommt ein anderes Kind diese Chance.“

„Wenn ich ja sage müsste ich noch 2 Sachen tun und für die eine könnste mir helfen.“ schnell hatte sie gesprochen und ein wenig leise, aber er hatte alles verstanden.

“Ich höre, “meint er nur.

„Ich gehöre rechtmäßig Sapon unseren Anführer ohne ihn wäre ich schon längst hinüber, er kann bestimmen ob ich mitgehe oder nich. Wenn de den Geld gibst darf ich bestimmt mit. Der hätte mich eh an die Zuhälter verkauft. Sonst würde ich sofort mit dir gehen wenn ich nicht die ein oder andere Kleinigkeit noch zu Hause hätte.“

Erwartungsvoll sah sie zu dem Mann und im Stillen hoffte sie das er darauf einging den ihre Zeit hier war begrenzt oder vielleicht sogar schon um.

 

Auch er sah diesen kleinen Hoffnungsschimmer in ihren Augen. Er war angetan von ihrer Loyalität und von ihrer Einschätzung ihrer eigenen Lage. Hatte er sie vorher nur haben wollen weil sie Körperlich so gut war wollte er sie jetzt auch deswegen noch haben. Nur an ihrer Aussprache musste man noch Pfeilen.

Er würde ihr diesen Gefallen tun um den sie ihn gebeten hatte in ihrem etwas rauen, unangebrachten vertraulichen Ton. Er nahm sie am Arm und zog sie hoch und lief in die Richtung in der jetzt auch Samantha ging. Sie wusste es war das letzte Mal das sie in ihr jetziges Heim lief.

 

Böse sah sie der Junge  an der als Wache an der kaputten Eingangstür lehnte. “Wer ist das?“  wollte er wissen

„Das geht dich n´ Scheiß an.“ erwiderte Samantha und schob ihn einfach zur Seite.

“Warte bitte hier unten.“ Sagt sie zu dem Mann. „Mit hinein nehmen darf ich dich nicht aber Sapon wird zu dir heraus kommen.“

Wiederum verblüffte sie ihn, sie konnte also sehr gewählt werden und verfiel nur wenn sie unsicher war in ihr Gassenjargon.

 

Eiligen Schrittes rannte Samantha die Treppen hinauf und sah im gleichen Augenblick wie Sapon sich auf seinen Lager mit dem Mädchen von Gestern amüsierte. Schnell ging sie einen Schritt zurück und klopfte. Ungeduldig wollte er wissen was denn los sei und so antwortete Samantha ihm nur das sie ihn unten im Eingangsflur sehen möchte. Sie schlich  traurig davon insgeheim war sie nun froh über den Antrag des Mannes. Es dauerte keine 5 Minuten als Sapon ihr folgte. Er drängt sie in eine Ecke und entwand ihr das gestohlen Geld das sie zwischen ihren noch recht kleinen Busen versteckt hatte.

„Mehr hast du noch nicht und du wagst es dich hier sehen zu lassen.“ Er schlug ihr ins Gesicht. “Mach jetzt bloß kein Theater, oder ich schlage dich windelweich, und du weißt was ich anschließend mit dir mache.“

„Ja, und deswegen bin ich hier. Da draußen ist ein Mann der mit dir über mich reden will.“ Verblüfft sah Sapon sie an. Aber bevor er etwas sagen wollte konnte man sich ja anhören was der Mann zu sagen hatte. Wenn es nicht wichtig war würde die kleine Pestbeule schon sehn was sie davon hat. Diesmal war sie zu weit gegangen kein Geld und noch dazu einen Fremden mitbringen. Sapon freute sich endlich konnte er sie verkaufen. Skeptisch trat er dem Mann entgegen. Beide entfernten sich ein wenig vom Haus, aber weit genug das Samantha und die Wache nichts mehr mitbekamen. Samantha sah aber das einige große Scheine den Besitzer wechselten. Als Sapon endlich zurück kam sagte er nur „Pack dein Sachen es ist geregelt.“

Schnell packte sie die wenigen Habseligkeiten zusammen und ging mit.

 

 

 

 

Auf dem Markt gingen sie zu einen Wagen in dem schon ein Fahrer saß er hatte den Wagen bewacht solange er allein war die beiden stiegen hinten ein.

„Haste mir gekauft? “

„Ja anders ging es wohl nicht.“

„Ich will aber niemanden gehören.“

„Wenn du älter bist kannst du es mir zurückzahlen, wenn du willst, sieh es als so eine Art Darlehen an. Du bist frei, zumindest so frei wie ich es zulasse. Zu deinen Aufgaben wird gehören soviel und so gut zu lernen wie du nur kannst und versuch ordentlich zu reden.“

„Ich werde mich anstrengen und das Geld zurückzahlen.“

„Wir werden sehen.“

„Wo fahren wir hin?“ wollte Samantha wissen.

“Wir fahren nach Tiez dort gibt es ein Internat  und in diesen wirst du untergebracht die Ausbildung bekommst du von mir und noch ein paar anderen Lehrern.“

„Sind da noch mehrere Mäd… Frauen so wie ich.“

„Da sind noch ein paar Mädchen und wag es dir nicht noch mal dich Frau zu nennen bevor ich es dir erlaube. Noch etwas du wirst mich nicht mehr Duzen auch nicht aus versehen. Wie heißt du eigentlich?“

„ Samantha… Samantha Regenbogen.“

„Was ist das für ein Nachname.“

„Meinen richtigen hab ich vergessen. Als meine Mutter mich rausgeworfen hatte wäre ich beinahe verhungert, wenn Sapon nicht gewesen wäre. Er fragte mich damals wie ich hieß und ich nannte ihn nur meinen Vornamen den anderen wollte ich nie wieder hören, also gab er mir diesen, weil gerade als er mich fand ein Regenbogen am Himmel zu sehn war. Darf ich fragen wie d… Entschuldigung… ihr heißt?“

„Gabriel Rosner, für dich Herr Rosner.“ Damit schwieg er.

Samantha lehnte sich in die herrlich gepolsterten Sitze zurück es war das erste Mal das sie Luxus genoss. Solche Wagen hatte nicht mal Sapon klauen können. Erschöpft von den Ereignissen des Tages und der Nacht schlief sie ein. Sie erwachte erst wieder als sie in der Hauptstadt angekommen war. Ihr Begleiter befand sich allerdings nicht mehr im Wagen. Neugierig streckte sie ihren Kopf aus dem Fenster und sah dass sie auf einer wunderschönen Auffahrt vor einem großen Palast standen.

„Du sollst im Wagen sitzen bleiben, hat Herr Rosner gesagt.“ Befahl  der Fahrer.

Gehorsam lehnte sie sich zurück. Sie konnte nicht ahnen dass im Schloss wegen ihr und ein paar anderen jungen Damen eine heiße Diskussion lief.

 

„Gabriel ich versteh dich nicht, wieso Mädchen und nun auch noch eins von der Straße? Wir haben mit den Jungs schon alle Hände voll zu tun. Das bringt nur Komplikationen und beim Rat bring ich das nie durch.“ Ronald seufzte.

„Du bist der König, seit wann hörst du auf deine Minister? Außerdem sind es mit dieser hier nur insgesamt 8 Mädchen und das auch nur in der Klasse von Frederick und der darunter. Überdies ist sie das einzige Straßenmädchen.“ Rosner betrachtet den Hochgewachsenen Mann vor sich den er seit frühester Jugend kannte, König Ronald der IV hatte strohblonde  Haare und hatte ein schon fast klassisches Gesicht das an  einen jungen Gott erinnerte. Die schlanke durch trainierte Gestallt stand am Fenster und schaute hinaus.

„Sitzt sie im Wagen?“ Fragte der König.

„Ja ich habe sie mehrere Tage beobachtet genau wie die Straßenjungs. Sie ist sportlich und intelligent.“

„Du hättest mich vorher fragen sollen.“

„Du hättest niemals zugestimmt.“

„Das stimmt allerdings, na gut da sie schon mal da sind werd ich versuchen es dem hohen Rat bei zu bringen. Was willst du machen wenn es nicht geht? Sie zurückbringen?“

„Nein, dann werd ich mit deiner Hilfe geeignete Adoptiveltern finden. Vielleicht möchte deine Frau ja auch noch eins Adoptieren.“ Er grinste vor sich hin.

„Wag es dir nicht es ihr vorzuschlagen. Hättest du nicht noch ein Mädchen finden können das in einer etwas anderen Gegenden aufgewachsen sind?“

„Ich wollte gar kein Mädchen mehr mitbringen, doch wenn du Bedenken hast das dein Sohn etwas gröber wird, es wird ihn nichts schaden. Im Moment ist er ein eingebildeter, selbstgefälliger junger Lackaffe der am liebsten an Mamas Rockzipfel hängen will. Du, die so genannten Kinder aus guten Haus wagen sich nicht gegen ihn aufzulehnen, sie tun hofffällig alles was er wünscht aus Angst es könnte ihren Eltern schaden, wenn sie ihn Widersprechen. Den Straßenjungen ist er egal, sie geben sich nicht mal mit ihn ab, sie machen sich lustig über seinen letzten Ausrutscher.“

„Er hat gesagt dass es nicht wieder vorkommt und er hat sich offiziell entschuldigt.“

„Nachdem du ihn mit Strafe gedroht hast. Du weist genau das dass nicht das Ziel seiner Erziehung sein kann. Die wilderen Jungs sind mit manchen seiner Regeln nicht einverstanden genauso wenig wie ich. Wenn ihn mal jemand richtig verprügelt werde ich bestimmt nicht dazwischen gehen. Außerdem solltest du vielleicht daran denken  wo ich herkomme.“

 

Der König sah Rosner lange an. Jeden anderen wäre er sofort ins Wort gefallen und er hätte sich so was nicht sagen lassen, aber die beiden hatten schon soviel miteinander erlebt dass keiner außer Gabriel in seiner Gegenwart so reden durfte. Außerdem befand sich Gabriel in einer Position die kein anderer innehatte.

„Du hast recht wir haben ihn zu sehr verwöhnt, aber es sah ja auch lange Zeit so aus als wenn er die ersten Jahre nicht überleben würde du weist doch selber wie schwierig es war. Es war auch für Sina nicht leicht und so hab ich vielleicht manches durchgehen lassen was ich nicht hätte durchgehen lassen dürfen. Also in Gottes Namen versuch es. Ich werde den Rat unterrichten dass es mein Wunsch ist, diese Kombination aus zu probieren. Sollte es aber nichts werden suchen wir Adoptiveltern zumindest für das Mädchen. Ich bin gespannt wen mein Sohn sich aus den ganzen Haufen aussuchen wird als zukünftigen Freund.“

„Das wird seine Entscheidung sein und wir werden uns da genauso wenig einmischen wie dein Vater es bei uns gemacht hat oder dessen Vater bei deinem Vater. Mit dem anderen bin ich aber einverstanden, doch nun muss ich dieses Ding da das in meinem Wagen sitzt erst ins Internat bringen, damit es entlaust wird und heile Klamotten anbekommt. Vielleicht kommt ja doch noch ein Junge unter all den Dreckschichten hervor. Oder hast du noch was anderes auf dem Herzen?“

„Im Moment nicht wir könnten aber mal wieder Schach spielen.“ „Das mit dem Schach könnten wir diesen Donnerstag machen.“

„Ja das wäre schön du könntest mal wieder hier übernachten, wenn Renata nichts dagegen hat, bevor ich es wieder vergesse grüße sie schön von uns beiden. “

„Ich werde sie grüßen. Eine Nacht ohne Kinder hört sich herrlich an ich werd es machen also bis Donnerstag.“

„Du hörst dich an wie eine Kindergärtnerin“, lachte Ronald.

„Das hab ich nicht gehört ansonsten müsste ich dich jetzt erschießen.“ knurrte Gabriel.

„Ich kann es gern wiederholen. Sag mal ist dir kalt warum trägst du Handschuhe?“

„Aus Sicherheit wenn ich dir jetzt die Hand geben würde müsstest du sie dringend waschen.“

Er grinste den König an.

„Gabriel glaub mir ein Bad tut es auch.“

„Nicht bei diesen Kindern, ein Mittelchen nicht sichtbar aber fein verteilt auf der Kleidung, brennt auf der Haut als wenn du im Feuer stehen würdest.“

„Die alten Tricks eines Diebes.“

„Genau, immer noch nicht verlernt. Aber nun geh ich.“

„Ich schau lieber nach ob mein Portemonnaie noch da ist?“

Gabriel winkte nur ab und verlies mit leichten Gruß das Arbeitzimmer des Königs, auch das war einer seiner Privilegien er brauchte sich wenn sie allein waren nicht zu verneigen.

 

Samantha sah ihn neugierig entgegen.

„Wohnt da der König?“ fragte sie

„Ja da wohnt er.“

„Man hat der viele Zimmer. Unser Haus war zwar auch groß aber so groß nun doch nicht. Wohnt der Prinz da auch?“

„Im Moment nicht. Hast du den schon mal was von ihn gehört?“

„Ja, nein… ich hab von ihm gelesen und mal ein Bild gesehen muss aber ein eingebildeter Fatzke sein. Der Blödmann  wollte die Geschenke nicht haben die ein Mann ihn mitgebracht hatte und darüber waren wohl alle sehr böse.“

„Ja das waren sie da hast du recht die Presse hat sich auch sehr aufgeregt. Wo hast du eigentlich lesen gelernt.“

„Wir haben uns die Pornohefte aus den Mülltonnen geklaut und auch die Zeitschriften und Zeitungen. Ab und zu haben mir mal die Nutten eins ausgeliehen, oder ich hab mir welche geklaut. Sapon sagt immer man muss wissen was in der Welt los ist sonst überrennt sie einen.“

Rosner drehte den Kopf weg um ein Grinsen zu verbergen er konnte sich lebhaft vorstellen was Ronald zu dieser Äußerung über die Pornohefte gesagt hätte, aber er beruhigte sich damit das er ja nicht alles wissen musste.

„Kannst du auch schreiben?“

„Ja, wenn ich nicht anderes zu tun hatte hab ich geübt.“

„ Und wie steht es mit dem Rechnen?“

„Man sie haben keine Ahnung von dem Leben da draußen. Wenn de da nicht rechnen kannst wird dir jeder übers Ohr haun das lernste noch eher als lesen und schreiben.“

„Doch ich kenne das Leben da draußen aber ich hab mit den Jahren einiges vergessen. Tu mir nur einen Gefallen das mit den Pornoheften bleibt unter uns.“

„Wenns sein muss. Dann haben wir ein Geheimnis.“

„Ja das haben wir.“

 

Sie waren vor dem Internat angelangt. „ Ach du heilige Scheiße, Alverta das Internat des Prinzen.“

Gabriel sah sie erstaunt an und lies den Fahrer anhalten. Noch waren sie draußen. „Du kennst das Internat?“

„Sapon erzählte davon.“

„Was sagte er denn?“

„Es ist das best bewachteste Gebäude in ganz Austina. Es ist ein riesiges Gelände mit nur einer Einfahrt aber 4 Türmen. Zwei davon an der Stelle wo ein Fluss die Mauer  unterwandert. Diese aber geschützt von Kameras über und unter der Wasseroberfläche.  Die Außenwand ist  einer hohen Mauer. Dann kommt 100 Meter langer Streifen auf dem nichts ist und man sogar eine Maus sehen könnte, nur reiner Beton. Bewacht von Militärstreifen. Dann kommt ein Wäldchen von dem er annimmt das es auch bewacht wird dahinter umspült der Fluss das Internat. Zu breit und zu tief um es zu durchschwimmen aber nicht zu breit um nicht mehr als Burggraben genützt zu werden was Alverta einmal war. Eine Burg vor sehr langer Zeit als es noch keine regelmäßigen Kriege gab, danach Militärgelände, jetzt ein Internat. Hinter dem Graben gibt es wieder ein Wäldchen das die Blicke von dem Sicherheitsstreifen ablenkt. Er nahm an das das Gelände dahinter immer noch groß genug ist um sich dort unbeobachtet und wohl zu fühlen.“

Gabriel war beunruhigt wie konnte ein Außenstehender soviel wissen, er würde sich darum kümmern.

„Er hat es gut beschrieben weist du woher er seine Informationen hat?“

„Nein das sagte er nie, er wusste nur eben gern was los ist, er meinte auch das er nicht mal versuchen würde hier einzudringen, zu schwer um lohnend zu sein.“

Gabriel gab dem Fahrer ein Zeichen das er weiter fahren sollte. Nun konnte Samantha alles sehen was sie vorher beschrieben hatte.

„Scheiße hier komm ich nie wieder raus. Das ist kein Internat das ist ein Gefängnis.“ Sagte sie mehr zu sich selber. Gabriel lachte leise.

„Das ist es nicht. Du wirst alle Freiheiten haben die die anderen auch haben.“ Das große runde Gebäude machte auf Samantha genauso einen starken Eindruck wie das Schloss. Sie hielten an der Seite.     

Bestimmt zog er sie am Arm aus dem Wagen und ging mit ihr zu einem Nebeneingang. Sie betraten eine große Küche die Hausmutter schaut nicht schlecht als er bei ihr rein kam. Sie sah auf das Mädchen.

„Nicht noch so ein Ding, wenn ihr noch mal mit einem Kind reinkommt das nicht mindestens eine Woche vorher eine Badewanne gesehen hat streiken meine Mädchen und ich.“

„Es kommt keins mehr, dieses Mädchen ist die letzte Schülerin die wir bekommen. Also wie gehabt säubern, trockenlegen, Haare schneiden, pudern und einkleiden. Das, junges Fräulein, ist eure Hausmutter Frau Rosenberg, Frau Rosenberg das ist Samantha Regenbogen.“ Samantha machte einen Knicks jedenfalls sah es so aus als wenn sie einen machte aber er verunglückte sehr und gab ihr die Hand.

Rosner fuhr fort: „Ach ja noch was du wirst dich nicht sträuben, das man dich reinigt, sonst mach ich das und glaub mir bei mir wird es wesentlich unangenehmer.“

Samantha sah ihn mit bösem Blick an. Eh sie sich versah hatte sie eine Ohrfeige die sie zu Boden warf. Mit gesenktem Blick stand sie wieder auf, sie weinte nicht.

„Entschuldigung, es wird nicht wieder vorkommen.“

„Das hoffe ich für dich. Wenn du fertig bist wird man dir zeigen wo du wohnst und schläfst, anschließend kommst du in mein Büro ich hab noch mit dir zu sprechen und wenn du dich ordentlich verhältst bekommst du noch Abendbrot, ausnahmsweise  mal hier in der Küche. Die anderen Kinder lernst du morgen kennen. “

Samantha nickte und drehte sich zur Köchin:“ Wo muss ich hin.“

„Warte.“ Sie rief einen ihrer Mägde. Gabriel gab ihr Küchenhandschuhe und sagte ihr das sie sie anziehen sollte und auch das sie den andern welche geben sollte. Doch die Magd wusste schon bescheid es war nicht das erste Straßenkind das sie wuschen. Dann zeigte Samantha wo sie hinsollte.

„War die Ohrfeige und der Befehlston notwendig Gabriel?“ fragte sie mit vorwurfsvollem Blick.

„Ja, diese Kinder sind wild genauso wie ich damals du hast mich nicht kennen gelernt so wie ich als Kind war, sie akzeptieren nur sich selber und andere nur wenn sie dessen Kraft spüren. Dieses Kind schient allerdings einen besonders ausgeprägten Sinn zu haben sie ist sehr selbständig und eigensinnig. Ich verspreche dir es kommt nicht öfters vor wie notwendig. Fürs Liebe bist du ja auch zuständig.“

„Na gut du gestrenger Lehrmeister.“ Renata lachte. Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

„So nun aber raus mit dir ich hab Essen vorzubereiten sonst gibt es kein Abendbrot. Oder willst du mir helfen?“

„Gott bewahre, nein danke ach übrigens ich soll dich von Ronald grüßen und Donnerstag bleib ich im Schloss und spiel Schach mit ihm.“

„Dann hab ich endlich mal einen ruhigen Abend du Wüstling.“ Lachte Renata Rosenberg schrie aber auf als sie einen Klaps auf den Hintern bekam.

Gabriel lies sich gern von der Frau die er liebte hinauswerfen. Das keiner der Schüler hier an der Schule wusste dass sie Verheiratet waren hatte einen guten Grund. Was man dem gestrengen Lehrer nicht erzählte sagte man der Hausmutter.  Die Professoren die hier  unterrichteten wussten natürlich wer sie war. Im Vordergrund stand hier in Alverta  die oberste Sicherheit für den zukünftigen Regenten. Sie spielten diese Rolle von Hausdame und Internatsleiter schon seit Jahren perfekt. Sie hatten genug Zeit zum üben gehabt bevor das Personal hier anfing zu arbeiten und die Kinder kamen. Es war wichtig das nur wenige Renatas Identität kannten den diese schützte sie zusätzlich. Irgendwann würde es sich aber ändern und alle würden erfahren dass sie schon länger verheiratet waren. Aber bis dahin mussten sie weiter spielen wie es schon Generationen vor ihnen getan hatten.

 

Gabriel dachte an die Zeit als er hier noch Schüler war. Ronald hatte sich damals beinahe genauso aufgeführt wie heute Frederick. Es war nicht Freundschaft auf dem ersten Blick gewesen. Im Gegenteil ihre Feindschaft schien unüberbrückbar. Doch nachdem sie diese abgelegt hatte wurde ihre Freundschaft immer intensiver. Diese Schule war immer nur zu einem einzigen Zweck da gewesen den jeweils zukünftigen Regenten zu unterrichten und ihn mit den Kindern aufwachsen zu lassen die später seinen Hofstab ausmachten. Sie wurden hier genauso in normalen Schulischen Sachen unterrichtet wie auch in Militärischen. Nur diese Schule war härter als alle anderen im Land wer nicht mit kam wurde erst gefördert und dann wenn man sah das es nichts brachte wieder nach Hause geschickt. Die Lehrer die hier unterrichteten waren nicht nur die besten ihres Fachs, sie hatten teilweise 2 Professorentitel, sie hatten ihre Grundausbildung hier bekommen sie hatten mit dem jetzigen König zusammen an der Uni von Tiez studiert sie waren von sich aus zu Lehren geworden um hier zu unterrichten.

Vor Gabriels Zeit waren hier nur Schüler gewesen die aus edlen  Häusern kamen. Der Vater von Ronald hatte zusammen mit seinem Vertrauten beschlossen die Schule zur Hälfte mit Kindern aus den verschiedensten Schichten bis hinunter zu den Straßenkindern zu füllen. Gabriel war der engste Vertraute des Königs, keiner konnte sich zwischen sie stellen und das Reich regierten sie zusammen. Natürlich wussten die Männer die mit ihnen zusammen die Schule besucht hatten das und auch der ein oder andere der mit ihnen zu tun hatte und offene Sinne hatte ahnte welche Bedeutung ihm zukam. Am Hofe achtete man ihn und folgte seinen Befehlen. In der Bevölkerung allerdings, kursierten die wildesten Gerüchte um seine Position, es wurde ihn im Allgemeinen Respekt entgegen gebracht. Es war ein offenes Geheimnis  und die Gerüchte wurden nie dementiert. Es war ein weiterer Schutz aufgebaut vor vielen Jahrhunderten immer zum Wohle des jeweils nächsten Regenten und dessen Berater.

  Jede Generation brachte eine Veränderung hatte der alte König, der leider schon seit Jahren tot war, gesagt. Gabriel hatte sich entschlossen auch Mädchen hier her zu holen. Ronald  und er hatten sich schon öfters gefragt wie sie die Rolle der Frauen verändern konnten, die hier in diesem Land herrschte. Der erste Schritt war gemacht. Nun musste man weiter sehen.

 

Er  überhörte  geflissentlich die Schreie von Samantha als er an dem Waschraum der sonst nur dem Personal zur Verfügung stand  vorbei ging. Es würde noch einiges an Arbeit auf ihn zu kommen um diesen Diamanten den er in ihr sah zu schleifen.

 Samantha war puterot im Gesicht als sie mit dem Bad fertig war das kam einerseits davon das sie sich aufs heftigste gewehrt hatte, aber bei 4 Erwachsenen hatte sie kein Chance gehabt anderseits war sie noch nie gewaschen worden was sie sehr beschämte. Die neue Kleidung gefiel ihr sehr gut die Hose war neu und auch der Pullover hatte noch keine dünnen Stellen so wie sie es bisher gewohnt war. 

So schon ein wenig ruhiger ging sie gern mit. Aber aller Ärger verflog erst recht wie im Nu als man ihr, ihr neues Zimmer zeigte. Es war zwar karg eingerichtet aber sie hatte gedacht dass sie mit mehreren in einem Zimmer schlief doch hier hatte sie ihr Reich für sich. Es war purer Luxus für sie ein sauberes Zimmer zu haben. Sie entschuldigte sich bei der Magd die sie nach oben geführt hatte für ihren Auftritt im Waschraum diese lächelte sie an und sagte das sie es weiter geben würde. Dann wurde ihr noch der Weg zum Büro gezeigt. Erwartungsvoll ging sie hin.   

Rosner war in sein Büro gegangen und hatte gewartete, sorgfältig legte er einige Papiere hin an die er angeblich arbeitete. Es hatte fast eine Stunde gedauerte bis sie da war.

Samantha klopfte an die Tür, es dauerte ein paar Sekunden bis sie ein Herein hörte. Im Büro drinnen gab er ihr ein Zeichen das sie näher treten durfte aber auch das sie noch ruhig sein sollte. Er lies sie eine viertel Stunde zappeln bevor er sich ihr zuwandte. Aus dem Augenwinkel beobachtete er ihre Reaktion ganz genau. Sie blieb ruhig.

„Wie hast du dich benommen?“

„Ich hab wohl kein Abendbrot verdient ich war scheußlich. Es tut mir leid.“

„Wir werden sehen. Du wirst Morgenfrüh um 5 Uhr geweckt und dein Frühstück in der Küche einnehmen. Um 6 erwartet ich dich hier du wirst einen Bogen ausfüllen damit ich weis wie weit du bist dafür hast du 2 Stunden Zeit danach bekommst du ein kleines Frühstück hier oben dann wirst du mir einen Lebenslauf schreiben auch für den hast du wiederum 2 Stunden. Zur guter letzt will ich wissen wie gut du im Sport bist, du wirst noch mal 2 Stunden geprüft. Wenn alles zu meiner Zufriedenheit ist  wirst du hier bleiben dürfen und den Kindern vorgestellt. Du solltest aber keine Angst haben, wenn es nicht klappt wirst du auch nicht zurück müssen ich werd dann was anderes für dich arrangieren.“

„Ich würde gern hier bleiben.“

„Dann streng dich an, so und damit du merkst das Ehrlichkeit hier belohnt wird, geh zur Hausmutter runter und frag ordentlich nach ob sie noch ein wenig vom Abendbrot für dich hat.“

Samantha verabschiedete sich so artig wie sie konnte und flüchtet beinahe nach unten. Beklommen stand sie vor Renata.

„Ich sollte fragen ob ich noch etwas Abendbrot bekommen kann eine Scheibe Brot und Wasser würde mir reichen.“

„Soweit kommt es noch, so wie ich Herrn Rosner kenne hast du den ganzen Tag noch nichts gegessen. Weist du was Kakao ist?“

„Ja das wies ich aber getrunken hab ich es nie es ist zu teuer sagt Sapon. Bitte machen sie nicht zuviel ich bekomm sonst Ärger.“

„Mein Kleines hier unten entscheide ich und nun wollen wir zusammen sehen was wir dir machen, na komm her hier ist die Vorratskammer auf was hast du Hunger.“

Renata sah die Verwirrung auf ihrem Gesicht. Sie nahm den großen luftgetrockneten Schinken und ein Leib Brot und ein paar Eier. Sie gab ihr einen Topf und Milch in die Hand.

„Setzt es auf und pass auf das es nicht überkocht.“ Aus Erfahrung wusste sie das diese Kinder sich sehr gut selbst versorgen konnten und ein wenig Selbständigkeit ihr zutrauen wachsen lies.

Renata setze eine Pfanne auf und lies Fett darin heiß werden sie schnitt große Stücke von dem Schinken ab und legte es auf das vorher geschnittene  Brot. Sie gab ein paar Eier in Fett würzte sie  und sah  das Samantha die Milch rechtzeitig vom Herd nahm bevor es überkochte. Sie gab ihr Zucker und Schokolade und lies sie selbst bestimmen was sie rein tat, natürlich war es zu wenig  sie gab noch einiges dazu und freute sich über die großen Augen die die Kleine machte. Renate gab die Eier über den Schinken, den Kakao in einen Becher und stellte alles auf den Küchentisch.

Erst ganz langsam dann mit wachsendem Hunger immer schneller aß und trank Samantha. Renata hatte sich zu ihr gesetzt und freute sich über das Kind. Erschöpft schlief Samantha nachdem sie gegessen hatte auf dem Stuhl ein. Sie merkte nicht dass Renata sie nach oben trug.

Als sie aus dem Zimmer kam stand Gabriel vor ihr.

„Du hast noch nie eins der Kinder getragen.“

„Da hast du recht die Kleine ist was Besonderes.“

„Ja das hab ich auch so empfunden, nur zeig es ihr nicht zu deutlich bitte.“

„Ich werd es versuchen.“

Sie gingen gemeinsam in die Küche, hinter einer Wand die einen geheimen Eingang hatte lag versteckt eine Wohnung von der niemand wusste. Dort verbrachten sie wenn sich die Gelegenheit ergab die Abende oder auch die Nächte.

 

 

Samantha wusste nicht wo sie war als sie erwachte erst ganz allmählich kam die Erinnerung zurück. Beinahe zu spät um zu Frühstücken, ihr Brot war schon fertig und auch der Kakao war genauso gut wie gestern Abend, beim Essen erzählte sie Renata  wer sie ist und woher sie kam. Eigentlich mochte sie Frauen nicht entweder waren es Huren die sie kannte oder Mütter und diese mochte sie noch weniger aber diese Frau mochte sie irgendwie. Doch viel Zeit bleib ihr nicht um sich zu unterhalten beinahe zu spät kam sie bei Gabriel an.

Dieser sah schon auf die Uhr.

„Das geht alles von deiner Zeit ab.“ Begrüßte er sie.

Eiligst setzte sie sich an die Aufgaben die sie erledigen sollte. Einiges war schwer für sie aber über anderes lächelte sie nur, sie war zwar erst 12 aber das Leben hatte sie schon gut vorbereitet auf diesen Test der vor allen Dingen ihr Allgemeinwissen überprüfte. Sie schaffte ihn  genau in der ihr gegebenen Zeit.

Der Lebenslauf fiel ihr auch nicht schwer. Schnell schrieb sie mit kurzen aber, wie Gabriel später feststellte, präzisen Angaben ihr noch nicht sehr langes Leben auf. Sie braucht nur eine Stunde.

„So nun noch ein wenig turnen“, lachte sie.

„Ich werd dich schon scheuchen.“

Tatsächlich war von Aufwärmen über Hürdenspringen bis zum vom Fünfmeterturm springen alles dabei und Samantha war ordentlich geschafft, erstmalig hatte Rosner bei einem Kind übertrieben. Er hatte es herausgefordert er wollte sehn wie weit sie gehen konnte, warum war ihn selbst nicht klar. Alle Übungen die er diesem Kind aufgebürdete hatte, hatte er auch mitgemacht auch das war neu. So saßen sie nun erschöpft am Beckenrand und lachten sich an.

„Noch mal mach ich das aber heute nicht.“

„Das brauchst du auch nicht geh was essen und dann komm in mein Büro.“

„Nun essen? Soll ich Kotzen? Nichts gegen die Kochkunst der Hausdame die ist wirklich gut aber ich bekomm keinen Bissen herunter.“

„Dann komm mit mir wir gehen deine Fragen durch.“

 

Frederick saß in der Klasse und langweilte sich zu Tode. Er war das genaue Abziehbild von seinem Vater, blond aber ein wenig füllig da er sich gern drum drückte am Sport teilzunehmen. Er war 13 Jahre und ziemlich von sich eingenommen. Es passte ihn überhaupt nicht das er hier Tagelang  lernen musste bis vor 2 Jahren hatte er noch Privat Unterricht gehabt, er verstand es immer schnell die Lehrer von den Themen abzubringen die sie mit ihn pauken wollten. Mehr als einmal musste er sich dafür vom Vater Schälte abholen, aber wenn seine Mutter sagte das sein Vater doch nicht so streng sein sollte ließ dieser nach. Hier konnte er nichts machen es war hoffnungslos. Und nun gingen hier auch noch Mädchen zur Schule. Überall wurden Jungen  und Mädchen getrennt unterrichtet was sollte das auch, Mädchen waren gut für die Küche und die Kirche und zum Kinderkriegen. So hatte wenigstens der Stallbursche das immer gesagt, der für seinen Lieblingshengst zuständig war. Er verstand seinen Vater nicht wie konnte dieser es zulassen das an dieser Schule Mädchen unterrichtet wurden. Da steckte bestimmt Herr Rosner dahinter. Aber warum befahl sein Vater ihn nicht einfach dass er die Mädchen wieder rauswarf. Er hatte sich schon mehrmals mit seinen Freund Aaron von Grosart Unterhalten und dieser war ganz seiner Meinung gewesen, wie immer.

Frederick versuchte sich auf sein noch weißes Blatt Papier zu konzentrieren. Dummer Aufsatz, wie finde ich einen richtigen Freund, er brauchte nicht zu suchen die anderen suchten seine Nähe und er konnte sich aussuchen wer seine Gunst hatte. Er war ja schließlich der zukünftige Herrscher und alle mochten ihn. Noch ahnte er nicht dass er bald eines Besseren belehrt werden würde. Dann läutete die Klingel, mühselig hatte er ein paar Sätze geschrieben. Er ging mit seinem Freund nach draußen.

„Rosner hat noch ein Mädchen mitgebracht.“ Sagte Aaron.

„Schon wieder?“

„Ja ich hab es aus dem Fenster gesehen, als sie zur Turnhalle gingen. Ausgerechnet mit einem Mädchen, als wenn die so turnen könnten wie wir.“

„Das können die nicht. Aber nun was anderes was hast du geschrieben.“ Frederick hatte schnell das Thema gewechselt. Er mochte keinen Sport das hieß das er sich anstrengen musste und wenn er noch etwas mehr hasste wie Mädchen denn das. So gut er konnte drückte er sich um jede Aufgabe.

 

Rosner und Samantha  sahen sich Gemeinsam den Test an, viele Fragen waren richtig beantwortet.

„Wenn du wirklich so gut bist darfst du zu den Mittleren das heißt du bist nicht bei den Kleinen die in deinem Alter sind aber auch nicht bei den Großen die sind nämlich schon beinahe 15,  und das heißt noch für dich das du lernen musst bis zum umfallen.“

„Wenn es weiter nichts ist so weit bin ich nun schon.“ Lachte Samantha, die immer noch erschöpft war von dem Drill.

„Ich hab dir versprochen das du mich noch verfluchen wirst das werde ich halten.“ Grinste Rosner nun.

„Was war das für ein Training?“

„Hast du schon mal was von Sagu gehört?“

„Ach das. Das ist doch alles nur Mache, ich hab im Fernsehen gesehen wie sie die Wettkämpfe austragen, da tut keiner den anderen richtig  weh.“

„Du hast Recht, das sind nur Schaukämpfe. Aber es gibt dieses Sagu wirklich und es ist der härteste Wettkampf den es auf Bajorla gibt. Einiges davon nehmen wir für eure Erziehung.“

„Oh Gott und ich dachte ich bin gut.“

„Das bist du. Fürs erste Mal war es nicht schlecht. Aber darüber wirst du mit der Zeit noch mehr erfahren. Die anderen haben ihr Mittag gerade hinter sich, entweder  gehst du noch mal in die Küche und isst oder aber du verzichtest und ich stell dich den anderen vor. Ansonsten würde ich dich bitten bis zum Abend zu warten.“

„Jetzt bitte. Heißt das das ich bleiben darf?“

„Ja sicher.“

Beinahe wäre sie ihm in die Arme gefallen, doch der große dunkle Mann machte ihr immer noch etwas Angst, aber sie vertraute ihn auch, sie konnte sich noch rechtzeitig bremsen.

 

Gabriel atmete durch es waren 45 Kinder mehr würden es nicht werden, 3 Klassen von den eine über dem Prinzen war, das waren die ganz Großen, dann die Klasse des Prinzen und zu guter Letzt die Klasse da drunter. Die Erfahrung lehrte ihn das ca. 10  bis zum Ende abspringen würden oder man musste sie aussortieren. 45 Stühle waren in dem großen Esssaal für die Schüler reserviert und nur noch einer war nicht besetzt und der war genau neben Frederick. Er war gespannt.

Er stellte Samantha als Schülerin vor und hieß sie Platz zu nehmen. Samantha sah nur noch den einzigen freien Platz und steuerte auf ihn zu.

„Hier ist besetzt.“ Raunte Frederick ihr zu.

„Vergess es ich hab Durst und bin Schachmatt. Halt lieber deine Klappe ich hab seit gestern so viel erlebt das er reicht. Ich würde mich nicht mit mir anlegen.“ Sie setzte sich und nahm unbeirrt einen Becher und goss sich Kakao sie trank einen großen Schluck. Danach nahm sie sich noch einen Teller  und tat sich vom Nachtisch was auf und zwar so viel das die anderen kicherten.

„Was????  Ich hab kein Mittag gehabt.“ Verteidigte sie sich. Die anderen die fast alle noch ihre Ankunft in Erinnerung hatten bewunderten ihren Mut. Sie wussten nicht das Samantha den Prinzen einfach nicht erkannt hatte.

Frederick hingegen sah das seltsame Wesen von der Seite an , das war ihn in den ganzen 13 Jahren die er alt war noch nie vorgekommen, so frech war noch niemand zu ihn gewesen und sie würde es bereuen, doch erst mussten sie aus der Sichtweite von Herrn Rosner sein, der sehr streng war auch zu ihn.

Nach dem Essen wusste Samantha erst nicht wohin aber zwei Mädchen winken sie zu sich. Sie fragten sie aus woher sie kam und hörten erstaunt die Antwort. 

„Das war gerade sehr mutig das du dich neben Frederick gesetzt hast er duldet das sonst nicht, “ sagte eins der Mädchen das Ria hieß  dunkelhaariger und schlank war ihre schwarzen Augen glänzten.

“Aha so heißt der Clown. Es ist mir reichlich egal was hier jemand duldet oder auch nicht und wenn es der Prinz höchst persönlich ist. Wo steckt der überhaupt? Der soll doch auch hier wohnen oder ist der Herr zu fein um mit einfachen Menschen zu essen?“

„Du weist nicht wer der Prinz ist?“ Kicherte das andere Mädchen los, das sich als Barbara vorgestellt hatte,  etwas pummelig war und rote Haare hatte.

„Nein woher den, es gibt ja selten Bilder von ihm… oh scheiße… das eben war Prinz Frederick. Ups na ja das Bild was ich mal von ihm gesehen hab war ziemlich alt.“

Ria stupste Samantha an: „ Vorsicht er kommt auf uns zu.“

Das uns tat Samantha gut und stärkte ihr den Rücken sie vergaß das mulmige Gefühl in der Bauchgegend und hatte nicht vor sich einschüchtern zu lassen.

„Was da gerade passiert ist machst du nie wieder wenn ich dir nicht die Erlaubnis gebe wirst du dich nicht in meine Nähe setzen.“ Sagte Frederick im Befehlston.

„Wer sagt das?“ Fragte Samantha ungerührt.

„Ich!!“ erstaunt über so viel Dreistigkeit hielten alle um sie herum die Luft an und der Prinz schäumte vor Wut.

„So? Ich… und wer bitte schön ist ich? Bevor ich auch nur noch eine Silbe mit dir Rede stell dich erst mal vor.“ Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Innerlich bebte sie vor Aufregung, das wollte sie sich nicht gefallen lassen.

„Ich bin Prinz Frederick, Ronald, Gabriel, Bertram, Oliver von Tiez und Bärenklauenburg, zukünftiger Regent dieses Landes und schon jetzt dein Herr und Gebieter.“ Er konnte nicht fassen was da passierte. Sie kannte ihn nicht mal. Jeder kannte ihn.

„Fein Ricky, ich bin Samantha Regenbogen und nicht im Mindesten an deinen Vortrag interessiert. Und bevor du andere Regierst, lern erst mal Benehmen. Wenn ein Stuhl frei wird, steht der Herr auf und zieht den Stuhl zurück und läst die Dame sich hinsetzen.“

„Dame das ich nicht lache und was soll Regenbogen den für ein Nachname sei. Du kommst doch höchstens aus der Vorstadt von Tiez und dort leben keine Damen.“

„Irrtum Euer Hochwohlgeboren ich bin aus Weila, und wenn du es genau wissen willst aus der übelsten Gegend, dort haben wir so was wie dich zum Mittag gegessen.“

„Dort leben nur Huren und Diebe, und was bist du? Wie ein Dieb siehst du nicht aus.“ Er schupste sie bei den Worten.

Samantha schupste zurück:“ Wag es dir nicht noch mal mich eine Hure zu nennen.“

„Hure!!! Hure!!! Hure!!!!!!!“

„Na warte!“

Drohend lief sie auf ihn zu und versetzte ihn einen Faustschlag. Zuerst in den Magen, da er etwas größer war als sie  und dann, als er zusammensackte  ans Kinn.

Er fiel zur Seite rappelte sich aber schneller auf als Samantha gedacht hatten und schlug nun ebenfalls zu er traf genau ihr Gesicht. Entsetzt sahen die anderen zu, sie hatten einen Kreis um die beiden gebildet und riefen vereinzelnd mal Frederick oder Samantha.

 

Rosner der durch den Lärm von seiner Mittagsruhe aufgeschreckt wurde trat ans Fenster von dem er genau in den Hof sehen konnte. Er traute seinen Augen nicht, Frederick schlug sich wahrscheinlich das erste Mal in seinem Leben und das auch noch mit einem Mädchen, das ihn aber keinesfalls unterlag, so wie es aussah. Renata die den Krach auch schon gehört hatte kam in sein Zimmer gestürzt.

„Was machen die da?“

„Ihr Revier abstecken würde man bei jungen Hunden sagen.“

„Mein Gott willst du nicht dazwischen gehen?“

„Ja, ja sofort ich muss mir erst noch meine Schuhe anziehen.“

„Geht das nicht ein wenig schneller sonst geh ich dazwischen.“

„Frau lass es sein. Frederick braucht das, sie werden sich schon nicht tot hauen.“

„Was wird Ronald dazu sagen?“

„Ich hab ihn gestern gesagt dass es bei dem Benehmen, das Frederick an den Tag legt dazu kommen muss, er gab mir wenn auch widerwillig Recht. So nun werde ich nach unten gehen.“

„Stell bloß keinen neuen Rekord auf.“

„Mach ich auch nicht.“

Langsam ging er nach unten beschleunigte aber seine Schritte als er auf die Kinder zuging, die Umherstehenden flohen bis auf ein paar. Er stellte befriedigt fest das Samantha auch schon Freunde gefunden hatte.

„Was ist hier los?“ Fragte er Frederick und Samantha.

„Nichts.“ Kam es aus beider Munde verblüfft schauten die beiden sich an.

„Ab nach oben in mein Büro aber erst macht ihr euch sauber. Ich will euch in 10 Minuten bei mir sehen.“

„Ja Herr Rosner.“ Wieder hatten sie zugleich geantwortet sogar der Tonfall ähnelte sich.

Es dauerte keine 10 Minuten dafür waren sie aber auch noch nicht ganz sauber  und ein paar Blessuren hatten sie auch stellte Gabriel amüsiert fest. Beide ließen die Köpfe hängen.

„Wer hat angefangen?“

„Ich.“ Sagten wieder beide gleichzeitig. Das konnte heiter werden.

„Ich möchte nicht das ihr mich anlügt sonst sitzt ihr beide ab Morgen für die nächsten 3 Wochen, 3 Stunden täglich nach.“

Frederick trat hervor. “Ich hab angefangen, weil sie sich neben mich gesetzt hat und dann hab ich gesagt sie sei eine Hure.“

Samantha die nicht nachstehen wollte trat auch einen Schritt weiter vor. „Ich hab den Ersten Schlag gemacht.“

„Also habt ihr nicht gelogen, wenn man es so sehen will, trotzdem möchte ich nicht dass ihr euch auf dem Hof kloppt. Hab ich mich da deutlich genug ausgedrückt.“

„Wo sollen wir den sonst hingehen.“ Kam es ziemlich leise von Samantha.

„Besser wäre überhaupt nicht, aber wenn es den sein muss in der Turnhalle steht ein Sparring, junge Dame und wenn du dich unbedingt hauen willst dann da. So… ihr sitzt beide ab morgen die ganze Woche eine Stunde nach.“

„Das ist unfair, die Jüngeren haben nicht so lange wie wir Unterricht.“

„Keineswegs junger Mann, du wirst dich freuen zu hören das sie genauso lange muss wie du, sie geht nämlich in deine Klasse.“

Der Prinz stieß einen Seufzer aus, aber er wagte es sich nicht zu widersprechen.

„Ihr könnt gehen.“

Beide schlichen aus dem Raum, kaum hatte sich die Tür hinter sie geschlossen da sahen sich die Beiden feindlich an.

„Das war nicht alles.“ Drohte Frederick

„Worauf du dich verlassen kannst.“ Antwortet Samantha.

 

Renata hatte im Nebenraum gelauscht was sonst nicht ihre Art war aber das wurde ihr doch zu spannend, kaum waren die Beiden draußen war sie bei ihren Mann.

„Was war das nun wieder die Beiden sind sich spinnefeind was sie in weniger als einen Tag herausgefunden haben und doch halten sie zusammen solange jemand da ist der über ihnen steht.“

„Das, liebste Frau, sind die ersten Symptome einer Freundschaft was eigentlich sonst nur bei Jungs festzustellen ist. Wären sie beide nicht zu verschieden würden sie spätestens morgen zusammenhängen aber hier müssen wir wohl ein wenig länger warten. Frederick hat seinen Gegner gefunden und Samantha wohl auch.“

„Glaubst du das es richtig ist das die Beiden in eine Klasse gehen?“

„Ich hatte erst vor sie in der unteren Klasse unterrichten zu lassen, aber die Kleine ist schlau genug, was sie nicht weis wird sie innerhalb eines viertel Jahres nachholen und jeder Rückschlag wird sie nur noch eifriger studieren lassen. Das wiederum wird unseren jungen Prinzen nicht schmecken und er wird ihr in nichts nachstehen wollen. Also keine dummen Ausreden mehr wegen nicht gemachter  Hausaufgaben und kein Gemurre mehr wenn er im Sport mal nicht mitkommt. Das Leben kann so schön sein.“ Lachte er.

„Ob die beiden das auch denken?“ fragte sie.

„Im Moment? Wohl kaum!“

 

 

Tatsächlich saßen beide auf ihrem Zimmer und knurrten und rieben sich die Gesichter die doch beide was abbekommen hatten von den anderen Knochen ganz zu schweigen. Ein ums Andere mal wollte Samantha in den Jungenflügel gehen um ihn zur Rede zu stellen, doch bei der Tür drehte sie jedes mal ab.

Genauso ging es Frederick aber auch er ging nicht hinüber. Sie würden sich wohl oder übel beim Abendbrot wieder sehen und er wusste das sie sich wieder neben ihn setzten würde. Es wäre ein leichtes gewesen einen seiner Freunde neben ihn zu befehlen aber er hatte einen Plan. Oh ja er würde heute Abend aufstehen und er würde den Stuhl zurückrücken wie sie es wollte aber dann… und sie würde im Saal nichts machen.

 

Frederick war sehr früh unten er musste erst noch mal proben, Ja so würde es gehen er setzt sich als die ersten Schüler ankamen. Erwartungsvolle Stille herrschte im Speisesaal der sonst von lärmenden Kindern lautstark beherrscht wurde. Zu seinem Leidwesen kam sie nicht als letzte, aber für seine Rache waren genug Kinder da die zusahen. Schnurstracks lief sie auf ihren Platz zu. Freundlichst stand er auf lächelte sie an und zog ihren Stuhl hervor. Argwöhnisch betrachtete sie ihn dachte sich aber nichts dabei. Gerade als sie sich setzten wollte zog er den Stuhl aber wieder weg und sie landete schmerzlich auf ihren Hintern. Frederick setzte sich. Die anderen lachten, Samantha stand ganz ruhig auf aber aus ihren Augen funkelte der Zorn. Sie nahm ein Glas Milch das auf dem Tisch stand merkte das es kalt war und goss es Frederick über den Kopf. Danach setzte sie sich hin und fing in aller Ruhe an ihr Brot zu schmieren.

„War das alles was du kannst.“ Fragte sie ihn zwischen zwei Bissen.

„Nein du darfst auf mehr hoffen.“

„Ich bin jetzt schon neugierig. Ach übrigens sitzt du auch im Unterricht allein?“

„Ja und das bleibt auch so.“

„Ab morgen nicht mehr.“ Sie lächelte ihn an und ging auf ihr Zimmer.

Rosner der eigentlich sonst mit den Kindern aß sah ihr hinterher und dann auf Frederick. Er hatte nicht mitbekommen was geschehen war aber die Küchenhelfer die an der Ausgabe standen würden ihn schon berichten was vorgefallen war. Er sah nur dass Frederick tropfte und die Milchlache auf dem Boden.

„Haben wir kein Wasser mehr das du dir die Haare mit Milch waschen muss.“

„Soll eine gute Haarspülung sein.“ Entgegnete er nur.

„Mach das bitte aber nächstes mal auf deinem Zimmer und glaub mir Shampoo tut es auch. Und las dir nach dem Essen einen Lappen geben damit du alles wieder aufwischen kannst. Der Fußboden braucht nämlich keine Haarspülung.“

„Ja Herr Rosner.“ Mehr sagte er nicht er würde sich eher die Zunge abbeißen, als sich über ein Mädchen zu beschweren.

Kapitel 2

 

Samantha war früh wach geworden das ganze Haus war noch ruhig. Nachdem sie sich geduscht und angekleidet hatte, merkte sie dass sie noch genügend Zeit hatte um sich auf die Stunden vorzubereiten. Man das war ein Stunden Plan um 5 wurde man hier geweckt punkt 6 gab es Frühstück und um 7 fing der Unterricht an. Die ersten 6 Stunden Rechnen, Sprachkunde was auch immer das sein sollte, Geschichte, Sozialwesen, Wissenschaft und Militärwesen.  Dann gab es eine halbe Stunde Mittag, eine halbe Stunde Ruhe, dann wurden Hausaufgaben gemacht eine Stunde. Dann gab es nachmittags Kakao, und dann von viertel nach 3 bis um viertel nach 5 Sport und Verteidigung. Dann Abendbrot und der Rest war zur  freien Verfügung bis Neun Uhr. Der Plan war jeden Tag gleich von Montags bis Freitags. Samstag hatten sie 2 Stunden Sport und eine Stunde Religion und eine Stunde Kunst, entsetzt sah sie das es Sonntags in die Kirche ging. Ob man da Drumherum kam, sie verwarf diesen Gedanken gleich wieder.

Sie würde jeden Abend todmüde ins Bett fallen. Sie hatte vier verschieden Lehrer und im Sport natürlich Herrn Rosner. Alle drei Monate hatten sie  eine Woche lang Tests zu schreiben und dann  2 Wochen Ferien sie hatte gestern erfahren das dann Reisen unternommen wurden oder man durfte nach Hause. Das würde sie wohl nicht machen, für sie war dies jetzt ihr zu Hause.

 

Frederick war auch schon auf und holte schnell die Schulaufgaben nach die er gestern versäumt hatte. Er wusste dass dies nicht erlaubt war da auf den Zimmern nicht gelernt werden durfte, aber er hatte es schon öfters gemacht und nie war etwas gesagt worden. Außerdem hätte er sich zu sehr geschämt wenn ihn nun einer seiner Kameraden unten erwischt hätten da diese doch immer dachten er wäre cool. Und wie oft hatte er vor Aaron und Kai seinen besten Freunden hier behauptet er würde nie für nicht gemachte Hausaufgaben bestraft werden. Doch nun war alles anders.

 Dieses Verfluchte Mädchen würde heute neben ihn sitzen und er hatte keine Lust sich vor ihr zu blamieren. Er konnte diesen triumphierenden Blick schon von ihr sehn wenn er schwächer war als sie, das wollte er auf keinen Fall erleben. Er würde ihr schon zeigen was ein Prinz war. Erschrocken sah auf seine Uhr beinahe wäre er noch zum Frühstück zu spät gekommen. Samantha saß schon auf ihren Platz, sie nickte ihn zu wünschte ihn einen guten morgen und einen guten Appetit und aß weiter sie scherte sich nicht darum das er nur mürrisch antwortete.

Rosner der auch unten aß sah die beiden an. Als er merkte das Samantha fertig war winkte er sie zu sich. Sie stand auf und kam zu seinem Tisch.

„Ich werde dir jetzt das Lehrerzimmer zeigen und dir deine Lehrer vorstellen, dann brauch ich das nicht in jeder einzelnen Stunde und ihr könnt ohne Unterbrechung unterrichtet werden.“

„Herr Rosner ich habe weder Bücher noch was zum schreiben.“

„Das ist schon alles in deinem Pult, die Hausarbeiten werden auch dort gemacht und wenn du arbeiten willst. Die Räume stehen immer offen du kannst zur jeder wohlgemerkt wirklich zu jeder Tages und Nachtzeit dort hin und lernen. Eure Zimmer sind zur eurer Erholung gedacht.“

„Frederick hatte gerade Bücher dabei?“

„Das wird das letzte Mal gewesen sein.“

 

Samantha ging hinter Rosner her. Sie staunte immer noch über alles was hier war es war gemütlich, Luxus die Gänge mit Holz vertäfelt und die Räumlichkeiten mit hellen Tapeten sie fühlte sich wohl, ja sie würde alles machen damit sie nie wieder hier weg musste. Rosner betrat den Raum.

„Guten Morgen meine Herren, ich möchte ihnen gern die letzte Schülerin vorstellen die wir hier auf dieser Schule bekommen werden. Den Schülern wurde sie schon gestern vorgestellt. Das hier ist Samantha Regenbogen. Samantha dies ist dein Klassenlehrer der Herr Kordel, an ihn kannst du dich wenden wenn du merkst das du doch noch zu weit hinter dem Lehrstoff hinterher hinkst du wirst dann Nachhilfe bekommen. Herr Kordel unterrichtet Sprachwesen und Geschichte.“

Herr Kordel reichte ihr die Hand und sie gab ihm ihre. Herr Kordel war ein gutmütig aussehender Mann der obwohl vielleicht erst Anfang 30 schon leicht zur Glatze neigte und ein wenig untersetzt war.

„Willkommen bei uns Samantha ich freu mich dich begrüßen zu dürfen.“

„So Samantha als nächstes möchte ich dir Herrn Hahn vorstellen. Er unterrichtet Wissenschaften die da sind Physik, Chemie und Biologie. Außerdem ist er dein Lehrer in Sozialwesen.“

Auch dieser Mann sah sehr freundlich aus auf einer etwas zu großen Nase thronte eine etwas zu kleine Brille die einem Kneifer glich, er war wohl schon an die 40 und die ersten Silbernen Haare machten sich schon an den Schläfen bemerkbar. Er war zudem noch ein wenig dicker wie Herr Kordel.

Er erhob seine behäbige Figur und trat gleichsam lächelnd auf sie zu und begrüßte sie.

„Ich bin gespannt wie du dich in den Wissenschaften entwickelst.“

„Als nächstes möchte ich dir Herrn Jöhnsen vorstellen er gibt in der Woche Rechnen bei euch und  am Wochenende Kunst und Religion. Am Wochenende werden im Übrigen alle drei Klassen zusammen unterrichte in allen drei Fächern den Grund wirst du noch sehen wenn du am Unterricht teilnimmst.“

Herr Jöhnsen war ein Hochaufgeschossener junger Mann von vielleicht 30 Jahren der sehr viel Energie aber auch eine leichte Arroganz ausstrahlte. Mit einem leichten lächeln das eher etwas sarkastisch anmutete gab er Samantha die Hand und hieß sie kurz Willkommen.

„So als letzte möchte ich dir noch Herr Paskalskie vorstellen. Er ist ein zuverlässiger Soldat seiner Majestät und hatte in seiner Laufbahn einen sehr hohen Posten erreicht wie du schon vermuten wirst unterrichtet er Militärwesen.“

Herr Paskalskie erhob sich nicht er war ein etwas düster aussehender Mann der keinen Hehl daraus machte das es ihn nicht recht war Mädchen zu unterrichten. Paskalskie schien die anderen um mindestens 30 cm zu überragen er war sehr drahtig und hatte genauso wie Rosner schwarze Haare. Er hob nur kurz den Arm und begrüßte Samantha vom Stuhl aus.

„So das waren deine Lehrer, Herr Jöhnsen wird dich mit ins Klassenzimmer nehmen. Du hast immer nur in diesem Raum mit den anderen Unterricht ein Wechsel ist unter normalen Umständen nicht nötig.“

Herr Jöhnsen lachte. “ Es sei den die Heizungen fallen wieder aus. Wie im Winter.“

„Es ist Frühjahr, Herr Jöhnsen und mahlen sie bitten nicht den Teufel an die Wand.“ Mahnte Rosner lächelnd.

„Ja, ja ich weiß, so junge Dame komm mit der Unterricht beginnt in 5 Minuten.“

Samantha sah zu Herrn Rosner dieser nickte und wünschte ihr viel Spaß.

„Wir werden sehen müssen wo du sitzt.“ Mit einem etwas ungutem Gefühl dachte er daran welchen Aufstand der Prinz das erste Mal machte als sich jemand neben ihn setzte er würde einen Platz finden müssen, dachte er bei sich.

„Das ist schon geregelt, so wie es aussieht ist in der Klasse nur noch ein Platz frei genau wie im Esszimmer, es macht mir nichts aus neben Frederick zu sitzen.“

Etwas skeptisch sah der Lehrer seine Schülerin an, das ganz klang nicht kleinlaut nein eher wie eine Kampfansage. Er würde es versuchen man konnte es immer noch ändern.

Mit einem guten Morgen betrat er die Klasse. Samantha ging schnurstracks auf den freien Platz zu. Frederick rückte zwar ein wenig zur Seite aber er sagte nichts.

 

Die erste Stunde fiel Samantha dann doch recht schwer von den Rechnungsarten die sie hier rechneten kannte sie kaum eine und sie nahm sich vor hier drin besonders gut zu lernen.

Sprachkunde was eigentlich nichts weiter war als Unterricht in der Muttersprache, Geschichte und vor allen Sozialwesen vielen ihr sehr leicht und machte ihr riesigen Spaß. Die Wissenschaften aber ließen sie staunen sie tauchte in einer Welt der Wunder ein und wurde immer tiefer hineingezogen, verwundert stellte sie fest das diese Stunde wie im Flug vergangen war. Vor Herrn Paskalskies hatte sie allerdings ein wenig Angst sie spürte seine Ablehnung und auch die anderen Mädchen wussten das sie bei ihn nur wenig Chancen hatten  im Unterricht jemals aufgerufen zu werden, aber Samantha nahm sich vor das auch zu ändern. Sie war so vertieft in den Unterricht gewesen das sie Frederick beinahe gar nicht wahrgenommen hatte über die ganze Zeit.

Aber die Lehrer hatten etwas bemerkt der sonst so abwesende Prinz hörte aufmerksam zu und er hatte seine Hausaufgaben gemacht was im Lehrerzimmer mit allgemeinem Staunen aufgenommen wurde.

 

Nach der Ruhepause die die Kinder auf ihren Zimmern zu nehmen hatten kam Ria zur ihr: „Wir dürfen uns bei den Hausaufgaben helfen, wenn du willst kannst du bei mir, Babara und Sybille als vierte in unserem Bunde mitlernen. Wir Mädchen müssen doch zusammenhalten.“

„Das  mach ich gern, besonders das Rechnen fällt mir schwer.“

Sybille ein etwas unscheinbares graues Mäuschen stellte sich lächelnd vor. Sie hatte gehört was Samantha sagte und schaute auf die Hausaufgaben.

„Du hast so was noch nie gerechnet, kann ich mir vorstellen. Ich hatte auch keine Ahnung wir machen das anders komm mit.“

Verblüfft ging  Samantha hinter ihr her Sybille ging geradeaus ins Lehrerzimmer.

Sie klopften an und Herrn Rosners Stimme bat sie einzutreten.

„Entschuldigung Herr Rosner wir wollten zu Herrn Kordel.“

„Was gibt es Mädels.“ Fragte dieser.

„Ich hatte doch anfangs Schwierigkeiten mit den Rechnungsarten und sie haben mir da so ein tolles Übungsprogramm gegeben, es wäre schön wenn Samantha damit auch üben könnte.“

„Selbstverständlich, warte einen Moment.“ Er holte einen Ordner aus einem Regal und überreichte ihn Samantha.

„In diesem Ordner wird nicht geschrieben. Du kannst alles nach und nach ordentlich abschreiben ich werde dir dafür extra Papier in dein Fach legen. Du wirst jeden Tag 2 Seiten durchgehen und bist wenn du fleißig bist mit den anderen in einem Monat auf dem gleichen stand du darfst im Unterricht danach lernen und wirst von Herrn Jöhnsen Hausaufgaben bekommen die sich auf das gelernte stützen. Einmal die Woche wirst du einen kleinen Test machen damit wir sehen wie weit du schon bist, sollte alles gut verlaufen kannst du am Ende des Monats am normalen Unterricht teilnehmen bis dahin bist du von den Hausaufgaben die die anderen im Rechnen aufhaben befreit.  Wenn du Fragen hast richte dich bitte an Herrn Jöhnsen. Wenn du noch andere Unterlagen brauchst dann bitte an mich.“

Samantha versuchte sich mit einem Knicks zu bedanken dieser viel leider etwas kläglich aus aber Herr Kordel übersah das und lächelte ihr zu.

Draußen bedankte sie sich bei Sybille.

„Nichts zu danken, sag mal hast du keinen Kürzeren Namen? Also Babara nennen wir Babs. Ria na ja kürzer  geht es ja wohl nicht und mich rufen alle Billy wie wäre es mit Sam?“

„Hör sich gut an, also einverstanden ab heute nur noch Sam.“

Der Name Sam bürgerte sich innerhalb der nächsten Stunde so ein dass sie auch schon wirklich auf den Namen hörte als es in den Sport Unterricht ging. Hier drehte sie richtig auf nichts war ihr zu schwer und kaum einer kam bei ihrer Wendigkeit und Schnelligkeit mit. Rosner sah es mit Zufriedenheit. Was anderes war es bei der Verteidigung sie hatte sich bis jetzt immer auf ihre Fäuste verlassen oder wenn es um größer ging auf ihre Füße. Doch hier sollte sie Kajuma einen Kampfsport der mit Händen und Füße ausgetragen wurde lernen außerdem sollte noch Fechten gelehrt werden.

 

Froh dass auch diese beiden Stunden endlich zu Ende waren wollte sie schon mit den anderen die Sporthalle verlassen aber Rosner rief sie und Frederick der auch flüchten wollte zurück.

„Ihr habt wohl etwas vergessen. Wir gehen auf den Sportplatz dort will ich euch rennen sehen bis ich stopp sage.“

Sie liefen Runde für Runde bis ihnen die Seiten wehtaten.

„So nun möchte ich das ihr noch 20 Liegestützen macht und 20 Kniebeugen. Wagt es euch nicht zu schummeln. Danach geht ihr unter die Duschen und dann in die Küche zum essen.“

„Ich esse nicht in einer Küche, das machen nur Dienstboten.“ Meckerte Frederick.

„30 Liegestützen und 30 Kniebeugen für beide und ich diskutiere nicht mit euch es wird höchstens noch mehr.“

„Halt bloß deine verfluchte Klappe.“ Raunte Samantha ihn zu.

„Wem haben wir das hier den zu verdanken?“ Murrte Frederick zurück.

„Na gut meine Dame und mein Herr da es euch ja anscheinend so viel Spaß macht dürft ihr noch 5 Runden um den Platz laufen. Noch irgendwelche Fragen?“

„Nein Herr Rosner.“ Sagten beide zur gleichen Zeit.

„Ok dann will ich was sehen.“

 

Sie waren fix und fertig als sie unter den Duschen hervor kamen und hatten nicht mal mehr genug Kraft vernünftig zu Abend zu essen. Aber keiner der beiden wollte sich was anmerken lassen. Doch nur kurz gingen sie noch zu ihren Freunden, beide lagen um halb 8 im Bett.

 

 

 

 

Samantha verfluchte die Glocke die sie weckte und auch ein wenig diese Schule. Auch der zweite Tag war nicht weniger anstrengend gewesen. Rosner hatte sie eine Bahn nach der anderen schwimmen lassen und dann wieder Kniebeugen und Liegestützen. Dieser Mann war wahnsinnig. Als sie noch stehlen ging wusste sie zwar nie ob und was es am nächsten Tag zu Essen gab, das Problem hatte sich erledigt. Doch sie hätte nie gedacht das lernen so schwer sein könnte. Oft genug hatte sie davon geträumt in eine richtige Schule zu gehen mit richtigen Eltern und Geschwister zusammen zu wohnen, aber das hier war reiner Wahnsinn. Gestern hatte Babs ihr erzählt dass hier nur ganz auserwählte Kinder waren und dass sogar ein paar der Jungs genauso wie auch sie von der Straße kamen. Ganz verstanden hatte sie das aber nicht immerhin ging der Prinz hier zur Schule und sie wusste nicht ob sie soviel vertrauen zu einzelnen hätte um ihn hier mit anderen zu unterrichten, sie wähnte ihn beinahe schutzlos, aber das sollte nicht ihr Problem sein.

Frederick hatte auch ein Problem mit dem er nicht ganz klar kam Samantha oder Sam wie sie die Mädchen seit gestern nannten war ein Mädchen. Aber bei dem Nachmittagssport gab sie alles obwohl sie wusste, dass sie danach noch härter drangenommen wurden. Aber sie gab nicht auf und jedes Mal wenn er schon aufhören wollte machte sie weiter, also musste er auch weiter machen. Seine beiden Freunde wären da bestimmt nicht mitgekommen. Doch er merkte auch dass er schachmatt war, aber zugegeben hätte er das nie.

 

Noch immer nicht ganz ausgeruht kam Samantha zum Frühstückstisch. Obwohl sie im Moment kaum miteinander sprachen sagte Samantha:“ Man der tickt doch nicht ganz richtig. Noch nen Nachmittag überleb ich nicht.“

Erstaunt darüber das sie eine Schwäche vor ihm preis gab antwortete er: „ Ich auch nicht, wenn ich nur wüsste wie ich davon ab komm.“

„Ich könnte dir was brechen.“

„Ich verzichte freiwillig.“

„Auch gut.“

 

 

Im Unterricht  schaute er das erste Mal in die Unterlagen die Samantha da hatte.

„Wofür brauchst du die?“

„Du Schlaumeier, ich bin zwar gut in den Grundrechenarten, brachte mein Beruf mit sich aber das hier…“ Sie lies einen langen Seufzer hören.

„Beruf nennst du das, seit wann ist…“

„Pass auf was du sagst.“

„Ja doch … seit wann ist Diebin ein Beruf?“

„Wenn es nichts anderes gibt von dem du dich ernähren kannst ist es einer, aber woher sollst du das auch wissen? Dir hat man doch bestimmt immer die leckersten Sachen in den Arsch geschoben.“

„Nein eigentlich in den Mund.“

Beide grinsten, machten aber sofort wieder ein ernstes Gesicht als sie merkten dass die drum herum Sitzenden sie beobachteten.

 

Der Zustand der beiden änderte sich im laufe des Vormittags und mit zunehmender Ausgeschlafenheit kam auch die alte Feindschaft wieder. Am schlimmsten wurde es in der Sozialstunde.

Das Thema lautete Randgruppen in der Gesellschaft.

Die beiden gerieten auf heftigste aneinander da Frederick behauptete das jeder selbst schuld sei wenn er nicht anständig leben würde, Samantha widersprach so heftig das die übrige Klasse nur noch die Diskussion der beiden verfolgen konnte aber nicht mehr eingriffen. Erst als sie ihn einen ignoranten Idioten schimpfte und sich von ihn abwendete war für Sekunden ruhe.

Aber Frederick gab nicht auf:“ Da siehst du es doch selber woher kennst du solche Wörter?“

„Idioten laufen in dem Viertel genug rum.“

„Das mein ich nicht ich mein Ignorant.“

„Weil ich lesen kann.“

„Ja und warum kannst du das weil du es dir selber oder mit Hilfe von anderen bei gebracht hast.“

„Aber viele bekommen diese Hilfe nicht. Verstehst du das nicht?“

 

Und die Diskussion ging von neuen lautstark los. Im Geheimen musste Sam ihn aber Recht geben. Sie hatte sich selbst geholfen, hatte geübt so oft sie konnte aber sie wusste auch dass sie Glück gehabt hatte einen Anführer zu haben der darauf bestand das sie wenigstens etwas lernten.

Frederick überlegte auch und gab ihr auch in einigen Teilen Recht noch nie hatte er sich damit befasst das es anderen schlechter ging als ihn selber.

Herr Hahn beobachtet die beiden während der ganzen Zeit noch nie hatte sich der Prinz an Diskussionen beteiligt er hatte nur immer huldvoll genickt wenn jemand seine Meinung aussprach und mit einmal unterhielten sie die ganze Klasse.

 

Herr Paskalskie kam mit einer Überraschung ins Klassenzimmer. Er war in Uniform und trug eine Schusswaffe. Die Klasse raunte.

„Ab heute werdet ihr einiges über Ballistik lernen und ab nächste Woche werden wird 2-mal die Woche nämlich mittwochs und samstags auf den Schiesstand gehen. Ich denke mal ihr werdet nichts dagegen haben wenn ihr Samstag mit den Großen zusammen eine extra Stunde macht oder?“

Die Klasse sprach durcheinander und nur ein Schlag mit dem Zeigestock auf dem Lehrerpult lies sie erschreckt auffahren.

„Und noch etwas wird sich in Zukunft ändern. Ihr bekommt ab heute, alle Uniformen sie sind unterteilt in Übungsuniformen, Schuluniformen und Ausgehuniformen, es wird euch nur noch gestattet sein während des Sports und  wo ihr einheitliche Trainingsanzüge bekommt und in der Zeit von Abendbrot bis zum Schlafen in eurer Zivilkleidung herum zu laufen. Ihr werdet euch die Kleidung nach dem Abendessen abholen. Ihr seid in Zukunft allein für eure Kleidung zuständig sie ordentlich hat ordentlich auszusehen. Morgen früh werde ich euch anhand eurer Schuluniform zeigen wie sie zu sitzen hat. Ist das verstanden worden?“

„Ja Herr Paskalskie!“ kam es aus allen Mündern. Aufgeregt über diese Neuigkeit brachten die Kinder die restliche Stunde nur mühsam beherrscht über die Zeit. Beim Mittagessen redeten dafür alle noch mehr durcheinander.

 

Nachmittags wartete noch eine andere Überraschung auf die beiden Nachsitzenden. Rosner befahl ihnen sich warm zu machen.

„Was ich da Letztens aus dem Fenster gesehen habe mag für den Straßenkampf taugen ist aber ansonsten dilettantisch gewesen. Die Hiebe haben zwar gesessen aber die Verteidigung war schlecht. Ich werd euch nun einiges zeigen das ihr nach macht. Nicht im Ring erst mal hier und man nennt das ganze Schattenboxen. Außerdem wiederhole ich noch mal meine Belehrung sollte einer von euch das Bedürfnis haben den anderen eine runterzuhauen dann hier und sonst nirgends und das auch erst wenn der Unterricht vorbei ist abends von mir aus.“   

Gabriels Überlegung war dabei, das die sich so immer wieder erhitzten Gemüter der Beiden ein Ventil hatten, und es sich durch die lange Wartezeit die wahrscheinlich zwischen einem Streit und dem Kampf lag wieder abkühlten. Beide trainierten mit vollem Eifer.

 

Erschöpft aber zufrieden holten sie sich ihre Uniformen ab. Samantha stutze als sie die Ausgehuniform sah.

„Das ist ein Rock.“ Stellte sie fest.

„Ja.“ Sagte Renata. „Alle Mädchen haben als Ausgehuniform Röcke, Blusen und Jacken bekommen.“

„Ich trage keinen Rock.“

„Es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Samstagabend habt ihr Ausgang und dürft ins Kino also wenn du mit willst dann wirst du das wohl anziehen müssen.“ Erklärte Renata.

„Ich denke nicht dran.“

Rosner der das vorher gesehen hatte kam auch in die Küche.

„Woran denkst du nicht?“

„Ein Rock zu tragen, ich werd es nicht machen.“

„Dann bleibst du zu Hause.“

„Nein.“

„Du trägst den Rock das ist der erste Befehl den ich dir Offiziell gebe. Bei Verweigerung hast du die Konsequenzen zu tragen.“

„Ich werde diesen Rock nicht tragen.“

„Gut, du gehst jetzt sofort auf dein Zimmer, das Abendbrot kannst du vergessen. Wenn du etwas trinken möchtest, da oben gibt es genug Wasser. Du wirst dieses Internat so lange nicht verlassen bis du die Uniform trägst und dich entschuldigt hast. Ich hoffe wir haben uns verstanden?“

Sie wollte ihn schon böse anfunkeln aber sie dachte an die Ohrfeige die sie am ersten Abend bekommen hatte also antwortet sie nur.“ Ja Herr Rosner.“

Mit gesenktem Haupt ging sie auf ihr Zimmer.

Frederick hätte eigentlich triumphieren können, aber so herzhaft er sich auch Essen auftat, es wollte ihn nach der Bestrafung von Sam wie er sie schon insgeheim nannte nicht schmecken.

 

Nachdem auch Frederick die Küche verlassen hatte setzten sich Renata und Gabriel noch zusammen.

„Sie ist ein Trotzköpfchen.“ Sagte Renata.

„Ja das ist sie, aber ein gelehriges. Ich hab den beiden heute Schattenboxen bei gebracht sie waren wirklich sehr gut.“

„Glaubst du, dass das eine gute Idee ist? Was wird Ronald dazu sagen? Wolltest du heute nicht zu Ronald?“

„Er wird mich nicht gleich vors Standgericht stellen. Ich dusch mich nur noch eben und bin dann verschwunden vor 9 Uhr erwartet er mich nicht, also bis morgen dann holdes Weib und lass dich nicht ärgern.“

„Mach ich schon nicht, grüß ihn schön.“

 

Samantha die sah das Rosner weg fuhr konnte vor Aufregung nicht schlafen. Natürlich hatte sie früher Sapon gehorchen müssen, aber der hatte auch nie so was von ihr verlangt. Auf ihrem Zimmer wollte sie nicht bleiben, nach unten traute sie sich aber auch nicht. Die anderen Mädchen waren noch nicht auf ihren Zimmer aber ging da nicht noch eine Treppe nach oben, die Jungs wohnten im anderen Flügel. Aber was war da? Leise schlich sie hinauf die Türen waren nicht abgeschlossen so sah sie ein wirklich großes Zimmer das ihrem bei weitem übertraf es wahr nicht mehr spartanisch eingerichtet sondern mit allem Luxus den sie nur aus Zeitungen kannte, aber sie sah sich nicht genau um sondern schloss die Tür leise. Danach kam noch ein größeres Zimmer beide hatten eine Verbindungstür, das sah sie noch bevor sie auch diese Tür leise schloss. Gegenüber war ein Studierzimmer mit Kamin und allem drum und dran, aber der Kamin interessierte sie nicht halb so viel wie die hohen Regale mit den Büchern es mussten Hunderte sein so viel Bücher hatte sie noch nie gesehen. Magisch wurde sie angezogen von den Büchern sie liebte es zu lesen vorsichtig strich sie über einige Buchrücken.

 

Renata die ein zu weiches Herz hatte war hinaufgegangen und wollte ihr doch noch was zu essen bringen, sie wusste wie hart die Kinder arbeiten musste aber als sie sie nicht vorfand wunderte sie sich doch. Zuerst dachte sie Samantha wäre weggelaufen. Aber das traute sie ihr doch nicht zu. Sie wollte schon wieder nach unten gehen als sie ein knarren im oberen Geschoss hörte. Leise ging sie dem Geräusch nach. Sie sah die Tür zum Studierzimmer offen stehen. Samantha stand immer noch sprachlos vor den Büchern.

„Was machst du hier?“ fragte Renata.

„Ich war immer noch wütend und wollte nur das Gebäude erkundigen. Haben sie jemals so viele Bücher gesehen ich meine bevor sie hier angefangen haben zu Arbeiten?“

„Nein, mein Kind, das hab ich nicht. Du hast doch nichts kaputt gemacht oder?“

„Nein, nur ganz vorsichtig drüber gestrichen. Oh ich würde so gerne lesen ich würde alles dafür tun wenn ich mir ab und zu ein Buch mit auf mein Zimmer nehmen dürfte.“

„Alles?“

„Ja!!“

„Wie wäre es wenn du mir versprichst das du deine Uniform anziehst ohne zu murren und den anderen ein Vorbild bist mit deiner Uniform, sie immer sauber hältst jede davon und in ehren?“

Samantha überlegte, einen Rock tragen aber dafür lesen dürfen was sie wollte, ja das war ein Deal.

„Herr Rosner wird es nicht erlauben.“ Sagte sie Kleinlaut.

„Du wirst dich morgen bei ihm entschuldigen und ihn sagen dass du dich nur erst daran gewöhnen musstest, an den Gedanken, einen Rock zu tragen.“

„Entschuldigen will ich mich jetzt schon bei ihnen, aber ich wollte den Rock nicht tragen weil das letzte was meine Mutter mir angezogen hat ein solcher war natürlich nicht so schön aber seitdem hab ich nie wieder einen angezogen.“

„Warum hast du das nicht gleich gesagt? Herr Rosner ist kein Unmensch das hätte er verstanden. Erzähl es ihn morgen und nun geh auf dein Zimmer und esse erst einmal.“

 

Unten erwartete sie noch eine Überraschung Frederick stand in ihrem Zimmer und hatte auch was zum Essen mitgebracht. Alle drei lachten, und Renata versprach nichts zu verraten.

 

Gabriel war indes im Schloss angekommen und freute sich schon auf die Partie Schach. Ronald empfing ihn.

„Hallo na wie geht es meinem Sohn.“

„Ausgezeichnet ich glaube er versteht bei kleinem warum er auf der Schule ist. Du wirst es nicht glauben er fängt an freiwillig zu lernen, er diskutiert mit anderen und beteiligt sich am Unterricht.“

„Ich wusste doch das du es früher oder später schaffst, ich hab auch eine gute Nachricht die Mädchen können vorerst bleiben, aber sie müssen die Prüfungen des nächsten Quartals schaffen, wenn nicht werden sie aussortiert und ein paar Jungs rücken nach.“

„Ich dachte du wolltest dich mehr einsetzen. Was ist mit unserem Ziel die Frauen hier in der Gesellschaft aufzuwerten?“

„Gabriel so schnell geht das nicht auch nicht mit dem Holzhammer und roher Gewalt, so was braucht Zeit. Mein Sohn hat dann die Möglichkeit das ganze zu wiederholen.“

„Dein Sohn vertrat  bis vor kurzem noch die Meinung deines Stallknechtes, schau nicht so verwundert, ich hab ihn gehört wie er sich mit einem seiner Freunde unterhielt. Einfache Gleichung meinte er Frauen gleich Kinder, Küche, Kirche. Es würde reichen wenn sie sich in der Gesellschaft ein wenig unterhalten können, Klavierspielen können und ansonsten ihren Mann nicht auf dem Geist gehen. Sie gehören vor dem Herd weil sie kleinere Füße haben. Und wenn sie nicht gehorchen gibt es ja immer noch das Knuterecht.  Das ist im Originalton dein Sohn, wenn ihr nun die Mädchen wieder von der Schule nehmt wird damit sein Vorurteil noch verstärkt. Willst du das damit erreichen?“ 

„Das hört sich nicht sehr gut an, du hast recht da muss was passieren ich werd mal mit ihm sprechen.“

„Das langt nicht, er bekommt gerade mit, das Mädchen auch was leisten können. Und ich hab dieses Knuterecht von je her verdammt und Gott ist mein zeuge noch nie angewandt. Ein Recht so Menschenunwürdig wie man nur was, eine Frau zu jeder Zeit zum Sex zwingen zu können und sie Verhauen zu dürfen wann man will, immer schön unter dem Deckmantel dass man sie ja nur erziehen will. Du weist doch noch genau wozu uns dieses Recht zwingt. Oder hast du vergessen das ich beinahe deine  Frau und deinen Sohn in den Tod geschickt hätte.“

„Ich hab es nicht vergessen ich weis wie schlimm es damals war und ich habe es nur dir zu verdanken das du es nicht gemacht hast. Ich werde darüber reden das verspreche ich dir.“

„Wenigstens ein Anfang, es ist mir verdammt erst und noch was sag du mir das du Sina schon mal erzogen hast.“

„Natürlich nicht!!!“

„Siehst du? Und ich will verhindern dass es anderen Frauen in Zukunft passiert. Aber wir bester Freund müssen den Anfang machen, du stehst an der obersten Spitze du bist der König stell du die Weichen das sag ich dir als dein Berater.“

„Du hast recht ich hab das ganze nicht ernst genug genommen, du weist ja womit man lebt verändert man nicht so schnell. Lass uns spielen und nachher noch drüber nachdenken was wir für erste Schritte einleiten können.“

„So sei es.“

Sie spielten eine ganze Zeit lang,  aber dann als ihre Gedanken frei waren kamen ihnen ein paar gute Ideen wie sie die alte Gewohnheiten ändern konnten. Es wurde sehr spät, doch am Morgen erwachte ein zufriedener Gabriel im Schloss und fuhr nach einem Ausgiebigen Frühstück frohgelaunt nach Hause.

 

Sina stand etwas später auf und verpasste ihn um Minuten.

„Ist er schon wieder weg?“ fragte sie ihren Mann.

„Ja, aber das was wir ausgearbeitet haben wird dich freuen ich hab es dir hingelegt und würde mich freuen wenn du es liest.“

„Mach ich doch gern, sag nur nicht du musst auch schon wieder weg?“

„Ja leider.“

„Können wir Frederick nicht mal besuchen?“

„Im Moment noch nicht aber wenn du willst lass ich ihn Sonntag abholen.“

„Ja das wäre eine tolle Idee.“

„Lass einen Boten eine Nachricht für ihn schicken dann fühlt er sich mal wieder als was Besonderes.“

Sina lachte:“ Ja das werd ich machen und damit Gabriel ganz fürchterlich ärgern.“

Die Königin verabschiedete sich von Ihren Man und setzte sich an ihren Schreibtisch, Mit schwungvoller Feder schrieb sie einen Brief und ließ einen Boten zu sich kommen.

Diese erledigte sofort das gewünschte. Sina schaute ihn hinterher. Die kleine zierliche Gestallt schaute aus dem Fenster, als wenn sie von dort sehen konnte wie er losfuhr das war natürlich nicht möglich.

 

Rosner war wieder im Internat angelangt er ging in sein Büro und sah dort einen Zettel liegen.

  • Entschuldigung dass ich gestern so störrisch war ich möchte mich nach dem Mittagessen mit euch unterhalten. Gruß Samantha -

Etwas erstaunt das die Entschuldigung so schnell kam ging er in die Küche.

„Hallo Frau Rosenberg.“ Die Beiden verzichteten Tagsüber auf das vertraute du.

„Guten Morgen Herr Rosner, habt ihr irgendetwas?“

„Ja diese Zeilen gehen mir nicht aus dem Kopf.“ Er gab ihr den Zettel.

„Habt ihr etwas damit zu tun?“

„Ja und nein, aber bitte wartet doch ab bis sie sich entschuldigt hat.“

„Ok, das werd ich machen.“ In diesem Augenblick klingelte es an der Tür. Der Bote kam unaufgefordert rein.

„Ich hab hier eine Nachricht für Prinz Frederick, ich soll sie ihn persönlich geben hat mir die Königin aufgetragen.“

„Dürfte ich den vielleicht erst mal lesen?“

„Nein die Königin hat  mir ausdrücklich befohlen ihn nur den Prinzen zu übergeben.“

„Sagen sie dem Prinzen, wenn sie ihn die Nachricht gegeben haben, dass er sofort zu mir kommen soll.“

„Das kann ich nicht machen ich kann doch dem Prinzen nicht sagen was er zu tun und zu lassen hat.“ Entsetzt über ein solches Anliegen starrte der Bote, Gabriel an. Dieser seufzte tief und verdrehte die Augen.

„Na gut wenn ihr das nicht könnt wartet 5 Minuten auf dem Flur ich komme mit.“

„Das will ich gern machen.“ 

Als der Bote draußen war wetterte Rosner los.

„Sie will ihn bestimmt am Sonntag zu hause haben ich hab schon 100 mal erklärt das sie ihn nicht so raus reißen soll.“

„Sie hat halt Sehnsucht nach ihren Jungen außerdem ist sie in dem großen Schloss viel zu oft allein.“

„Wie kann man dort allein sein ich versteh euch nicht ständig sind Menschen um einen herum man hat keine 5 Minuten Ruhe wenn man es nicht anordnet.“

„Männer!!! Nein das versteht ihr beide nicht, das kann ich mir vorstellen. Last ihn gehen.“

„Meint ihr? Viel kann ich jetzt sowieso nicht mehr daran ändern. Also um Gottes Willen er darf nach der Kirche bis zum Abendbrot nach Hause.“

„Bis zur Schlafenszeit.“

„Bis um 8, das ist mein letztes Wort.“

„Ihr seit doch der beste.“

Er ging auf dem Flur und ging mit dem Boten zum Klassenzimmer. Sie hatten gerade die 2te Stunde. Sie klopften an und traten ein.

„Gebt ihn die Botschaft.“

Der Bote ging auf Frederick zu und kniete sich nieder. “ Prinz Frederick die Botschaft ist von der Königin ich sollte sie ihnen persönlich übergeben.“

Damit reichte er ihn den Zettel, Frederick hieß ihn wieder aufzustehen. Der Bote verbeugte sich noch mal und ging dann. schnell öffnete er den Brief. Oh toll seine Eltern wollten das er am Sonntag ins Schloss kam, aber er wusste das das letzte Wort darüber von Herrn Rosner gesprochen wurde. Er sah ihn an.

„Komm bitte eben mit mir ins Büro.“

Gehorsam stand er auf und ging mit.

Im Büro angekommen konnte er es kaum erwarten was Herr Rosner zu sagen hatte.

„Du darfst am Sonntag deine Eltern besuchen, aber es gilt das gleiche wie in den Ferien. Du wirst dich nicht beschweren über den Unterricht den ihr hier macht noch über einzelne Lehrer oder Schüler. Ich werde dir für deine Eltern einen kurzen Überblick mitgeben damit sie wissen wie weit du bist. Du darfst von deinen Freunden erzählen, aber höre ich auch nur ein Wort  darüber das du dich beschwert hast werden solche Besuche in Zukunft gestrichen.“

„Ich werde nur schöne Sachen erzählen und meiner Mutter keinen Kummer bereiten.“

„Das höre ich gern, die neue Uniform steht dir gut und sitzt beinahe Perfekt komm mal her.“ Der Prinz trat näher und Rosner zupften hier und dort bis sie saß.

„So muss eine Uniform sitzen!“

Er stellte den Prinzen vor einen Spiegel.

„Entschuldigung Herr Rosner, aber Herr Paskalskie will uns zeigen wie es zu sitzen hat, darf ich?“ Er zeigte auf seine Uniform.

„Von mir aus“, gespannt wartete was nun geschah, zu seiner Verwunderung korrigierte der Prinz die Uniform wieder so dass sie aussah wie vorher.

„Wenn er nur an den anderen was zu meckern hat steh ich da wie der Klassenprimus und das möchte ich nicht.“

Rosner lächelte.“ Das kann ich verstehen, also hau schon ab, und

wenn wir schon mal dabei sind beim Unterricht stören schick mir doch Samantha hier her ich hab etwas mit ihr zu besprechen.“

„Ja mach ich aber sein sie nicht so streng zu ihr… und sagen sie ihr bitte nicht das ich das gerade gesagt habe.“ Schnell verabschiedete er sich.

Ungewöhnliches geschah hier und Gabriel wusste nicht was er dazu sagen sollte, die Zeit würde zeigen wie sich alles weiter entwickelt.

Es dauerte kein 5 Minute das Samantha vor ihm stand, wie ein Häufchen Elend.

„Du wolltest mir was sagen?“

„Ja und zwar wollte ich mich erst mal Entschuldigen, ich wollte den Rock nicht anziehen und ich sehe auch noch immer dagegen an, aber ich werde es machen.“

„Warum willst du denn den Rock nicht tragen?“

„Meine Mutter zog mich eines Morgens schön an, den besten Rock den ich hatte eine schöne Bluse und eine Jacke. Der Zuhälter bei dem sie ihr Zimmer hatte befahl ihr mich aus dem Haus zu bringen. Trotzdem dachte ich wir gehen  nur ein kleines Stück spazieren und dann wieder zurück ich konnte mir nicht vorstellen das sie es ernst meinten.

Sie ging so lange mit mir durch die Straßen das ich die Orientierung verlor. Irgendwo bleib sie vor mir stehen und sagte mir das sie sich nicht mehr um mich kümmern kann das ich nur eine Last für sie wäre, das sie meinen Vater nicht geliebt, noch nicht mal gekannt hatte, das er sie bezahlt hatte für die eine Nacht und das ich eine schreckliche Missgeburt wäre und unerwünscht und das ich verschwinden soll. Ich weinte doch das hielt sie nicht davon ab sich umzudrehen und zu verschwinden. Ich rannte hinter ihr her versuchte mich an ihr festzuhalten doch dieses verdammte Drecksweib schlug mich so hart das ich mit dem Kopf auf dem Pflaster aufschlug und die Besinnung verlor. Als ich wieder erwachte wusste ich nicht wo ich war ich hab mein Zuhause nie wieder gefunden. Tagelang irrte ich durch die Straßen hab das Regenwasser aus der Gosse getrunken und keinen Bissen zu essen gehabt. Ich wäre beinah krepiert. Dann fand mich Sapon und ich hatte ein neues Zuhause. Die Kleider habe ich verbrannt sie erinnerten mich an meine Mutter seit dem hab ich keine Röcke oder Kleider mehr getragen und ich wollte es auch nie wieder machen.“

„Warum hast du mir das gestern nicht erzählt?“

„Weil ich nicht konnte.“

„Wenn du noch mal so was hast erzähl es mir dafür sind wir hier, die Uniformen sind nun mal einheitlich daran kann ich nichts ändern, diese hier steht dir übrigens hervorragend.“

„Das ist ja auch eine Hose.“

„Komm mal her ich zeig dir wie sie perfekt sitzt.“

„Bitte nicht Herr Paskalskie will es uns nachher zeigen und wenn er an mir nichts zu meckern hat steh ich da wie ein Streber, das möchte ich nicht.“

Über diese Einigkeit zwischen ihr und dem Prinzen musste er schmunzeln.

„Na gut dann geh wieder in deine Klasse oder gibt es sonst noch etwas?“

„Ja ich war gestern oben im Flur über uns.“

„Da hast du nichts zu suchen jung Dame.“

„Ich weis ja, ich hab die großen Zimmer gesehen und das Studierzimmer, es sind so viele Bücher. Ich liebe Bücher wenn ich es keinem verrate und wenn ich sehr vorsichtig mit ihnen umgehe würde ich gern ein paar lesen, alle schaff ich mein Lebstag nicht. Haben sie alle gelesen?“

„Nein das hab ich nicht ich bin nicht soweit gekommen. Ich werde es mir überlegen das ist weder ein Nein noch ein Ja. Ich sag dir heute Abend bescheid.“

Mit einem Danke verschwand sie, Gabriel ging wieder nach unten.

„Habt ihr gewusst dass sie da oben war?“

„Ja, ich wollte nach ihr sehen und dachte schon sie sei ausgerissen. Sie strich mit den Händen gedankenverloren über die Bücher. Es ist lange her das ich ein Kind gesehen hab das so sehr Bücher lesen wollte.“

„Ach ja ihr wolltet nach ihr sehen… vielleicht auch etwas zu essen bringen?“ Er sah wie seine Frau errötete. 

„Schon gut ich schimpf ja nicht, das Kind hat lang genug gehungert. Zu der Bücherei, ich wollte sie schon lange frei geben für alle Schüler aber das kann ich nicht entscheiden, dazu müssten wir umbauen. Das Studierzimmer muss für den Prinzen und den zukünftigen Kameraden bleiben, die Bücher müsste man im Nebenraum oder hier unten unterbringen. Ich werde  Frederick am Sonntag begleiten und unserer Kleinen sagen dass sie sich noch gedulden muss sie wird es verstehen.“

„Das ist eine gute Idee vor allen Mädchen lesen sehr gern.“

Renata hatte den Unterton in seiner Stimme gehört, er nannte sie unsere Kleine und seltsamer weise fühlte sie sich auch sehr zu ihr hingezogen.

 

 

In der Mittagspause waren alle auf dem Hof, es war mehr wie ein Schulhof  es gab hier Spielgeräte einen kleinen Teich und viele schattigen Plätze an denen sich einzelne Gruppen auf Bänken zurückziehen konnten.  Außerdem stand hier ein großer Grill der allerdings nur im Sommer verwendet wurde. Hinter den Gebäuden war noch ein großes Gelände durch den sich ein Fluss zog  dieser war teilweise von Bäumen und hohen Büschen gesäumt.

Frederick saß mit zwei seiner Freunde zusammen. Kai und Aaron sahen mit ihm gemeinsam zu den Mädchen hin.

„Das dein Vater es zulässt das Mädchen Uniformen tragen ist ein Skandal.“ Sagte Kai

„Ich werd es jedenfalls meinen Eltern erzählen wenn ich Urlaub habe.“

„Aaron las das sein du weist wir dürfen nichts Negatives über die Schule sagen, so wie ich Rosner kenne darfst du dann die nächsten 2mal nicht nach Hause.“

„Warum eigentlich nicht?“

„Ich weis es nicht es hat wohl was mit Verschwiegenheit zu tun und Loyalität, keine Ahnung mein Vater ging ja auch auf diese Schule und er sagte mir nur das er es auch nicht durfte. Mehr wollte er mir nicht sagen.“

„Das mag ja sein aber Mädchen können doch nichts, du hast selber gesagt dass die Frauen zu nichts taugen. Oder bist du etwas verliebt in die Straßengöre.“ Kai hetzte  weiter.

Frederick der sich zwar nicht verliebt hatte aber Sam heimlich bewunderte fühlte sich ertappt. „Natürlich nicht, ich werd ihr schon zeigen wer hier was zu sagen hat.“

„Das glaub ich dir nicht.“ Sagte nun auch Aaron.

„Ihr werdet es schon bald erleben.“

 

Samantha die nichts ahnte von dem was ihr bevorstand wollte noch schnell auf ihr Zimmer da sie dort ihre Turnschuhe vergessen hatte. Sie sagte den Mädchen bescheid und ging nach oben. Frederick der gesehen hatte dass sie ging, ging ihr hinterher. Die beiden Jungs folgten ihn. Sie durften nicht in den Mädchenflügel das wussten sie nur zu genau doch sie sahen sich um und da es keiner bemerkte folgten sie Samantha. Diese wollte gerade ihr Zimmer wieder verlassen. Frederick sagte zu Kai das er sich den Schlüssel der von innen steckte schnappen sollte, er ging auf Samantha zu und schupste sie wieder in das  Zimmer sie schlug so hart auf das Bettgestell auf das sie nicht gleich wieder aufstehen konnte. Die Jungs lachten sie aus und schmissen die Tür zu, sie hörte wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Sie hörten wie die Jungs riefen dass sie sie hier nicht wollten und dass sie in ihrer Hurenstadt zurück sollte. Dann liefen sie lachend weg.

Samantha stand auf und rieb sich die Seite, Tränen schlichen sich in ihre Augen die sie aber energisch weg wischte. Wütend dachte sie das die Tränen von dem Schmerz kam den sie hatte aber sie wusste das das nicht stimmte sie war enttäuscht von Frederick. Das würde er ihr büßen, doch sie musste lange warten bevor sie jemand vermisste. Ihre Abwesenheit viel erst richtig auf als sie beim Sport aufgerufen wurde.

Die Mädchen erinnerten sich das sie auf ihr Zimmer gehen wollte um ihre Schuhe zu holen. Rosner sagte eines der Mädchen das sie nach ihr sehen sollte. Die Jungs hatten den Schlüssel nicht abgenommen und als Ria sie befreien wollte hätte sie beinahe einen Schuh an den Kopf bekommen.

„Was ist hier los?“ wollte sie wissen.

Samantha erzählte es ihr.

„Das musst du Herrn Rosner erzählen.“

„Das werde ich mit Sicherheit nicht machen, ich hab geschlafen als du mich gefunden hast. Hast du das verstanden? Alles weitere erzähle ich ihn, so nun lass uns zur Turnhalle gehen, ich war niemals eingeschlossen, ok?“

„Wie du willst Sam.“

 

Beide gingen in die Turnhalle, sie ging sofort auf Herrn Rosner zu, der bei den Jungs stand und mit ihnen ein paar Turngeräte aus einer Einbuchtung holte. Frederick sah sie herausfordernd an.

Doch sie kümmerte sich nicht um ihn oder seine Freunde.

„Es tut mir leid ich bin wohl ein wenig zu schnell gelaufen als ich meine Turnschuhe holen wollte auf der Treppe bin ich ausgerutscht und hab mich verletzt. Ich wollte nur den Schmerz abwarten bis er sich ein wenig gelegt hat und so hab ich mich aufs Bett gelegt ich muss wohl eingeschlafen sein.“

„Hast du dir was gebrochen?“

„Ich glaub nicht.“

„Geh zur Hausmutter und sag das sie einen Arzt rufen soll der dich untersuchen muss. Du bist für heute vom Sport befreit auch vom Nachsitzen und nächstes Mal kommst du gleich zu mir.“

„Ja Herr Rosner.“ Mit erhobenem Haupt ging sie an Frederick vorbei und warf ihm einen eisigen Blick zu.

Gabriel war das nicht entgangen was war zwischen den beiden vorgefallen, er konnte sich keinen Reim drauf machen aber er würde es nachher schon raus bekommen.

 

Der Arzt stellte nur eine leichte Prellung fest und sie durfte aufstehen schnell erledigte sie ihre Hausaufgaben. Frederick dem das nicht ganz geheuer vor kam das sie ihn nicht verpfiffen hatte konnte sich einen kurzen Moment ins Klassenzimmer  schleichen.

„Was willst du hier mir meine Bücher klauen?“ schnauzte Sam ihn an.

„Warum hast du uns nicht verraten?“

„Weil ich keine feige Memme bin die zwei Freunde braucht um jemanden zu bedrohen, aber wenn es dich erleichtert die Rache kommt verlass dich drauf das lass ich mir nicht gefallen. Und nun geh bevor ich mir es noch anders überleg.“

Renata die am Unterrichtsraum vorbeigegangen war hatte alles gehört, aber sie würde vorerst schweigen. Sie konnte sich gerade noch in eine Nische zurückziehen bevor der Prinz herauskam.

 

Samantha hatte einen Plan unter den Habseligkeiten die sie mitgenommen hatte war unter anderem auch ein feines Pülverchen das Sapon selbst herstellte. Für gewöhnlich streuten sie es sich auf die Kleidung wenn sie klauen ging. Dieses Zeug  fing bei Körperkontakt an zu jucken nicht gleich aber immer rechtzeitig genug das eventuelle Personen die sie aufhalten wollten nicht mehr greifen konnten. Sie hatte gesehen dass die Haut sich puterrot färbte. Ihr viel wieder ein das Herr Rosner sie festgehalten hatte, warum hatte das Mittel nicht bei ihm gewirkt? Er hatte Handschuhe angehabt. Sam erinnerte sich. Wusste er dass es solche Mittel gab? Sie schob diesen Gedanken wieder beiseite. Leise schlich sie in den Jungenflügel, sie wusste wo Frederick sein Zimmer hatte, er hatte es ihr gestern als er ihr das Essen brachte erklärt. Erst wollte sie es ihn in die Kleidung streuen aber dann besann sie sich anders. Nach dem Nachsitzen würde er duschen. Sie sah eine Bodylotion, sie roch daran ja das nahm er immer, beim Essen roch er danach. Sie streute einiges von dem Pulver aber nicht zuviel hinein. Gerade rechtzeitig war sie wieder aus seinem Zimmer und dem Flur raus. Sie konnte sehen wie er nach oben ging.

 

Sie wartete noch ein paar Minuten und ging dann in die Küche wo auch für sie das Essen stand da der Arzt erst so spät gekommen war. Renata streichelte ihr über den Kopf und fragte ob es ihr besser ging, als sie ja sagte freute sie sich.

Frederick kam ein paar Minuten später, wohlweislich  hatte Sam schon zwei Scheiben Brot gegessen. Bevor sie wieder jemand ohne Abendbrot ins Bett schicken konnte. Gespannt sah sie ihn an es fing schon an zu wirken erst unmerklich aber dann immer heftiger fing Frederick sich an zu kratzen als seine Hand  auch zu seinem Schritt hingehen wollte verschluckte sich Samantha beinahe in ihrem Kakao. Böse schaute er sie an.

Renata die das Kratzen bemerkt hatte fragte: „ Was hast du?“

„Ich? Nichts.“ Sagte er kurz.

„Du kratzt dich überall, scheinbar wirklich überall.“ Stellte sie amüsiert fest den auch sie hatte das gleiche wie Sam gesehen. Was dazu führte das der Prinz noch mehr errötete.

„Ich weis nicht was es ist es juckt überall.“

„Er sollte vor dem Essen duschen“, sagte Samantha.

„Das hab ich getan und da war auch noch alles gut nur dann hab ich mich eingecremt…“ weiter sprach er nicht er wusste mit einmal wen er es zu verdanken hatte.

„Ok ich hab nicht geduscht ich werd es gleich nachholen.“ Auch er hatte nicht vor Samantha zu verpfeifen.

„Eß erst mal so schlimm kann es ja nicht sein.“

„Ja das mach ich.“

Renata die eine Erklärung hatte kümmerte sich nicht weiter um die Kinder sie wusste das es die Rache von Samantha war.

 

„Geht das weg wenn ich dusche?“

„Wenn du dich  ordentlich  einseifst dann ja und creme dich nicht mehr ein danach sonst stehst du die ganze Nacht unter der Dusche. Damit sind wir beide Quitt den anderen zeig ich es noch.“

„Viel Spaß dabei.“ Brummte der Prinz.

Samantha ging nach dem Abendbrot noch in das Büro von Rosner. Der erklärte ihr das sie sich noch gedulden müsste bis Montag aber das er ihr dann bescheid geben würde. Damit war sie mehr wie einverstanden.

 

Ein paar Stunden späten lagen aller Kinder im Bett. Renata lag mir ihrem Mann in ihrer geheimen Wohnung im Schlafzimmer und war erhitzt von dem wilden Spielen die sie gerade gemacht hatten. Gabriel stand auf:“ Möchtest du auch was Kühles zum trinken.“

„Ja gern und dann noch mal was feuriges in mir drin.“

„Darüber können wir sprechen.“ Lachte Gabriel.

Er kam wieder und gab ihr ein Glas Cocktail.

„Was war da heute wieder los hast du was mitbekommen, irgendetwas an Samanthas Geschichte stimmte nicht, aber Frederick hat auch nichts gesagt.“

„Ich hab mir so meinen Reim aus dem ganzen gemacht Frederick und seine Freunde müssen Samantha eingeschlossen haben. Dabei muss sie sich verletzt haben.“

„Nun das sie ihn nicht verpfiffen hat dürften wir auf die Rache gespannt sein.“

„Dann hättest du nur in die Küche kommen müssen. Frederick kratzte sich am ganzen Körper wirklich am Ganzen, ich nehme an das sie Juckpulver in seiner Kleidung oder sonst wo rein getan hat. Er behauptete erst das er schon geduscht hätte aber als ihn klar wurde das Samantha dahinter steckte meinte er, er hätte es doch noch nicht getan würde es aber gleich nachholen.“

„Dann ahne ich was sie getan hat. Aber was ist nur aus unserem Prinzchen geworden.“ Schmunzelte Gabriel. „Noch vor einer Woche wäre  er in mein Büro gestürmt und hätte lautstark danach geschrieen das der jenige Bestraft wird.“

„Ja es ist interessant was sie aus ihm gemacht hat. Und das in den paar Tagen. Aber nun mein starker Mann zeig mir doch bitte ob du das von gerade nicht wiederholen kannst.“

„Dann komm Weib ich werde dich so lange bearbeiten das du um Gnade schreist.“

„Oh ja bitte.“

 

 

     

Samantha stand am nächsten Morgen sehr früh auf sie hatte sich vorgenommen den anderen beiden eine hüpfende Überraschung zu bereiten. Da sie sehr flink war hatte sie schnell ein paar kleine Frösche am Teich gefangen sie ging in die Klasse und verstaute sie in den Pulten das würde ein Religionsunterricht der ganz besonderen art werden.

Am Sportunterricht nahm sie mit eisernen Willen teil obwohl ihre Seite schmerzte aber sie lies sich nichts anmerken. Frederick hatte seinen Kameraden nichts von dem Pulver erzählt. Sie brauchten es nicht zu wissen hatte er sich entschieden, und sollten sie sich über eine Rache von Sam  beschweren wollen würde er sie schon stoppen.

Rosner sagte nichts er beobachtete die beiden nur die sich hin und wieder nicht ganz so nette Blicke zuwarfen.

 

Samantha ging nachdem sie geduscht hatte in den Religions- unterricht und setzte sich auf ihren Platz sie konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Frederick der gerade rein kam und das sah fragte:„ Was hast du angestellt.“

„Ich? Nichts.“

„Nun sag schon.“

„Damit du mich verpfeifen kannst?“

„Nein du dürftest bei kleinem wissen das ich das nicht mach, das wäre ja das Ende unserer Streiche. Außerdem müsste ich dann erklären warum du das gemacht hast und das würde bedeuten das wir heute Abend nicht ins Kino dürfen.“ Er lächelte sie an.

„Gute Erklärung, achte auf die Pulte sobald sie die Bücher rausholen werden jeden von ihnen mindestens 15 Frösche entgegen springen.“

„Sind hier bei mir auch welche drin?“

„Würde ich es dir dann verraten? Du hast das gestern abbekommen zweimal für ein und dieselbe Sache gilt nicht.“

„Gutes Argument.“ Trotzdem schaute er vorsichtig in sein Pult.

„Du traust mir nicht?“

„Nicht soweit wie deine süße Nase lang  ist.“ Zu spät merkte er dass das ein Kompliment war und er errötete.

Auch Samantha wurde rot im Gesicht sagte aber nichts.

Der Unterricht begann wie immer wurde erst wiederholt und es dauerte noch ein paar Minuten bevor die Kinder ihre Bücher hervorholen durften. Aber ab dann war Chaos angesagt die Frösche sprangen Aaron und Kai ins Gesicht und an den Oberkörper diese schrieen erschrocken auf und versuchten sie abzuschütteln was dazu führte das die Frösche nun überall hin sprangen und die Mädchen kreischend aufsprangen die Jungs versuchten unterdessen die Frösche zu fangen auch Samantha wollte sich beteiligen, aber Frederick stoppte sie und zeigte auf die schreienden Mädchen. Sam verstand und fing auch an zu schreien. Sie sah dass ihre Freundin Ria auf den Stuhl sprang und tat es ihr gleich.

Aaron und Kai die auch die Frösche aufsammelten fluchten.

„Das war diese Sam.“ Sagte Kai.

„Das werden wir ihr heimzahlen dafür wird sie eine schöne Strafe bekommen.“ Meinte Aaron

„Nichts da, ihr werdet ganz ruhig sein und sie nicht verraten solltet ihr es euch anders überlegen bekommt ihr es mit mir zu tun. Und ich werde alles erzählen was wir gestern gemacht haben.“ Sehr leise hatte er gesprochen aber der drohende Unterton war nicht zu überhören.

Nachdem die Frösche eingesammelt waren, wollte der Lehrer wissen wer denn Schuld sei.

Frederick hob die Hand und sagte:“ Das waren wir, wir wollten die Frösche für den Biologieunterricht haben. Es war eine dumme Idee.“

„Sehr dumm, nun da ich mal denke dass wir, du, Aaron und Kai seid, werdet ihr bis zum Wochenende einen Aufsatz über Tierquälerei schreiben. Sollte sich noch eine Person anschließen wollen so würde ich mich darüber freuen.“ Herr Jöhnsen der mitbekommen hatte wie erschrocken die beiden Jungs waren als sie das Pult öffnete konnte nicht so ganz glauben das die Jungs schuld waren und so sah er Samantha in Gesicht. Diese nickte unmerklich ja sie würde ihn auch schreiben.

 

 

Nach dem Mittagessen wollten Aaron und Kai zu Samantha sie liefen zu ihr hin und schrieen sie an: „ Du blöde Tussi, du möchte gern Mensch. Du verpacktes Kotzteil glaub nur nicht das du damit durchkommst wir zeigen es dir schon noch.“

Doch sie hatten nicht mir Frederick gerechnet.

„Aber meine Herren wer wird sich denn so im Ton vergreifen, dadurch fühlt sie sich nur wichtiger als sie ist. Tragen wir es mit Fassung und wie Gentlemans.“ Er schnappte die beiden am Genick  drehte sich mit ihnen um und lief in die andere Richtung, er drehte nur noch mal seinen Kopf und zwinkerte der verwirrten Sam zu.  

 

Herr Jöhnsen war geradewegs ins Büro gegangen. Wie auch die anderen Lehrer war er hier in der Schule mit Gabriel aufgewachsen, er wusste um dessen Stellung aber er wollte mit ihn persönlich reden.

„Ich bin mir nicht sicher ob diese Samantha den Prinzen gut tut oder ob sie ihn mit in den Abgrund reißt.“

„Ich glaube Frederick hat genug Verstand um zu wissen wie weit er gehen kann und wenn wir ehrlich sind er hat noch nie soviel Energie gezeigt seit dem er hier ist wie in dieser  einen Woche. Vom Lerneifer mal ganz abgesehen. Ich wünsche nicht das die beiden getrennt werden.“

„Dann soll es so sein du trägst die Verantwortung für den Prinzen.“

„Das ist mir bewusst und ich brauche niemanden der mich darauf hinweist.“

„Entschuldige meinen Ausrutscher.“

„Hab ich schon. Ruf doch bitte den Prinzen eben zu mir ich hab was mit ihn zu besprechen.“

Herr Jöhnsen nickte und verlies den Raum. Seufzend schaute Rosner hinter ihn her nicht nur aus den Köpfen der Schüler sondern auch aus den Köpfen der Lehrer musste er die alten Vorurteile herausholen, sonst wurde das nichts.

Frederick erschien 10 Minuten später.

„Ich begleite dich morgen ich habe noch was mit dem König zu besprechen was die Schule betrifft. Hier sind die Zwischenergebnisse die du deinem Vater und deiner Mutter zeigen darfst. Keine Angst es steht nichts negatives drin auch nichts von dem Nachsitzen ihr habt das beide mit Bravur abgeschlossen so das ich es mit einer 2 für Extraleistungen eingetragen habe. Ich will dich morgen nach der Kirche hier auf dem Hof sehen dann fahren wir. So nun verschwinde und mach dich fertig wir wollen doch ins Kino oder nicht? Obwohl ich mir sicher bin das einige es heute Abend nicht ganz verdient haben.“

Frederick zog es vor sich zu verziehen. Gabriel schmunzelte.

 

Frederick freute sich das er mal wieder nach Hause durfte, aber das erste Mal dachte er auch an die anderen. Die durften nie zwischendurch nach Hause und er wusste das besonders die Kleinen sehr häufig Heimweh hatten er würde morgen mit seinem Vater darüber sprechen. Er wollte sich in die Klasse setzen und schon mal mit dem Aufsatz beginnen seine Freunde sah er nirgends und so ging er allein. Samantha saß auch da.

„Schreibst du am Aufsatz?“

„Nein das wollte ich nachher noch machen.“

„Wir bekommen eine 2 für unsere Leistungen beim Nachsitzen  hat Rosner gesagt.“

„Das ist nett, was machst du hier du hast doch nicht wieder was vor?“

„Nein ich wollte meinen Aufsatz anfangen. Rechnest du?“

„Ja aber ohne Erklärung ist das schwierig. Babs kann das zwar aber wenn ich sie frage weis ich hinterher noch weniger wie vorher und Ria und Billy … ich glaub die könnten selber Nachhilfe gebrauchen.“

„Ich bräuchte Hilfe beim Aufsatz hier und im Schloss werden Tiere gut behandelt ich kann mir nicht vorstellen das jemand Tiere absichtlich ärgert und quält. Im Rechnen bin ich allerdings nicht schlecht das ist mir immer schon leicht gefallen. Wie wäre es mit einem Waffenstillstand?“

„Wie lange?“

„Bis Montagmorgen.“

„Einverstanden wir könnten und gegenseitig helfen.“

„Ja morgen über Tag bin ich nicht da aber ich könnte nach dem Abendbrot wieder hier sein meine Eltern werden es verstehen wenn ich lernen will. Dann hätten wir noch ein zwei Stunden bis zum Schlafen.“

„Ja das wäre gut.“

Die beiden setzten sich zusammen und lernten bis es Zeit wurde das sie ins Kino durften.

 

 

„Dieser dämliche Rock. Ich werde mich nie daran gewöhnen.“ Seufzte Samantha.

Babs schüttelte den Kopf.

„Sei lieber still, Rosner bringt es fertig und schickt dich zurück.“

„Da magst du Recht haben. Ich hol mir ein wenig Popkorn, oh Kinder ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie schön es ist in einem Kino zu stehen und nicht hinausgeworfen zu werden.“

Einige der Jungs die auch auf der Straße aufgewachsen waren nickten bestätigend und lächelten ihr zu. Sam ging zum Popkornstand und sah sich begeistert um. Sie bemerkte einen Jungen der nicht zu ihrer Gruppe gehörte sich aber zwischen ihren Kameraden bewegten. Sie sah dass er sehr geschickt aber nicht  unsichtbar für sie die Portemonnaies der anderen klaute, sie lächelte. Das konnte sie nicht zulassen, sie ging auf ihm zu und beobachtet ihn. Aber auch sie wurde beobachtet. Rosner hatte das gleiche gesehen, er wollte abwarten was sie machte. Er vertraute ihr.

Der Dieb war wirklich gut wie Sam feststellte. Sie ging zu ihm. Er verzog sich in eine Ecke und wollte gerade sein Diebesgut sichern.

„Du gibst es besser wieder raus.“ Sagte sie beiläufig.

„Was?“

„Das was du gestohlen hast.“

„Du nennst mich einen Dieb?“

„Ja das mache ich und von Dieb zu Dieb sage ich es dir noch mal das du es besser heraus gibst dann geschieht dir nichts.“

„Ach, du willst hier wohl absahnen?“

„Das habe ich nicht vor. Ich werde es ihnen zurückgeben und du hast die Möglichkeit zu verschwinden.“

„Und was wenn ich es nicht mache?“

„Siehst du den dort? Den blonden Jungen?“

„Ja.“

„Kommt der dir nicht irgendwie bekannt vor.“

„Ich wüsste nicht woher.“

„Nun wenn du in seine Brieftasche schaust wirst du sehen dass es der Kronprinz ist. Dein zukünftiger Herrscher.“

Sie sah das er blas wurde anscheinend hatte er Frederick doch erkannt.

„Er ist sehr grausam. Er kann dich ohne mit der Wimper zu zucken in das nächste Gefängnis stecken lassen, oder in einen der schaurigen Kerker die das Schloss hat.“

„Hast du die schon mal gesehen?“

„Sicher doch sie haben dort schreckliche Folterinstrumente. Dort singen sogar eisenharte Männer.“ Sie sah schrecklich ernst aus. Wiederwillig gab er ihr das verlangte.

„Und nun verschwinde bevor ich es mir anders überlege.“

 

Samantha lächelte als sie sah wie schnell sich der Junge verzog. Sie hatte alle Brieftaschen der Schüler und steckte sie ihnen geschickt wieder zu. Gabriel schmunzelte. Jemand etwas wegnehmen beherrschte er heute noch. Aber jemanden etwas unbemerkt wieder einzustecken dazu gehörte Mut.

Samantha sah auf das letzte Portemonnaie und ging damit schmunzelnd auf Frederick zu. Sie hatte seinen Ausweiß in der Hand.

„Wie haben sie es nur geschafft deinen ganzen Namen auf dies kleine Stück Papier zu bringen. Verblüffend.“ Sagte sie und fuchtelte damit unter seiner Nase.

„Was hast du da?“

„Deinen Ausweiß.“

„Wie hast du den aus meiner Brieftasche bekommen?“

„Einfach heraufgezogen.“ Sie nahm seine Brieftasche und steckte den Ausweiß wieder hinein.

„Das glaub ich einfach nicht wie kommst du dazu mir etwas zu klauen.“ Sagte er böse.

„Ich? Bestimmt nicht. Wenn ihr alle ein wenig besser aufpassen würdet hättet ihr es gemerkt dass ihr bestohlen worden seid, aber nein. Ihr habt alles andere im Kopf. Der Junge  der euch alle bestohlen hat ist schon lange weg, aber ich hab ihn sein Diebesgut wieder abgenommen, alle außer dir haben es wieder.“

„Sam stimmt das?“ fragte er skeptisch.

„Ja es stimmt.“ Sagte sie herausfordernd.

Aaron schupste sie beiseite.

„Die lügt doch wie gedruckt. Sie hat es dir gestohlen, ich versteh sowieso nicht das sie an unserer Schule unterrichtet werden darf.“

Frederick schaute sich Samantha genauer an. Egal was er von ihr hielt, sie hatte es noch kein einziges mal versucht sich ihn anzubiedern oder ihn anzuschwindeln warum sollte sie jetzt damit anfangen wo sie doch so froh war hier zu sein.

„Aaron halt deine Klappe ich glaube ihr.“

Gabriel war zu ihnen getreten.

„Und ich kann es bezeugen wenn es nötig ist ich habe es gesehen und es wird hier wohl keinen geben der an mein Wort zweifelt oder?“

Alle Kinder schüttelten mit dem Kopf. Frederick lachte und steckte seine Brieftasche wieder ein.

„Wie hast du den Burschen den überzeugt?“

„Ich hab ihn gesagt dass du ihn ins Gefängnis stecken kannst. Kannst du das?“

„Keine Ahnung, ich hab es noch nie versucht. Komm ich gebe dir was zu trinken aus.“

Sam ging mit ihm.

„Ins Gefängnis?“ Fragte er belustigt.

„Ja aber davon war er nicht so sehr beeindruckt ich musste ihn schon mit dem fürchterlichen Kerker drohen… dem im Schloss. Außerdem sagte ich ihn dass du sehr grausam sein kannst. Ach ja und Folterknechte habt ihr da.“

Frederick lachte immer mehr.

„Wir haben tatsächlich einen Kerker aber soweit ich weis sind dort seit Jahren keine mehr eingesperrt worden. Es gibt moderne Gefängnisse. Aber ich sollte mich mal auf die Suche nach den Folterknechten begeben, vielleicht schaffen sie es ja einem jungen Fräulein Benimm beizubringen.“

„Ich bin viel zu stark für sie.“

„Ja wahrscheinlich komm lass uns gehen der Film fängt gleich an.“

 

Wie selbstverständlich setzte er sich zu diesem komischen Wesen das immer mehr Zugang zu ihm fand. Er konnte es sich beim besten Willen nicht mehr vorstelle wie es ohne sie wäre und wollte es auch nicht.

Aaron und Kai hingegen waren sehr wütend auf Samantha.

„Das wird sie büßen diese Straßengöre, sie wird es nie wieder wagen sich zwischen uns und Frederick zu stellen wenn wir mit ihr fertig sind.“ Sagte Aaron.

„Du hast Recht. Wir werden es ihr schon beibringen und dann wird Frederick wieder normal.“ Pflichttete Kai ihm bei. In Aaron wuchs ein schlimmer Plan heran.

Der Abend wurde aber wunderschön und auf dem nach Hause weg erzählte Sam jeden der es hören wollte oder auch nicht was sie gesehen hatte so beeindruckt war sie von dem Kino, die Geschichte wurde immer fantastischer so das sich nicht nur Rosner fragte ob sie das gleiche gesehen hatte wie er und der Rest der Klasse. Als sie allerdings auf ihrem Zimmer war bekam sie noch mal Besuch von Gabriel.

„Samantha?“

„Ja Herr Rosner.“

„Das Juckpulver bitte, hast du sonst noch etwas das zu deiner Vergangenheit als Dieb gehört.“

„Nur meine Hände.“ Sagte sie und gab ihn das Gewünschte.

„Die kann ich dir ja schlecht abhacken.“

„Kein Verbot das ich sie nicht nutzen soll?“

„Nein, es sei den du entwendest etwas absichtlich, damit es dir gehört.“

„Das brauch ich nicht mehr ich hab hier alles.“ Sie lächelte.

 

 

 

 

Am nächsten Tag stand Frederick pünktlich zur vorgegebenen Zeit im Hof. Er stieg zu Gabriel in den Wagen.

„Herr Rosner ob meine Eltern wohl sehr böse wären wenn ich schon nach dem Abendbrot wieder hier her möchte, ich will noch lernen.“

„Das musst du deine Eltern fragen ich hab nichts dagegen.“

„Ich muss sowieso noch mit meinem Vater reden das ist sehr wichtig?“

„Aha was wichtiges, etwas persönliches?“

„Nein ehe etwas Geschäftliches.“

Gabriel konnte ein Grinsen nur mühsam unterdrücken.

Es dauerte nicht lang da waren sie im Schloss. Frederick umarmte seine Mutter aufs herzlichste, vor seinen Vater machte er einen artigen Diener. Rosner verneigte sich vor den Majestäten.

„Ich wusste gar nicht das ihr mit kommt?“ sagte König Ronald.

„Ich hätte mit eurer Majestät was zu besprechen, etwas was die Schule betrifft.“

„Gern aber lasst uns erst mal essen.“

Sina befahl das man noch ein Gedeck auflegen sollte.

Am Tisch unterhielt man sich fast nur über die Schule, Gabriel hörte belustigt das er auch über Sam erzählte und das nur in den höchsten Tönen. Erstaunt sahen sie dass seine Leistungen in der Schule besser wurden.

Ronald und Gabriel wollten sich schon zurückziehen, als Frederick seinen Vater fragte ob er auch noch mit ihn sprechen dürfte, allein. Sein Vater sagte dass er ihn rufen lassen würde.

 

Kaum allein viel alle Förmlichkeiten von ihnen ab.

„Was hast du mit meinem Sohn gemacht er wirkt so… so erwachsen. Er lernt freiwillig, macht seine Hausarbeiten und ist überaus korrekt in seinen Umgangformen. Sei ehrlich du hast ihn geklont?“

„Nein, das ist schon dein Sohn aber seid ein paar Tagen hat er sich verändert vielleicht bleibt es ja so.“

„Wer ist dieser Sam?“

„Das wirst du noch erfahren in den nächsten Wochen denke ich.“

„Ich kann dir befehlen mir Rede und Antwort zu stehen.“

„Das kannst du, aber es würde dir nichts nützen ich würde dich belügen.“

„In Ordnung ich warte, aber nicht mehr allzu lange Gabriel.“

„Danke für dein Vertrauen. Aber nun was anderes ich bin mitgekommen weil ich dich fragen wollte ob wir die Bücherei nicht für alle Kinder frei geben sollen wir könnten sie unten unterbringen das Studierzimmer würde Studierzimmer bleiben.“

„Warum fragst du, du hast alle Rechte in der Schule und brauchst mein Wort nicht dafür.“

„Ich hätte es aber gern.“

„Was geht da vor an der Schule?“

„Nichts besonderes.“

„Gabriel ich kenn dich seit 28 Jahren du konntest mir noch nie was vormachen, also was ist los?“

„Du kannst noch so drängeln ich werd es dir nicht sagen.“

„Dann werd ich mich wohl damit abfinden müssen?“

„Ja das wirst du.“

„Weist du wenigstens was Frederick von mir will?“

„Nein, er sagte es wäre was Geschäftliches.“

„Aha na dann würdest du so freundlich sein und meinen Sohn zu mir schicken ich bin gespannt was es ist.“ Grinste Ronald.

„Nimm ihn bitte ernst und versuch nicht so zu grinsen das könnte sein ganzes Selbstvertrauen zerstören.“

„Da spricht die Kindergärtnerin.“

„Las das sofort sein.“

„Drohst du deinem König?“

„Wie kämm ich dazu. Natürlich nicht. Doch!!! So alt bist du nicht als das ich mich nicht immer noch mit dir schlagen würde.“

„Alter Freund das würde ich wirklich gern mal wieder machen, aber einen König ziert nun mal kein blaues Auge.“ Lachte Ronald.

„Ja und außerdem ist unser Ring besetzt.“ Nuschelte Gabriel.

„Was hast du gesagt?“

„Ach nichts, ich hol deinen Sohn.“

„Du bist Respektlos.“

„Ja ich weis aber das konntest du noch nie ändern und dabei bleibt es auch.“

Gabriel verschwand rasch aus seinen Augen, noch konnte er geheim halten was er ahnte, aber bald würde es kein Geheimnis mehr sein und bis dahin musste Ronald soweit sein das er das Gegebene hinnahm. Etwas mulmig war ihn schon das er das Vertrauen seines Freundes so missbrauchte aber es ging nicht anders. Wenn Frederick nur noch nichts verriet.

Frederick saß mit seiner Mutter zusammen.

„Du darfst zu deinem Vater.“

„Schön ich bin gleich wieder da Mamutschka.“

„Ich freu mich da drauf. Herr Rosner wollen sie mir nicht so lange Gesellschaft leisten.“

„Aber gern doch euer Hoheit.“

Sie warteten bis Frederick aus der Hörweite war.

„Sag mir endlich wer dieser Geheimnisvolle  Sam ist, es muss ein Wunderknabe sein.“

„Ja es wäre ein wunder wenn er ein Knabe wäre.“

„Lass deine Wortspielereien was soll das?“

„Sina ich hab es Ronald nicht verraten, ich werd es dir bestimmt nicht sagen.“

„Ich könnte Renata mal wieder zum Tee einladen…“

„Das ist Erpressung.“

„Also weis Renate etwas mehr über meinen Jungen als ich?“

„Sagen wir mal so, nicht mal die Beteiligten wissen im Moment genau was da geschieht aber wenn sich  das entwickelt was ich glaube brauche ich meine ganze Überredungsgabe um Ronald davon zu überzeugen das es richtig ist was da vorgeht.“

„Du musst meinen Mann überreden? Ihr seit euch sonst immer einig einer schlägt vor. Der andere überlegt gibt seinen Kommentar ab, dann überlegt der Erste wieder, ihr setzt euch zusammen und findet eine Einigung. So ist es seit dem ich euch beide kenne.“

„Wir hatten lang genug geübt vorher glaub mir es war nicht immer so.“

„Also gut ich werde abwarten aber wenn du glaubst es ist gut für meinen Sohn wird es so sein. Solltest du Hilfe brauchen ich bin hier.“

„Danke Sina es kann gut möglich sein das ich jede Unterstützung brauch die ich bekommen kann.“

„So nun erzähl mir wie es Renata geht.“

Sie unterhielten sich noch ein paar Momente bis Frederick wieder kam.

 

Dieser war unterdessen bei seinem Vater. Dieser lobte ihn.

„Mach so weiter mit deinen Zensuren und ich werde sehr stolz auf meinen Sohn sein.“

„Danke ich werd mich bemühen.“

„Nun sag mir was du auf dem Herzen hast.“

„Ich bin sehr gern hier bei euch und freue mich über deine Einladungen. Herr Rosner sieht jedes Mal aus als wenn er Explodieren würde wenn ihr das macht.“ Er lachte. „Aber das ist es nicht was ich dir erzählen möchte. Ich sehe wie besonders die Kleinen großes Heimweh nach Hause haben. Ich fände es schön wenn auch die Anderen die Gelegenheit hätten außerhalb der Ferien nach Hause zu kommen.“

„Und was würdest du machen wenn ich nein sage.“

„Darüber hatte ich vorher nicht so sehr nachgedacht aber ich hab eine Idee. Sollte das nicht funktionieren werde ich auf die Besuche außerhalb der Reihe verzichten, denn für alle Schüler sollte das gleiche Recht gelten.“

„Hat das was mit deinem neuen Freund Sam zutun, will er nach Hause.“

„Wir sind keine Freunde und ich glaube nicht dass Sam nach Hause will. Sam gehört zu den Straßenkindern, das erklärt wohl alles.“ Frederick vermied es seinem Vater zu erzählen dass Sam ein Mädchen war, weil er an die Reaktion von seinen Freunden dachte.

„Du würdest deine Mutter sehr verletzen wenn du verzichten würdest.“

„Ja das würde ich, ich muss es heute schon machen ich will gleich nach dem Abendbrot weg. Sam und ich wollen noch lernen.“

„Das wird sie verstehen, aber zu dem anderen, ich habe einen Freund mit dem diskutier ich immer so lange bis wir uns einig sind, ich denke mal du bist alt genug um mich zu überzeugen von dem was du möchtest. Im Moment bin ich noch nicht bereit ja zu sagen, also fang an.“

„Ich hab mich gerade gefreut dass du mich gelobt hast. Ich möchte erst wieder kommen dürfen wenn ich gute Noten vorzuweisen habe und das gleiche sollte auch für die anderen gelten wenn sie wirklich gut sind dürfen sie dafür eine Wochenende nach Hause.“

„Du vergisst die Kinder die nicht nach Hause können, weil sie keins haben. Was sollen wir denen sagen? Ihr könnt leider nicht nach Hause weil ihr keins habt.“

„Für sie könnten wir was anderes machen wie wäre es zum Beispiel wenn sie dafür mit den Freunden gehen dürfen die ein Zuhause haben, damit sie sehen was Familie ist.“

„Dann würdest du also auch Kinder mitbringen wollen.“

„Meine Freunde haben Familie.“

„Und was ist mit Sam?“

„Wir sind keine Freunde wir sitzen nur zusammen in der Klasse.“

„Aha, ich finde deinen Vorschlag akzeptabel. Ich werde mit Herrn Rosner darüber reden. Wenn er ja sagt geht es in Ordnung.“

„Du kannst es ihn befehlen.“

„Das werde ich nicht machen, warum nicht wirst du später erfahren.“

„Ja, ja ich weis wenn ich erwachsen bin.“

„Nein früher, aber im Moment noch nicht.“

„Komm mit ich frage ihn.“

„Ich soll dabei sein?“

„Sicher doch es war deine Idee.“

„Na toll, der frist mich beim lebendigen Leibe.“

„Soweit ich weis ist er kein Kannibale.“

„Das beruhigt ungemein.“

„Kommst du nun?“

„Ja.“

 

Zusammen gingen sie zu Gabriel und zur Königin.

„Herr Rosner, mein Sohn hat einen interessanten Vorschlag von dem ich nicht abgeneigt bin.“

„Ich höre Frederick.“

„Also ich bin gern zu Hause welches Kind ist das nicht, aber ich denke die anderen sollten auch nach Hause dürfen,  so als eine Art Belohnung wenn man gute Zensuren schreibt bekommt man ein Wochenende pro Monat an dem man nach Hause darf. Unsere Straßenkinder könnten einen guten Freund begleiten. Damit sie sehen wie es in richtigen Familien zugeht.“

„Das hieße dann aber das du erst im nächsten Monat wieder nach Hause dürftest vorausgesetzt deine Zensuren sind danach. Wenn nicht musst du vielleicht mir ansehen wie andere Kinder nach Hause fahren und du musst da bleiben.“

„Ja das heißt es wohl, aber ich werde nicht im Internat bleiben ich werde es mir verdienen nach Hause zu kommen.“

„Dann last uns drei überlegen wie wir das in die Tat umsetzen.“

 

Sie einigten sich darüber das von nun an jeden Monat ein kleinerer Test geschrieben wurde. Nach diesem wurde dann entschieden welche Kinder nach Hause durften, die Noten brauchten die drei nicht übersteigen, aber sie durften auch nicht niedriger sein.

 

Sina sah den drei zu, sie würden eine gute Einheit abgeben und sie war gespannt wer der vierte im Bunde wurde. Natürlich wusste sie welche Bedeutung Gabriel zukam und sie bewunderte insgeheim Renata dass sie so lange schweigen konnte, darüber das sie verheiratet waren.

Später war sie etwas traurig dass Frederick schon so früh weg wollte aber sie verstand das es die ersten wichtigen Entscheidungen waren die er heute getroffen hatte.

 

Rosner überlegte im Wagen was er ihn sagen sollte, der Prinz schwieg.

„Ich war beeindruckt von deiner Argumentation, es wird noch eine Veränderung geben, die zu deinem Vorschlag ausgezeichnet passt. Die Bibliothek die oben ist wird in den ersten Stock bei den Klassenräumen untergebracht. Somit dürfen alle Kinder sich Bücher ausleihen.“

„Das ist gut das wird Sam freuen.“

„Magst du sie.“

„Eigentlich nicht aber für ein Mädchen ist sie in Ordnung.“

„Warum hast du deinem Vater nicht erzählt das sie ein Mädchen ist.“

„Woher wissen sie das?“

Weil er mir sonst die Löffel lang gezogen hätte dachte Gabriel, aber er sagte: „ Erwachsene spüren so was.“

„Gute Ausrede, ich will sie mal glauben.“ Lachte Frederick.

Gabriel stimmte in das Lachen mit ein.

„Ich hab ihn nichts erzählt weil ich glaube dass er sich nicht so richtig mit dem Gedanken anfreunden kann, dass die Mädchen an der Schule unterrichtet werden. Obwohl ich nicht verstehe das es trotzdem Geschieht. Sie müssen einen sehr großen Einfluss auf meinen Vater haben.“

Gabriel sagte nichts, es war ungewöhnlich Ronald und ihm kam das erste Mal solch ein Gedanke als sie sehr viel älter waren. Aber noch konnte er den Prinzen nicht die Wahrheit sagen und so schüttelte er den Kopf.

„Dein Vater macht was er für richtig hält dafür ist er der Regent.“ 

Frederick antwortete nicht, sah ihn aber wachsam an, zu wachsam für Gabriels Geschmack.

 

 

 

Samantha war es in der Zeit nicht so gut ergangen, kaum war Frederick und Herr Rosner weg kam ein Junge den sie bis jetzt nur vom Sehen her kannte zu ihr.

„Ich heiße Benedikt und soll dir von Ria und Babs bestellen das sie dich unten am  Fluss erwarten.“

„Komisch wir wollten uns gleich in der Turnhalle treffen und sie wollten mir zeigen wie man Tischtennis spielt.“

„Sie haben es sich wohl anders überlegt.“

„Ich geh gleich hin. Sagten sie auch zufällig wo am Fluss?“

„Ja, wenn du hinter der Küche lang läufst  und dann beinahe gerade aus kommst du zu einer Stelle wo die Sträucher besonders hoch sind dort sind auch Bäume.“

„Na gut ich werde gehen.“

Samantha ging durch den Flur der auch zur Küche führte aber sie ging zur Außentür diese war nicht verschlossen. Sie lief auf das Dickicht zu und weiter hinein. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und bekam einen Sack über den Kopf gestülpt. Sie wollte schreien aber der Sack verschluckte die Geräusche. Viele Hände hielten sie fest und sie wurde an einen der Bäume gefesselt. Der Sack wurde fester um sie geschlungen so dass sie gerade noch Luft bekam. Sie wusste nicht wer ihre Peiniger waren aber sie hatten ihr noch nicht alles angetan was sie konnten. Sie zogen ihr die Hose runter und boxten ihr mehrmals in den Magen. Sie berührten sie an Stellen die sie gern bedeckt hätte aber sie konnte sich nicht wehren. Da sie wenig Luft bekam wurde sie ohnmächtig. Sie merkte nicht das sie ihr noch ein Schild um den Hals banden auf dem Hure stand.

 

Ria und Babs warteten vergeblich auf sie. Da sie sich Sorgen machten suchten sie nach ihr. Sie konnte sie nirgends finden und liefen zur Hausmutter. Die rief alle Schüler zusammen und lies sie suchen. Kai, Aaron und Benedikt  die genau wussten wo sie war schafften es das sie die anderen von der Stelle ablenkten wo sie war. Als Frederick und Rosner ins Internat zurück kamen erfuhren sie sofort was los war. Frederick wollte suchen, aber die anderen sagten dass sie bereits alles abgesucht hatten. Man nahm an das sie weg gerannt war. Doch damit wollte er sich nicht zufrieden geben. Frederick ging auf das Zimmer von Aaron. Kai und Benedikt waren auch da.

„Wo ist sie?“

„Was wissen wir den wir haben genauso gesucht wie die anderen.“

„Das soll ich glauben? Sie ist nicht ausgerissen, wenn ihr es genau wissen wollt wir haben uns für heute Abend verabredet wir wollten zusammen lernen. Wegen ihr bin ich früher von zu Hause weg gegangen. Ich wiederhole meine Frage nur noch einmal, wo ist sie.“

„Wir wissen es nicht. Was willst du jetzt machen die Antwort aus uns raus prügeln?“

„Nein, ihr werdet diese Lüge vor eurem Obersten Herrn und Gebieter wiederholen. Ich werde zu Herrn Rosner gehen und ihn sagen er soll uns ins Schloss fahren. Den König anzulügen kommt einem Hochverrat gleich, ihr werdet ins Gefängnis gesteckt und eure Familien werden enteignet. Also ich höre!!“

Benedikt der der Schwächste von ihnen war gab auf.

„Sie ist am Fluss, wir haben sie dort an einem Baum gefesselt. Es hat sie keiner gefunden weil wir gesagt haben das sie da nicht ist wir haben so getan als wenn wir da suchen würden.“

„Ihr beide bleibt hier und rührt euch nicht von der Stelle ich komme wieder. Benedikt du wirst mir zeigen wo sie ist. Schnell!!“ Befahl er.

 

Die Beiden gingen den gleichen Weg wie Samantha am frühen Nachmittag. Der Prinz schwieg eisern.

Benedikt zeigte auf das Dickicht das nun im Dunkel lag. Er hörte leises Stöhnen.

„Bleib hier stehen.“

Er ging auf das Stöhnen zu, entsetzt sah er was sie gemacht hatten er löste ihre Fesseln sie sträubte sich für ein paar Sekunden bis sie merkte das ihr geholfen wurde. Er entfernte den Sack. Erschöpft viel Samantha ins Gras. Aber anstatt sich zu freuen bekam er Vorwürfe.

„Na bist du nun zufrieden, du hast das perfekte Alibi und deine Freunde haben gute Arbeit geleistet. Du bist hinterhältiger und gemeiner als das größte Arschloch von Weila. Darauf kanste dich was einbilden.“ Sie sah auf das Schild um ihrer Brust und tat es ab.

„Du glaubst doch nicht dass ich dafür verantwortlich bin. Ich wusste es nicht hätte ich es gewusst ich wäre bei dir geblieben sie hätten nie die Gelegenheit bekommen so was zu machen.“

„Spar dir das, du hast gewonnen ich werde gehen, Rosner sagte das er mir ein Zuhause suchen würde falls es hier nicht klappt, ich werde ihn sagen das ich mich versteckt hatte und das ich abhauen wollte aber nicht wusste wohin. Du wirst keine Schwierigkeiten bekommen wenn du davor Angst hast.“

„Ich habe davor keine Angst ich war es nicht und die Schuldigen werden bestraft  werden. Sam vertrau mir bitte.“

Sie sah ihn an, die ungewohnte liebevolle aber auch bedrückte Antwort lies sie aufhorchen.

„Warst du es wirklich nicht? Du kannst es mir ehrlich sagen.“

„Ich wusste es wirklich nicht und ich war es nicht.“

Er stand auf. Samantha wollte es ihm gleich tun aber sie sackte zusammen.

„Was ist?“

„Sie haben mir in den Magen geboxt ich bin zu erschöpft ich kann nicht stehen.“

„Warte.“ Er rief Benedikt zu sich.

„Er hat mir gezeigt wo du bist, er ist einer von den Dreien und er wird uns jetzt helfen dich zum Haus zu bringen.“

„Gut, ich vertraue dir.“

Gemeinsam hackten sie Sam unter und brachten sie zur Hausmutter. Diese war entsetzt.

„Was ist passiert?“

„Ich bin gestolpert.“ Sagte Samantha.

Frederick sah sie böse an: „ Nein bist du nicht. Helfen sie ihr ich geh zu Herrn Rosner und du Benedikt rühr dich nur wenn du aufgefordert wirst.“

Der Prinz ging ins Büro. Er erzählte das und wie er Samantha gefunden hatte er erzählte auch von ihren Verdacht und das er nichts davon wusste. Rosner sah ihn an er glaubte ihn.

„Holl sie zu mir ich werde mich drum kümmern.“

„Ich will dabei sein.“

„Kommt nicht in Frage.“

„Dann müssen sie mich aus dem Büro werfen ich werde nicht draußen warten, ich will es persönlich hören warum sie das gemacht haben.“

„Gut wenn du darauf bestehst.“

Frederick befahl sie ins Büro und holte dann Benedikt.

Die drei wagten nicht zu lügen und so erzählten sie die ganze Wahrheit.

Frederick konnte sich kaum beherrschen.

„Ich will wissen warum?“

„Weil sie eine Verdammte Diebin ist und eine Hure, so was hat hier nichts zu suchen.“ Aaron bereute nichts.

„Wenn sie morgen oder übermorgen gefunden worden wäre hätten all die anderen auch angst gehabt und wir wären wieder unter uns gewesen und Frederick würde sich auch endlich wieder normal benehmen. “

„Frederick bring sie auf ihre Zimmer und schließe sie ein ich werde mir eine Strafe ausdenken. Meine Herren ihr werdet euch wünschen nie auch nur auf den Gedanken gekommen zu sein.“

Keiner der drei sträubte sich und so war er schnell wieder unten aber erst ging er zur Hausmutter.

„Wo ist sie?“

„Im Krankenzimmer, der Arzt ist bei ihr. Sie wird wohl ein paar Tage Erholung brauchen. Eine Krankenschwester wird bei ihr bleiben.“

„Das ist gut.“ Er wartete bis der Arzt gegangen war. Dann ging er zu ihr.

„Wie geht es dir?“

„Schon besser er hat mir was gegen die Schmerzen gegeben, es waren Kai und Aaron nicht wahr?“

„Ja, sie haben alles gestanden. Herr Rosner denkt sich eine Strafe aus, hoffentlich fliegen sie von der Schule.“

„Nein, bitte nicht.“

„Ich versteh dich nicht warum trittst  du für sie ein.“

„Weil ich sie verstehen kann.“

„Das ist mir zu hoch.“

„Es waren nicht die ersten Prügel und Gemeinheiten die ich aushalten musste und ich denke mal auch nicht die letzten. Du warst fair zu mir, zumindest hast du es versucht. Aber du brauchtest auch Zeit. Ich übrigens auch. Aber die anderen brauchen halt noch mehr Zeit, wenn wir beide ihnen helfen, könnte es klappen.“

„Aber du hast so viel ausgestanden, du musst unheimlich viel angst gehabt haben.“

„Ja vor allen dachte ich dass ich nun verschleppt werde. Ich bin froh noch hier zu sein.“

„Ich auch. Was meinst du können wir den Waffenstillstand ausdehnen?“

„Gern, wirst du dich für Die drei einsetzen?“

„Nur auf deinen Wunsch.“

 

Frederick sah auf seine Uhr es war schon weit über Neun Uhr aber er ahnte das Herr Rosner nicht viel dagegen haben würde wenn er noch mal zu ihn ging.

„Müsstest du nicht auf dein Zimmer sein und schlafen?“

„Ja, ich war bei Sam es tut mir leid was sie durchgemacht hat.“

„Ja das war übel so was habe ich hier an der Schule auch noch nicht erlebt. Ich habe hier drei Briefe die die Eltern noch morgen früh bekommen werden. Sie werden die Schule verlassen. Für immer.“

„Sam möchte dass nicht, sie sagt dass das nicht nötig wäre. Wie wäre es mit einem Monat Schulverbot. Die Briefe können ja so abgeschickt werden dann kommen die Eltern hier her und haben erst mal einen gehörigen Schreck, sie erklären ihnen alles und sagen das das Mädchen drauf verzichtet das sie so hart bestraft werden. Das würde helfen das die Mädchen ein wenig mehr Anerkennung bekommen.“

„Sam möchte es also nicht, ich werd es mir durch den Kopf gehen lassen.“ Es klopfte an der Tür und der Bote der auch die Nachrichten an Frederick brachte erschien.

„Hier sind drei Briefe ich will das sie noch heute Nacht ausgeliefert werden.“

„Ja Herr Rosner das wird geschehen.“

Der Bote verließ den Raum wieder.

„Geh jetzt ins Bett das war heute sehr anstrengend für dich. Ich werd noch mit unseren drei Delinquenten sprechen.“

„Gute Nacht Herr Rosner und vielen dank.“

„Gute Nacht Frederick.“ Gabriel blieb noch ein wenig sitzen,        -  Samantha möchte das nicht -  das ging ihn durch den Kopf. Hatte der Prinz etwas wirklich seinen Freund gefunden? Wenn ja wurde das noch ein harter Kampf mit Ronald.

 

Er ging zu den drei Jungs, er befahl ihnen dass sie Morgen das Zimmer nicht eher verlassen durften bis sie gerufen wurden. Essen sollten sie auf ihren Zimmern einnehmen. Er schloss sie ein.

 

Renata wartete schon auf ihn, man sah ihr das Entsetzen immer noch an sie war vor Aufregung kreideweiß im Gesicht. Er tröstete sie so gut er konnte und erzählte ihr von Frederick und Samantha.

„Das wird Ronald niemals zulassen.“

„Wir werden sehen.“

Kapitel 3

 

 

Sam durfte am Nächsten Morgen nicht am Unterricht teilnehmen, aber sie quengelte so  lange bis man ihr gestattete in ihren Schulbüchern zu lernen.

Nach dem Mittag kamen Babs, Billy und Ria zu ihr und erzählten dass die Eltern von Kai, Aaron und Benedikt da waren. Sam war gespannt wie es ausgehen würde. Sie erfuhr auch dass der Prinz darauf bestanden hatte bei der Unterhaltung mit dabei zu sein.

 

Samantha wusste das sie sich auf den Prinzen verlassen konnte und sie wartete gespannt darauf das er zu ihr kam. Es sollte wohl eine längere Unterhaltung werden den der Sportunterricht von Herrn Rosner viel heute aus.

 

Die Eltern der drei waren aufgebracht und aufgeregt in der Schule erschienen, als sie aber hörten was ihre Jungs da ausgefressen hatten waren sie entsetzt. Sie wussten nur zu genau was es hieß an dieser Schule unterrichtet zu werden. Jeder der Schüler würde eine Verantwortungsvolle und gute Stelle bekommen und für sein Leben ausgesorgt haben, die Schüler gehörten jetzt schon zur Elite des Landes. Sie würden später bei Hofe ein und ausgehen und kein Gesellschaftliches Ereignis würde ohne sie stattfinden. Die Schüler die hier erzogen wurden, würden der engste  Freundeskreis des zukünftigen Regenten sein. Kein anderer Untertan bekam jemals die Gelegenheit so nahe und so vertraut mit dem zukünftigen König umzugehen. So beruhigten sie sich sehr schnell wieder und warteten drauf wie das Urteil hieß das über ihre Sprösslinge gefällt wurde.

Rosner begann. „ Solch einen Verstoß kann ich an dieser Schule nicht dulden ich wollte sie aufs Härteste bestrafen und sie von der Schule verweisen, was das für ihre Familien zu bedeuten hätte wissen sie selber es käme einem Gesellschaftlichen Abstieg gleich. Ich bin aber bereit das Urteil abzumildern und zwar auf ausdrücklichen Wunsch des Mädchens das so brutal behandelt wurde. Ich werde unseren Prinzen  jetzt das Wort erteilen.“

Frederick nickte. „Auch ich wollte das die drei die Schule verlassen, machen sie das ihren Söhnen eindeutig klar. Sie werden einen Monat diese Schule nicht besuchen sie werden bei ihnen zuhause sein. Danach dürfen sie wieder hier her aber nur auf Probe sie haben ein halbes Jahr Zeit sich zu bewähren. Dieses werden sie aber entsprechend ihrer Leistungen in den drei verschiedenen Klassen machen. Sie werden nie wieder gemeinsam unterrichtet.“

Rosner übernahm wieder: „So stehen die Dinge selbstverständlich können sie die drei an anderen Schulen unterbringen wenn ihnen das hier zu hart erscheint, aber sie wären besser dran wenn sie sich fügen würden. Ich glaube wir können die Jungs jetzt holen. Frederick wärst du so freundlich.“

„Ja ich mache es.“

Er ging hin zu ihnen und sagte dass sie mitkommen sollten. Auch sie erfuhren nun was sie erwartete. Keiner wagte es zu widersprechen. Herr Rosner setzte sich noch mit ihnen zusammen aber Frederick entschuldigte sich und ging. Er wollte zu Sam.

„Hallo, na schon etwas besser?“

„Ich weis gar nicht warum ich noch in diesem verfluchten Bett liegen soll.“

„Weil der Arzt es dir gesagt hat und weil ich es dir befehle.“

„Das erste ist ein Argument.“ Lachte sie.

„Benimm dich dann erzähl ich dir wie alles ausgegangen ist, solltest du aber weiterhin so widerborstig sein geh ich wieder.“

„Nun bleib schon, also gut ich gehorche.“

„So will ich dich hören“, er grinste.

„Eins musst du mir allerdings noch mal erklären wie schaffst du es dich auf der einen Seite wirklich korrekt auszudrücken und auf der anderen Seite fällst du immer wieder in diesen unmöglichen Jargon?“

„Du weist das ich eine Diebin war. Ab und zu musste ich warten bis ich ein Opfer gefunden hatte. Die Männer die zu den Huren gingen waren keine Ungebildeten Männer und nicht immer allein. Wenn ich konnte hörte ich ihnen zu.  Wenn ich dann Feierabend hatte hab ich oft vor einem Spiegel geübt. Ich hab mir Redewendungen aufgeschrieben, ich wollte so sprechen wie es wahrscheinlich ihre Töchter taten. Im Fernseh habe ich mir die Nachrichten angesehen und die verschiedenen Serien wenn ich konnte ich hab das sprechen geübt, teilweise mit Sapon. Auch ein Straßenkind hat Träume. Aber nun sag schon was war los.“ 

Frederick erzählte ihr alles was vorgefallen war.

„Ich hoffe du bist zufrieden mit mir?“

„Bin ich danke.“

„Du hast ihnen und ihren Eltern vor eine große Schmach bewahrt.“

„Warum?“

„Du weist nicht was diese Schule bedeutet nicht wahr?“

„Nein nur das es eine Elite Schule ist hab ich gehört.“

„Jeder der hier zur Schule geht wird mit mir in die Zukunft gehen.“

„Oh Gott dann hab ich dich lebenslang am Hals.“

„Ja das hast du. Wäre das so schlimm?“

„Ich weis noch nicht, ich gehöre nicht in die Oberschicht dazu wurde ich nicht geboren.“

„Mag sein aber Rosner denkt das du dazugehörst.“

„Und du?“

„Ich lasse mich gern überraschen. Außerdem hab ich noch nie so ein zähes Kerlchen wie dich kennen gelernt.“

„Danke nochmals.“

„So und nun verlass ich dich wieder du brauchst Ruhe. Und diese hier landen wieder in deinem Pult.“ Er wollte die Bücher mitnehmen.

„Lass die hier. Ich muss noch üben.“

„Du wirst jetzt erst mal mindestens eine Stunde schlafen und wenn du ganz brav bist dürfen Babs und Ria  und eventuell auch noch Billy  hier her kommen, nachdem du geschlafen hast. Und wenn du alles lieb befolgst werd ich auch noch mal vorbei kommen. Und dann wirst du deine Bücher morgen wieder bekommen.“

„Ignoranter Idiot“, schelmisch sah sie ihn an.

„Diebin.“ Er grinste sie an.

 

Er ging ins Klassenzimmer und verstaute ihre Bücher. Danach sah er noch mal zu ihr sie schlief tief und fest er deckte sie zu und ging runter in die Küche, die Krankenschwester die er weg geschickt hatte saß dort mit Renata und unterhielt sich und trank Kaffee. Schuldbewusst wollte sie aufspringen als der Prinz den Raum betrat. Frederick  bedeutete ihr sitzen zu bleiben.

„Sam schläft, ruhen sie sich auch noch ein wenig aus sie sind ja auch schon die ganze Nacht wach. Frau Rosenberg ich weis es ist hier nicht üblich aber würden sie mir einen Gutgetarnten Kaffee geben.“

„Solang du nicht auch noch eine Zigarette forderst werde ich eine Ausnahmen machen, du hast dich gut gehalten ich bin stolz auf dich.“

„Danke, ich hab da eine Frage sie sind doch beide zwei sehr selbständige Damen, kann es auch nur Freundschaft zwischen Mann und Frau geben?“

„Ja die gibt es.“ Antwortete die Krankenschwester.

„Ich hab einen Freund mit dem würde ich nie was anfangen, wenn ihr schon versteht was ich mein. Aber wir sind die besten Freunde er weis mehr von mir wie mein Verlobter.“

„Und der akzeptiert das?“

„Er ist sehr aufgeschlossen, er ist zwar nur Mechaniker was heißt nur? Er ist der beste aber er ist in vielen Dingen sehr modern leider hat ihn das die letzte Stelle gekostet.“

„Das ist schade, wir haben zwar einen Techniker hier der für die Heizungen und für das ganze Haus zuständig ist aber ich denke mal wenn er eine Bewerbung an Herrn Rosner schreibt wird dieser Arbeit für ihn haben erst recht wenn er erfährt warum er keine Anstellung bekommt.“

„Danke eure Majestät.“

„Hmm Frau Rosner hier geschehen doch so viele Unfälle was denkt ihr könnten wir nicht auch noch eine tüchtige Krankenschwerster gebrauchen.“

„Die Idee ist gut und wohnen könnten die beiden in dem Kleinen Häuschen was hier auf dem Gelände steht es muss zwar einiges gemacht werden aber das könnte ja auch in Gemeinschaftsarbeit der Schüler verrichtet werden.“

„Ich und meine große Klappe, ok ich bin dabei.“

Die Krankenschwester  wollte auf die Knie fallen. Doch Frederick hielt sie zurück.

„Hier verbeugt sich eh keiner warum sollten sie damit anfangen.“

„Ich danke ihnen Prinz Frederick.“

„Puh da müssen wir noch üben. Also hier bin ich Frederick und ich hab die Erwachsenen zu siezten.“

„Danke Frederick. Mein Name ist Rosie Stein. Ihr … du darfst mich gern Rosie nennen.“

„Das mach ich gern, ich freu mich das sie hier sind Rosie.“

Rosner der gerade herein kam sah sich verwundert um. 

„Werden hier neue Freundschaften geschlossen.“

Frederick stand auf und antwortete: „ Neue Freundschaften nicht aber ich denke wenn ich meinen Vater vorschlage zwei gute Menschen einzustellen wird er es erlauben.“

„Schlag es mir erst mal vor.“

Frederick erzählte ihn was los war.

„Gut ich werde mir morgen die Papiere ansehen und wenn nichts dagegen spricht dann bin ich einverstanden.“

Rosie versuchte schon wieder zu knicksen. Frederick sah belustigt zu: „Das müssen wir ihr abgewöhnen.“

Rosner lachte: „Ja auf der Stelle. Sag mal ist das da Kaffee den du da trinkst?“

„Sollte Gutgetarnter sein aber anscheinend hilft das hier nicht.“

„Schenk mir auch einen ein dann hab ich nichts gesehen.“

Frederick gehorchte.

„Sind die drei weg?“

„Ja sie wollten sich noch von dir verabschieden aber ich hab sie nicht gelassen.“

„Das ist gut so ich hätte es auch nicht gewollt.“

„Wie geht es Samantha.“

„Sie schläft.“

 

Viel, viel später als die Schüler schon schliefen saßen Renata und Gabriel noch zusammen.

„Als du noch nicht in der Küche warst stellte uns Frederick eine eigenartige Frage, er wollte wissen ob Frauen und Männer auch nur einfach Freunde sein könnte.“

„Das hab ich kommen sehen, er ist im Moment so fasziniert von Samantha, das er ihre Freundschaft sucht. Sie war die erste die ihn widersprach und auch noch Erfolg hatte.“

„Wie ist die Freundschaft bei dir und Ronald angefangen?“

„Beinahe genauso.“

„Er wird es nicht dulden.“

„Das befürchte ich auch. Dann muss ich ihn überzeugen. Aber noch ist es nicht soweit, noch kann alles nur ein Strohfeuer sein.“

„Du hörst dich nicht überzeugend genug an.“

„Ich kann dir nun mal nichts vormachen.“

 

Samantha musste noch 3 Tage im Krankenzimmer verbringen, aber die anderen versorgten sie Unterrichtsstoff und mit Gesprächen, allen voran waren es Babs, Ria und Frederick die sich um sie kümmerten. Donnerstagabend durfte sie wieder in ihr Zimmer umziehen. Sie freute sich schon auf den Unterricht war aber auch ein wenig ängstlich, sie wusste nicht was die anderen Schüler sagen würden. Freitagmorgen ging sie deshalb mit gemischten Gefühlen in den Unterrichtsraum. Zu ihren erstaunen lagen Blumen auf ihren Pult und einer der Jungen kam auf sie zu zog ihr den Stuhl zurecht so das sie sich setzen durfte und begann sich bei ihr zu entschuldigen für das was vorgefallen war. Er sagte dass die Klasse es nicht gewusst hätte und dass sie es auch nicht zugelassen hätten und dass sich alle freuten dass sie wieder Gesund sei. Die Karte die dabei lag hatten alle unterschieben.

Samantha bedankte sich aufs herzlichste. Aber das war noch nicht alles sie wurde von der ganzen Klasse morgen Nachmittag zu einem  Eis in der Innenstadt eingeladen. Sie nahm gern an.

Als alle wieder saßen und der Unterricht begann sagte sie ganz leise zu Frederick: „ Hast du das den Schülern befohlen.“

„Freundschaft kann man nicht befehlen, das geht nicht gut. Ich hab nichts damit zu tun. Na ja nichts, stimmt nicht aber sie sind von selber darauf gekommen ich hab nur mitgemacht.“

Samantha freut sich nun noch mehr. Durch das ständige üben von ihr kam sie nun schon erheblich besser mit. Sie merkte immer mehr das ihr der Unterricht leichter viel. Am Samstag gaben die beiden ihre Strafarbeit ab obwohl es keiner mehr verlangte und so konnten sie sehr vergnügt den Nachmittag kaum abwarten.

 

Das Eis schmeckte Köstlich und die Schüler waren alle sehr munter.  Sam staunte nur über die vielen Soldaten die sie diesmal bemerkte.

„Sind die eigentlich immer dabei?“ fragte sie Frederick.

„Hm. Wer? Ach so die Soldaten ja in achtbarer Entfernung immer. Immer bereit zu schießen sobald sie was Außergewöhnliches sehen.“

„Für dich scheint das normal zu sein?“

„Ist es ja auch, wenn die mal nicht da sind würde mir glaube ich was fehlen.“

„Sogar unser Lehrer ist bewaffnet.“

„Ja.“ Damit war für Frederick das Thema erledigt und er widmete sich wieder seinem Eis.

Herr Kordel hatte sie begleitet und versuchte sie einigermaßen ruhig zu halten was nicht sehr leicht war. Aber er dachte sich das sie auf dem langen Heimweg den sie genauso laufen mussten wie auch hierher schon ruhiger werden würden.

Auf dem nach Hause Weg  gingen sie auch an einem Fluss entlang. Babs erklärte ihr das es der gleiche war der auch an ihrer Schule vorbei floss. Nur hier war der Fluss wesentlich größer. An einer Stelle war er zu einem großen See gestaut, hier waren Anlegestellen für Boote. Samantha war beeindruckt so was hatte sie noch nie gesehen. Frederick sah amüsiert ihre großen Augen, die sie auch immer im Unterricht machte wenn was erzählt wurde das sie gleichermaßen faszinierte und doch nicht so recht glauben konnte.

„Der See war nicht immer da. Mein Urgroßvater hat ihn anlegen lassen. Siehst du da vorn wo das Gelände schon ziemlich nah am Wasser ist dort ist eine Schleuse. Am andren Ende auch. Das kannst du aber von hier aus nicht sehen. Die Häuser die damals genau am Ufer standen wurden platt gemacht. Man erzählt sich allerdings eine Sage das auf einer kleinen Insel die genau in der Mitte des Flusses war eine Kapelle stand. Merkwürdiger weise verschwanden die Glocken, als sie entfernt wurde, als das erste Boot im See kenterte und zwei Junge Männer dabei ertranken hörte man die Glocken das erste Mal läuten. Seid dem, wenn immer ein Unglück im See geschieht, soll man angeblich noch die Glocken hören.“

Die Schüler waren stehen geblieben und hatten seinen Worten gelauscht. Frederick der diese Gruselgeschichte erzählt hatte war immer leiser geworden und sehr langsam, hatte aber Turmuhr die ganz in ihrer Nähe war nicht aus den Augen gelassen. Beinahe nach seinem letzen Wort fing diese an zu schlagen und die anderen erschraken. Er lachte laut auf und musste sich nun vor den anderen retten, die ihm mit Schlägen drohten.

 So rannten sie ein ganzes Stück und waren beinahe bei der Schleuse. Samantha von soviel Übermut gepackt stieg das Holzgelände das nun oberhalb des Sees verlief hinauf und versuchte zu balancieren was ihr auch sehr gut gelang aber die anderen hielten den Atem an.

Herr Kordel der ein wenig hinter ihnen her lief sah das und ging einen Schritt schneller, um das schlimmste zu verhindern. Frederick schrie sie an sie sollte dort runter kommen, aber sie lachte nur und schrie zurück er solle genau zusehen was sie machen könnte. Sie nahm Schwung und machte vor allen einen Handstand auf dem Gelände doch sie hatte sich überschätzt und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, konnte sich aber gerade noch auf die Seite retten wo auch die anderen Schüler standen.

Frederick war außer sich vor Wut es sah beinahe so aus als wenn er sie schlagen würde. Aber er besann sich und zog sie am Handgelenk das er fest umklammert hielt mit sich auf die Schleuse die Begehbar war. Er schaute sich um und fand einen großen Ast. Immer noch wütend schrie er sie an

„Sam schau genau hin vor dieser Schleuse gibt es eine wahnsinnige Strömung. Holz schwimmt doch bekanntlich oder nicht?“ Er wartete ihre Antwort nicht ab sondern warf den dicken Ast hinein. Samantha sah wie der Ast sofort in den Strudeln unterging. Wieder ergriff er ihr Handgelenk und zwar so stark das sie aufschrie.

„Halt deinen Mund ich zeig dir noch was anderes. Er ging ein ganzes Stück mit ihr zurück bis er sah was er suchte. Der Ast war ein paar Meter hinter der Schleuse wieder nach oben gekommen aber nichts erinnerte daran wie er vorher ausgesehen hatte. Es waren nur noch Fetzen davon da.

„Du ertrinkst an dieser Stelle des Sees nicht du wirst zerschnitten von den scharfen Steinen die man hier in einigen Metern unter der Schleuse anbringen musste damit die Ufer befestigt waren. Ich hab mal gesehen wie ein Hund hier hinein gefallen ist er kam anders wie dieser Ast ein paar mal hoch und jaulte erbärmlich bis man nur noch ein Bündel Fell und Blut aus dem See fischte er war nicht mehr zu erkennen.“

Betreten rieb Samantha sich das Handgelenk.

„Es tut mir leid.“ Nuschelte sie.

„Oh ja das sagst du jetzt ich will dich nach dem Abendbrot in der Turnhalle sehen wir werden mal sehen ob du im Sparring genauso gelenkig bist. Ich werde dir die Flausen schon abgewöhnen und wenn ich fertig bin mit dir wirst du mir schwören nie wieder gegen einen Befehl den ich dir gebe zu handeln.“

„Vergess es ich bin doch nicht dein Hündchen, den Kampf kannst du haben aber wenn ich mit dir fertig bin wirst du dich entschuldigen  und versprechen das du mir nie wieder einen gibst.“

„Das werden wir sehen.“

Herr Kordel hatte das ganze verfolgt und sagte nichts mehr eindrucksvoller als der Prinz konnte er es den Kindern auch nicht erklären. Die anderen waren geschockt von dem Vorfall und so wurde es ein sehr stiller Spaziergang nach Hause. Sam ging mit Babs und Ria, die beiden machten ihre aber am Anfang auch vorwürfe aber dann entspannten sie sich ein wenig.

Ria meinte:“ Du wirst dich doch nicht wirklich mit Frederick schlagen?“

„Oh doch wir müssen nur Herrn Rosner bescheid sagen aber das wird er wohl selber übernehmen.“

 

 

Sie waren kaum im Internat angekommen als der Prinz zu Herrn Rosner ging. Er ließ Samantha zu sich rufen.

„Ihr beide wollt es also im Sparring austragen?“

„Ja.“ Sagten beide.

„Sam was du da gemacht hast war äußerst leichtsinnig du könntest tot sein.“

„Ja ich hab es ja kapiert, aber dieser Ignorant denkt ich muss ihn gehorchen. Ich denke nicht daran.“

„Das wollen wir doch mal sehen, ich werd dich schon überzeugen.“

Rosner  unterließ den Hinweis dass das selten mit Prügeln ging.

„Ok ich bin einverstanden, nach dem Abendbrot wollt ihr es machen? Ich wäre dafür das ihr das vorher macht sonst fliegt das ganze Abendbrot wieder raus. Ich treffe euch in einer viertel Stunde unten im Ring ihr zieht eurer Trainingsanzüge an.“

Damit waren die beiden einverstanden.

 

Es dauerte keine Viertelstunde bis sie da waren. Sie wollten gleich in den Ring aber Rosner hielt sie zurück er hatte Bandagen und Boxhandschuhe dabei und zeigte ihnen wie diese anzulegen waren. Als er ihnen auch noch einen Helm geben wollte streikten beide.

„Wie ihr wollt. Von mir aus fangt an ich werde euch nicht unterbrechen und nicht den Schiedsrichter spielen, sondern nur zusehen.“ Rosner bemerkte wie ein paar Schüler sich einschleichen wollten.

Er ging zu ihnen und warf sie raus. Als er sich wieder zu ihnen wandte waren sie schon mitten im Kampf sie boxten beide so gut sie konnten, aber es war noch nicht viel was sie gelernt hatten und so sah es immer noch mehr nach Straßenkampf aus als nach einem vernünftigen Kampfsport. Sie schlugen beide aufeinander ein und waren beinahe zur gleichen zeit schachmatt, immer noch ein wenig sauer fragte der Prinz: „ Gibst du auf?“

„Nicht in eine Millionen Jahre.“

„Na dann lass uns weiter machen oder soll ich nicht mehr so hart zuschlagen?“

Als Antwort bekam er einen gut platzierten Haken der allerdings mehr aus Versehen gesetzt worden war. Er taumelte zurück fing sich aber und schaffte es mir letzte Kraft Samantha zu Boden zu schlagen. Er setzte sich neben sie.

„So wie es aussieht haben wir einen Gleichstand und was machen wir nun?“

„Keine Ahnung.“

Rosner sah die beiden amüsiert an.

„Wie wäre es mit einem Kompromiss?“

Sam sah ihn an:“ Und wie soll der aussehen?“

„Das müsst ihr entscheiden, ich werde jetzt folgendes machen, als erstes ihr kommt da heraus. Geht ihr wieder rein werde ich böse ich lass euch allein und ihr werdet euch hier auf die Matte setzen und reden. Wenn ihr fertig seit, ihr habt noch gut ein halbe Stunde Zeit bis zum Abendbrot, kommt ihr zu mir und sagt was ihr ausgehandelt habt, damit im nachhinein keiner von euch sagen kann es war nicht so. Nach  dem Abendbrot wird es schriftlich festgesetzt und von euch beiden unterschrieben.“

Sie stiegen aus dem Ring und er nahm ihnen die Handschuhe ab. Danach verließ er sie.

„Du siehst gut aus.“ Stellte Samantha fest.

„Du nicht minder.“

„Was machen wir nun?“

„Wie wäre es wenn jeder von uns überlegt wie weit er seine Interessen befolgt haben möchte und wie weit man selber ist zurückzustecken.“

„Gut aber wir schreiben es auf.“ Sam sah sich nach ein paar Tafeln um die es hier gab, auf denen normalerweise die Zeiten festgehalten wurden wenn es galt neue Rekorde aufzustellen.

Sie stand stöhnend auf und holte zwei und die Kreide dazu. Eine gab sie Frederick, sie setzten sich Rücken an Rücken und fingen an zu schreiben.

Samantha und er schrieben beinahe das gleiche, es lief darauf hinaus das Sam zwar in Zukunft auf ihn hören würde aber Befehle die sie ihn ihrer Persönlichkeit stoppten nicht annehmen musste, genauso legten sie fest das auch Frederick sich Kritik anhören musste so weit es gerechtfertigt war und auch von Sam Rat annehmen musste.

Als sie lasen was sie geschrieben hatten mussten sie doch lachen.

Frederick sah sie an: “Der Kampf war unnötig oder?“

„Eigentlich ja aber ich fühl mich besser.“

„Ich auch, wollen wir das beibehalten? Es scheint unsere Gedanken wieder zu ordnen.“

„Ok wenn einer wütend ist darf er den Anderen fordern, dabei bleibt es.“

Auch das schrieben sie auf. Sie nahmen die Tafeln mit und gaben sie Rosner.

„Ihr beide geht jetzt zu Schwerster Rosie und dann dürft ihr in der Küche essen es ist doch etwas spät geworden.“

Die beiden verließen das Büro. Gabriel sah auf die Tafel und stutzte, dieses war beinahe  genau der Wortlaut der schon einmal abgegeben wurde und zwar zwischen einem etwas verwahrlosten Straßenjungen und einem jungen Prinzen der auf den Namen Ronald hörte. Er würde die Tafeln aufbewahren. Er schaute auf als er ein Klopfen an der Tür hörte. Er sagte herein und Herr Kordel stand vor ihn.

„Was gibt es?“ fragte er den langjährigen Freund.

„Gabriel du hättest die beiden heute Nachmittag sehen sollen so geht es nicht weiter. Ronald wird das nie dulden.“

„Ja ich weis, aber das ist meine Angelegenheit. Wie wird in Lehrerzimmer darüber gesprochen?“

„Zweischneidig, würde sie nur hier auf der Schule sein und Frederick nicht so einen Anteil an ihr nehmen wäre sie der absolute Liebling der Lehrer sogar Paskalskie hat sich positive über sie geäußert und du kennst ihn das kommt bei ihn sonst nicht vor. Aber so wird sie es nicht leicht haben, wir alle haben verfolgt was aus dir und Ronald wurde. Gabriel es wird nicht gut gehen.“

„Du magst recht haben, aber wie gesagt das ist meine Angelegenheit und ich wünsche, nein vergieß es, ich befehle das kein Wort darüber zu Ronald gesagt wird. Es sei den er fordert es.“

„Gut wir werden uns danach richten. Also noch eine gute Nacht.“

„Dir auch bis dann.“

 

Während dessen waren die beiden zur Schwester gegangen.

Rosie schaute die beide an. “ Wer war das denn?“

„Wir beide.“ Antwortete Frederick.

„Man könnte meinen ihr seid beide Jungs. Ihr seht schrecklich aus. Also schön ich werd euch mal verarzten aus so was entstehen ja bekanntlich die besten Freundschaften.“

Frederick und Samantha sahen sich beide an und wurden etwas verlegen und rot im Gesicht.

Um abzulenken meinte der Prinz: „ Schön das sie jetzt hier arbeiten und das ihr Mann auch bald dazukommt.“

„Ja er löst nur noch unseren Haushalt auf nächsten Samstag sollen wir hier einziehen. Das wird noch eine menge Arbeit für euch.“

„Für uns?“ fragte Samantha.

„Ja Herr Rosner hat beschlossen das wir das Häuschen renovieren.“

„Wir beide?“

„Nein“, lachte Frederick nun

„Die ganzen Schüler.“

Nachdem sie verarztet waren schlichen sie in die Küche. Sie sahen das tadelnde Gesicht von Renata und aßen ihr Abendbrot ohne ein Wort. Danach ging es wieder ins Büro. Gabriel hatte ein Schriftstück fertig gemacht und lies es unterschreiben.

Völlig erledigt gingen die beiden ins Bett.

 

 

Die Arbeiten an dem Häuschen machte den Schülern sehr viel spaß auch wenn dadurch ein Großteil ihrer Freizeit drauf ging. Rosie konnte nicht glauben das selbst der Prinz ordentlich  mit anfasste. Es beschämte sie am Anfang aber da er nicht viel Hell daraus machte gewöhnte sie sich daran. Als die Möbeln so nach und nach kamen halfen sogar die Lehrer ihren Mann beim hineintragen. Freitags war eigentlich alles fertig aber es wurde ihnen nicht erlaubt einzuziehen sie sollten diese letzte Nacht in einem Hotel verbringen. Rosner hatte den Prinzen erlaubt diese Ausgaben aus seinem Guthaben das er mitverwaltete zu zahlen. Sie sollten erst Samstagnachmittag erscheinen. Die Kinder hatten alle zusammen geschmissen und Blumen und Girlanden gekauft. Die Blumen pflanzten sie in einem kleinen Vorgarten. Die Girlanden säumten den Weg vom Tor bis zum Eingang und um die Eingangstür herum. Ein liebes willkommenes Schild stand auch im Vorgarten.  Eine Teetafel war davor aufgestellte worden. Eigentlich ging Rosner dies zu weit aber dass sie sich so angestrengt hatten erlaubte er auch dieses. Rosie und ihr man Peter wurden vom Hotel abgeholt. Als sie sahen was die Kinder gemacht hatten traten ihnen Tränen in die Augen. Gerührt gingen sie ins an den Girlanden und an den Vorgarten vorbei und konnten nicht genug loben und sich bedanken sie gingen ins Haus.

Gabriel stoppte die Kinder die ihnen folgen wollten, er wusste dass die beiden sich erst fassen mussten. Es wurde ein lustiger Nachmittag.

Sam sah sehnsüchtig auf das Häuschen.

„Wenn ich erwachsen bin hab ich auch so was.“

Frederick lachte. „Meins ist nicht ganz so bescheiden.“

„Ja ich hab es von außen gesehen als ich hier her kam, aber das ist mir ehrlich gesagt ein wenig zu groß.“

„Die meisten Räume sind für Feierlichkeiten oder Staatsgeschäfte, aber die die bewohnt werden sind eigentlich recht gemütlich. Vielleicht darf ich sie dir ja mal zeigen.“

„Wäre schön aber darauf hoff ich nicht.“

Rosner der alles hörte was die beiden sprachen schüttelte seinen Kopf das würde ein harter Kampf werden, für ihn gab es keinen Zweifel mehr wen Frederick gewählt hatte.

 

Ein paar Tage später wurde der erste Monatstest geschrieben den die Schule jemals hatte. Nur wenige waren so schlecht dass sie bleiben mussten. Sam freute sich das sie mit gut abgeschnitten hatte und auch das Babs und Ria nach Hause durften am nächsten Wochenende. Frederick war auch unter denjenigen die fahren durften. Die Woche über wurde noch mehr gelernt wie sonst. Doch Frederick bedrückte etwas. Rosner merkte es wohl und er ahnte was ihn Sorgen machte. Darum setzte er sich eines Nachmittags als Frederick auf eine Bank saß neben ihn.

„Darf ich dich fragen was dich bedrückt.“

„Es ist eigentlich privat.“

„Wenn du nicht möchtest werd ich nicht weiter bohren, aber manchmal hilft es sich auszusprechen.“

„Samantha hat sich so angestrengt und ich würde sie gern mit nach Hause nehmen, sie hat es verdient. Aber ich glaube das ist noch zu früh. Ich hatte beim letzten mal den Eindruck das mein Vater nicht so erfreut war darüber das hier auch Mädchen unterrichtet werden. Wenn ich es sagen darf ich denke dass ihr das arrangiert habt. Ich will sie aber auch nicht vor dem Kopf stoßen.“

„Du bist sehr scharfsinnig und hast vieles erkannt was wahr ist. Ich denke auch dass es noch zu früh ist, aber sei unbesorgt du hast anscheinend vor lauter Vorbehalte nicht gemerkt das es ja auch noch andere gibt die ein Zuhause haben. Ria hat ihre Eltern gefragt ob sie sie mitbringen darf und diese haben zugestimmt.“

„Gott sei dank, aber ich werde bald mit meinem Vater über Sam sprechen müssen, ich kann ihn ja nicht immer in dem Glauben lassen das sie ein Junge ist.“

„So wie ich deinen Vater kenne wird das auch nicht lange gut gehen, wir werden sehen. Darf ich dich noch etwas fragen?“

„Ja sicher doch.“

„Wie stehst du zu Sam?“

„Ich mag sie verdammt gern, aber ich weis nicht ich könnte sie nie küssen oder so, sie ist mehr ein Freund. Falsch sie ist mehr als ein Freund, aber keine in der ich mich verlieben würde, das würde ich ja auch nicht in einen Jungen. Sie ist ein Kamerad für mich. Die anderen reden mir nach dem Mund das hat mir lange gefallen aber es bringt mich nicht weiter. Sam bringt mich weiter ich möchte in ihren Augen nicht versagen.“

„Das hatte ich vermutet wir werden sehen ob es so bleibt. Und dann werden wir es deinem Vater beibringen.“

Gabriel hatte zwar „wir“ gesagt, aber im Stillen dachte er dass er es allein machen musste.

 

 

Die 3 Delinquenten waren wieder im Internat anfangs waren sie noch sehr verschlossen und sie merkten das nicht alle Kinder ihnen verziehen hatten aber nach und nach gliederten sie sich wieder ein. Sei entschuldigten sich bei Sam so wie es ihre Familien ihnen geraten hatten. Sam nahm diese Entschuldigung an und auch der Prinz sagte ihnen zu das wenn sie sich besserten er es keinen von ihnen nachtragen würde.

Der Sommer rückte immer näher das zweite Quartal und somit die ersten richtigen Prüfungen für Sam waren auch vorüber. Alle hatten gut abgeschnitten was nicht zuletzt daran lag das die Kinder ja immer die Belohnung die nun einmal im Monat folgte im Kopf hatte. Man war mit den Kindern die wollten und denen die kein Zuhause hatten an die See gefahren. Froh gelaunt fingen die ersten Tage wieder an.

Frederick hatte sich den Urlaub geteilt er war die letzte Woche mit an der See gewesen.

Rosner hatte allerdings einen schweren Gang vor sich. Durch die Erzählungen von Frederick war dem König bei kleinem aufgegangen wer Sam war. Aber Ronald hatte nicht vor das mit seinem Sohn zu besprechen.

Als Gabriel in dessen Empfangszimmer eintrat sah der König nicht gerade gnädig aus.

„Was hast du dir dabei gedacht?“

„Wobei ?“

„Du weist doch genau wer dieser Sam ist!!“

„Ja sicher ich hatte sie ja selber ausgesucht, aber ich hätte nicht gedacht dass das daraus wird.“

„Aber gehofft hast du es, du hättest es mir sagen sollen.“

„Nicht einmal das und wenn es so gewesen wäre was dann?“

„Ich hätte es verhindert.“

„Ja das wies ich aber bedenke durch sie ist dein Sohn völlig verändert und das bestimmt nicht zum Schlechten.“

„Das mag ja sein, aber sie bringt dich sogar dazu mich zu belügen und auch meinen Sohn bringt sie dazu.“

„Samantha macht das? Mach dich nicht lächerlich. Die Kleine weiß nicht mal was da passiert, sie hat nur das erste Mal in ihrem Leben jemanden gefunden dem sie Vertrauen kann. Aber wie soll ich dir erklären wie so ein Gefühl ist.“ Er war immer lauter geworden und wusste dass er unfair war.

„Du vergisst dich Gabriel, auch ich weiß wie dieses Gefühl ist, bis jetzt wusste ich es wenigsten, ausgerechnet du sprichst noch von Vertrauen.“

„Nur weil es dir nicht passt das sie ein Mädchen ist.“

„Daum geht es überhaupt nicht ihr habt mich beide belogen.“

„Notwehr.“ Sagte Gabriel nun zu seiner Verteidigung und zuckte mit den Schultern. Er grinste Ronald an.

„Trotzdem, du bist nicht in der Lage die zukünftige Königin auszuwählen.“ Meinte dieser nun schon etwas milder.

„Du spinnst doch. Das hatte ich niemals vor die beiden sind Freunde, noch nicht so lange aber genauso wie wir.“

„Ich spinne? Du hast sie nicht mehr alle das klappt nie. Welches Mädchen träumt nicht davon Prinzessin oder Königin zu sein.“

„Sam auf gar keinem Fall, dazu kenn ich sie mittlerweile zu genau.“

„Das reicht mir nicht Gabriel, mein Entschluss steht fest du wirst sehen das das Mädchen verschwindet und zwar für immer. Ich möchte sie nicht nur aus der Schule haben sondern auch aus dem Leben.“ Seine Mine war unerbittlich.

„Vergess es ich werde sie nicht töten.“

„Das war keine Bitte sondern ein Befehl. Solltest du dich widersetzen dann entbinde ich dich von all deine Pflichten und werde dir und Renata ein schönes Leben irgendwo auf dem Lande verschaffen. Das wäre das Ende unserer Freundschaft.“

„Dazu bist du nicht berechtigt es sei denn ich würde Hochverrat begehen und dann wäre ich tot und auch wenn du mich aus meinem Posten entlässt müsstest du mich töten lassen und Renata genauso das weist du ganz genau. Außerdem kann ich kein Kind töten.“

„Ich muss mich für mein Land und für meinen Sohn entscheiden. Die Gesellschaft ist noch nicht soweit das sie ein Mädchen in so hoher Position akzeptiert.“

„Kein Außensehender weis um meine genaue Position vergisst du das. Jeder denkt dass wir nur gute Freunde sind. Sollte es allerdings dazu kommen, das sie es erfahren müssten sie es auch Akzeptieren. Genauso wäre es bei Samantha. Sie müssten gehorchen und sich damit abfinden und wenn es ihr König könnte, müssten sie es auch können.“

„Ihr König kann es auch nicht, also soll ich sie erschießen lassen oder machst du das?“ etwas ermüdet wollte er nur noch das Gabriel gehorchte. So hatten sie sich schon lange nicht mehr gestritten und er wusste genau er würde den Freund nicht töten können. Aber er würde nicht weichen von seiner Meinung.

„Du gibst nicht nach?“

„Nein.“

„Ich kann es auch anders ausdrücken, Gabriel.“

„Das machst du nicht.“

„Zwing mich nicht dazu Absoluten Gehorsam von dir zu verlangen.“

„Das werde ich nicht… Ich übernehme das“, resignierte Gabriel.

„Wann soll ich es machen?“

„Du hast 48 Stunden. Danach will ich ihre Leiche sehen.“

„Du entschuldigst mich? Ich kann es im Moment in deiner Gegenwart nicht mehr aushalten. Ich finde das zum kotzen.“

„Ja du darfst gehen.“ Er verzieh dem Freund die respektlose Rede.

 

 

Frederick und Samantha ahnten nichts von dem Unheil das da über sie kam. Im Gegenteil Samantha hatte schrecklich Zahnschmerzen und noch mehr Angst vor dem Zahnarzt.

„Wenn du es Herrn Rosner nicht sagst dann mach ich es.“ Drohte Frederick.

„Morgen, ok? Kannst du Rosie noch mal nach Tabletten fragen? Ich trau mich nicht mehr?“

„Aber nur noch das eine mal, ich versteh dich nicht. Mit mir sich prügeln aber vor so was Lächerlichem wie einen Zahnarzt fürchten, ganz dicht bist du nicht mehr.“

„Gehst du nun?“

„Ja ich bin gleich wieder da und ich schwöre dir morgen bist du beim Zahnarzt.“

Er stand auf und wollte weg gehen hörte aber ein schnalzenden Laut, er drehte sich wieder um: “Steck mir noch mal die Zunge aus und du darfst alleine gehen und ich bin gleich schon bei Rosner.

„Warte nur ab wenn du mal was hast.“ Nuschelte sie leise, aber nicht leise genug.

„Das hab ich gehört.“ Lachte er und ging weg.

Sie bekam ihre Scherztabletten und wollte sich gleich ins Bett legen. Frederick lies sie gewähren.

 

Am nächsten Tag lies sie Rosner aus dem Unterricht holen.

„Was hab ich nun schon wieder angestellt?“

„Nichts mein Mädchen. Ich wollte dir nur sagen das ich sehr stolz auf deine Leistungen bin die du hier vollbracht hast.“

„Danke aber ich hab nicht vor nachzulassen.“

„Das weis ich.“

„Was ist los? Ich hab ein Recht darauf es zu erfahren.“

„Ja das hast du.“

„Also?“

„Ich hab einen sehr schweren Auftrag vor mir. Einen den ich nicht ausführen möchte.“

„Ist es  wegen mir und Ricky?“

„Ja darum geht es Frederick hat zu oft von dir erzählt und der König hat dabei herausgefunden das Sam kein Junge ist?“

„Was ist daran verkehrt.“

„So wie es aussieht hat Frederick dich zu seinem Kameraden erkoren, natürlich ganz unfreiwillig und ohne böse Absicht. Er mag dich ganz einfach. Aber du bist ein Mädchen und deshalb kann nicht sein was nicht sein darf, der König hat es so befohlen und ich muss gehorchen.“

„Wie war es mit den Pflegeeltern?“

„Das geht nun nicht mehr er würde immer deine Nähe suchen, und er hat die Macht das durchzusetzen.“

„Das heißt ich bin tot?“

„Ja ich soll dich erschießen und dann so tun als wenn du verschwunden wärst.“

„Das funktioniert so nicht er würde mich überall suchen.“

„Glaubst du?“

„Ich weiß es.“

„Ich bin ratlos ich will nicht aber ich muss.“

„Es gebe einen Ausweg.“

„Du willst mir sagen wie ich dich beseitigen kann?“

„Herr Rosner es ist so das letzte viertel Jahr war das schönste was ich erleben durfte und ich will ihn nicht weh tun. Ich hab seit ein paar Tagen Zahnschmerzen. Ich werde zu Frederick gehen und sagen dass sie mich ertappt haben und dass ich zum Zahnarzt muss. Ich hoffe dieser Zahnarzt ist in der Nähe des Flusses ist, dort wo die Schleuse ist.“

„Ja der Zahnarzt der hier für die Schule zuständig ist hat dort seine Praxis,“

„Wenn wir es so machen, wie ich es vorhabe, wird er keinen Verdacht schöpfen und gut weiter leben können. Ich werde wieder balancieren und sie werden mich dann erschießen es gibt doch Schalldämpfer und ich werde so in die Schleuse fallen das nichts von mir übrig bleibt. Aber bitte nicht schupsen ich hab Angst das ich nicht gleich tot bin.“

„Das würde gehen. Hast du keine Angst?“

„Doch die hab ich. Schrecklich sogar.  Ich will nicht sterben aber wenn es sein muss, ich mein für Frederick ja, ich würde mein Leben für ihn hergeben nur hatte ich gehofft das irgendwann mal anders unter Beweis zu stellen.“

„Das glaub ich dir.“

„Darf ich mich noch von ihm verabschieden? Ich schwöre das ich mich nicht verplappern werde.“

„Ja das darfst du aber erst nach dem Unterricht. Komm ich zeig dir etwas.“

Sie gingen nach unten wo schon seit Tagen die Handwerker am Gang waren, der Raum war mittlerweile fertig. Überall waren große Regale angebracht. Es fehlten nur noch die Bücher.

„Siehst du das hast du geschafft. Seit Jahrhunderten ist die Bibliothek oben im Studierzimmer und eigentlich nur für den jeweiligen Prinzen und seinen besten Freund zugänglich nun dürfen alle Kinder mit diesen Büchern lernen.“

„Das ist schön, also wird immer was von mir hier bleiben und wenn es nur eine Idee ist.“

„Ja das wird es.“

 

Samantha dachte an alles sie zog ihre Ausgehuniform an. Kurze Zeit später war auch der Unterricht für die anderen aus. Samantha sah wie Frederick aus der Klasse kam.

„Warum schaust du so bedrückt?“

„Rosner hat mich erwischt er hat bemerkt das ich Zahnschmerzen hab nun hat er einen Termin beim Arzt für mich gemacht und ich muss hin.“

„Aha deswegen die Ausgehuniform. Das geschieht dir recht. Soll ich mitkommen?“

„Nein Rosner will selber mit, er meint das ich die anderen Lehrer sonst überzeuge nicht hinzugehen, ihn hatte ich auch beinahe soweit. Wir wollen jetzt gleich los. Eß du Mittag für mich mit so wie es aussieht bekomm ich erst wieder Abendbrot.“

Die anderen Kinder waren schon in den Esssaal verschwunden. Sie waren allein auf dem Flur. Sam wusste das wenn sie noch eine Chance haben würde dann jetzt, aber sie nutzte sie nicht.

„Ricky kannst du mir einen Gefallen tun?“

„Ich werd nicht mit ihn sprechen dass du nicht brauchst.“

„Nein das wollte ich auch nicht, aber ich hab so eine Angst vorm Zahnarzt bitte würdest du mich einmal umarmen?“

Etwas irritiert wollte er ihr die Bitte schon abschlagen, aber er sah die Angst in ihren Augen und so tat er worum sie ihn gebeten hatte.

„Danke, nun geht es mir schon besser.“

„Wenn das alles gewesen ist hätte ich das schon vor Tagen gemacht. Nächstes Mal wies ich ja jetzt wie ich dich dahin bekomme.“

„Ja so fällt mir das viel leichter. So ich muss, geh du lieber essen sonst bekommt keiner von uns Mittag.“

„Ok bis nachher wenn es dir dann nicht allzu schlecht geht kann ich dir weiter zeigen wie man Tennis spielt.“

„Oh ja das wäre schön bis nachher.“

Sie ging von ihm weg und er verschwand in den Esssaal.

Herr Rosner hatte sie beobachtet.

„Können wir nun gehen?“ Fragte Samantha.

„Ja das können wir.“

Im Wagen saßen sie erst schweigend nebeneinander.

„Wir haben noch etwas Zeit was würdest du gern einmal machen?“

„Meinen Schulabschluss.“

„So lange leider nicht, nein ich mein viel mehr was würdest du gern machen wenn du in der Stadt bist es gibt dort viele schöne Sachen zum Anschauen.“

„Ja da gibt es etwas Frederick hat mir von einem Restaurant erzählt das unheimlich schön ist aber auch sehr teuer dort würde ich gern essen gehen.“

„Das können wir machen.“

„Herr Rosner haben sie noch Tabletten die Zahnschmerzen sind fürchterlich.“

„Im Handschuhfach müssten noch welche sein.“

Sie holte sie raus und nahm gleich vier auf einmal.

„Hey jung Dame willst du dich vergiften?“ Gabriel vergaß für ein paar Sekunden warum sie unterwegs waren.

„Nein eigentlich nicht und außerdem ist das doch jetzt egal“

„Verzeihung du hast Recht.“

Sie hielten vor dem Restaurant und ein Pförtner  bemühte sich eiligst die Türen zu öffnen. Sie gingen durch eine Drehtür in den Innenraum. Samantha sah sich staunend um hier war alles aus Marmor und feinsten Mahagoniholz, die Tischdecken waren aus feinsten Spitzen und die Vorhänge aus schweren roten Samt die Gardinen sahen aus als wenn sie aus Goldfäden gewoben waren. Das Restaurant war mäßig besucht.

Ein Kellner brachte die beiden zu einem Platz. Als der sich entfernt hatte meinte Sam: “Denkt der nicht wir hätten auch selber hierher gefunden.“

„So ist das nun mal in vornehmen Restaurants du wirst sehen hier ist noch einiges was du nicht kennst.“

Sie bekamen eine Karte.

Samantha studierte sie eindringlich und verzog ihr Gesicht.

„Was hast du?“

„Lassen sie uns hier schnell verschwinden die haben hier Froschschenkel und Schnecken. Wer weis was die sonst noch schlachten vielleicht auch Hunde und Katzen.“

Gabriel lachte laut auf:“ Froschschenkel und Schnecken sind eine Delikatesse und soweit ich weis gibt es hier keine Katzen und Hunde. Soll ich für dich bestellen?“

„Wird wohl besser sein sonst bekomm ich nie was.“

Gabriel bestellte etwas schönes für beide als sie nach den Getränken gefragt wurden bestellte Rosner für sich einen Wein und wollte gerade einen Saft für Sam bestellen als sie sagte:“ Ich würde auch gern einen Wein probieren.“

Der Kellner lächelte:“ Wir schenken hier keinen Wein an Kinder aus.“

„Wenn die Kleine einen Wein haben möchte bekommt sie ihn.“

„Verzeihung Herr Rosner aber das ist gegen unser Geschäftsinteresse.“ Gabriel war oft hier, auch mit Ronald er wusste das die Kellner seinen Rang in der Gesellschaft kannten.

„Lieber Herr Kratzmeier, wenn ich sage das sie einen Wein darf werden sie doch so freundlich sein und mir den Wunsch erfüllen.“

Der Kellner hörte die leise Drohung aus den Worten.

„Wir können ja mal eine Ausnahmen machen.“

Sam staunt nicht schlecht dass er so vor ihren Lehrherrn buckelte.

„Sie müssen eine menge Macht haben.“

„Ja aber sie geht niemals über die des Königs.“

„Sind sie Freunde? Ich mein so wie Ricky und ich?“

„Ja das kann man so sagen.“

„Haben sie die beiden Zimmer und das Studierzimmer miteinander geteilt?“

„Ja, aber nun frag nicht so viel.“

Der Wein wurde kredenzt. Sam sah das der Kellner nur ein ganz kleiner Schluck in das Glas von Herrn Rosner goss dieser  probierte und gab sein Ok und zeigte auf Sam. Der Kellner goss Sam das Glas voll.“

„Warum gießt der nicht gleich die Gläser voll?“ wollte sie wissen nachdem der Kellner wieder weg war.

„Weil es sich so gehört.“

„Aha, das muss ich ja nicht verstehen.“

„Nein.“ Lächelte Gabriel nun.

„Herr Rosner sie müssen mir aber ein paar Sachen versprechen.“

„Und das wäre.“

„Es geht um Frederick, wenn ich nachher nicht mehr bin wird er sich wieder zurückziehen sie dürfen das nicht zulassen, er ist so intelligent er weis es nur nicht. Er findet das gerade erst raus und er hat so viele gute Ideen die er erst mal umsetzen möchte wenn er König ist. Aber ich hab Angst dass er die alle über den Haufen wirft wenn ich nicht mehr da bin. Im Moment lernt er ja nur weil er besser sein will als ich, es ist ein Spiel, aber was ist wenn keiner dieses Spiel mehr mit ihn spielt. Ich habe keine Angst ihn die Wahrheit zu sagen, die anderen fangen ja auch bei kleinem an, aber alles wird weg sein mit mir.“

„Glaubst du dass das geschieht?“

„Ich weis es.“

Ihr Essen kam.

Samantha sah   die Herrliche Platte mit dem vielen Fleisch drauf.

„Das sieht lecker aus.“ Sie langte richtig zu.

Der Kellner der eigentlich vorlegen wollte stand ratlos vor dem Tisch, Gabriel gab ihn ein Zeichen das sie das selber machen würden. Beleidigt und mit gehobenen Augenbrauen verließ er die Beiden.

„Was hab ich nun schon wieder falsch gemacht?“

„Die ersten Stücke legt der Kellner auf die Teller.“

„Oh, na ja ich brauch es mir ja nicht zu merken.“

Zwischen den Bissen die sie nahm erzählte sie immer weiter was er mit Frederick machen sollte.

„Sagen sie Rosie das sie sich um ihn kümmern soll das ist ne feine Frau und auch Frau Rosenfeld ist richtig. Er mag beide gern, sehr gern und er wird auf sie hören. Übrigens würde ich ihnen vorschlagen sich ein wenig mehr mit Frau Rosenfeld zu beschäftigen, die steht mächtig auf sie.“

Gabriel der gerade ein Schluck Wein nehmen wollte verschluckte sich, dieses Teufelsmädchen sah auch alles.

„Meinst du?“

„Ich  weis es haben sie nie gesehen wie sie sie ansieht?“

„Ich verspreche dir ich werd es beobachten.“

„Das ist gut.“

„Mal ne andere Frage hast du eigentlich jemals daran gedacht mit Frederick deine Zukunft zu verbringen.“

„Er sagte dass alle auf der Schule später mehr oder weniger zu seinen Vertrauten gehören würden. Ja ich wäre gern seine Freundin geworden, für immer.“

„Du meinst die zukünftige Königin?“

Diesmal verschluckte sich Sam.

„Ich? Den heiraten. Also wirklich Herr Rosner das geht zu weit. Nein ich hab anderes vor… hatte anderes vor. Es wäre schön gewesen mit ihn zusammen ein wenig die Gesellschaft zu verändern. Da zu sein wenn er einen Rat braucht, aber ich und Königin niemals. Würde eh nur Mord und Totschlag geben.“ Samantha lachte. „Ich bin für so was nicht gefügig genug.“

Sie konnte nicht aufhören ihn weiter Ratschläge zu geben. Gabriel wurde immer ruhiger und wütender nicht auf sie sondern auf sich selber.

„Es reicht mir jetzt, du hast keine Angst vor mir und erzählst mir alles, glaubst du das du das alles was du mir erzählt hast auch jemand anderen erzählen könntest.“

„Ja warum nicht?“

„Dann komm mit.“

Er bezahlte und verließ mit Samantha das Restaurant.

 

 

Sam sah wohin sie fuhren, es ging zum Schloss. Etwas mulmig wurde es ihr nun doch.

Rosner nahm sie beim Handgelenk und ging genau auf das Büro des Königs zu. Die Wachen die ihn kannten ließen ihn und Sam durch. Erst ein wenig erstaunt über die Störung dann sehr wütend darüber als er sah wen Gabriel da mitbrachte schrie er ihn an:“ Herr Rosner was hat das zu bedeuten.“

„Es ist ganz einfach, ihr werdet diesem Mädchen zuhören und wenn ihr dann noch der Meinung seit das sie sterben muss dann bitte schön.“ Er gab ihm seine Waffe.

Ronald schüttelte böse den Kopf, dreht sich dann aber zu Samantha und sagte ganz ruhig: „Sam so ist doch dein Name oder?“

Samantha machte einen Knicks so wie Frederick es ihr gezeigt hatte.

„Mein Name ist Samantha Regenbogen.“

„Gut Samantha würdest du so freundlich sein und nebenan warten.“

Gabriel schüttelte den Kopf:“ Sie geht nirgendwo hin.“

„Geh ruhig mein Kind im Moment wird dir nichts passieren.“

Samantha ging auf die Tür zu die er ihr angewiesen hatte. Sie schloss  sie sorgfältig hinter sich.

„Bist du verrückt geworden Gabriel, ich hatte dir einen eindeutigen Befehl gegeben. Und wie kannst du einem Kind sagen was du mit ihr vorhast?“

„Sie ist sehr klug das hat sie selber herausgefunden und ich dachte mir es hat keinen Zweck sie zu belügen. Du wirst ihr erst mal zuhören und dann entscheide, sie weis das sie stört aber sie kann von nichts anderen sprechen als von Fredericks Wohlergehen sie weiß das sie binnen der nächsten 2 Stunden sterben wird und sie hat mir sogar einen Vorschlag gemacht wie es glaubwürdig sein würde. So das Frederick damit weiter leben kann. Ich werde sie nicht töten bevor du nicht mit ihr geredet hast.“

„Du gehst gerade auf sehr dünnem Eis spazieren.“

„Mag sein, sie ist es wert.“

„Wert alles zu verlieren was du dir aufgebaut hast?“

„Ja.“

„Sogar unsere Freundschaft?“

„Ja.“

„Sogar dein und Renatas Leben?“

„JA.“

„Ich könnte jetzt bei gehen und meine Drohung wahr machen sie würde die schrecklichsten Minuten ihres kleines Lebens erleben…“

„Oder du könntest mit ihr reden, sollte sie dich nicht überzeugen werde ich gehorchen.“

„Anscheinend hilft diesmal nicht mal die Tatsachen dass ich dich zum Gehorsam Zwingen kann.“

„Nein. Hör ihr einfach nur zu.“

Lange sah Ronald, Gabriel in die Augen aber er wich keinen Zoll.

„Ich geh auf deinen Vorschlag ein. Ich hab ja offenbar auch nichts anderes zu tun.“

„Sei ein wenig nachsichtig sie wird aufgeregt sein. Vielleicht gehst du mit ihr im Garten ein wenig spazieren.“

„Sonst noch etwas?“

„Ja hör zu und unterbreche sie nicht die ganze Zeit.“ Gabriel hatte den drohenden Unterton in seiner Stimme geflissentlich überhört.

Ronald ging auf das Zimmer zu. Er öffnete die Tür und sah verdutzt dass Sam dort mit einem Buch saß.

„Hat dir das jemand erlaubt.“

„Nein Sire, aber da ich ja eh erschossen werde kann es das nicht schlimmer machen.“

„Da hast du Recht. Leg das Buch mal weg und komm mit mir.“

„Es wäre mir lieber Herr Rosner würde es machen.“

„Soweit sind wir im Moment noch nicht.“

Sie gingen in den Garten. Samantha staunte. “ So was Schönes hab ich noch nie gesehen. Hier muss man gut spielen können. Für Frederick ist das alles normal aber er sollte das mal mit meinen Augen sehen.“

„Du hast Herrn Rosner einen Vorschlag gemacht wie er dich am besten töten könnte?“

„Ja ist ja nur weil Frederick es sonst nicht akzeptiert es würde wie ein Unfall aussehen. Er wäre auf mich böse und hätte keine Ahnung wer wirklich dahinter steckt. Er darf nicht auf Euch oder Herrn Rosner böse sein. Er muss regieren später und dafür braucht er euch und Herrn Rosner, ein guter Freund wäre auch nicht schlecht aber den findet er bestimmt wieder.“

„Ihr seit gute Freunde?“

„Die Besten.“ Lächelte Sam und ihre Augen strahlten.

Ronald sah Samantha an und hörte ihr verwundert zu. Sie erzählte ihn alles was sie auch Gabriel erzählt hatte und auch das sie ihn nie Heiraten würde dafür sei er einfach zu doof.

„Du hast also Zahnschmerzen?“

„Im Moment nicht ich hab 4 Tabletten geschluckt und zwei Glas Wein getrunken ich fühl mich bei kleinem als wenn ich auf Wolken schwebe.“

„Ich unterhalte mich hier also mit einer besoffenen unter Drogen gesetzten 12 Jährigen?“

„Nein besoffen bin ich nicht, da hab ich schon stärkeres getrunken, die Tabletten hauen mich um.“

„Ich sollte mit Herrn Rosner ein ernstes Wort reden.“

„Warum ich bin eh gleich nicht mehr da und dann macht es nichts aus das ich denke ich schwebe auf Wolken, dann ist es wirklich so.“

„Du gehst jetzt erst mal wieder in den Raum wo du gerade warst ich werde dir einen Kaffee kommen lassen ausnahmsweise. Dann dürfte es dir ein wenig besser gehen. Und wenn du dir ein Buch nimmst versuch nicht zu kleckern.“

„Ja euer Hoheit.“

Er brachte sie zurück. Gabriel wartete noch immer in seinem Büro.

„Ihr wart lange weg.“

„Sie hatte auch sehr viel zu erzählen.“ Er klingelte einem Diener und bestellte 3 Kaffee.

„Und was hast du nun vor?“

„Verdammt noch mal Gabriel du bringst mich da in eine äußerst schwierigen Lage, was soll ich schon vorhaben? Sie ist reizend, intelligent und denkt anscheinend nur an meinen Sohn dass es dem gut geht. Ich weis nicht was ich machen soll. Einerseits möchte ich euch zum Zahnarzt schicken auf der anderen Seite möchte ich meinen Befehl aufrechterhalten.“

Der Diener brachte den Kaffee und ging mit einer Tasse in den Nebenraum.“

„Hast du jemanden zu ihr geschickt.“

„Nein wieso?“

„Weil er Kaffee rüber bringt.“

„Ihr ging es schlecht wegen dem Wein und der Tabletten und bei mir hilft es immer.“

„Du bist erwachsen sollte man annehmen. Das hält ihr Kreislauf nicht aus.“ Gabriel stürmte in das Nebenzimmer wie erwarte verdrehten sich schon ihre Augen das war alles zufiel gewesen. Er konnte sie gerade noch stützen. Gabriel fühlte ihren Puls er ging sehr schnell.

„Du kannst beruhigt sein lass sie hier liegen und sie ist in wenigen Minuten tot, oder aber du kommst endlich zu Verstand und holst deinen Arzt.“

Ronald überlegte nicht lange er gab einem der Soldaten die vor seinem Zimmer standen den Befehl sofort den Arzt zu holen der im Hause wohnte.

Der Arzt schaute von einem zum anderen. “Was habt ihr mit dem Mädchen gemacht?“

„Nichts.“

„Das kann nicht, also was.“

„Tabletten gegen Zahnschmerzen 4 Stück, Wein und jetzt Kaffee.“

„Wollt ihr sie umbringen?“ Er gab ihr eine Spritze.

Gabriel sah über den Kopf des Arztes zu Ronald.

Diese schüttelte den Kopf. „ Nein das wollen wir nicht.“

Rosner atmete erleichtert auf.

„Es ist Gott sei dank nur eine Kreislaufschwäche. Sie hätte einen Herzinfarkt haben könne. Sie wird gleich wieder zu sich kommen. Ich warte hier noch ein wenig.“

„Du brauchst nicht warten wir werden bei ihr bleiben.“ Sagte Ronald zu dem Arzt, genau wie Gabriel war er mit ihn zur Schule gegangen.

„Gut aber kein Kaffee mehr und keine Tabletten. Und dir Gabriel hätte ich ein wenig mehr Verstand zugetraut man gibt Kindern kein Wein.“

„Kommt nie wieder vor.“

„Das hoff ich für dich.“

„Kann sie noch zum Zahnarzt?“ Fragte Gabriel.

„Der will mich nun verarschen, oder?“ Fragte der Arzt den König.

„Nein das will er nicht, also kann sie.“

„Frühestens in 2 Stunden und auch dann nur unter schwerer Beobachtung.“

„Gut du kannst gehen.“

„Ist ja schon gut ich merke wenn ich überflüssig bin. Ihr seit doch beide verrückt.“ Mit dieser respektlosen Antwort ging er.

 

„Danke.“ Sagte Gabriel als der Arzt den Raum verlassen hatte.

„Ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich das Richtige mache. Aber ich werde meine Meinung nicht mehr ändern.“

„Ich denke mal du wirst es nicht bereuen.“

„Dein Wort in Gottes Ohr.“

Samantha wurde wieder munter.

„Ich lebe noch? Ich dachte ihr hättet mir Gift gegeben.“

Gabriel sah sie  an. „Nein nur Kaffee, aber der war zuviel für dich. Beinahe hätten wir dich wirklich verloren. Dachten wir jedenfalls.“

Noch immer etwas schwach schüttelte sie den Kopf. “Ihr seit witzig warum habt ihr nicht zu Ende geführt was ihr wolltet? Zwei von uns dreien müssen ihren Verstand nicht mehr haben, meiner ist noch unter meiner Schädeldecke. Nun bin ich wieder da und kann alles noch mal mitmachen.“

„Nein, das nicht aber du wirst gleich zum Zahnarzt gehen.“ Sagte Ronald

„Jemand der zum Tode verurteilt ist darf nicht auch noch gefoltert werden, das ist Gesetzt dieses Landes. Muss ich das eigentlich den König erzählen?“

Gabriel grinste und Ronald versuchte es zu unterdrücken was kläglich misslang.

Ronald sprach weiter. „Du brauchst deinen König das nicht zu erklären er weiß so was, aber du darfst am Leben bleiben und ich hoffe das es echt war was du mir über die Freundschaft von dir und meinem Sohn gesagt hast.“

„Ich darf zurück, ich darf leben. Oh man.  Ja ich hab alles ehrlich gemeint. Ich darf bei Ricky bleiben? Ich freu mich auf ihn.“ Sam fing an zu weinen.

„Er darf niemals erfahren was hier los war.“ Sagte sie unter Tränen. „Schwört mir das.“

Ronald sah sie verwundert an. „Ich soll schwören?“

„Ja und Herr Rosner auch.“

„Nun Herr Rosner sind sie bereit zu schwören?“

„Wenn ihr es seit mein König.“

„Ja das bin ich, ich schwöre das ich nie etwas darüber sagen werde.“

„Ich schwöre es ebenso.“

„Das heißt allerdings junges Fräulein das wir uns noch nie gesehen haben.“

„Ja Majestät aber das können wir ja nachholen.“

„Ja und zwar bald.“

„Muss ich wirklich zu Zahnarzt ich fühl mich gar nicht gut ich könnte ja morgen hingehen.“

Gabriel lachte. „Keine Chance du gehst gleich.“

 

Es kam soweit, dass Gabriel ihr während der Behandlung die Hände halten musste. Er verstand dieses Kind nicht ganz auf der einen Seite so tapfer und auf der andern Seite so feige. Der Zahnarzt war aber sehr lieb zu Sam so das sie Vertrauen fasste. Endlich ging es zurück ins Internat.

Gabriel war erleichtert dass Ronald sich nicht anders entschieden hatte. Es wäre ihn schwer gefallen diesen Befehl auszuführen und er wusste das es seinem Freund schwer gefallen wäre ihn zu vernichten.

„Wie schön das alles wieder zusehen ich bin so glücklich. Oh da am Tor steht Ricky darf ich raus.“ Samanthas strahlen entschädigte ihn für die schweren Stunden.

„Aber sicher doch.“

Samantha flog beinahe aus dem Wagen und rannte auf Frederick zu sie umarmte ihn stürmisch und dieser lies es sich lachend gefallen.

„Geht es dir jetzt besser?“

„Viel besser.“

„Ihr wart lange weg?“

„Ich hab beim Arzt so ein Theater gemacht das er mich lieber als eine der Letzten dran genommen hat.“ Auf diese Antwort hatte sie sich mit Herrn Rosner geeinigt.

 

Zwei Wochenenden später war ein großes Sommerfest geplant. Alle Eltern die kommen konnten hatten zugesagt. Zu Fredericks Entsetzten auch seine Eltern. Er traute es sich einfach nicht ihnen zu sagen das Sam ein Mädchen ist. So saß er missmutig am Vorabend zwischen alle den Buden die sie aufgebaut hatten und an denen die Herrlichsten Sachen geschossen oder gewonnen werden konnten. Aber er hatte keinen Blick dafür auch nicht für die Stände wo Limonade, Kuchen, Würstchen oder sonstige Leckereien ausgegeben wurden. Samantha setzte sich zu ihm auf die Bank.

„Was hast du?“

„Nichts.“

„Dieses Nichts verbreitet aber eine üble Laune bei dir. Hoffentlich werde ich nicht mal von diesem Nichts überfallen.“

„Kannst du nicht mal deine Klappe halten.“

„Nein, erst wenn du mir sagst was du hast“

„Du bist eine Nervensäge.“

„Mach ich doch gern. Also?“

„Es ist wegen meinem Vater.“

„Wieso deine Zensuren sind gut er wird sich freuen das zu hören.“

„Das ist es ja auch nicht.“

Samantha fing langsam an zu kapieren, es ging um sie. Aber sie dachte nicht daran ihn diesen schweren Weg zu erleichtern.

„Was ist es dann?“

„Wie soll ich dir das erklären? Wenn ich im Schloss war hab ich immer nur von Sam erzählt niemals von Samantha.“

„Wo liegt das Problem?“

„Mein Gott noch mal er denkt du bist ein Junge.“

„Nett, mir ist aber noch nichts gewachsen. Heute Morgen war wenigstens noch alles so wie immer ich kann ja mal nachsehen. Ok mein Busen ist ein kleinwenig gewachsen. Ich kann dir sagen das tut weh.“ Sie grinste.

„Sam verdammt noch mal, ich mein es ernst.“

„Ich auch, ich wünschte manchmal du wärst ein Mädchen, dann könntest du das verstehen.“ Sie grinste aber weiterhin.

„Wie soll ich ihm das beibringen?“

„Das mein Busen gewachsen ist? Gar nicht!“

„Sam hör auf du weist genau was ich mein.“

„Was denn das wir befreundet sind?“

„So siehst du das also befreundet, gut dass ich das weis.“

„Prinz Frederick, Ronald, Gabriel, Bertram, Oliver von Tiez und Bärenklauenburg jetzt reicht es mir aber du weist genau das du mein bester Freund hier auf der Schule und überhaupt bist. Oder muss ich das in dich hinein kloppen?“

„Lieber nicht, wenn ich dich schon vorstelle dann lieber nicht mit geschwollenen Augen.“

„Du kannst ja deine Deckung besser halten dann bekommst du keine.“

„Ich meinte dass du welche hast.“

„Davon träumst du wohl?“

„Können wir uns jetzt normal unterhalten?“

„Wir könnten es ja versuchen.“

„Ich weis nicht genau warum aber ich hab dort oben eine Art Inschrift gefunden du weist schon dort wo die beiden Zimmer sind. Sie ist ziemlich versteckt, aber auf der steht beste Freunde für immer Ronald und Gabriel.“

„Hmm das ist seltsam.“ Samantha verschwieg was sie wusste. 

„Ja ich hab mal gehört das die Zimmer für den zukünftigen Regenten, also für mich und für seinen besten Freund reserviert sind. Das wärst du. Aber du bist ein Mädchen und ich hab Angst was passiert wenn mein Vater herausbekommt das du mein bester Freund bist. Ich will dich nicht in Gefahr bringen.“

„Was soll er schon machen du sagst doch selber immer das er sehr fair ist.“

„Das schon aber ich hab das Gefühl das Herr Rosner mehr ist als nur Rektor und Leiter dieser Schule, ich glaube er ist so eine Art Berater meines Vaters und sie sind Freunde.“

„Das kann sein ich hab darüber noch nicht nachgedacht. Aber was hat das mit mir zu tun?“

„Du bist wirklich schwer von Begriff. Wenn man eins und eins zusammen zählt wirst du seine Stelle einnehmen wenn es mal soweit ist. Du bist aber ein Mädchen und später eine Frau und beide haben nun mal in unserer Gesellschaft kaum Rechte.“

„Das kann dein Vater ändern.“

„Ich glaube er ist noch nicht so weit, wenn mir das passieren würde mit meinem Sohn mein ich, das wäre was anderes. Aber heute in dieser Zeit. Ich hab wirklich Angst das er uns trennen wird.“

„Nun warte doch erst mal ab, vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm. Ich freu mich jedenfalls ihn und deine Mutter kennen zu lernen.“

„Meinst du dass es nicht schlimm wird? Ich hoffe es wirklich.“

„Aber sicher, komm Frau Rosenberg und Rosie wollen gleich in dem Würstchenstand, Würstchen grillen ich muss auch helfen den schließlich steh ich morgen dort. Mit Babs und Billy.“

„Das gibt nur Holzkohle so wie ich euch kenne, aber es hat den Vorteil dass du dich mit ihnen über wachsende Busen unterhalten kannst.“

Sam schlug ihn mit der flachen Hand leicht auf den Hinterkopf und rannte weg. Er rannte zum Spaß hinter ihr her.

Später saßen alle Kinder schmausend bei den herrlichen Würstchen und ließen es sich schmecken.

 

Am nächsten Tag waren alle Kinder aufgeregt. Die Eltern sollten so gegen 10 Uhr da sein damit sie zusammen Frühstücken konnten. Die Plätze für sie  waren von den jeweiligen Kindern selbst geschmückt worden so das jeder wie ein Ehrenplatz aussah. Die Sitzgelegenheiten waren so eingeteilt das auch die Kinder ohne Eltern nicht abseits saßen. Babs und Ria hätten Samantha gern in ihrer Mitte gehabt, aber Frederick erklärte ihnen das sie bei ihn, seinen Eltern, Herrn Rosner und Frau Rosenfeld sitzen würde.

Billy nahm Sam beiseite:“ Meinst du das das gut geht?“

„Ich denke schon warum?“

„Es ist so, der König unterhält sich zwar mit unseren Eltern, aber er beachtet uns Mädchen weniger wie die Jungs ich weis nicht so recht, aber ich könnte mir vorstellen das ihn das nicht passt.“

„Wenn nicht setzt ich mich zu euch, ok?“

„Ja mach das.“

Samantha verabschiedetet sich erst noch von ihr sie wollte noch mal mit Herrn Rosner reden. Sie fand ihn wie immer in seinem Büro. Auf den Tisch lagen sehr viele Zettel mit Noten und Namen der Kinder. Die der Mädchen lagen gesondert. Interessiert schaute sie sich das an da Gabriel noch beschäftigt war und nicht gleich bemerkte was sie da machte.

„Was tust du da?“

„Schnüffeln, warum liegen wir abseits?“

„Es geht um eure Noten.“

„Die sind zum Teil besser als die der Jungs.“

„Ich weis es, aber dein König braucht es für ein paar Leute die du noch nicht überzeugen konntest.“

„Aha!!“

„Aber deswegen bist du nicht hier oder?“

„Nein es geht um Frederick er hat wahnsinnige Angst das mir was passiert wenn sein Vater herausbekommt das ich ein Mädchen bin.“

„Du wirst ihn nichts erzählen oder?“

„Nein soll er ruhig ein wenig schwitzen er weis ja nicht das er das mit Recht tut. Ich bin froh das ich es schon hinter mir habe.“

„Du Brauchst nichts mehr zu befürchten. König Ronald steht zu seinem Wort.“

„Wie gut dass er das Letzte gebrochen hat.“ Grinste Sam nun.

„Hau ab und mach dich fein du weist doch Ausgehuniform.“

„Ja leider, Hosen stehen mir soviel besser.“

„Raus hier jetzt.“

Sam verschwand lachend. Sie zog sich um und ging zu Frederick.

„Wie siehst du den aus komm mal her.“

Gehorsam ging er zu ihr, sie zupfte hier und dort an seiner Kleidung rum und schließlich saß sie.

„Ich bin immer noch nervös.“

„Glaub mir einfach, wenn alles stimmt was du immer von deinen Eltern erzählst dann werden sie deine Wahl akzeptieren.“

 

Die ersten Eltern kamen und wurden mit kleinen Blumensträußen empfangen. Die Eltern sollten heute erst mal den ganzen Tag mit den Kindern verbringen. Am späten Abend würde dann ein Feuerwerk den Samstag beenden, die Eltern sollten die Nacht dann in umliegenden Hotels verbringen am nächsten morgen wurde dann im Speisesaal gefrühstückt danach hatten die Eltern mit den Kindern zwei Stunden zeit sich anzuhören was die Lehrer sagten. Anschließend ging es in ein Restaurant wo alle gemütlich essen konnten, später sollte noch eine Bootsfahrt auf dem See stattfinden. Das Abendbrot wurde dann noch mal gemeinsam im Speisesaal eingenommen und dann würden sich die Eltern so nach und nach verabschieden.

 

Frederick und Samantha standen bei den Tischen. Sam fühlte sich ein wenig unwohl jeder der Eltern begrüßte Frederick, teilweise waren sie sehr steif, sie hoffte dass sich das später legen würde.

Frederick merkte das Sam sich unbehaglich fühlte: „Mach dir nichts draus das ist jedes Mal das gleiche, nachher wird es besser.“

„Das hoff ich doch sonst fühl ich mich wie in einem Zoo.“

„Das ist der Nachteil wenn man prominent ist.“

„Ignoranter Idiot.“ Sagte sie leise.

„Diebin.“ Antwortete er und sah dass sie lächelte.

 

Ronald und Sina saßen im Wagen und waren beinahe schon da.

Der König hatte seiner Frau nichts von dem Tag erzählt, sie hatte auch nichts mitbekommen worüber er sehr froh war. Er freute sich schon sehr auf ihre Augen wenn sie sah wer Sam war. Er wusste dass das kleine Mädchen ihr gefallen würde. Insgeheim hatte sich Sina immer schon ein Mädchen gewünscht jetzt würde sie eins bekommen.

Endlich waren sie da, hier im Internat verzichtet man darauf dass das Regentenpaar groß angekündigt wurde. Frederick schaute Sam an: „Bleib erst mal hier ich komm gleich wieder zu dir.“

Er ging zu seinen Eltern und begrüßte sie herzlich, beide umarmten den Prinzen.

„Ich möchte euch gleich meinen besten Freund vorstellen den ich hier an der Schule gefunden habe.“

Sina war erstaunt. “Ich dachte wir kennen ihn war das nicht Aaron?“

„Es hat sich was geändert, sehr geändert wenn ihr wissen wollt wer es ist… ich hol sie mal her?“

Der König sah ihn streng an. „Sie mein Junge?“

„Ja Vater, Sam ist eine Sie und heißt Samantha ich hole sie.“

Verständnislos sah Sina ihren Mann an. “Eine Sie, na da hat er uns ja ordentlich genarrt.“

„Ja das hat er wohl ich werd nachher noch ein Wörtchen mit ihn reden.“

„Sei aber nicht so streng.“

„Werd ich schon nicht.“

 

„Samantha kommst du mit?“

„Gern.“

„Vater, Mutter das ist Samantha Regenbogen. Sam das sind meine Eltern.“

Sam machte einen ordentlichen Knicks und gab dann beiden die Hand unmerklich zwinkerte der König ihr zu und Sam erwiderte das.

„Du hättest uns erzählen sollen dass er, so ein nettes Mädchen ist.“ Seine Mutter schaute ihn vorwurfsvoll an.

„Jungs haben nun mal ein paar Geheimnisse.“ Sagte Ronald

„Mädchen auch.“ Grinste Sam

„Ja die von Zeit zu Zeit auch.“ Sagte der König

Etwas irritiert sahen Mutter und Sohn sich an.

Ronald überspielte das aber gekonnt. “Ich hab noch nichts gegessen wie wäre es mit Frühstück?“

„Gerne Vater.“

Die Eltern, Herr Rosner, Frau Rosenfeld und die Lehrer saßen alle schon am Tisch, als das Königspaar dazukam standen alle auf und verneigten sich. Sam die an der Hand  festgehalten wurde von Frederick wäre am liebsten weggelaufen, aber das ging nicht sie musste sie zu ihrem Platz begleiten. Danach durften die Kinder wieder aufstehen den sie waren es die ihre Eltern und die Internatsangestellten heute und morgen bedienen würden.

 

Nun war es aber doch Sam die fluchend in der Küche stand.

„Wie zum Henker bedient man einen König und eine Königin?“

„Indem man erst mal aufhört zu fluchen.“ Meinte Frederick.

„Entschuldigung aber ich bin nun mal kein Diener.“

„Ich denn?“

„Nein natürlich nicht, aber bei dir ist es was anderes, es sind deine Eltern. Wäre ich doch zu Billy gegangen. Wie kann ich nur so verrückt sein und mich bei dir hinsetzen.“

„Feigling.“ Neckte Frederick.

„Ich bin kein Feigling ich werd es dir beweisen.“

Der Prinz schmunzelte er wusste das sie es jetzt machen würde um ihn zu beweisen das sie nicht feige war, sein Plan ging auf.

Sie nahmen beide je ein Tablett das mit verschiedenen Brot und leckeren Aufschnitt belegt war. Den Kaffee hatte Frau Rosenfeld vorsorglich schon in wärmenden Kannen auf die Tische stellen lassen damit mit der heißen Flüssigkeit kein Malheur passieren konnte. Die Kinder hatten Saft und Kakao auf dem Tisch stehen.

 

Nachdem sie die Tabletts abgesetzt hatten durften sie sich setzen. Frederick saß zwischen Herrn Rosner und seinen Vater während Samantha sich zwischen die Königin und Frau Rosenfeld setzen musste. Etwas unbehaglich war es ihr schon. Die hübsche Mutter von Frederick gefiel ihr ausnehmend gut und so versuchte sie nicht aufzufallen und ihr Benehmen unter Kontrolle zu halten was dazuführte das sie wie ein gespannter Bogen steif am Tisch saß.

„Nun kleines Fräulein wo kommst du denn her?“ Fragte Sina.

„Aus Weila Hoheit.“

„Oh, das kenne ich gut, aus welchem Stadtteil den?“

Hilflos sah Sam Frau Rosenfeld an. Diese ergriff das Wort.

„Wenn euere Hoheit gestatten beantworte ich nachher eure Frage.“

„Gern doch Frau Rosenfeld. Bist du gern auf dieser Schule?“

„Furchtbar gern es gefällt mir hier riesig man lernt soviel und wir haben sehr viel Spaß.“

„Ich bin früher auch in einem Internat gewesen aber ich hab am Anfang sehr großes Heimweh gehabt. Hast du das nicht?“

„Hoheit da wo ich herkomme hat man kein Heim, man hat Menschen mit denen man zusammen leben muss um zu überleben. Heimweh hätte ich wenn ich von hier weg müsste.“

„Hast du denn keine Eltern mehr?“

„Nein die sind beide tot.“

„Das tut mir leid.“

„Mir nicht.“

Sina war erschrocken über soviel Kälte in der Stimme von Sam. Doch sie sah zu Renata hin und diese schüttelte leicht mit dem Kopf so als wollte sie sagen – ich erklär dir alles später - . Deswegen wechselte sie das Thema. „Ihr habt nachher noch eine Menge vor, hast du auch eine Aufgabe?“

„Ja ich muss Würstchen machen, ähm braten ne auch nicht, grillen wollte ich sagen.“

Frederick der das hörte meinte. „Mama hol dir bloß keine das wird nur Kohle.“

„Pass du lieber auf das dich die Pfeile nicht aus versehen treffen.“

„Keine Chance du triffst auf einem Meter nicht mal ein Scheunentor.“

„Die schreien auch nicht aua, da macht es kein Spaß.“

Sina sah von einem zum anderen sie konnte kaum glauben was sie da hörte. Ein Räuspern von Herrn Rosner ließ die beiden Streithähne allerdings innehalten errötend widmeten sich die beiden fast zu ausgiebig ihrem Saft und die Gesichter verschwanden  beinahe in den Bechern.

Es herrschte ein paar Minuten Stille, verstohlen sah Sam die Königin von der Seite an. Doch diese lächelte, zaghaft lächelte Samantha zurück, sie atmete Hörbar erleichtert auf als das Frühstück zu Ende war. Gleich darauf war sie sich bewusst dass sie sich schon wieder daneben benommen hatte. Sie nahm das Tablett nuschelte etwas von Entschuldigung und ging.

 

In der Küche war sie schon wieder am fluchen.

„Deine Mutter muss mich für ein Ungeheuer halten das sich nicht benehmen kann.“

„Sei froh das meine Oma nicht da ist die hätte uns beide schon lange die Leviten gelesen.“

„Du hast noch ne Oma? Oh man hoffentlich lern ich die nie kennen.“

„Du wirst nicht drum rum kommen. Spätestens zu Weihnachten den ich hab vor dich Weihnachten auch mit nach Hause zu nehmen.“

„Ich soll ins Schloss? Keine zehn Pferde bringen mich dahin.“

„Die nicht aber ich.“

„Ricky ich konnte mich nicht mal am Tisch benehmen, wie soll das werden wenn ich im Schloss bin?“

„Hmm das bekommen wir schon hin. Wir beide üben mit Babs und Ria Etikette.“

„Bitte nicht!!“

„Oh doch und damit ist das Thema für mich beendet.“

 

Der König hatte die Tafel aufgehoben und zog sich mit Gabriel zurück. Kaum im Büro fingen beide an zu grinsen.

„Waren wir eigentlich auch so unausstehlich zueinander?“ fragte Ronald.

„Ich fürchte ja. Warte ich will dir was zeigen. Dies wurde nach einem Boxkampf von jemanden festgelegt.“

Er holte die Tafeln hervor die er aufgehoben hatte.

„Du hast die alten Abmachungen von uns aufgehoben?“

„Nein sieh mal genauer hin.“

„Die eine Schrift sieht meiner ähnlich. Nein das ist von Frederick und das ist nicht deine Schrift. Ist die von Samantha?“

„Ja genau.“

„Hast du ihnen das diktiert?“

„Nein das haben die beiden selber ausgehandelt.“

„Nach einem Boxkampf? Du willst mir erzählen das das Mädchen sich mit ihm schlägt.“

„ Ja das will ich.“

„Die beiden sind uns verdammt ähnlich.“

„Das ist es was ich dir zeigen wollte. Doch hier noch was anderes die Zensuren der Mädchen die hier zur Schule gehen.“

Die beiden gingen die Noten durch.

„Damit kann ich den Rat überzeugen, du hast gute Arbeit geleistet mein Freund.“

„Danke dass du mir die Gelegenheit dazu gegeben hast.“

„Wann werden die beiden in die oberen Räume umziehen?“

„Nach Weihnachten denke ich mal das ist früh genug.“

„Ich bin einverstanden.“

Sie unterhielten sich noch eine Weile weiter und gingen dann hinaus. Erstaunt beobachteten die Eltern der Mädchen das sich der König auch mit ihnen unterhielt hier und da wurde getuschelt das man das der kleinen Samantha zu verdanken hatte.

 

 

Sina hatte sich unterdessen in die Küche gestohlen sie konnte es kaum erwarten mit Renata zu sprechen. Die Kinder waren schon weg.

„Ein merkwürdiges Mädchen.“

„Ein liebes Mädchen das es nie leicht hatte und nun äußerst verlegen war.“

„Erzähl mir von ihr.“

Renata erzählte alles was sie von ihr wusste.

„Sie musste schon hart kämpfen, dann ist es nur natürlich wenn sie so reagiert.“ Stellte Sina fest. „Schade dass sie mich nicht mag.“

„Wie kommst du denn da drauf? Sie mag dich bestimmt warte mal das haben wir gleich wenn du nichts dagegen hast versteck dich mal in der Vorratskammer von dort kannst du alles hören.“

„Wenn du meinst.“ Sina ging in den Raum wie sie feststellte war der wirklich sehr hellhörig und geräumig.

Renata ließ Sam rufen, die auch nach wenigen Minuten da war.

„Würdest du mir helfen? Meine Gehilfinnen sind noch draußen beschäftigt.“

„Gern dann brauch ich wenigsten nicht draußen sein.“

„Du hast dich doch so gefreut auf heute.“

„Hab ich auch, aber die Königin muss sonst was über mich denken, Frau Rosenfeld ich hab mich total daneben benommen.“

„Ja ihr wart beide darin sehr gut.“

„Es tut uns ja auch leid, das wollte ich nicht.“

„Magst du sie den?“

„Nicht böse sein Frau Rosenfeld sie sind auch sehr hübsch aber unsere Königin ist wie eine Fee so wunderschön und man möchte ihr nur gefallen, aber alles was ich rausbekomme ist so was. Sie muss mich für einen Trottel halten. Ich wünschte ich könnte ihr das alles ins Gesicht sagen aber dazu fehlt mir der Mut sie ist einfach zu perfekt.“

„Was wäre wenn sie das alles gehört hat?“

„Ich würde im Erdboden versinken.“

Sina kam aus der Kammer heraus.

„Das brauchst du nicht liebes Kind.“

„Wo ist das Loch in das ich mich verkriechen kann.“

Renata und Sina lachten.

Sina sah Sam an: „Was meinst du wollen wir noch mal von vorn anfangen?“

„Gern, also ich bin Samantha Regenbogen und freue mich eure Hoheit kennen zu lernen.“ Sie machte einen artigen Knicks.

„Schön deine Bekanntschaft zu machen Samantha und ich hoffe das ich dich bald mal im Schloss sehen kann.“

„Das hat Ricky mir auch schon angedroht.“

„Sind wir den so schlimm?“

„Nein das nicht aber sie wissen ja nicht wo ich herkomme, ins Schloss passe ich bestimmt nicht.“

„Sei unbesorgt Frau Rosenfeld hat mir alles erzählt und du bist sehr tapfer. Ich kann doch wohl annehmen nach allem was du schon erlebt hast wirst du das auch bewältigen.“

„Dann brauch ich aber sehr viel Hilfe.“

„Die sollst du bekommen und zur Not bin ich ja auch noch da.“

„Darf ich sagen dass sie sehr lieb sind?“

„Es freut mich das zu hören.“

Renata sah auf Sina und Sam: „So nun verschwinde aber wieder nach draußen sonst müssen Babs und Sybille die ganze Arbeit allein machen.“

„Bin schon weg, bis später.“ Damit verschwand sie schnell.

Sina sah ihr hinterher. „ Hoffentlich kann sie Ronald auch so beeindrucken wie mich.“

 

Ronald und Gabriel sahen wie Samantha nach draußen kam. Sie winkten sie zu sich. Sie ging auch gleich zu ihnen.

„Deine Noten sind besser als dein Benehmen.“ Tadelte der König.

„Ich arbeite daran, außerdem ist mir die Königin nicht mehr böse hat sie gerade gesagt.“

Meine Frau ist nie lange böse dachte der König, sagte aber: „ Das mag sein aber ich dulde es weder von dir noch von meinem Sohn das ihr euch so im Beisein meiner Frau benehmt.“

„Ja Sire es tut mir leid, ich verspreche mich zu beherrschen. Darf ich nun gehen?“

„Sieh zu das du verschwindest.“

„Danke.“

 

„Das wird noch harte Arbeit sie Salonfähig zu machen.“

„Bei mir war es nicht anders.“

„Ja ich erinnre mich noch wie du einen Diener einen Dieb nanntest nur weil er die Schuhe von dir zum Reinigen aus dem Zimmer genommen hast. Mein Vater war damals sehr wütend.“

„Musst du alte Kamellen wieder aufwärmen?“

„Ja das macht mir spaß.“

„Weist du noch wie wir Seife in den Springbrunnen im Schlossgarten geschüttet haben nur um zu sehen wie das schäumt?“

„Erinnre mich nur nicht daran, mir tut der Rücken heute noch weh wenn ich daran denke das wir alles Wasser mit einem Eimer herausholen mussten. Fünf Stunden schleppen das war zuviel.“

„Ja und am nächsten Tag durften wir das ganze Ding wieder mit Wasser füllen. Als ich später einmal sah das einer der Gärtner dafür einen Schlauch nahm wollte ich schon protestieren, aber dein Vater drohte mir wenn ich auch nur ein Wort sagen würde dürfte ich wieder einen Eimer holen.“

„Ja das weis ich noch, als ich dann grinste meinte er, ich könnte dann gleich helfen.“

„Wir wurden immer gleich behandelt.“

„Ja und das müssen wir nun auch machen.“

„Na dann viel vergnügen.“

„Warum?“

„Weist du noch was passiert als wir ausgerissen sind.“

„Oh ja mein Vater versohlte mir vor versammelter Mannschaft den bloßen Hintern… oh, oh.“

„Anschließend kam ich dran.“ Grinste Gabriel.

„Das wird aber nicht vorkommen,“

„Bist du dir da sicher?“

„Sehr sicher.“

„Dein Wort in Gottes Ohr.“

 

Sam war zu Babs und Billy in den Würstchenstand gegangen.

Sie hatten noch allerlei Vorbereitungen zu machen Währendessen schwärmte Billy von einem Jungen in ihrer Klasse.

„Frederick mag ja gut aussehen aber der niedlichste ist Frank.“

Sam fragte: „Ist das nicht der Junge der für Aaron aus der oberen Klasse zu uns gekommen ist?“

„Ja er ist so süß?“

Babs sah das ganze ein wenig nüchterner: „Hoffentlich weis er auch das er süß ist.“

Sam wollte wissen warum, da Billy schwieg erklärte Babs ihr das.

„Die beiden letzten wussten nicht von wem die Liebesbriefchen kamen und als sie es herausfanden gaben sie ihr einen Korb. Was dazuführte das unser liebes Billy - Mädchen jeweils eine Woche mit heißen Tränen ins Bett ging.“

„Diesmal nicht. Ich hab hier was ich zeig es euch.“ Billy ging in die Ecke der Bude.

Sam meinte nur:“ Wir dürfen die Holzkohle nicht aus den Augen lassen.“

„Die läuft schon nicht weg. Kommt her.“

Sie stand so dass sie von Babs und Sam vor Blicken geschützt war und zog eine Blume aus ihren BH.

„Die hat er mir gerade gegeben er hat sie aus dem Strauß für seine Eltern gezogen. Und dann hat er mir einen Kuss auf die Wange gegeben.“

Die Beiden Mädchen freuten sich für sie und umarmten sie wild so merkten sie nicht, das Frau Rosenfeld vor dem Grill stand.

„Sind die Damen damit überfordert das sie den Grill beaufsichtigen sollen?“

Schuldbewusst gingen sie zu ihr.

„Nein Frau Rosenfeld.“

„Dann ist es ja gut, ansonsten müsste ich euch ablösen lassen. Ich bin eigentlich gekommen um euch zu sagen dass ihr so gegen 12 die ersten Würstchen auflegen könnt. Ihr werdet bis circa 14 Uhr zutun haben anschleißen räumt ihr hier auf und reinigt den Grill. Ich hab euch hier ein paar Kittel mitgebracht die ihr jetzt schon anzieht, sonst werden eure Uniformen schmutzig. Wenn ihr mit allen Fertig seid kommt eine zu mir ich werde schauen ob es ordentlich ist und dann dürft ihr euch bis zum Abendbrot amüsieren.“

„Ja Frau Rosenfeld.“

Renata ging wieder und die Mädchen schlüpften in ihre Kittel.

Babs meinte: „Manchmal kann sie ganz schön streng sein.“

Sam antwortete: „Ja und manchmal ist sie wie eine gute Freundin. So stell ich mir eine Mutter vor, eine gute Mutter.“

Die beiden anderen gaben ihr Recht.

 

 

 

Frederick der zwar nicht in der Würstchenbude stand sondern in der Wurfbude fühlte sich trotzdem wie auf heiße Kohlen, er hatte immer noch nicht mit seinem Vater gesprochen. Doch da wurde er auch schon abgelöst von einem Klassenkameraden. Er sollte zu seinem Vater kommen in Herrn Rosners Büro.

Er klopfte an die Tür und ein strenges Herein lies ihn nichts Gutes ahnen.

„Was hast du dir dabei gedacht uns so anzulügen?“

„Es tut mir leid ich mach das sonst ja auch nicht.“

„Wolltest du uns verheimlichen das du verliebt bist.“

„Siehst du genau das ist es, ich bin nicht verliebt sie ist nur ein guter  Freund ein sehr guter Freund, der beste. Außerdem was sollte ich den machen?“

„Wie wäre es mit der Wahrheit gewesen du hättest sie längst mitbringen können.“

„Das ging nicht.“

„Warum nicht?“

„Die paar Male die ihr hier wart hast du dich kaum mit den Eltern der Mädchen geschweige dennoch mit den Mädchen selber unterhalten. Woher soll ich den wissen das du nicht wie der Rest der Gesellschaft über Frauen denkst?“

„Ich liebe deine Mutter hast du jemals gesehen das ich mit ihr umgehen wie es mir vom Gesetz  her erlaubt ist?“

„Nein das ist auch was anderes. Aber du änderst das Gesetzt auch nicht.“

„Das ist nicht so einfach.“

„Du bist doch der König.“

„Nicht mal ich kann ein Gesetz das so in den Köpfen der Menschen ist von heute auf Morgen ändern. Soll ich alle Männer zu Verbrecher machen die nur das tun was sie seit Jahrhunderten als ihr Recht ansehen?“

„Es ist kein Recht es ist Unrecht. Aber du könntest damit  anfangen das du befiehlst das alle Mädchen zur Schule müssen.“

„Es werden schon viele unterrichtet.“

„Ja aber nicht in den niedrigeren Ständen dort können sie nicht gehen weil sie arbeiten müssen. Aber wenn es eine Schulpflicht für sie geben würde genauso wie für die Jungs müssten die Eltern sie schicken. Und wenn wir ehrlich sind was wird in den höheren Töchterschulen den schon gelehrt? Handarbeit, Kochen, Hauswirtschaft zu genüge, Klavierspielen auch noch bis zum Umfallen dann Sport, aber nur nicht zu viel es könnte ja später dazu führen das sie keine Babys mehr bekommen und was die richtigen Fächer betrifft da nur soviel das sie sich in der Gesellschaft nicht blamieren und einigermaßen mitreden können sobald man es ihnen erlaubt. Ansonsten lernen sie doch  nur wie sie zu kuschen haben. Eine Schulpflicht für alle Mädchen und zwar mit richtigen Fächern, das wäre ein Fortschritt. “

 

„Das wäre eine gute Idee.“ Dass sie ihn selber auch schon gekommen war wollte er ihn nicht erzählen.

„Ja das wäre es. Die Alten krempelst du nicht mehr um. Aber die Jungen sollten doch lernen das eine Frau mehr wert ist als ihr Pferd.“

„Ich glaube ich sollte mal mit deinem Reitknecht sprechen.“

„Der ist zu alt der lernt das nicht mehr.“

„Er ist jünger wie ich.“

„Bei dir macht das ja auch nichts du bist König es gibt keine junge  Könige.“

„Du bist äußerst charmant heute.“

„Entschuldigung ich wollte nicht frech sein. Was hältst du von Samantha?“

„Ich kenn sie ja kaum.“

„Siehst du Mama würde jetzt sagen niedlich oder nett oder so was ähnliches.“

„Deine Mutter nagelst du ja auch nicht auf jedes Wort fest. Wer hat dir eigentlich das Diskutieren so beigebracht? Ich kann mich daran erinnern das du vor kurzem noch hier raus gerannt wärst mit wütendem Gesicht und wir noch immer nicht weiter wären.“

„Wenn ich mit Sam rede und was will muss ich immer begründen können was ich sage, oder möchtest du jedes Mal ein ignoranter Idiot genannt werden?“

„Das sagt sie zu dir, wenig respektlos.“ Grinste Ronald

„Ja das schon, aber es schult.“ Lachte nun auch Frederick.

„Ihr schlagt euch? Muss das denn sein, sie ist immerhin ein Mädchen.“

„Sam kann verdammt gut austeilen außerdem tut es uns gut wenn wir mit Worten  nicht weiter kommen.“

„Wenn Herr Rosner es duldet dann werde ich es nicht verhindern. Aber ihr beiden werdet das nicht deiner Mutter erzählen und noch was hör ich einen von euch in Gegenwart deiner Mutter fluchen bestraf ich euch beide und zwar ziemlich hart.“

„Ich werde es Sam sagen und wir werden uns dran halten. Vater ich hab da noch ein paar Fragen.“

„Schieß los.“

„Ich war neulich in den oberen Räumen die ich ja mal mit noch jemand beziehen soll, war Herr Rosner dein Freund schon damals?“

„Wie kommst du darauf?“

„Es gibt dort eine Inschrift ziemlich verborgen in einer Ecke auf der steht beste Freunde für immer Ronald und Gabriel.“

„Ja Gabriel ist für mich was Sam für dich ist, du solltest es eigentlich noch nicht wissen da hier aber anscheinend alles auf den Kopf gestellt ist warum nicht.“

„Dann wird sie eine wichtige Person werden.“

„Die wichtigste nach dir. Gabriel ist nicht nur mein Freund er ist mein Berater, meine Rechte Hand wenn du so willst und er kann Entscheidungen über mein Haupt hinweg treffen. Er würde es aber nie machen wenn es dem Reich oder mir schaden würde. Gabriel steht nur unter meinem Befehl und niemanden sonst ist er Rechenschaft schuldig im Moment nicht mal dir.  Das einzige was er nicht kann ist allein regieren es sei denn ich würde jetzt sterben und du bist noch nicht volljährig. Dann wäre er bis zu deinem 21ten Lebensjahr Regent.“

„Aber wieso hab ich das nicht vorher von irgend jemand gehört?“

„Weil es dich vorher nichts anging. Außerdem ist es nur wenigen bekannt, auch ich bin mit Kindern groß geworden so wie du nun. Du kennst sie alle sie unterstehen mir oder Gabriel immer noch. Keiner von ihnen kann sich einem Befehl von mir oder Gabriel wiedersetzen.“

„Aha ich hab noch eine Frage?“

„Was für eine?“

„Das Gabriel in meinen Namen…“

„…kommt von Herrn Rosner genauso wie der Name Oliver von dem vorherigen Herrn Rosner dem Vater von Gabriel.“

„Ist das Tradition?“

„Ja mein ganzer Name ist König Ronald, Bertram, Oliver, Sebastian, Wilfried von Tiez und Bärenklauenburg. Wieso?“

„Mein armer Junge den ich mal haben werde.“

„Das versteh ich nicht.“

„Na ja Prinz wie auch immer, Frederick, Samantha, Ronald, Gabriel, Bertram, Oliver von Tiez und Bärenklauenburg, hört sich für einen Jungen bescheuert an.“

„Darüber reden wir wenn es soweit ist.“ Lachte Ronald nun.

Es klopfte an der Tür. Rosner trat ein. Ronald sah ihn an und bat ihn sich zu ihnen zu setzen.

„Wenn ihr es wünscht euer Hoheit.“

„Du kannst das sein lassen er weis wer du wirklich bist.“

„Meinst du nicht es ist ein wenig früh?“

„Zu spät für diesen Einwand, aber ich denke mal wir lassen Sam erst mal noch im Unklaren.“

„Vater das geht nicht gut, die hat die Beobachtungsgabe eines Adlers außerdem weis sie von der Inschrift.“

„Auch das noch.“

„Ich hab es ihr erzählt.“

„Gut warte bis zum Weihnachtsfest dann werden wir ihr alles sagen was du jetzt schon weißt.“

„Warum bis Weihnachten.“

„Ronald du bist ein Verräter.“ Lachte Gabriel.

Diese verdrehte nur die Augen.

„Dein Vater und ich hatten vor das ihr beide nach Weihnachten  umzieht. Aber nun hab ich eine andere Idee, ihr beide bewegt eure Ärsche nach unten sonst denken die dass wir nichts mit ihnen zu tun haben wollen. Sina und Re… Frau Rosenfeld warten nämlich schon auf uns.“

„Er ist auch respektlos.“ Grinste Frederick seinen Vater nun an.

„Ja, aber es schult.“ Lachte nun auch Ronald.

„Warte noch ich möchte dass du Samantha vor Weihnachten nichts sagst. Außer dir und Sam wird niemand an der Schule wissen was du jetzt gehört hast. Vorläufig noch nicht.“ Sagte Ronald.

„Wirklich niemand?“ grinste Frederick nun.

„Nein wer sollte es den noch wissen?“

„Zu Beispiel Frau Rosenfeld.“

„Das wird eine Überraschung für dich zu Weihnachten du naseweiser Bengel und nun raus.“ Sagte Gabriel nun. Lachend verschwand er.

„Wir haben keine dummen Kinder, nein dein Sohn und meine Tochter sind nicht dumm.“

 

 

Draußen wurde bei herrlichem Sonnenschein gefeiert. Gabriel nahm Renata beiseite: „ Ich hatte dir einen Sohn versprochen, wärst du böse wenn es eine Tochter wird.“

„Diesen Satz sollte ich eigentlich sagen. Das heißt das Ronald akzeptiert.“

„Ja noch nicht offiziell aber er lässt es zu und er wird alles daran setzen dass bis zu ihrer Volljährigkeit alles geregelt ist.“

„Ab wann sind wir die Eltern von ihr?“

„Ab Weihnachten. Und ab da bist du auch offiziell meine Frau.“

„Endlich und das nach 6 Jahren Ehe.“

„Meine Eltern mussten 11 Jahre warten.“

„Komm wir holen uns ein Würstchen ich muss unsere Neugeborene erst mal begutachten.“

Sina freute sich auch sie wusste das sie Sam nun oft im Schloss haben würde ja das nicht nur Renata ein Kind bekam, sondern auch sie die so lange sich eine Tochter wünschte und nie bekommen durfte endlich eine hatte.

Samantha die nichts ahnte war schwer beschäftigt so hatte sie noch nie gearbeitet und sie war froh als um halb 2 alles ruhiger wurde sie räumten auf und waren schon kurz nach 14 Uhr fertig nochmals wurde alles überprüft bevor Frau Rosenfeld gerufen wurde die hatte noch ein paar Sachen zu bemängeln aber die waren schnell erledigt so das sie nun sich amüsieren durften. Billy und Babs zogen es vor sich in den Schatten zu setzen. Sam ging nach Frederick.

„Na hat die Kohle geschmeckt die ich dir geschickt hab.“

„Ausgezeichnet der Brandgeruch liegt noch auf meiner Zunge. Nein es war lecker. Hast du frei?“

„Ja wir sind fertig und was ist mit dir?“

„Wir werden auch gleich abgelöst. Willst du mal werfen?“

„Gern.“ Sie zielte mit fünf Pfeilen auf die Luftballons, drei hätten eigentlich treffen sollen aber nur zwei saßen, da keiner schaute nahm Frederick einen vom Boden auf und zerstach den dritten.

„Such dir was aus.“

„Der Füller ist schön den hätte ich gern. Aber das war geschummelt.“

„Warte ich werfe immerhin hatte ich genug Zeit zum üben.“

Die beiden merkten nicht das Aaron und Kai näher gekommen waren. Aaron räusperte sich.

„Ich hab heute schon oft getroffen würdest du mich das machen lassen.“

Frederick sah ihn streng an, doch Samantha nickte.

Wirklich beeindruckend traf er mit allen Pfeilen.

Er richtete sich wieder an Frederick. „Mit deiner Erlaubnis würde ich gerne der jungen Dame die Auswahl überlassen.“

„Ich bin einverstanden wenn sie es ist.“

„Ich bin auch einverstanden bekomm ich nun meinen Füller? Und ihr drei seit nicht mehr so böse aufeinander gebt euch endlich die Hände. Frederick man muss auch verzeihen können.“

„Ok ich bin bereit dazu ich werde es verzeihen.“

Frederick gab ihnen die Hand.

„Wir sind übrigens eure Ablösung, ihr könnt abziehen wenn ihr wollt.“ Sagte nun Kai.

„Habt ihr hier was zu trinken?“

„Ist alles auf, warte wir holen euch was.“

Er ging mit Samantha zum Getränkestand und holte noch zwei Flaschen Saft.

„Warte hier ich bin gleich wieder da.“

„Sei nett zu ihnen sie sind bestrafft genug.“

„Hatte ich was vor? Ich bring ihnen sogar was zu trinken.“

„Und würdest am liebsten Gift rein machen oder Abführmittel.“

„Keine schlechte Idee. Sieht man mir das so sehr an?“

„Ja, lass es gut sein du Sturkopf.“

„Ok ich bin nett.“

Frederick war schnell wieder da. Er hatte nichts weiter zu ihnen gesagt.

„Das war brav.“ Lobte Samantha

„Ich muss dir übrigens was erzählen.“

„So was den.“

„Wir sollen in Gegenwart meiner Mutter nichts davon sagen das wir uns von Zeit zu Zeit im Sparring treffen.“

„Nette Umschreibung.“

„Wart doch erst mal ab und wir sollen nicht in ihrem Beisein  fluchen hat mein Vater gesagt. Sonst bekommen wir beide, egal wer geflucht hat, eine ordentliche Strafe.“

„Na toll deine Freundschaft ist echt anstrengend. Was hat er sonst noch gesagt.“

„Er hat  mit mir geschimpft dass ich es nicht eher gesagt habe und dass ich dich in Zukunft mitbringen darf.“

„Ich bin begeistert.“

„Sam das gehört nun mal dazu außerdem ist es sehr schön im Schloss und wir haben einen tollen Garten der wird dir gefallen.“

„Ja ich weiß… ähm ich kann es mir vorstellen.“ Berichtigte sie sich schnell.

Das Fest ging weiter und es wurde viel gelacht. Beim Abendbrot saß Sam wieder zwischen der Königin und Frau Rosefeld aber diesmal ging alles gut da sie genug vom Nachmittag erzählen konnte. Die Kinder räumten noch auf und gingen dann auf ihre Zimmer da es schon spät war die Eltern saßen noch ein wenig zusammen.

 

 

Der nächste Tag war nicht ganz so anstrengend wir der vorherige obwohl der ein oder andere Schüler doch einen Tadel wegen seiner Leistungen bekam waren die Eltern durchaus zufrieden. Das Essen in einem schönen Restaurant verlief auch ohne Zwischenfall was Sam sich allerdings nicht erklären konnte waren die lieben Blicke von Frau Rosenfeld die sie ihr zuwarf wenn sie sich unbeobachtet fühlte.

Die anschließende Bootspartie war auch zu aller Zufriedenheit. Am Abend konnten sich aber einige der Schüler nur sehr schwer von ihren Eltern trennen und es gab hier und da ein paar verstohlene Tränen.   


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