Kapitel 4

 

„Es schneit.“ Rief Babs

Alle Kinder schauten nach draußen und freuten sich. Samantha dachte einen kurzen Augenblick daran wie sie im letzten Winter gefroren hatte. Ein Schauer ging über ihren Rücken und sie bekam Gänsehaut, unwirküblich schüttelte sie sich. Es war noch nicht mal richtig Winter es waren nur die Vorboten der eisigen Jahreszeit. Bis Weihnachten lag noch ein viertel Jahr vor ihnen doch nun war dies Quartal erst mal rum und sie sollte das erste Mal für zwei Wochen mit aufs Schloss. Bisher hatte sie sich gedrückt aber sie kam nicht mehr drum rum. Es war keine Fahrt diesmal geplant da die Lehrer frei hatten und alle Kinder nach Hause fuhren. Gabriel und Renata freuten sich schon auf herrliche 2 Wochen die sie allein genießen wollten.

Sie hörte erst gar nicht was Frederick sagte aber er stupste sie nochmals an.

„Hast du deine Sachen gepackt?“

„Ja doch. Wir fahren doch erst morgen.“

„Irrtum ich wollte dir nur nichts sagen damit du nicht wieder vor Aufregung krank wirst oder sonst eine Ausrede gebrauchen kannst. Wir fahren nach dem Mittagessen.“

„Das war keine Ausrede beim letzten Mal ich hatte Magen und Darmgrippe, “ beharrte Sam.

„Ja und davor einen tödlichen Grippevirus. Und was war davor oh ja ich kann mich erinnern du hast mit dem Gewehr so herum gespielt das du Hausarrest bekommen hast. Und davor? Ach ja da sah deine Ausgehuniform aus als wenn du gerobbt wärst.“

„Ist ja schon gut ich hatte nicht vor mich zu drücken ich komm mit ist das in Ordnung heiliges Ehrenwort oder so.“

„Ja das nehme ich an und solltest du abweichen davon mögen dir alle Finger abfallen.“

„Das hättest du wohl gern.“

„Herr Rosner fährt uns damit wir auch hinkommen.“

„Mir bleibt auch nichts erspart.“

„Komm schon Sam ich hab dir mindestens ein duzend Mal erklärt dass es nicht so schlimm ist. Meine Eltern freuen sich auf dich.“

„Ja ich weis, aber das ganze üben mit dem Besteck und die ganzen Benimm Regeln machen mich einfach fertig. Was ist wenn ich mich andauernd daneben benehme. Du hattest Recht ein Dieb bleibt ein Dieb ich gehör da nicht hin.“

„Ich werde dich nicht hier in der Schule lassen.“

„Das hab ich befürchtet.“

Ein Hüsteln des Lehrers lies sie zusammenschrecken, sie wurden still.

 

Sam hatte kaum gegessen aber ihr Magen war so zu das sie meinte ein halbes Schwein verdrückt zu haben. Nun saß sie unwiderruflich im Wagen und der brachte sie immer weiter weg von ihrer sicheren Zuflucht.

„Herr Rosner kommen sie mit?“

„Ja aber nur kurz ich sag nur hallo und dann fahr ich wieder.“

„Wenn die mich rausschmeißen holen sie mich dann wieder ab?“

„Samantha es wird dich keiner rausschmeißen, außerdem bin ich nicht da ich verreise.“

„Na toll, ganz allein gelassen ich finde es riesig nett wie ihr euch alle gegen mich wendet.“

Rosner seufzte. „Frederick kannst du mir erzählen was sie für ein Problem hat.“

„Ja sie meint sie gehört nicht ins Schloss.“

„Das kann ich verstehen mir ging es ähnlich vor langer Zeit. Aber Sam du wirst dich daran gewöhnen und das ganz allein. Du warst schon einmal sehr mutig denk immer daran.“

„Ist ja schon gut. Außerdem was bleibt mir für eine andere Wahl.“

„Keine.“ Meinte Frederick ungerührt.

 

Nicht mal eine halbe Stunde später standen sie in einem gemütlichen Raum im Schloss eine Teetafel war gedeckt und leckerer Kuchen stand darauf. Der König und die Königin saßen dort bereits. Frederick der Sam schon seit dem Ausstieg bei der Hand hielt ging auf seine Eltern zu. Er ließ sie los und umarmte seine Eltern. Samantha ging erst zu Sina und machte einen tiefen Knicks. Dann ging sie zum König und gab ihn die Hand. Er erwiderte es und  Sam wurde schon etwas ruhiger.

Ronald schaute Gabriel an. „Herr Rosner wollen sie auch zum Tee bleiben.“

„Nein Euer Hoheit ich hab nur die beiden Kinder abgeliefert ich werde gleich wieder nach Hause fahren, Morgen geht es früh los.“

Sina war ein wenig enttäuscht. “ Das ist schade Herr Rosner ich dachte das sie noch das Zimmer sehen möchten das wir für Sam hergerichtet haben.“

„Wenn meine Herrin es wünscht bleibe ich natürlich noch.“

Sina strahlte am liebsten wäre sie mit Sam gleich in das Zimmer gegangen. Aber so wurde erst mal Tee getrunken und ein wenig geschwatzt. Sam wurde schon etwas ruhiger.

Sina war aber doch zu aufgeregt sie sah Sam an: „Ich hoffe das Zimmer wird dir gefallen?“

„Was für ein Zimmer.“

„Du hast ab heute ein eigenes Zimmer hier im Schloss.“ Sagte Sina.

„Mama Zimmer ist untertrieben es ist beinahe eine kleine Wohnung. Ein Schlafzimmer, ein Studierzimmer, ein Wohnzimmer und ein eigenes Badezimmer.“

„Ricky du willst mich vera… veräppeln.“

„Nein hatte ich nicht vor es gleicht meinem fast aufs Haar.“

„Das denkst du auch nur mein Sohn.“ Lachte Sina nun.

„Wir haben es renoviert und auf die Ansprüche einer jungen Dame umgeändert.“

Sam hatte eine Antwort auf Lager, aber Gabriel schüttelte leicht den Kopf. So hielt sie sich zurück. Ronald amüsierte sich über Samantha.“ Da alle schon sehr gespannte sind werden wir mal hingehen.“ Sagte er.

 

Sam traute ihren Augen nicht.“ Das soll meins sein?“

Sina lächelte.“ Ja liebes Kind das ist deins. Hier kannst du dich zurückziehen wenn du willst es wird dich keiner stören auch wir nicht. Siehst du? Der Schlüssel steckt von innen.“

Sam sah sich genau um es war einfach nur himmlisch, die Möbel waren aus heller Eiche gefertigt und standen auf anmutigen Füßchen, hellrosa Übergardinen kräuselte sich leicht an offenen Fenstern und ein dicker Teppich in genau der gleichen Farbe lag durchgehend auf den ganzen Boden. Die Wände waren vom schlichten Weiß.

„Das ist wunderschön, danke.“ Erst ganz vorsichtig und dann immer schneller lief sie von einer Ecke zur andere, jedes mal erklang – Ricky schau mal hier – oder – Ricky hast du so was schon gesehen –  Die Erwachsenen freuten sich, doch der König bremst die beiden als Samantha, Frederick ihr Schlafzimmer zeigen wollte.

„Einen Moment junge Dame. Jedes Mädchen braucht einen Raum in dem auch der beste Freund nichts zu suchen hat. Hier sind es dein Waschraum und dein Schlafzimmer. Beides hat er nicht zu betreten, dein Waschraum gar nicht und dein Schlafzimmer nur wenn es dir mal nicht gut gehen sollte und der Arzt dir Bettruhe verschreibt, gleiches gilt für Fredericks Räume ansonsten könnt ihr euch frei bewegen. Die Zimmer liegen wie die Räume im Internat zusammen, nur das diese noch den Luxus haben das sie auch mit einem Balkon verbunden sind.“

„Das ist dann aber witzlos das Verbot mit den Schlafräumen wenn ich wollte könnte ich dann vom Balkon aus Reinsehen.“ Meinte Frederick.

„Falsch mein Sohn wir haben die Fenster vom Schlafzimmer hier sowohl als auch bei dir erneuert. Diese Vier Schlafzimmerfenster sie sind jetzt alle von innen durchsichtig aber von außen verspiegelt deins genauso wie ihrs.“

„Welch ein Aufwand ich frag mich nur warum.“ Meckerte Frederick.

Sam die die Gedanken der Erwachsenen verstanden hatte war leicht errötet und schupste ihn in die Seite: „Das erklär ich dir später.“

 

„So ich werd mich jetzt verabschieden im Internat muss noch einiges bis morgen geregelt werden, genießt eure Zeit hier, in zwei Wochen geht die Schule wieder los. Ich werd euch Sonntag in zwei Wochen wieder abholen.“

Gabriel verabschiedete sich von allen. Samantha die nicht wusste was mit ihr geschah wischte sich schnell eine Träne aus dem Auge. Am liebsten hätte sie drum gebeten wieder mit zu gehen, sie vermisste ihn und das Internat nun schon und dachte daran wie lustig es gewesen war wenn sie die Wochenenden mit ihn und Frau Rosenfeld allein war.

Frederick merkte dass sie traurig war. „Komm mit ich zeig dir das Schloss.“

„Ja ich würde es gern sehen.“

Der König und die Königin ließen sie ziehen. In einem Flur nicht weit von ihrem Zimmern setzte sich Frederick auf ein Sofa und deutete an das Sam sich neben ihn setzen sollte. Er begann zu erzählen. „Als ich das erste Mal im Internat war kam ich mir so hilflos vor ich dachte das ich es keine 5 Minuten dort aushalten würde, ich vermisste meine Mutter schrecklich und war wütend über mein Vater das er mir so was antat. Ich wollte niemals wieder mit ihn sprechen und dachte mir dass sie es nur machten um mich zu bestrafen. Ich hatte fürchterliches Heimweh. Ich weinte nachts heimlich wenn es keiner sah und tagsüber war ich verstockt, nach und nach lernte ich dann die Kinder kennen und es war nicht mehr ganz so schlimm.“

„Ja ich versteh was du meinst, das Internat war für mich von Anfang an ein Zuhause, etwas Besseres hatte ich ja nie gekannt. Doch nun? Ja dies ist besser als das Internat aber ich glaube nicht das es je mein Zuhause wird. Und was Heimweh ist hatte ich vergessen.“

„Warte doch erst mal ab es wird dir hier gefallen, vor allen schau mal hier sind Klingeln die hast du auch auf dein Zimmer. Wenn du hier ziehst kommt sofort ein Diener und wird dich fragen was du wünscht und es dauert nicht lange und du hast das Gewünschte was immer es ist.“

„Das ist nicht schlecht aber im Moment brauch ich nichts was nicht schon hier wäre.“

„Das mit den Schlafzimmern ist Blödsinn warum sollte ich dich da nicht auch besuchen dürfen.“

„Darum geht es nicht, die Erwachsenen wollen verhindern das wir beide miteinander Popen wenn du verstehst was ich mein.“

„Warum sollten wir so was machen?“

„Na ja weil es spaß macht.“ Sie lachte über sein irritiertes Gesicht. „Was? Schau nicht so entsetzt ich bin keine Jungfrau mehr.“

„Wurdest du gezwungen?“

„Ja mehr oder weniger, Sapon meinte ich müsste ihn schließlich auch was wiedergeben dafür dass er auf mich aufpasst. Doch er war nett zu mir und deswegen machte es mir auch irgendwann spaß.“

„Hast du ihn geliebt?“

„Ich dachte dass es Liebe ist, was wusste ich den schon. Aber es war nur Abhängigkeit, als ich das erkannte hab ich meinen Auszug geplant. Herr Rosner kam gerade rechtzeitig um mich dort heraus zu holen. Hätte ich es nicht geschafft zu verschwinden, hätte Sapon mich spätestens in einem Jahr an einen Zuhälter verkauft. Und das wäre die Hölle gewesen von einem fast selbständigen Dieb zu einer Nutte gemacht zu werden die selbst fragen muss ob sie das Haus verlassen darf.“

„Keiner darf eine Frau verkaufen, erziehen ja. Aber verkaufen niemals.“

„In deiner Welt nicht, in meiner war es Gang und Gebe. Ich hab mich immer vor den Zuhältern gefürchtet solange ich unter Sapons Schutz stand wagten sie sich nicht an mich ran, aber ihre Blicke sagten dich kriegen wir auch noch.“

„Aber dieser Sapon ist doch nicht viel älter wie ich, warum konnte er euch beschützen?“

„Er kann sehr gut mit dem Messer umgehen, mit 9 erstach er seinen Vater, mit 9 ½ den ersten Zuhälter. Sapon kennt kein Erbarmen wenn es um seine Interessen geht und keiner wagt es gegen ihn anzutreten,  er ist ein hervorragender Dieb, ein Meister seines Fachs und ein verdammt guter Fassadenkletterer, er ist jung aber er hat die Hinterhältigkeit eines miesen Verbrechers und selbst der könnte noch von ihn lernen. Wenn du gehorchst dann ist alles gut aber er kann sehr bösartig werden wenn das nicht der Fall ist.“

„Hat er dich oft geschlagen?“

„Ich hab ihn selten Anlass gegeben das er es konnte.“

„Das versteh ich jetzt wieder nicht.“

„Es ist so wenn du deine Leistungen brachtest durfte er auch nicht schlagen das hätte seine Glaubwürdigkeit untergraben. Es ist so was wie ein Ehrenkodex gewesen in unserer Gruppe.“

„Und wie bist du da weggekommen?“

„Du wirst es nicht glauben, aber Rosner hat mich freigekauft.“

„Du gehörst jetzt ihm?“

„Nein er meinte das wäre ein Kredit den er mir gibt ich kann ihn sobald ich richtig Geld verdiene zurückzahlen.“ Lachte Sam nun.

„Die anderen Straßenkinder wird er auch nicht umsonst bekommen haben. In dieser Welt da draußen gibt es absolut nichts umsonst nicht mal ein Lächeln. Aber nun bin ich hier und ich denke nicht daran je wieder zurück zugehen.“

„Ich hoffe das ich das Leben dort eines Tages ändern kann.“

„Dazu brauchst du 5 Leben so schnell geht das nicht. So nun zeig mir aber was ich noch nicht gesehen habe.“

„Dazu bräuchtest du mehr wie die zwei Wochen.“

„So wie es aussieht hab ich die ja auch.“

„Für heute wollte ich dir die Räume auf diesem Flur zeigen, unten sind mehr die Räumlichkeiten für Regierungsahngelegenheiten und Festlichkeiten. Hier ist es ganz privat und nur für die Familie.“

Er zeigte ihr die Räume vor einem der Türen standen Soldaten.

„Wenn sie davor stehen ist meine Mutter in ihren Räumen genauso, ist es bei meinem Vater du kannst aber sehen wer da ist wenn die Uniform weis ist, ist es meine Mutter. Wenn sie königsblau ist, ist es mein Vater. Wenn die Soldaten die Klingen ihrer Lanzen kreuzen darfst du nicht rein ich auch nicht mach dir nichts draus. Ansonsten klopfen sie für dich. Die Gesellschafterin meiner Mutter öffnet dann die Tür und läst dich rein und sagt dann meiner Mutter wer da ist. Bei meinem Vater ist es ähnlich nur das da der Kammerdiener öffnet.“

„Und was ist bei dir?“

„Ach ja dort ist die Uniform rot und es öffnet auch ein Kammerdiener.“

„Wie gut das ich keine Prinzessin bin ich kann den Griff schon selbst betätigen.“

Frederick grinste, es war jenes Grinsen das sie nicht ausstehen konnte denn es hieß ich weis etwas was du nicht weis und es wird dir nicht gefallen. Sie wusste dass jede Frage unnötig war, da er sie ja eh nicht beantwortet hätte.

„Komm wir sehen mal ob wir reinkommen.“

Die Soldaten grüßten und einer klopfte. Eine Frau  öffnete die Tür und ließ die beiden rein.

Frederick gegrüßte die Frau und sagte: „Baronin von Breschnau, das ist meine Freundin Samantha Regenbogen. Samantha das ist Baronin von Breschnau.“

Samantha knickste artig vor der streng aussehenden Dame.

Sie lies sie stehen und sagte der Königin das die Kinder da wären.

„Ja sie sollen herkommen.“

Frederick ging mit Samantha hin.

„Und habt ihr schon viel gesehen?“

„Einiges.“ sagte Frederick. „Aber wir haben ja noch so viel Zeit.“

Sina sah auf die Uhr: „So viel auch wieder nicht. Es ist ja schon fast sieben. Ich möchte dass ihr euch frisch macht und  umzieht. Um 8 gibt es Essen. Frau Baronin bitte sein sie so nett und sagen Fräulein von Savaion bescheid das sie kommen möchte. Frederick du kannst schon gehen.“

Diese zuckte mit den Schultern verabschiedete sich mit einem Kuss, drehte sich um und ging.

Sina lächelte Samantha zu. „ Keine Sorge mein Kind wir reißen dir nicht den Kopf ab. Beim Essen siehst du ihn ja wieder. Nun wie gefällt es dir hier?“

„Es ist sehr schön und mein Zimmer ist wunderschön, hier ist alles so alt und schwer, nicht böse sein, aber mein Zimmer ist so hell wie der Frühling. Danke.“

„Nichts zu danken junge Dame, und damit sind wir auch gleich beim Thema, Fräulein von Savaion wird dich jetzt gleich auf dein Zimmer begleiten, während du dich frisch machst wird sie dir ein Kleid rauslegen von dem ich möchte das du es trägst. Außerdem wird sie dir zur Seite stehen wenn du Fragen hast egal zu welchen.

Fräulein von Savaion ist kein Dienstmädchen sondern  eher eine Erzieherin die dir eine gute Freundin werden kann. Ihrem Wort ist gehorsam entgegenzubringen da sie meinen Mann und mich  vertritt. Ich hoffe dass du das verstanden hast.“

„Ja euere Hoheit, darf ich wegen des Kleides was sagen?“

„Nein. Bei Tisch und wenn wir hier Gesellschaften haben möchte ich das du Kleider trägst, ansonsten steht es dir frei zu tragen was du möchtest.“

Es klopfte an der Tür und eine junge Frau von kaum 20 Jahren betrat den Raum.

„Fräulein von Savaion kommen sie bitte näher. Das ist Samantha Regenbogen ihr Schützling, gehen sie doch jetzt bitte mir ihr auf ihr Zimmer. Ach ja und wenn noch ein wenig Zeit ist zeigen sie der Kleinen doch bitte ein wenig ihrer Garderobe.“

Damit waren sie entlassen. Sie gingen zu ihren Zimmer.

Dort angekommen sah Sam erleichtert dass kein Soldat vor ihrem Zimmer stand. Fräulein von Savaion schien ihre Gedanken zu lesen.

„Das ist nur der Königlichen Familie vorbehalten.“

„Gott sei dank, oh Entschuldigung, aber es ist ein wenig viel heute.“

„Das kann ich mir vorstellen.“

Sie betraten die Zimmer.

„Machen sie jetzt hier auch die Tür immer auf?“

„Ja das ist eine meiner Aufgaben. Ebenso werde ich bei ihnen sein Tag und Nacht ich schlafe hier gleicht nebenan. Es gibt eine Verbindungstür in ihrem Schlafzimmer.  Es schickt sich nicht das sie alleine sind.“

„Ich hab ja Frederick.“

„Es schickt sich auch nicht dass sie allein mit ihm sind. Das sie gerade allein mit ihn unterwegs waren kommt nicht wieder vor.“

„Können sie mich nicht duzen?“

„Nein Fräulein Regenbogen, es ist allenfalls erlaubt das ich sie mit Vornamen anspreche, genauso dürfen sie wenn sie wollen mich auch Irina nennen.“

„Das ist schon besser wie stehen die Chancen das ich kein Kleid anziehen Irina“

„Sehr schlecht Samantha.“

„Das hatte ich geahnt. Na ja, da die Königin es befiehlt werde ich es machen.“

„Machen sie sich erst mal frisch, im Schrank ist einiges das ihnen besser gefallen wird.“

„Ich kenn meine Sachen die ich mitgebracht habe, allerdings ein Kleid war nicht dabei.“

„Es sind ausschließlich neue Sachen die hier sind, übrigens die Königin und ich haben die Kleidung höchstpersönlich beim Schneider ausgesucht, ihr Koffer wird nicht ausgepackt werden beim nächsten mal wird es unnötig sein einen zu packen es sei den sie bringen Schulbücher mit. Nun aber hopp, hopp sonst kommen sie zu spät.“

Schnell machte sie sich frisch und war erstaunt was sie auf ihren Bett liegen sah ein hellblaues Kleid ohne Verziehrungen nur ein wenig weiße Spitze säumte das Kleid und es sah aus als wenn es eine weise Bluse drunter wäre. Es gefiel ihr. Sie war geschmeichelt das die Königin sich ihretwegen solche Mühe machte, sie konnte ja nicht ahnen wie oft Sina sich es gewünscht hatte ein Mädchen einzukleiden. Sina hatte sogar Renata mitgenommen damit ihr ja kein Fehler passierte bei dem was Samantha sich wünschen konnte. Irina durfte aber davon nichts erzählen, sie verzichtete darauf Sam beim anziehen zu helfen sie zog nur das Kleid gerade und gab ihr die dazugehörigen Schuhe.

 

Dann öffnete Irina den Kleiderschrank, soviel Sachen hatte Sam noch nie auf einem Mal gesehen. Es waren auch sehr viele Hosen dabei. Erleichtert atmete Samantha auf. Irina deutete auf einen Stuhl vor einem Spiegel: „Setzen sie sich hier hin.“

Samantha gehorchte. Doch sie sah entsetzt dass Irina eine Bürste nahm und sie damit bürsten wollte.

„Das kann ich allein.“

„Das weis ich aber ich werde das in Zukunft machen.“

„Wäre ich man im Internat geblieben.“

„Sie gewöhnen sich noch an mich.“

„Das denke ich mal, sie sind ja auch ganz nett Irina. Haue sie mir einfach auf die Finger wenn ich mich daneben benehme.“

„Wenn das passiert kümmert sich der König selber drum genau wie beim Prinzen wurde mir gesagt.“

„Puh… ich muss irgendwann, irgendwas böses ausgefressen haben. Ansonsten kann ich mir das nicht erklären. Wenn ich nur wüsste was.“ Sam lächelte über den Spiegel Irina zu diese erwiderte das Lächeln.

„Ähm Irina könnten sie mir gleich helfen?“

„Wobei?“

„Ich weis nicht wie ich hier zum Speisesaal komm.“

„Es ist kein Speisesaal sondern ein Esszimmer beinahe genauso wie das bei ihrer Ankunft, ein kleiner gemütlicher Raum.“

„Es gibt hier auch kleine Räume?“

„Verhältnismäßig kleine Räume wenn sie einen wirklich großen Raum sehen wollen lassen sie sich gleich nach dem Abendbrot vom Prinzen den Ballsaal zeigen. Ich werde natürlich dabei sein.“

„Wenn der König und die Königin keine anderen Pläne mit uns haben.“

„Ihr dürft den Abend gemeinsam verbringen, ein Gutes hab ich schließlich auch, ich bin immer informiert darüber was der König und die Königin vorhaben so können wir unsere Zeit der ihren anpassen. Sollte ich mal nicht da sein, wenn sie wissen wollen was sie gerade machen, in meinem Zimmer liegt ein Terminkalender der alle Termine beinhaltet, die des Königspaars und die von euch beiden.“

„Ich hab Termine?“

„Noch nicht aber das wird sich ändern. So nun aber los ich zeige euch den Weg.“

Sam war schon ganz schwindelig, wenn sie nicht bald was Aß dann würde sie umfallen. Das war alles zu viel, zu neu. Im Esszimmer verneigte sie sich leicht vor den Majestäten und wurde zu Tisch geführt. Sie sah erstaunt dass Frederick ein Anzug trug, Gleichermaßen erstaunt war er über ihr Kleid. Im ersten Augenblick grinsten beide, doch dann sagten ihre Blicke halt bloß die Klappe. Der König räusperte sich und sie sahen schuldbewusst nach unten.

Die Beiden hatten wirklich einen sehr großen Hunger, aber Sam achtete darauf wie Frederick sich benahm und dieser passte auf das sie nichts verkehrt machen konnte so hatte das Königspaar zwei sehr liebe manierliche Kinder am Tisch, die auch noch höflichen Konservation  machten. Sina und Ronald schmunzelten ließen sich aber nichts anmerken.

Samantha sagte das Irina ihr gesagt hatte dass der Ballsaal so riesig ist und dass sie den gern nach dem Abendbrot sehen möchte.

Sina lächelte, auch auf sie hatte dieser Saal am Anfang einen großen Eindruck gemacht. „ Ihr dürft nach dem Abendbrot dort hin. Fräulein von Savaion wird euch begleiten.“

Frederick maulte: „Ich finde ihn schon allein, ich bin hier aufgewachsen Mutter.“

„Sei nicht so frech, das weis ich du brauchst mich nicht zu berichtigen. Trotzdem wirst du dich damit abfinden müssen das wenn du mit Samantha unterwegs bis oder in deinem oder ihrem Zimmer bist, Fräulein von Savaion zu gegen sein wird.“

„Immer?“

„Ja mein Sohn immer, das heute Nachmittag war die letzte Ausnahme.“

„Die kommt doch nicht auch noch mit ins Internat, oder?“

„Nein, Herr Rosner legt keine wert darauf das ihr dort bevorzugt werdet. Wenn ihr fertig seid dürft ihr aufstehen. Wenn ihr den Ballsaal besichtigt habt möchte ich das ihr euch auf eure Zimmer zurückzieht ihr dürft dann noch bis 10 zusammen sein, gegen halb 11 komm ich und schau ob ihr in den Betten seit. “

Beide standen auf, man sah ihnen an das sie sich mühselig beherrschten. Mit einer leichten Verbeugung verließen sie das Esszimmer.

Ronald sah seine Frau erstaunt an. „Du kannst ja richtig energisch sein. Ich bin beeindruckt.“

„Renata und Gabriel haben mir ein paar Tipps gegeben. Glaub mir es fällt mir nicht leicht.“

„Aber es ist besser so. Hast du ihnen beim Essen zugesehen?“

„Sicher doch es war wirklich erheiternd. Frederick will anscheinend unbedingt das sie nicht unangenehm auffällt, und so sehr ich auch das Gefühl habe, wie gerade als sie sich in den ungewohnten Kleidern sahen, das sie sich manchmal lieber an die Kehle springen wollen, so sehr passen sie auch aufeinander auf.“

„Sie werden nicht immer so brav sein wie heute.“

„Das glaub ich auch nicht aber wenn ich es so mache wie ich es jetzt mache, hat Renata gesagt werden sie hören.“

„Ich denke mal dass sie das die meiste Zeit werden.“

„Habt ihr immer gehorcht?“

„Gabriel und ich? Wir waren Musterkinder.“

„Lügner, aber ich werde deine Mutter mal fragen, sie kommt übrigens morgen sie ist neugierig auf Samantha und bleibt bis Dienstag.“

„Muss das sein.“

„Ja liebster Mann das muss sein und du wirst dich richtig freuen sie zu sehen wenn sie ankommt.“

„Zu Befehl Madam.“ lachte Ronald und zog seine Frau zu sich rüber und gab ihr einen innigen Kuss.

 

 

„Herr Rosner legt keinen Wert darauf das wir bevorzugt werden…“äffte Frederick sein Mutter nach.

„Ricky bitte… wenn ich damit leben kann wirst du es auch können.“

„Ich komm mir so dämlich vor seit meiner Kleinkindheit hatte ich keinen Aufpasser mehr. Und nun das.“

„Hattest du nicht?“ grinste Samantha

„Nein ich durfte im Schloss hingehen wohin ich wollte.“

„Und du warst dabei unbeobachtet?“

„Ja doch.“

„Ricky das denkst du doch selber nicht, bei all den Dienern und Soldaten die hier rumlaufen willst du unbeobachtet gewesen sein.“

„Du gewöhnst dich mit der Zeit daran es ist als wenn sie nicht da sind, oder als wenn sie zum Inventar gehören.“

„Ich glaub nicht das es mit Fräulein Irina anders sein wird wenigsten nicht wenn wir unterwegs sind. Ich sehe sie lieber wie eine Freundin die hilft meinen guten Ruf zu wahren.“ Grinste Sam nun.

„Welchen guten Ruf?“ grinste Frederick.

„Pass auf was du sagst immerhin bin ich anständig geworden. Außerdem kannst du mir nicht sagen dass du das nicht gewusst hast. Du hast mich gerade als wir vor der Tür deiner Mutter standen so hämisch angegrinst das ich dir da beinahe schon eine Gelangt hätte.“

„Ich gebe es zu das ich es so ungefähr gewusst hatte, mein Kammerdiener Adrian hat es mir bei meinem letzen Besuch erzählt. Eins hat mich allerdings gewundert meine Mutter war so streng beinahe so wie Frau Rosenfeld.“

„Sie hat ja jetzt auch 2 die ihr auf ihrer Nase rumtanzen könnten. Ich finde das gar nicht verkehrt, wenn einer sagt was er will. Mit so jemanden kann man leichter reden als wenn es immer nur so ein Wische Wasche ist. Sag mal sind wir immer noch nicht da?“

„Doch Gnädigste darf ich ihnen die Tür öffnen.“

„Du darfst uns die Tür öffnen.“ Hoheitsvoll schritt sie durch die geöffnete Tür und vergaß augenblicklich dass sie sich Damenhaft benehmen wollte.

„Ach du heilige Scheiße… was ist das?“

Irina war nicht so begeistert von ihrem Ausruf. „Fräulein Samantha erst mal; ich möchte so ein Wort nie wieder hören sollte es doch vorkommen werde ich es der Königin berichten. Und zweitens das ist ein Ballsaal.“

„Es tut mir leid, es ist nur … oh man hier passt das ganze Internat rein mit Hof und allem drum und dran.“

„Auch wenn es die ganze untere Etage des Schlosses wäre so ein Ausruf ist unverzeihlich.“

„Ja  Fräulein von Savaion es tut mir Leid, ehrlich.“

„Und sie junger Mann hören auf zu grinsen das ziemt sich auch nicht.“

„Nein Fräulein von Savaion ich werde mich benehmen. Sam was meinst du sollen wir tanzen.“

„Du bist verrückt ich kann nicht tanzen. Vergess es.“

„Na dann, darf ich bitten Fräulein von Savaion?“ er verneigte sich vor der jungen Frau.

„Euere Hoheit es ist keine Musik hier.“

„Wir denken uns welche, einen schönen Walzer.“

„Bitte wie ihr möchtet.“

Sam sah, wie er sie in seinen Arm nahm, immer den gebührenden Abstand haltend und wie das weite Kleid von Irina sich mit den Bewegungen drehte, es sah so leicht aus als wenn sie schwebte. Samantha konnte mit einmal Musik hören und sah im Geiste wie andere wohlgekleidete Damen und Herren sich hier im Takte der Musik drehten, sich Artigkeiten ins Ohr flüsterten und wie die Damen dazu errötend lachten. Sie war so vertieft in ihren Gedanken das sie gar nicht merkte das die beiden schon wieder vor ihr standen.

„Es ist wunderschön hier“, sagte sie mehr zu sich selbst.

„Ja das ist es“, antwortete Frederick und grinste als sie erschrak.

„Wir müssen dir unbedingt das Tanzen beibringen.“

„Vergess es das lern ich nie, Babs und Ria haben es schon versucht. Das war eine Katastrophe.“

„Es gibt dafür Tanzlehrer, die können das besser.“

„Nein niemals. Vergess es ich werde nicht tanzen.“

„Du wirst verlass dich drauf.“

„Ricky nein und wenn du dich auf den Kopf stellst.“

Er legte wieder dieses Grinsen auf das sie so haste und nur die Gegenwart von Irina bewahrte ihn davor das er eine Ohrfeige bekam.

Das war aber schnell vergessen als er ihr erzählte wie hier alles aussah wenn es einen Ball gab, sie hörte gespannt zu bis Irina sie daran erinnerte das sie sich auf ihre Zimmer begeben sollten.

Unterwegs fragte Sam ihn ob er böse wäre wenn sie gleich zu Bett ging sie war doch mit einmal sehr müde. Froh darüber dass er es nicht zugeben musste dass er auch lieber schlafen wollte gab er sich Gönnerhaft und Verständnisvoll.

So verabschiedeten sie sich von einander.

Etwas peinlich war es Samantha schon das Irina ihr das Nachtzeug rauslegte aber da sie wusste das sie es nicht ändern konnte gab sie sich geschlagen. Sie schlief sofort ein. Irina die das sah schloss  leise die Tür und machte sich auf den Weg zum Königspaar.

Diese saßen zusammen in einer Art Stube die allerdings sehr groß war. Beide lasen in einem Buch. Irina verneigte sich mit einem Knicks und wurde aufgefordert sich zu setzen.

Ronald fragte. „Nun Fräulein von Savaion was halten sie von ihren Schützling?“

„Sie ist sehr lieb, aber auch wild es wird nicht leicht sein sie zu bändigen. Was ich vor allen zu bemängeln habe ist ihre Ausdrucksart und ihr Benehmen gegenüber dem Prinzen.“

„Was die Ausdrucksart betrifft da gebe ich ihnen Recht, aber diese Ferien soll sie noch genießen, ab Weihnachten werden beide Unterricht in Höfischen Benehmen erhalten, meinem Sohn wird es nicht schaden und sie wird sich mehr anstrengen. Was das Benehmen gegenüber meinem Sohn betrifft so möchte ich nicht das sie sie belehren. Sie soll ihm auch weiterhin frei ihre Meinung sagen. Ich kann nachfühlen wenn sie das nicht verstehen, aber das ist mein Ausdrücklicher Wunsch. So und nun erzählen sie uns was die beiden ausgefressen haben.“

Irina erzählte es ihnen gern sie merkte dass die beiden Spaß hatten an ihrer Erzählung und sie sah dass das Königspaar Samantha in ihr Herz geschlossen hatten.

  

Als Irina gegangen war grinste der König immer noch.

„Wart ihr eigentlich auch so schlimm?“

„Willst du die Wahrheit hören?“

„Ja das würde ich gern.“

„Wir waren schlimmer und unbeaufsichtigt.“

„Es geht aber nicht anders, ja wenn sie ein Junge wäre dann… aber so nein es würde nur geklatscht werden.“

„Du hast recht auch wenn wir ihnen vertrauen es würde nicht lange gut gehen noch sind sie Kinder.“

„Sie ist kein Kind mehr vergiss das nicht, was sie schon alles erlebt hat würde mich wahrscheinlich aus der Bahn werfen ich könnte es nicht ertragen. Ich habe mich ein wenig nach den Leben der Straßenkinder erkundigt und das was ich gehört habe, hat mir das Blut in den Adern gefrieren lassen.“

„Du sollst dich nicht mit solchen Gedanken belasten liebe Frau.“

„Es geht aber nicht dann hättet ihr mir ein anderes Kind hier her bringen müssen.“

„Du bist einmalig.“

„Nein das bin ich nicht Renata ist genauso stark.“

„Ja wir haben die besten Frauen der Welt.“

 

 

Am nächsten Morgen erwachte Sam schon sehr früh. Sie sah dass es draußen wieder Geschneit hatte aber der Schnee blieb noch nicht liegen. Irina schien noch zu schlafen und so wusste sie nicht wie sie sich verhalten sollte als es klopfte.

„Wer ist da?“

„Ich bin es Sam schön das du schon wach bist zieh dir Reitsachen an dann machen wir einen Ausritt.“

„Fräulein von Savaion schläft noch.“

„Umso besser dann sind wir allein.“

„Meinst du?“

„Komm wir bleiben doch im Park der ist riesig und es macht Spaß.“

Ganz wohl war Samantha nicht bei dem Gedanken aber sie konnte nicht widerstehen leise und schnell zog sie sich an.

Frederick war schon umgezogen.

„Ich hab die Pferde schon satteln lassen, keine Angst deins ist ganz brav.“

Sie gingen hinaus zum Stall, Samantha die im Sommer reiten gelernt hatte konnte nicht genug davon bekommen.

Sie ritten wild durch den Park. Es machte ihnen wirklich Spaß mit den Pferden so zu toben. Sei hatten eigentlich vor nur eine Stunde zu reiten aber sie vergaßen die Zeit und so kamen sie viel zu spät zum Frühstück. Sie waren noch beide erhitzt von der wilden Jagt und hatten sich auch sehr schnell umgezogen. Es war niemanden verborgen geblieben das sie allein weg waren. Der König war allein und  musterte sie mit strengem Blick.

„Ihr werdet jetzt ohne ein Wort frühstücken und in einer halben Stunde will ich euch in meinem Büro sehen.“

Damit verließ er die beiden, keiner wagte auch nur ein Wort zu sagen.

Bedrückt gingen sie zu ihm.

„Ich will jetzt genau hören wie ihr auf den Aufflug gekommen seid.“

Frederick erzählte ihn alles.

„Ich hätte euch mehr Verstand zugetraut, man Frederick und wenn ihr den Stallknecht mitgenommen hättet. Hatten wir euch nicht klar genug gemacht dass ihr nicht allein ausgehen dürft?“

„Ja.“ Sagte beide.

„So, dass das Folgen hat könnt ihr euch ja denken?“

„Ja.“

„Ihr habt Glück das meine Mutter heute kommt, sonst würde das was ich jetzt sage schon ab heute gelten. Dienstag geht sie wieder, ab dem Zeitpunkt werdet ihr beide die restliche Woche und zwar bis Samstag auf euren Zimmern verbringen. Ich werde mir Aufgaben für euch ausdenken die ihr zu erledigen habt. Ihr werdet euch die ganze Zeit über nicht sehen. Solltet ihr auch nur versuchen dies zu umgehen werde ich mir was anderes ausdenken und glaubt mir es wird euch noch weniger gefallen als das was ich jetzt gesagt hab.“

„Ja Sire.“

„Ja Vater.“

„Damit ihr schon ein Vorgeschmack bekommt wie es ist, werdet ihr jetzt sofort auf eure Zimmer gehen und euch umziehen wagt es nicht euch zu besuchen, vor dem Mittag will ich euch hier unten nicht mehr sehen. Sam du gehst als erste.“

„Ja Sire.“ Sie schlich sich davon.

Als sie raus war versuchte Frederick Samantha zu verteidigen.

„Es war meine Schuld dass sie mitgegangen ist.“

„Das ist mir egal, sie hätte nein sagen können und dich in dein Zimmer schicken können dann wäre alles gut jetzt. Aber so hab ich kein Mitleid mit ihr. Es ist so wenn einer was ausfrisst von euch beiden werden beide bestraft wenn ihr zusammen seit, Ausnahmen gibt es nur wenn einer von euch nicht in der Nähe war um es zu verhindern. Ihr wäret genauso bestraft worden wenn Sam das angestiftet hätte und nun geh.“

„Ja, Vater.“

Später meinte Sina ob eine Woche nicht zu hart wäre, aber der König lies sich nicht erweichen.

„Nein ich hätte beinahe sogar die ganzen Ferien daraus gemacht, schau Sina sie müssen es lernen, wenn einer etwas ausfrisst und der andere macht mit hat das in Zukunft schwere Konsequenzen für das ganze Land und dann hilft kein Verzeihung.“

„Du hast ja recht, aber warum hab ich nur das Gefühl das es dich nicht allzu sehr ärgert das sie das gemacht haben.“

„Weil ich damit gerechnet hab, sie müssen rebellieren. Wir haben das auch gemacht, allerdings nicht so früh. Damit dürften sie uneingeschränkte Rekordhalter sein.“

„Wenn du jetzt auch noch anfängst zu grinsen versteh ich gar nichts mehr. Du bestrafst sie so hart und hast damit gerechnet dass du es musst?“

„Genau das will ich dir sagen damit. Gut liebes Weib ich zeig dir was aber du darfst es den beiden nicht erzählen das es das gibt.“

Er führte sie in sein Büro und öffnete das untere Fach. Er holte eine Anzahl Schreibhefte hervor die einen dicken Einband hatten.

Erstaunt las sie die verschiedensten Namen auf den einzelnen Büchern einige schienen schon uralt zu sein.

Das was noch am neuesten aussah trug den Namen ihres Mannes und den von Gabriel.

„Hier liebe Frau siehst du alle Schandtaten die jemals hier gemacht wurden von den zwei besten Freunden und wie es bestraft wurde, glaub mir es gibt wirklich nichts was nicht schon versucht wurde einschließlich ob man fliegen kann wenn man oben vom Turm springt. Wenn deine Mutter wieder weg ist darfst du sie gern lesen, du wirst die erste Frau sein die sie zu Gesicht bekommt.“

„Ich bin mir nicht sicher ob ich es lesen will.“

„Alle Frauen sind neugierig du wirst es lesen schätze ich mal. Ich versteck den Schlüssel in dieser Schatulle die hier auf dem Bord steht damit hast du jederzeit zugriff zu den Büchern.“

„Ich danke dir für dein Vertrauen.“

„Einige Bestrafungen werden dir sehr hart vorkommen über andere wirst du lachen und dich fragen wie haben sie die nur ausgehalten. Denk immer daran alle Jungs sind zu vernünftigen Männern heran gewachsen und nicht zerbrochen unter den Strafen.“

„Ja du hast recht ich denke daran wenn ich es lese und wenn ich es nicht versteh wirst du es mir erklären.“

„Das mach ich. Aber versuch nicht zu laut zu lachen über den ein oder andern Streich, und die beiden dürfen diese Bücher erst zu Gesicht bekommen wenn sie 25 sind ich hab keine Lust das sie sich dort irgendwas heraus suchen du wirst noch erleben die haben genug Energie um ganz von allein auf diese Streiche zu kommen.“

„Meinst du wirklich dass es so schlimm wird.“

„Noch schlimmer den selbst Fräulein von Savaion wird sie nicht abhalten können erst recht nicht wenn sie wieder im Internat sind.“

„Was glaubst du das Samantha sagen wird wenn sie erfährt das die beiden ihre Eltern werden?“

„Ich hoffe ich hab richtig gesehen, als Gabriel ging wischte sie sich eine Träne aus dem Auge.“

„Ja das hab ich auch bemerkt, ich hoffe diese Träne galt nicht nur dem Internat.“

„Das glaub ich weniger. Ich hoffe sie reagiert nicht so wie Gabriel damals.“

„Wieso was hat der Gemacht?“

„Ist lauthals angefangen zu lachen und hat meine Vater und seinen zukünftigen zwei Verrückte genannt die zum Psychiater gehen sollten. Ich hör die Ohrfeige heute noch die er von dem damaligen Herrn Rosner bekommen hat.“

„Schade dass beide schon tot sind. So ist nur deine Mutter und die von Gabriel übrig und die können mir so gut wie gar nichts über deine Erziehung berichten.“

„Das hatte bis jetzt immer was mit dem Recht der Frauen zu tun das noch immer in diesem Land herrscht, da wir uns aber geeinigt haben da allerhand zu ändern warum sollte ich nicht bei dir anfangen.“

„Du liebster aller Männer. Recht hin, Recht her für eins bin ich dankbar. Dafür das mein Vater drauf bestanden hat das ich dich heiraten musste.“ Sina gab ihren Mann einen Kuss.

 

Samantha und Frederick schmollten jeweils auf ihrem Zimmer.

Sam war am fluchen. „Verdammt noch mal warum hab ich nicht abgelehnt, eine Woche allein auf diesem verfluchten Zimmer ich will nach Hause.“

„Samantha sie sollen nicht fluchen das schickt sich nicht und ich glaube nicht das seine Durchlaucht das gestatten wird.“

„Er hat nur gesagt ich soll in Gegenwart der Königin nicht fluchen.“

„Soll ich ihn fragen ob ihr es in meiner dürft?“

„Nein, Entschuldigung. Oh man wie kann man nur so blöd sein? Irina was mach ich den jetzt ich halte das nicht einen Tag aus.“

„Das weis ich auch nicht?“

„Und Fredericks Oma kommt was soll ich den nur machen? Ich kenn diese Frau doch gar nicht. Ich dreh hier noch durch wirklich und wahrhaftig.“

„Aber Samantha das Königspaar habt ihr doch auch vorher nicht gekannt.“

„Nein das ist richtig, aber Ricky hat mir erzählt von ihnen und nun könnte ich seine Hilfe gebrauchen. Aber wer weis was König Ronald macht wenn wir das jetzt auch noch brechen, vielleicht sitz ich dann hier bis zu meinem 100sten Lebensjahr fest. Irina schließen sie mich ab Dienstag ein?“

„Das werd ich nicht machen. Aber ich weis was wir jetzt machen sie werden sich ein schönes Kleid raus suchen. Eins das dem König gefallen wird ich steck ihnen das Haar schön hoch und dann ist auch schon Mittag und wir werden anständig und lächelnd nach unten gehen.“

„Ein Kleid… puh mir bleibt auch nichts erspart.“

„Kommen sie schon.“

„Ja ich mach ja.“

Lustlos suchte sich Samantha ein Kleid aus es war schwarz.

„Wollen sie auf Beerdigung gehen?“

„Nein.“

„Wie wäre es mit dem da? Es ist zart rosa und passt gut zu ihrem Haar.“

„Bin ich nicht gestraft genug? Weis wäre auch nicht schlecht.“

„Die Farbe der Unschuld, warum nicht hier ist eins mit Kirschen drauf.“

„Ok, von mir aus.“

Samantha zog es an und lies sich von Irina begutachten.

„Sieht doch toll aus, und nun noch die Haare ein wenig hochstecken. Setzen sie sich dahin. Nein nicht mit dem Gesicht zum Spiegel, zu mir. So jetzt das Ganze etwas bändigen mit diesem Band noch etwas hochstecken und  an den Seiten etwas kringeln lassen. Perfekt wir haben eine kleine Dame.“

Samantha sah in den Spiegel  sie erkannte sich kaum wieder soviel machte es aus, sie fand sich wunderschön.“

„Ist es sehr hochmütig wenn ich mich schön finde?“

„Nein aber das behalten wir für uns sollte uns jemand ein Kompliment machen, bedanken wir uns artig und tun so als wenn wir es nicht wüsten.“

„Ist das nicht Lügen?“

„Nein das nennt man Kokettieren und ist einzig und allein für uns Frauen gedacht.“

„So was gibt es auch? Ich finde es toll dieses koketier.“

„Kokettieren liebste Samantha.“

In diesem Augenblick klopfte es an der Tür.

„Wenn das Frederick ist sagen sie ihn er soll verschwinden.“

„Es ist nicht Frederick es ist der Kammerdiener des Königs ihr sollt nach unten kommen man möchte euch der Königsmutter vorstellen.“

„Mir wird schlecht.“

„Oh nein hinterher gern aber nun nicht. Geht jetzt nach unten.“

Sam gehorchte widerwillig.

 

 

Frederick hatte nicht minder schlechte Laune wie Sam nur das er sich besser unter Kontrolle hatte. Er wusste dass er mit Fluchen nicht weiter kam und so brütete er vor sich hin unter den Augen seines Kammerdieners schmollte er.

„Euer Hoheit haben selber Schuld, hätten sie mich geweckt wäre ich mitgekommen.“

„Ja ich weiß es ja, es tut mir Leid.“

„Ihr seit egoistisch wie eh und jäh.“

„Adrian ich hab mich geändert.“

„Wenn ihr das hättet, hättet ihr auch an Fräulein von Savaion und mich gedacht immerhin dürfen wir jetzt auch die ganzen Tage auf den Zimmern verbringen, das ist keine schöne Aussicht. Wenn ihr nicht egoistisch wärt hättet ihr auch das junge Fräulein nicht in Verruf gebracht.“

„Wir sind nur ausgeritten.“

„3 Stunden? Böse Zungen könnten behaupten das man in der Zeit auch was anderes machen könnte.“

„Ja tut mir Leid ich verspreche das ich euch beim nächsten mal wecke. Hier ist alles so kompliziert im Internat ist es einfacher.“

„Das Internat ist eine Abgeschirmte Welt deswegen ist es dort einfacher aber ihr werdet bei kleinem erwachsen bald kommen öffentliche Pflichten auf euch zu und dann könnt ihr euch ein solches Verhalten nicht erlauben.“

„Ich weiß. Ich mach mich eben frisch legen sie mir bitte die Uniform raus? Meine Oma mag es so gern wenn ich sie trage. Wie gut das ich aus den dämlichen Matrosenanzügen raus gewachsen bin. Ich hab sie gehasst.“

„Alle Jungs hassen Matrosenanzüge.“ Adrian van Berdrop sah seinen Herrn hinterher er war seit dessen frühester Kindheit dessen Kammerdiener. Er gab den Prinzen insgeheim recht er hatte sich geändert noch vor einem Jahr wäre eine so lockere Unterhaltung mit ihm nicht möglich gewesen und die Vorwürfe hätte er schon gar nicht akzeptiert.

 

 

Während Frederick sich noch fertig machte war Samantha schon unten, immer noch aufgewühlt und etwas schüchtern ging sie auf die Großmutter von Frederick zu.

Diese sah ihren Sohn an: „Das ist also das Mädchen?“

„Ja Mutter. Darf ich dir Vorstellen das ist Samantha Regenbogen. Samantha das ist meine Mutter, Fürstin  Bernadette zu Birlen,  “

Sam machte einen Knicks.

„Das musst du aber noch lernen, das war nicht gut so. Lass dich mal ansehen.“

Im weiten Bogen ging die Königsmutter um sie herum und musterte sie.

„Du hast ja eine recht ordentliche Erscheinung, nur dein Benehmen läst wie ich hörte zu wünschen übrig.“

„Ja es tut mir Leid.“

„Das sollte es auch.“

Sam senkte den Blick.

„Wenn ich mit dir Rede schau mich an.“

„Ja Entschuldigung.“

Fredericks Großmutter drehte sich zu ihrem Sohn.

„Dein Vater hätte diese Entscheidung niemals getroffen.“

„Nein Mutter ich weiß, aber nun sind wir es die entscheiden.  

„Anscheinend seit ihr immer noch nicht erwachsen genug ich hätte euch für klüger gehalten.“

„Ich denke mal das wir unsere Entscheidungen vertreten können, wenn du nichts dagegen hast werde ich jetzt Frederick rufen lassen damit wir essen können.“

„Ja hol mir bitte meinen Liebling, ich freu mich schon auf ihn.“

 

Sam fühlte sich überflüssig und schaute zu Sina diese gab ihr ein kleines Zeichen das sie zu ihr kommen durfte.

„Keine Angst Kleines hier wird keiner gefressen. Du siehst ganz reizend aus. Schon beinahe wie eine junge Dame.“

„Danke.“

 

Frederick war Augenblicklich da und umarmte seine Großmutter herzlich.

„Gut siehst du aus, mein Kind, genauso schneidig wie dein Großvater.“

„Danke Oma.“

„Du musst nachher auf mein Zimmer kommen und mir alles erzählen was ihr so in der Schule macht.“

Frederick antwortete nicht gleich er sah erst zu seinem Vater, dieser nickte.

„Ja Großmutter das mach ich gern.“

Ronald bat darum dass man nun zu Tisch gehen dürfte. Sam war beeindruckt von seiner Höflichkeit. Frederick schaute Samantha genauer an so hübsch hatte er sie noch nie gesehen er war sehr stolz auf sie und hätte es ihr gern gesagt aber er wagte es nicht das Wort an sie zu richten. Das Mittagsessen verlief daher sehr schweigsam. Traurig sah Sam das ein um andere Mal zu ihm rüber und genau wie am Vortag nahm sie sich ein Beispiel daran wie er sich benahm.

„Ich habe selten so schweigsame Kinder an diesem Tisch gesehen.“ Stellte die Fürstin fest.

„Das kommt wohl vom schlechten Gewissen.“ Sagte Ronald.

„Das kann ich mir vorstellen. Es war auch ungehörig von euch beiden.“ Sagte seine Mutter.

„Ja Großmutter.“

„Ja Hoheit.“

„Aber ich denke dass Ronald euch eine Strafe auferlegt hat und damit ist die Sache vorbei, so wie ich ihn kenne habt ihr danach bestimmt keine Lust mehr das gleiche zu wiederholen. Heute will ich mich noch ein wenig ausruhen die Reisen werden immer beschwerlicher umso älter man wird, aber Morgen würde ich gern etwas unternehmen. Dir hat doch der Zoo immer so gut gefallen Frederick, willst du ihn deiner kleinen Freundin nicht zeigen.“

„Gern liebste Oma, das wäre schön. Sam der gefällt dir da kannst du so viele Tiere sehen und ein großes Aquarium haben die da auch.“

„Ich hab noch nicht zugestimmt, mein Sohn.“ Sagte Ronald, doch seine Mutter unterbrach ihn.

„Ich habe so wenig Zeit mit meinem Enkel da wirst du nicht entscheiden wie ich sie mit ihm verbringe.“

„Wie du meinst Mutter.“ Resignierte er.

„Also Morgen früh nach dem Frühstück gehen wir. Doch nun möchte ich mich zurückziehen, wenn ihr nichts dagegen habt. Frederick komm doch so in 2 Stunden zu mir wir nehmen dann den Tee auf meinem Zimmer.“

„Ja, Großmutter das mach ich.“

Sam hatte die ganze Zeit geschwiegen. Nachdem die Fürstin auf ihr Zimmer gegangen war, wurden auch die Kinder wieder auf die ihren geschickt.

 

Das Königspaar hatte sich auch auf ihre Zimmer zurückgezogen, sie waren allein.

„Das macht sie jedes Mal“, Ronald fluchte innerlich.

„Wer macht was?“ fragte Sina.

„Meine Mutter wenn sie hier ist. Ich versuch den Jungen zu erziehen und sie belohnt ihn.“

„Las ihr doch das Vergnügen, ich könnte mir vorstellen dass sie es bei dir nicht anders gemacht hat.“

„Das ist es ja und das Schlimme daran ist, ich weis genau wie Frederick sich nun fühlt. Ich hab es zwar genauso wenig gewagt wie er es vor meinem Vater zu zeigen, aber im Inneren hab ich gegrinst. Mein Vater war immer Fuchsteufelswild wenn sie damit durch kam. Heute versteh ich ihn.“

„Ja liebster Mann, die Sünden der Jungend holen einen immer wieder ein.“ Sina lachte.

„Lachst du mich nun auch noch aus?“

„Rate doch mal.“

„Ich sollte dir doch mal den Hintern versohlen Weib.“

„Untersteh dich dann verrat ich dich bei deiner Mutter.“

„Darauf lass ich es ankommen.“ Sprach er, lachte und schnappte sich seine Frau.

 

Im Zimmer von Samantha ging es nicht so lustig zu. Sam hatte sich auf ihr Bett geschmissen und schimpfte.

„Die Frau mag mich nicht, sie kennt mich nicht, aber sie mag mich auch nicht.“

„Woher wollt ihr das den wissen?“ Fragte Irina.

„Ihr hättet sehen sollen wie sich mich angesehen hat und dann ist sie im weiten Bogen um mich herumgegangen als wenn ich die Pest hätte. Du hast ja eine recht ordentliche Erscheinung, nur dein Benehmen läst wie ich hörte zu wünschen übrig. Hat sie gesagt.  Ich bin froh wenn sie wieder weg ist. Und Morgen sollen wir auch noch mit ihr in den Zoo. Hoffentlich wird sie dort gefressen.“

„Samantha so was will ich nicht hören, die Königsmutter ist eine sehr nette Frau ich kenn sie schon etwas länger, sie bewahrt nur die Formen.“

„Mag ja sein. Aber mich mag sie nicht.“

„Das wisst ihr nicht.“

„Doch ich weis es.“

„So dann sagt mir doch warum sie angeordnet hat das sie nach dem Abendbrot mit euch im Garten spazieren gehen möchte.“

„Was hat sie?“ Sam richtete sich wieder auf. „Die will mich nur ärgern.“

„Samantha Regenbogen ihr benehmt euch wie ein trotziges, kleines, verwöhntes Mädchen. Ich hatte mehr Reife von euch erwartet.“

„Entschuldigung, ich werd mich benehmen beim Spaziergang.“

„Ja und jetzt auch,“

„Na gut und was soll ich nun machen?“

„Oh auf Anordnung vom König kommt gleich ein Lehrer er wird die nächsten Tage jeweils 1 Stunde und von Dienstag bis einschließlich Freitag drei Stunden bei euch geben. Wenn ihr hier im Schloss seit wird er in Zukunft immer für eine Stunde kommen. “

„Es sind Ferien.“

„Das habt ihr euch verscherzt. Außerdem ist es kein normaler Lehrer.“

„So? Was unterrichtet er denn?“

„Musik im allgemeinen und Klavier im Speziellen.“

„Ich lerne nicht Klavier spielen.“

„Erklärt das seiner Majestät.“

„Das ist hier kein Schloss, das ist ein Gefängnis.“

„Ich kann das gern ausrichten wenn ihr es möchtet.“

Statt eine Antwort  zu geben warf sie sich wieder auf ihr Bett.

 

Etwas später war der Lehrer da und stellte sich vor als Herr Steinbruuk, er näselte ein wenig und war mit den Händen viel zu sehr am rumfuchteln, aber er brachte Sam zum lachen. Sie gingen ins Musikzimmer hier standen mehrere Instrumente. Sam sah auch eine Gitarre.

„Dazu hätte ich vielmehr Lust.“ sagte sie.

„Darüber reden wir wenn ihr euch anstrengt und ich merke dass es euch ernst ist mit der Musik. Übrigens Prinz Frederick spielt beide Instrumente zwar nicht perfekt aber man kann es sich anhören, wenn euer Hausarrest um ist können wir ihn dazuholen.“

„Ja das wäre schön, wenn ich mich anstrenge… könntet ihr nicht seinen Vater fragen ob er schon nächste Woche mitmachen kann?“

„Wir werden sehen.“

Es wurde eine vergnügliche Stunde so das Samantha beinahe traurig war das sie endete. Auf dem Flur sah sie Frederick, sie wollte schon zu ihm hinlaufen aber Irina hielt sie zurück.

 

„Bleibt bei mir dann kann ich euch was anderes zeigen.“ Sagte sie verschwörerisch.

Samantha war gespannt und ging hinter ihr her.

„Die Königin hat mir erlaubt nach dem Unterricht wenn ihr euch benehmt euch zu belohnen.“ Sie öffnete eine Tür.

„Hier ist die Bibliothek. Sucht euch was aus dann könnt ihr bis zum Abendbrot lesen. Das wird euch die Zeit verkürzen.“

„Da hat wohl Frau Rosenfeld gepetzt. Oh ist das hier schön noch mehr Bücher wie im Internat wo soll ich bloß anfangen?“

„Beginnt hier. Hier sind Romane. Dienstag zeig ich euch wie alles eingeteilt ist.“

Schnell hatte Sam das richtige gefunden.

 

Frederick saß bei seiner Großmutter und erzählte ihr von der Schule soweit er durfte. Sie wusste das er ihr nicht alles erzählen würde sie kannte das noch von ihren Sohn. Doch sie freute sich über jede Kleinigkeit auch darüber mal wieder was von Gabriel zu hören den sie auch wie ihren eigenen Sohn ins Herz geschlossen hatte.

„Herr Rosner kommt übrigens in den Weihnachtsferien mit hier her.“

„Das ist schön darüber freu ich mich ich werde auch da sein.“

„Oh ja dann können wir wieder eine Schlittenfahrt machen.“

„Ja mein Junge das können wir.“

Sie unterhielten sich noch eine Zeitlang weiter, bis sie zum Abendbrot hinunter gingen. Auf der Treppe begegneten sich die Beiden wieder, aber sie grüßten sich nur.

 

Das Abendbrot verlief sehr ruhig. Samantha wollte danach auf ihr Zimmer um sich etwas über zu ziehen aber Irina war schon da und brachte ihr einen Mantel. Brav wartete sie bis die Fürstin kam.

„So mein Kind, ich hoffe du hast nichts dagegen wenn du mit einer alten Frau spazieren gehst.“

„Ich freue mich dass ihr mit mir Spazieren gehen wollt.“

„So ist es Recht.“

Sie gingen hinaus.

Sam konnte immer noch über den Garten staunen, sie dachte daran unter welchen Umständen sie ihn das erste mal gesehen hatte. Sie freute sich das sie immer noch am Leben war und mit einmal war alles nicht mehr so schlimm.

„Woran denkst du Samantha?“

„Daran dass das Leben schön ist.“

„Eine weise Erkenntnis für dein Alter.“

„Danke.“

„Du bist sehr einsilbig.“

„Darf ich ehrlich antworten.“

„Ich bitte darum.“

„Ich weis nicht was ich sagen soll, im Moment hab ich das Gefühl, das alles was ich mache Verkehrt ist.“

„Das Gefühl kenn ich.“

„Ihr? Oh nein das glaub ich nicht, sie und die Königin sind einfach perfekt. Kein Wunder sie sind in dieser Welt groß geworden. Meine Freundinnen im Internat würden ihnen mehr gefallen.“

„Ich kann mich an ein junges Mädchen erinnern das hierher kam und den zukünftigen König zu heiraten, der war um einiges älter als sie und machte einen mächtigen Eindruck auf das Mädchen. Das Schloss machte ihr Angst, erst recht ihre zukünftigen Schwiegereltern. In der Brautzeit konnte sie ihrer Schwiegermutter nichts recht machen an allem hatte sie etwas auszusetzen, obwohl das Mädchen die beste Erziehung genossen hatte. Das sonst so fröhliche Mädchen wurde immer trauriger bis sie eines Tages begriff das man sie nicht ärgern wollte sondern nur schützen. Von dem Tag an fiel ihr manches leichter. Kannst du dir vorstellen wer dieses Mädchen war?“

„War es die Königin?“

„Nein mein Kind, ich war es.“

„Ihr?“

„Ja, so und nun denk immer daran, wenn dich einer kritisiert von den Erwachsenen lass es geschehen, wenn du meinst es ist zu Unrecht warte eine Stunde bis du dich dazu äußerst. Das gibt dir die Gelegenheit nachzudenken und dein Gemüt zu kühlen. Du wirst sehen einiges wird dadurch leichter.“

„Ich dachte ihr mögt mich nicht, und wenn ich ehrlich bin ich mochte euch im ersten Moment gar nicht, aber ich bin froh das ich nicht anders konnte als mit euch mit zu gehen. Ich hab gerade gesagt dass ich mich auf diesen Spaziergang gefreut hab, das war gelogen, aber jetzt mein ich es ernst. Es ist schön mit euch spazieren zu gehen und wann immer ihr es wünscht werde ich mich euch anschließen.“

„Du bist eine gradlinige junge Dame, das freut mich. Ich denke das wir uns verstehen werden denn wenn es auch den Anschein hatte das ich dich nicht mag, das Stimmt nicht.  Aber nun genug davon es ist kalt ich denke wir gehen wieder zurück.“

 

Samantha hatte beschlossen die Strafe als gegeben hinzunehmen, sie begehrte nicht mehr auf und so wurde der Sonntag und die darauf folgenden Tage bis zur Abfahrt der Fürstin sehr schön. Sie vermisste Frederick zwar die nächsten Tage sehr, aber sie verhielt sich ruhig.

Frederick tat es ihr gleich und erledigte die Aufgaben die ihn gestellt wurden auch zur Zufriedenheit seines Vaters. Er musste die ganze Woche über im königlichen Stall aushelfen. Er war abends sehr müde, doch die ungewohnte Körperliche Arbeit machte ihn Spaß.

Donnerstagabend wurden beide zum König befohlen.

„Ich bin mit euch zufrieden, ihr habt was angestellt und seid dafür eingestanden, noch mehr ihr habt eure Aufgaben ohne Gegenwehr erledigt. Ich bin bereit euch den letzten Tag zu schenken.“

Erleichtert atmeten sie auf. Doch Frederick hatte ein Problem.

„Heißt dass das ich morgen nicht im Stall helfen darf?“

„Von dürfen kann hier keine Rede sein. Du brauchst nicht mehr.“

„Na dann darf ich morgen doch noch mal hin oder?“

„Wenn du unbedingt willst, darf ich erfahren warum.“

„Morgen holen sie das Fohlen von der einen Tragenden Stute ich würde gern dabei sein.“

„Dann kannst du selbstverständlich hin und wenn Sam will darf sie mit.“

„Aber meine Klavierstunde?“

„Sag jetzt nicht dass du die nicht verpassen möchtest?“

„Doch das mein ich damit, wenn ich ordentlich weiter übe soll ich beim nächsten Mal Gitarrenunterricht  bekommen.“

Ronald sah die beiden skeptisch an. Damit hatte er nicht gerechnet.

„Wie wäre es wenn du den Unterricht morgen früh bekommst, und dafür morgen Nachmittag mit Frederick in den Stall gehst.“

„Ich weis nicht so recht, ich kann mir Fräulein von Savaion ehrlich gesagt nicht im Stall vorstellen und ohne darf ich ja nicht.“

„Mein Kammerdiener Adrian wird mitkommen, wenn es recht ist Vater.“

„Ja das kann ich gelten lassen, wenn das Fräulein nicht möchte dann ist es so in Ordnung, aber fragt sie erst. Seht zu das ihr rauskommt und viel Spaß noch heute Abend.“

Fräulein von Savaion stand schon vor der Tür und hörte erfreut was die Kinder ihr zu erzählen hatten. Zu Samanthas erstaunen wollte sie aber gern mit in den Stall.

„Dann brauch ich Adrian ja nicht zu fragen.“

Doch Irina meinte: „Warum nicht wäre doch schön wenn er mitkommen würde.“

Sam sah sie sich näher an, ein verräterisches Glitzern hatte sich in Irinas Augen geschlichen.

„Ja ich denke auch das doppelt besser hält.“

Frederick schüttelte den Kopf: „Wir brauchen doch keine 2 Aufpasser.“

Sam trat ihn auf den Fuß.

„Aua das tut weh.“

„Oh Entschuldigung, das war ein Versehen.“

„Man sollte mich vor dir schützen in deiner Gegenwart bekomm ich mehr blaue Flecken wie im Stall.“

„Ja aber nur weil du mal wieder ein ignoranter Idiot bist.“

„Bin ich?“

„Ja!“

„Wie ihr beide wollte, von mir aus auch das, ach übrigens du könntest mir zeigen wie gut du schon Klavier spielst.“

„Das willst du nicht wirklich hören.“

„Doch ich will.“

Frederick verbrachte den Rest des Abends damit seinen Wunsch zu bereuen, es hörte sich fürchterlich an.

 

 

Ronald saß noch mit seiner Frau zusammen.

„Du hast also die Strafe vorher aufgehoben.“

„Ja, es ist interessant was sie daraus gemacht haben. Beide freuten sich zwar sehr dass sie wieder zusammen waren aber sie wollten ihre Aufgaben weiter machen. Es wird nicht leicht sein sie wirklich zu bestrafen wenn sie so weiter machen.“

„Sie sind jetzt schon sehr starke Persönlichkeiten ich bin gespannt was daraus wird.“

„Ich auch.“

 

 

 

Gabriel und Renata hatten eine wunderbare Woche hinter sich, sie waren auf einer Berghütte gewesen und hatten die ruhige Woche genossen. Hier oben war schon alles Verschneit. Sie waren sehr viel Ski gefahren und hatten viel Zeit für sich allein gehabt. Renata freute sich schon auf den Tag wo sie hier allein mit Samantha herkommen würden.

„Ob die Kleine Ski fahren lernt.“

„Bestimmt.“

„Ich muss immer daran denken was sie wohl macht.“

„Was wohl eine Dummheit nach der anderen mit Frederick zusammen und Ronald rauft sich die Haare das er mal Kindermädchen spielen darf.“ Lachte Gabriel.

„Meinst du?“

„Davon bin ich überzeugt.“

„Schade dass es schon wieder zurück geht.“

„Ja ich würde auch noch gern bleibe, aber das Internat leitet sich nun mal nicht von allein.“

„Das stimmt. Ich freu mich auch schon drauf wenn ich zu Weihnachten sehen kann wie ihr Zimmer aussieht.“

„Ich hab es dir doch beschrieben.“

„Ja was man beschreiben nennt.“

„Weiber.“ Seufzte Gabriel

„Männer.“ Gab Renata zurück.

 

Der Freitag war für Sam und Frederick sehr aufregend. Während Frederick half das Fohlen zu holen stand sie dabei und schaute zu.

Das Wunder der Geburt hinterließ einen tiefen Eindruck bei beiden. Sie durften dem nachtschwarzen jungen Tier einen Namen geben. Sie meinten dass Gabriel ein schöner Name wäre und grinsten, aber der Arzt machte sie drauf aufmerksam dass es eine Sie ist.

Sam überlegte sie hatte einen Zettel mit in den Stall genommen eigentlich hatte sie draufschreiben wollen das Frederick sich Irina und Adrian näher ansehen sollte, aber  nun hatten sie was anderes vor, sie baten den Arzt ihnen die Urkunde zu geben sie würden noch nicht wissen wie sie, sie nennen sollen. Diese gab ihnen aber zu verstehen dass der Stallmeister zumindest den Namen genehmigen musste. Sie setzten sich auf eine Bank und Samantha schrieb die Vornamen von König und von Herrn Rosner auf dann begann sie die Buchstaben zu kreuzen. Babs und Ria hatten ihr das mal gezeigt man konnte so herrlich Briefe die keiner lesen sollte, erstellen. Das Ergebnis lies sich sehen. Liar Raben Gold

„Und was haben wir davon?“ wollte Frederick wissen.

„Eine kleine Rache für all unsere Strafen. Da kommen die beiden nie hinter.“

„Meinst du?“

„Ich bin mir sicher.“

„Wir sollten es aber noch anders schreiben.“

„Wie den?“

„Was hältst du von Liar von Rabengold?“

„Perfekt.“

Die beiden trugen den Namen in die Urkunde ein und gaben sie dem Stallmeister. Dieser war etwas irritiert von ihrem Grinsen, fand aber dass es ein durchaus stolzer Name sei für ein so feines Fohlen.

 

Beim Abendbrot konnten die beiden nicht genug von dem Ereignis erzählen, sie berichteten auch wie sie es genannt hatten. Ronald staunte.

„Ein recht ungewöhnlicher Name aber ich könnte mir vorstellen dass es dem Publikum gefällt, ich hatte vor es rennen zu lassen, der Vater des Pferdes ist ein berühmtes Rennpferd.“

Sam sah erschrocken auf und Frederick verschluckte sich an seinem Saft.

„Du hast noch nie ein Pferd laufen lassen Vater.“

„Ich weis mein Sohn, aber da ich mich dafür interessiere wäre es doch eine schöne Freizeitbeschäftigung und wir könnten den Beide nachgehen. Samantha was ist mit dir? Gefällt es dir nicht.“

„Ich glaube nicht dass es ein gutes Rennpferd wird.“

„Aha und woher kommen deine wie ich annehme jahrelangen Erfahrungen?“

„Es ist noch so klein?“

„Es wird wachsen vertrau mir.“

„Es könnte sich verletzen.“

„Samantha, auch wenn es nur hier ist könnte es sich verletzten.“

„Es würde sich prächtig vor einer Kutsche machen.“

„Das letzte Mal das hier eine Kutsche gebraucht wurde war zu unserer Trauung, bis zur nächsten ist das Pferd alt genug um auch das noch zu bewältigen. Außerdem dürfte dir nicht entgangen sein das wir noch andere Pferde besitzen. Kann mir bitte mal einer erklären warum ihr so dagegen seit.“

„Wir sind nicht dagegen. War ja nur ein Vorschlag.“

Sina hatte die beiden genau beobachtet. Frederick sah ihren Forschenden Blick und wendete sich seinem Nachtisch aufs innigste zu. Schnell aß er ihn auf und auch Samantha beeilte sich dabei. Sie hatten es sehr eilig vom Tisch weg zu kommen.

 

Nachdem sie weg waren sah Ronald seine Frau ratlos an.

„Ich werd das Gefühl nicht los das ich was verpasst habe.“

Sagte er als sie in ihren Räumen waren.

„Ja liebster Mann das hast du, warte einen Augenblick.“

Sie setzte sich an ihren Schreibtisch.

„Wie war noch mal der genaue Name?“

„Liar von Rabengold. Warum?“

„Warte bitte.“

„Brauchst du lange?“

„Nein ich bin zwar ein wenig aus der Übung aber ich kann mir schon denken was es ergibt.“

„Was, was ergibt?“

„Der Name des Pferdes.“

„Das ist mir zu hoch.“

„Du warst ja auch ein Junge.“

„Was hat das damit zu tun?“

„Ich sagte doch warte einen Moment dann verrat ich dir ein Geheimnis.“

„Na gut ich warte.“

Ungeduldig setzte es sich auf ein Sofa und sah seiner Frau zu. Nach ein paar Minuten setzte sie sich zu ihm und lächelte.

„So nun das Geheimnis im Internat haben wir uns Briefe geschrieben meine Freundin und ich, nachdem einer der ersten davon von eine Schulkameradin herumgezeigt wurde, den sie gefunden hatte,  in dem wir sehr gelästert hatten sind wir auf die Idee gekommen Wörter zu verschlüsseln. Wir waren sehr gut da drin und haben nie wieder Schwierigkeiten bekommen. Nicht mal deine Mutter konnte unsere Briefe entziffern die ich in meiner Brautzeit schrieb. Genau dasselbe haben Samantha und Frederick gemacht und hier ist das Ergebnis.“ Sie sah ihren Mann an.

„Unsere beiden Vornamen? Na wartet das werden sie bereuen. Diese Satansbraten.“

„Warum es ist ein schöner Name, er gefällt mir ausgezeichnet. Ich würde dir vorschlagen darüber hinweg zu sehen und so zu tun als wenn du geschmeichelt wärst.“

„Ich kann mich doch nicht von den Kindern veräppeln lassen.“

„Das sollst du ja auch nicht, du kannst ihnen zeigen das du dich nicht so leicht hinters Licht führen lässt und das du hinter jedes Geheimnis kommst das wird ihnen Lehre genug sein. Sie werden sich hüten es noch mal zu versuchen.“

„Das wäre auch eine Idee du bist eine sehr weise Frau.“

„Scheinbar nicht weise genug, wir bekommen morgen Besuch.“

„Schon wieder. Es geht hier zu wie in einem Taubenschlag.“

„Es ist dein Vetter mit seiner Frau und Jeremias und Gwendolin. Sie wollten schon lange vorbeikommen und ich bin anscheinend nicht weise genug noch einen Grund zu finden sie auszuladen.“

„Auch das noch, was hab ich nur verbrochen. Aber warte mal einen Augenblick vielleicht ist es gar nicht so schlecht wir können dann mal sehen wie die beiden mit anderen Kindern die nicht im Internat sind auskommen.“

„Arme Telia sie tut mir jetzt schon leid ist sie doch immer gleich einem Nervenzusammenbruch nahe.“

„Sie wird es ertragen müssen, immerhin hab ich den Vorteil dass ich nicht nur der Vetter ihres so über allen  gestellten Mannes bin sondern auch noch der König dieses Reich. Ich bin gespannt was daraus wird. Beinahe freu ich mich jetzt schon auf den Besuch.“ Ronald grinste.

„Ich weis zumindest woher Frederick seinen Schabernack hat.“ Sagte Sina.

„Von mir bestimmt nicht Frau.“

„Nein natürlich nicht.“ Grinste nun wiederum Sina.

 

Sam und Frederick kamen am nächsten Morgen sehr früh zum frühstücken runter und waren erstaunt das der König nicht da war.

„Wo ist Vater?“ fragte der Prinz seine Mutter

„Er musste nur mal kurz weg, keine Angst wegen eures Spiels von gestern er hat es durchschaut und findet es gut das ihr dem Fohlen solch einen Namen gegeben habt. Übrigens Telia und Carinald kommen mit ihren Kindern zu Besuch, ihr benehmt euch anständig und keine Dummheiten.“

„Oh Gott was hab ich verbrochen? Kannst du sie nicht ausladen?“

„Nein mein Sohn das geht nicht, also hab ich euer Wort?“

Sam sah von einem zum anderen.

„Ich kenn sie ja nicht.“

„Das war nicht meine Frage. Benehmt ihr euch anständig?“

„Ja euer Hoheit.“

„Ja Mutter.“

„Wer sind die, die da kommen?“

„Ein Vetter meiner Mutter mit Frau zwei missmutige Erwachsene die versuchen sich bei meinem Vater einzuschleimen  und zwei unausstehlichen Kindern.“

„Frederick.“ Tadelte seine Mutter.

„Ach Mama, Papa ist auch immer ganz froh wenn er sie nicht zu Gesicht bekommt.“

„Aber dein Vater zeigt es ihnen nicht.“

„Er ist ja auch erwachsen und muss sich benehmen, wir sind Kinder.“

„Du bist der Kronprinz und du wirst dich benehmen. Ebenso wie Samantha. Vergess nicht ich hab euer Wort und das darf man nicht brechen.“

„Mach ich schon nicht aber wollt ihr sie wirklich auf Sam loslassen, die ist soviel Falschheit nicht gewohnt.

„Mit dir bin ich auch fertig geworden, du warst auch unausstehlich.“ Meinte Samantha nun.

„Fall du mir auch noch in den Rücken.“

„Hab ich nicht vor im Moment wenigstens nicht.“

„Sagte der Mörder und stieß das Messer erst eine Stunde später rein.“

„Nö damit würde ich nicht so lange warten.“

„Musst du immer das letzte Wort haben.“

„Ja ich bin eine Frau.“

„Seit wann?“

„Könntet ihr beide jetzt aufhören zu streiten?“

„T´schuldigung.“ Kam es von beiden danach aßen sie schweigsam weiter.

Nach dem Frühstück befahl die Königin den beiden das sie sich umziehen sollten und auch als Ronald, der noch in seinem Büro gearbeitet hatte, zurück kam wurde nach oben geschickt. Widerspruchslos aber mit leichtem Grinsen ging er nach oben. Ihn gefiel das seine Frau seit neuester Zeit ein wenig  resoluter geworden war.  

 

Bald darauf war der Besuch da. Artig begrüßten die beiden die Erwachsenen und begutachteten die Kinder. Diese waren herausstaffiert als wenn sie auf einen Opernball gehen würden.

„So kann man doch nicht spielen.“ Raunte Sam Frederick zu.

„Die wollen ja auch nicht spielen sondern nur angeben.“

„Das wollen wir doch mal sehen.“

„Sam vergiss es die sind nicht von dieser Welt.“

Gwendolin begutachtet Samantha genau.

„Warum nennt Frederick dich Sam du bist doch kein Junge?“

„Nein bin ich nicht ich bin ein Mädchen aber Sam ist mein Spitznahme, ich nenn Frederick ja auch Ricky.“

„Ricky?“

„Ja sie nennt mich Ricky, aber wenn ihr beide das wagt könnte das schlimm enden.“ Sagte Frederick kühl.

Samantha verzog das Gesicht sagte aber nichts. Sie beobachtete die beiden nur. Nach einer Weile fragte sie:“ Was wollen wir spielen. Kommt wir gehen in den Garten. Gwendolin du solltest was anderes anziehen wir haben doch beinahe die gleiche Figur vielleicht passt dir was von mir?“

„Ein Straßenmädchen hat nichts was mir passen könnte.“ Antwortete sie frech.

Samantha lächelte nur.

„Schade die Kleidung wurde von der Königin persönlich ausgesucht, und es besteht alles aus hochwertigen Kleidern. Aber wenn das unter deiner Würde ist kann ich dir nicht helfen.“

Belustigt sah Frederick den zerknirschten Blick seine Cousine. Aber  Jeremias lenkte ihn ab. „So, so das ist also eine deine Mitschülerinnen. Ich versteh das nicht so was wie wir kommen nicht in diese Schule aber Straßenkinder und noch dazu Mädchen. Mein Vater sagt er hätte das nie zugelassen.“

„Dein Vater braucht es auch nicht das überlass man meinem.“

Sam schüttelte nur den Kopf mit so was war Frederick groß geworden, gut das er jetzt ins Internat ging.

„Komm Ricky ich sag Fräulein von Savaion bescheid und dann gehen wir in den Garten, wenn die beiden nicht wollen ist mir das auch recht.“

Sie wollte schon gehen als die beiden doch noch einstimmten.

„Wieso rufst du Fräulein von Savaion?“ wollte Gwendolin wissen.

„Sie ist hier im Schloss meine Gesellschafterin ohne sie geh ich mit Frederick nicht allein weg, schon der Anstand gebietet das. Aber das müsstest du doch wissen als Tochter aus höherer Gesellschaft.“

„Sam nichts dagegen das wir in den Garten gehen, aber schau mal auf die Uhr.“

„Schon wieder Mittag? Hier kommt man aus dem Essen gar nicht raus ich werde noch fett.“

„Ja nun sehe ich das auch du hast schon richtige Speckröllchen.“ Er griff ihr in die Seite und rannte davon.

„Ricky bleib hier.“ Aber es half nichts sie musste mit den beiden mitgehen.

 

Unterdessen plagte sich Sina mit Telia herum und gab ihren Sohn insgeheim Recht, sie war unausstehlich. Sie meckerte an allem herum sobald ihr Gatte außer Sichtweite war. In dessen Gegenwart traute sie sich kaum ein Wort zu sagen. Sina vermutete das er das Knuterecht bei ihr öfters anwandte. Das dies auch der Grund war warum sie hier waren wusste Sina nicht.

 

Ronald hatte sich mit Carinald zurückgezogen da dieser ihn sprechen wollte.

„Nun was gibt es so wichtiges das ihr den weiten Weg gemacht habt.“ Fragte der Regent.

„Es geht um Gwendolin, ein Reicher Gutsbesitzer in meiner Nähe hat um ihre Hand angehalten.“

„Carinald sie ist erst 14 das ist zu jung wenn er so verliebt ist wird der junge Mann wohl noch 2 Jahre warten können.“

„Er ist nicht mehr jung, er hat die 60 schon überschritten.“

„Bist du verrückt geworden du kannst doch so ein junges Ding nicht mit einem Mann verheiraten der ihr Großvater sein könnte.“

„Doch kann und werde ich, schließlich ist sie meine Tochter, das dumme ist nur er will nicht warten und da er weis wie wir Verwandtschaftlich zueinander stehen machte er mich drauf aufmerksam das du in der Lage wärst die Ehe zu legalisieren.“

„Warum will er sie heiraten?“

„Er hat seinen einzigen Sohn verloren und nun will er einen neuen Erben.“

„Das mit seinen Sohn tut mir leid, aber was sagt deine Tochter dazu?“

„Meine Tochter? Was wissen diese dummen Dinger schon. Sie hat zu gehorchen außerdem weis sie es noch nicht.“

„Das sehe ich anders wenn du mit ihr gesprochen hättest und sie wäre einverstanden dann könnten wir darüber reden. Aber so bin ich nicht gewillt dir meine Erlaubnis zu geben. Rede mit ihr oder ich werde es machen. Und komm nicht auf den Gedanken sie zu drängeln, dann ziehe ich andere Seiten auf. Versuch nicht sie so zu verheiraten das ist gegen das Gesetz und würde schwer geahndet werden.“

„Das ist doch alles neumodischer Kram das Frauen Mitbestimmungsrecht haben sollen das führt doch zu nichts. Ich glaube nicht das das junge Ding das sich da an deinen Sohn gehangen hat was taugt und weis was sie will sie wird genauso abhängig sein wie meine Frau und meine Tochter und deine Frau. Oder wolltest du mir erzählen das du Sina nie erziehst.“

„Schweig, ich bräuchte dir darüber keine Auskunft erteilen aber nur so viel ich schätze den Verstand meiner Frau und ich würde niemals das Knuterecht gebrauchen um sie hörig zu machen. Aber wie du willst wir werden das Thema bei Tisch erörtern.“

„Was? Es geht niemanden was an was ich mit meiner Tochter vorhab noch ist sie mein Eigentum.“

„Noch ja aber das kann sich schnell ändern, also gehorche.“

Carinald wagte es nicht gegen den König aufzubegehren und so fügte er sich. Missmutig ging er mit ihm hinunter in den Speisesaal. Sina, Telia und die Kinder saßen schon am Tisch. Gehorsam standen alle auf als der König sich dem Tisch näherte.

Die ersten Minuten verliefen schweigend doch Ronald wollte ihn zeigen das es Frauen und Mädchen gab die sich sehr wohl verteidigen konnten. Er richtete das Wort an Sam.

„Sag mal Samantha, als du wusstest das du nicht mehr lange da bleiben konntest wo du sonst warst, was hast du da gemacht?“

„Ich hab mir Geld zurückgelegt damit ich so schnell wie möglich abhauen konnte ansonsten wäre ich verkauft worden.“

„Sagen wir mal ich würde jetzt sagen du sollst verheiratet werden. Hmm oh ja hier mit unseren guten alten Simon. Was würdest du davon halten.“ Der Diener sah seinen Herrn erschrocken an.

„Gar nichts wenn ich schon heirate dann was in meinem Alter und nichts für ungut Simon, er ist echt lieb und nett, aber entschieden zu alt.“

„So Sam du musst ihn heiraten.“

„Majestät, tut mir leid das ich das sage und ich entschuldige mich im voraus, ihr seit verrückt und noch was Herr Rosner würde das nie zulassen.“

Sina sah ihren Mann irritiert an.

„Was soll das Ganze?“

„Frau schweig es ist mir ernst.“

„Das mag ja sein aber es geht nicht mal, sie darf erst mit 16 heiraten.“

„So? Ich kann es aufheben bei besonderen Fällen.“

„Ja und ich kann flüchten.“ Sagte Samantha.

„Hier aus dem Palast? Wohl kaum. Ich könnte dich zwingen.“

„Vater was soll der Unsinn, ich will nicht dass sie heiratet.“

Jetzt musste Ronald doch grinsen.

„Nein ich auch nicht ich wollte nur meinen Herrn Vetter zeigen das Frauen sich doch wehren können und keine dummen Dinger sind.“

„Warum?“ Samantha atmete erleichtert auf.

„Er will Gwendolin verheiraten.“

Sam schaute erstaunt zu ihr hin: „Ich mag dich zwar nicht besonders aber las dir das nicht gefallen, es sei den er sieht umwerfend aus und ist reich.“

Gwendolin war den Tränen nahe.

„Ich weis ja nicht mal wer es sein soll. Oder doch es ist Graf Patrick nicht wahr Vater.“

„Ja er hat um deine Hand angehalten.“

„Er ist nett aber alt, ich weis nicht ob ich ihn mag.“

Ronald sah sie interessiert an.

„Heißt das du würdest eventuell ja sagen?“

„Ich muss ja wohl.“

„Nein mein Kind das musst du nicht, das sagt dir dein König und ich halte mein Wort.“

„Er ist so traurig das sein Sohn tot ist und ich würde ihn schon trösten wollen, aber ich weis noch so gut wie gar nichts über die Ehe wenn ich noch ein wenig Zeit hätte ich würde es lernen und ihn näher kommen, er sieht noch sehr gut aus für sein Alter und er hat mir versprochen das wir oft verreisen wenn ich möchte. Seine Frau war sehr glücklich mit ihm und sie war sehr nett. Er hat sie nie geschlagen, das hat mir sein Sohn selber erzählt. Denn hätte ich lieber gehabt aber so. Vielleicht.. wenn ich ein Jahr hätte und mich dann entscheiden könnte danach würde ich wahrscheinlich dem Wunsch meines Vaters gern nachgeben.“

Carinald sah seine Tochter an.

„Du erstaunst mich Mädchen ich hätte dich nicht für so reif gehalten. Was du alles bemerkst? Aber er will nicht warten.“

„Gut ich mache es wenn es geht. Aber unter zwei Bedingungen.“

„Du stellst Bedingungen?“

„Ja ich weis das du was von ihn willst und zwar das er deine Schulden übernimmt das wird er machen. Aber Vater es wird in unserem Zuhause nie wieder das Knuterecht angewandt werden weder gegen mich noch gegen meine Mutter. Auch Jeremias wird es nie wieder anwenden dürfen. Das Geld wird er dir geben er hat genug, aber es wird nur eine Leihgabe sein die sobald sich einer von euch beiden nicht daran hält rückzahlbar sein wird, Lebenslang. Und meine Kinderfrau kommt mit mir damit ich jemanden vertrauten um mich herum habe.“

Carinald war erschrocken solch eine Kraft hatte er nicht bei seiner Tochter vermutet, aber war seine Frau nicht genauso gewesen als er sie zu sich nahm, diese hatte er gebrochen  mit Schlägen und mancher Liebesnacht die sie so nicht wollte. Er hatte sie so lange unterdrückt bis sie sich seinem Willen fügte nun tat es ihn beinahe leid.

Samantha war auch beeindruckt.

„Also wenn du das durchziehst nehme ich zurück das ich dich nicht mag.“

Ronald sagte:“ Wenn das dein Wunsch ist dann werde ich deinem Vater eine Brief mitgeben der das alles beinhaltet.“

„Bitte König Ronald ich würde es schätzen wenn sie mir den Brief geben würden außerdem möchte ich ihn lesen bevor er versiegelt wird. Wenn ihr es erlaubt.“

„Ja junge Dame das wird dir gestattet. Aber nun lasst uns essen sonst wird alles kalt.“

 

Es wurde doch noch ein vergnüglicher Nachmittag. Einmal nahm Gwendolin Samantha beiseite.

„Es tut mir leid dass ich so ekelhaft war. Aber ich ahnte was er vor hat, was ich nicht gedacht hätte das ausgerechnet hier meine Chance ist das sich alles zu guten wendet.“

„Und du willst ihn wirklich heiraten?“

„Ja ich denke schon, er ist nicht der Jüngste mehr aber wenn ich es richtig anstelle werden seine Söhne Frauen akzeptieren und das ist doch was wert oder?“

„Ja darum zu kämpfen ist es wert glaub mir ich weis wovon ich spreche.“

„Ihr könnt uns ja mal besuchen. Du und Frederick. Liebst du ihn eigentlich? Es gehen die tollsten Gerüchte herum.“

„Liebst du deinen Bruder?“

„Ja sicher doch. Auch wenn er manchmal ein Ekel ist.“

„Siehst du und genauso lieb ich Frederick, und glaub den Gerüchten nicht. Wir sind nur allerbeste Freunde. Aber wir werden euch besuchen dich und deinen Mann noch vor der Ehe und dann werd ich mich erkundigen ob es dir wirklich gefällt.“

„Das ist lieb von dir.“

„Wir Frauen müssen doch zusammenhalten.“

 

 

Während Samantha und Gwendolin so vertraut miteinander umgingen hatte es Frederick nicht so leicht er hatte einen wütenden  Jeremias bei sich.

„Das hat sie sich ja fein ausgedacht. Aber wer will das kontrollieren. Wenn der Alte erst mal tot ist und mein Vater auch dann ist niemand da der noch darüber bescheid weis.“

„Es ist eine Anordnung meines Vaters.“

„Auch der lebt nicht ewig und an wenn soll ich es den Bezahlen wenn keiner mehr da ist du siehst also es sind doch nur dumme Puten, alle Weiber und deine Sam ist nicht anders.“

„Erstens es ist nicht meine Sam sie ist mein bester Freund und gehört mir nicht. Zweitens es wird jemanden geben der sich daran erinnert und das bin ich, ich werde drauf aufpassen das ihr es einhaltet. Ich hab mich ja wohl klar genug ausgedrückt oder.“

„Ja das hast du, früher warst du anders, hat das dieses kleine Miststück hinbekommen.“

Eh Jeremias sich versah lag er auf dem Rücken und Frederick prügelte auf ihn ein. Samantha konnte ihn nur schwer wieder von Jeremias runter bekommen.

„Ricky es ist schön das du ihn beim Aufstehen helfen wolltest aber das funktioniert nicht wenn du auf ihn sitzt.“ Sagte sie nur. „Bist du gefallen Jeremias.“

„Ich? Nein, er hat mich verhauen.“

„Ich wiederhole diese Frage sehr ungern, aber bist du gefallen?“

Drohend ging sie auf ihn zu.

„Ich kann mir vorstellen das es dir nicht passt was deine Schwester da erreichen will, aber sag ein Wort und ich mach da weiter wo Frederick aufgehört hat. Also bist du gefallen?“

„Ja bin ich.“

„So ist es brav.“

„Ich werd mich nicht mit einem Mädchen prügeln.“

Frederick lachte: „Du würdest auch unterliegen.“

 

Die Erwachsenen schauten die Kinder an aus Jeremias Nase tropfte immer noch etwas Blut. Sofort wollte sein Vater wissen was geschehen ist. Aber alle 4 sagten einmütig dass er gefallen war. Ronald sah Samantha und seinen Sohn so lange durchdringend an bis sie den Kopf senkten. Beide gaben zu das Frederick sich mit ihm geprügelt hatte aber Sam meinte wenn er es nicht getan hätte, hätte sie es gemacht. Sie mussten sich dafür bei ihm entschuldigen, was sie widerwillig taten. Schließlich verabschiedeten sich die Gäste und fuhren nach Hause.

Samantha und Frederick mussten zum König kommen.

„Das mit der Prügelei war nicht in Ordnung.“

„Nein Vater du hast Recht, aber er hat mich so sehr gereizt das ich nicht anders konnte.“

„So wie hat er das gemacht.“

„Erst meinte er dass er sich an die Abmachung nicht halten müsste weil ja schließlich der Graf, sein Vater und du nicht ewig leben würden. Daraufhin hab ich ihm gesagt dass ich dafür sorgen werde dass er es macht. Da sagte er dass ich nicht immer so gedacht hätte und dass Sam wohl daran schuld sei, er nannte sie ein Miststück, da hab ich rot gesehen. Es tut mir leid.“

„Das er sie beleidigt hat ist nicht richtig gewesen, er hätte sich entschuldigen müssen nicht du, aber durch dein unbedachtes Handeln hast du dich in die Situation gebracht das du dich entschuldigen musstest. Ein König entschuldigt sich nicht bei einem Untertan und weist du warum nicht? Nein? Weil er sich nicht in die Lage bringt sich entschuldigen zu müssen. Aber das wirst du noch lernen. Ab Weihnachten werdet ihr jedes Mal im Höfischen Benehmen unterrichtet. Das hatte ich sowieso vor es ist also kein Bestrafung für heute. Ich werde dich nicht dafür bestrafen das du für Samantha eingetreten bist. Aber lüg mich nie wieder an. Dafür denke ich mir noch was aus. Und du Sam es ist schön das du Frederick abgehalten hast das er weiter machte, aber auch du wirst mich nie wieder anlügen. So nun seht zu das ihr Abendbrot bekommt. Danach gehen wir vielleicht wenn ihr euch benehmt noch aus.“

Sie durften tatsächlich noch mit den Beiden ausgehen sie gingen ins Theater wo eine lustige Aufführung zu sehen war, da das Regentenpaar immer als letztes ankam und als erste gingen sah keiner Samantha die genau wie auch Frederick im Rücken des Monarchenpaares saß. Sam die so was noch nie gesehen hatte war begeistert, allein der Anblick als alle anderen aufstanden um den König und die Königin zu begrüßen und sich verneigten war gewaltig. Sam beschlich so was wie Erfurcht und noch mehr sie durfte nachher mit diesen drei Menschen wieder nach Hause fahren. Ihr Mund stand lange nicht still auf der Heimfahrt und sie wusste immer was Neues zu erzählen so lächelte das Monarchenpaar über ihren Eifer doch bevor sie das Schloss erreichten war Samantha eingeschlafen. Einer der Soldaten die am Eingang Wache schoben wollte sie nehmen aber Ronald winkte ab er trug sie selber.

Etwas später auf ihren Zimmern fragte Sina:“ Du hast sie sehr lieb gewonnen?“

„Ja wie eine eigene Tochter sie ist niemand Fremdes mehr für mich und die Kleine hat wirklich Mut.“

„Wieso Mut?“

Ronald seufzte er hatte Sam nur versprochen nie was an Frederick zu erzählen, er hatte zwar nicht vorgehabt es Sina zu berichten aber er wollte klaren Tisch schaffen bevor es durch einen Blöden Zufall ans Tageslicht kam. Also erzählte er ihr was er Gabriel befohlen hatte. Anfangs erschreckt aber dann amüsiert hörte Sina zu.

„Sie ist sehr stark und sie hat nicht nur unseren Sohn verzaubert.“ Sagte sie.

„Da hast du recht, als ich damals mit ihr im Garten spazieren war hat sie mir sehr imponiert, danach nahm sie mir und Gabriel das Versprechen ab das wir nie was zu Frederick sagen durften, wir mussten beide schwören.“

„Weis Renata davon?“

„Nein weder Frederick noch Renata noch sonst irgendjemand und ich bitte dich es auch für dich zu behalten bis sie uns von unserm Schwur entbindet.“

„Warum sollte sie?“

„Weil ich sie früher oder später darum bitten werde.“

„Warum?“

„Weil sie nicht mit Frederick zusammen regieren kann wenn nicht absolute Einigkeit zwischen den beiden herrscht. Sie sind auf den besten Wege dazu, aber diese Lüge wenn sie herauskommt könnte sein Vertrauen zerstören.“

„Hättest du die drei wirklich getötet wenn es zu weit gegangen wäre. Es ist sehr schwierig  eure Art der Regierungsform.“

„Ein wenig schon, aber sie ist die bestmöglichste die wir im Moment haben. Ich hätte sie töten müssen, aber so ist es mir lieber sie so als Familie zu sehn Gabriel hatte recht, sie ist etwas Besonderes.

 „Ja da magst du Recht haben, aber nun lieber Mann möchte deine Frau ins Bett was denkst du gehst du mit?“

Er schloss ihr mit einem Kuss den Mund und trug sie genauso zu Bett wie er es vorher mit Samantha getan hatte.

 

Die Restliche Woche war ziemlich schnell rum. Aber es schneite andauernd und für ihre Lügen durften die beiden die Restlichen Tage mit helfen beim Schneeschaufeln, was öfters in wilde Schneeballschlachten endete die das ganze Personal mit einbezogen. Dann war es wieder Sonntag und Gabriel holte die beiden ab, Sam war ein wenig traurig aber sie freute sich riesig auf ihr Zuhause.

Kapitel 5

 

Samantha war froh dass es im Internat nicht so schrecklich ernst wie im Schloss zu ging und das sie und Frederick hier etwas mehr Freiheiten hatten. Sie hatte ihre Freunde vermisst und saß nun mit Babs, Ria und Billy zusammen. Sie sprachen über ihre Zukunft.

Babs sagte: „ Ich würde gern Ärztin werden, das könnte ich mir gut vorstellen.“

Ria schüttelte mit dem Kopf. “Das geht nicht.“

„Warum sollte das nicht gehen ich bin nicht dumm.“

„Das ist es ja auch nicht, aber hier können wir nicht studieren habt ihr euch darüber schon mal Gedanken gemacht?“

Sam nickte:“ Ja darüber habe ich schon nachgedacht, jeden unserer Jungs steht eine tolle Kariere bevor weil sie studieren können, aber Frauen ist der Unterricht an den Universitäten untersagt. Aber ich denke mir auch dass ich mit Frederick zusammen studieren werde. Also verlassen wir uns auf den König das er bis dahin alles regelt.“

Billy meinte:“ Das wäre ein großer Schritt. Mein Vater würde Augen machen wenn ich in seine Fußstapfen treten würde.“

Sam fragte:“ Was ist er von Beruf?“

„Rechtsanwalt und ich wollte schon immer einer werden. Und du Ria was würdest du gern machen?“

„Ich würde so unwahrscheinlich gern Architekt werden. Denkt euch mal ich könnte Brücken und Häuser bauen oder vielleicht auch ein neues Schloss. Und du Sam?“

„Ich werde wohl nicht viel Freiheiten haben in meinem Berufswunsch und mich dem Wünschen des Königs beugen müssen also hab ich schon alles beiseite geschoben und werde mich fügen.“

„Wie ist er privat?“

„Oh wie ein fairer aber strenger Vater er läst nichts durchgehen, absolut nichts. Und er scheint jeden unserer Streiche im Voraus zu kennen. Er durchschaut uns immer das ist das Schlimme. Königin Sina ist ein wahrer Engel an ihr kommt nichts dran eventuell unsere Frau Rosenberg, aber die ist noch anders ich hab beide lieb. Sie sind beinahe wie Mütter alle beide.“

Die anderen lachten gutmütig. Keine von ihren Freundinnen missgönnten ihr das Glück das sie hatten.

Die Jungs tolerierten auch bei kleinem die Mädchen, hatten sie sie anfangs nur als spätere Heiratskandidatinnen gesehen so wurden sie nun doch schon als Vollwertig  Klassenkameradinnen angesehen. Was nicht zuletzt der Freundschaft zwischen Frederick und Samantha zu zuschreiben war.

Die Tage flogen nur so dahin und kurz vor Weihnachten sollten die Hauptprüfungen stattfinden. Aber durch den Vorschlag den Frederick gemacht hatte waren immer alle so am üben um nur einmal im Monat nach hause zu dürfen das es für fast alle kein Problem werden konnte. So waren die Ergebnisse überdurchschnittlich gut und alle konnten beruhigt in die Ferien gehen.

 

Renata war schon sehr aufgeregt, es kam so viel auf sie zu erstmals durfte sie bald als Frau Rosner auftreten und zweitens würde Sam bald offiziell ihre Tochter sein.

Sam wusste das nicht sie packte diesmal lediglich ihre Geschenke ein die sie gekauft hatte und ein paar Bücher die sie sich vorgenommen hatte zu lesen und war erstaunlich schnell fertig so das sie diesmal Frederick ermahnen musste damit dieser nicht bummelte.

 

Im Schloss wurden alle 4 freundlich von dem Königspaar am Heiligen Tag empfangen, das Schloss war schön geschmückt und Sam sah sich begeistert um. Am Abend sollte ein Großer Ball stattfinden, aber erstmal sollte am Nachmittag noch eine kleine Feier mit dem König und der Königin gefeiert werden. Doch erst wurde Mittag gegessen und alle amüsieren sich prächtig. Samantha wunderte sich zwar ein wenig das Frau Rosenberg auch mit kam aber sie freute sich riesig darüber.

Für Renata war es das erste Mal das sie Offiziell im Schloss übernachten durfte natürlich war sie schon oft zu Gast hier gewesen aber immer nur inkognito.

Samantha zeigte ihr aufgeregt ihr Zimmer und freute sich das es der Hausmutter gefiel, aber nun musste sie sich umziehen. Sie sah das herrliche Kleid das Sie für den Abend hatte und strich bewundernd darüber. Sam wäre kein Mädchen gewesen wenn sie nicht von ihrem ersten Ballkleid entzückt gewesen wäre. Aber es lag noch etwas in der Luft sie wusste nur nicht was. Sie wollte ihre Uniform schon ausziehen, aber Irina sagte ihr dass sie sie noch anbehalten sollte. Dann durfte sie wieder nach unten gehen.

Zwei Männer die sie nicht kannten waren auch da  und trugen Dokumente unter ihrem Arm. Alle außer Frederick, der auch noch immer in Uniform war, sahen sie gespannt an. Der König lies beide zu sich kommen.

„Prinz Frederick, Ronald, Gabriel, Bertram, Oliver von Tiez und Bärenklauenburg ich hab eine Frage an euch.“

Frederick sah seinen Vater erstaunt an, noch nie hatte er ihn mit seinem ganzen Namen angesprochen geschweige dennoch dass er ihn gesiezt hatte.

„Ich höre euere Hoheit.“

„Es ist mir zu Ohren gekommen das ihr einen… ähm eine gewisse Samantha Regenbogen zu eurer besten Freundin gemacht habt und dies auch in der Öffentlichkeit sagt.“

„Das ist richtig euere Hoheit.“

„Seit ihr gewillt diese Freundschaft ein Leben lang aufrecht zu erhalten?“

„Ja euer Hoheit.“

„Es werden Situationen entstehen die eure Freundschaft untergraben sei es nun durch die Öffentlichkeit oder durch euch selber, werdet ihr zu Fräulein Regenbogen halten?“

„Ja euer Hoheit von nun an bis zu meinem Tode.“

„Samantha Regenbogen werdet ihr auch daran festhalten?“

„Ja mein Herr, ich werde zu ihm halten.“

„Ihr werdet, wenn er erst mal König ist, keinen anderen Herren mehr dienen?“

„Nein euer Hoheit.“

„Ihr werdet ihn mit Rat und Tat unterstützen? Auch wenn er eure Worte nicht hören will?“

„Ja euer Hoheit.“

„Es werden Situationen entstehen die eure Freundschaft untergraben sei es nun durch die Öffentlichkeit oder durch euch selber, werdet ihr zu Prinz Frederick, Ronald, Gabriel, Bertram, Oliver von Tiez und Bärenklauenburg halten?“

„Das werde ich und ihn mit meinem Leben verteidigen und bis zu meinem Tot an seine Seite stehen.“

„Dann ist es beschlossen und die zukünftigen Regenten dieses Landes stehen fest.“

Das war zuviel für Sam sie sackt ineinander aber Frederick stützte sie.

Doch noch war es nicht vorbei. Der König ging auf sie zu und umarmte beide.

„Wir haben noch eine Überraschung für dich Sam meinst du, du kannst sie verkraften?“

„Noch schlimmer kann es ja nicht kommen, tut mir nur ein Gefallen siezt mich nie wieder.“

„Wird nicht allzu oft vorkommen, versprochen. Doch nun wollen wir weiter machen.“

Er nahm sie mit zu Gabriel und Renata.

„So Gabriel nun darfst du Renata auch offiziell küssen, ich entbinde euch hiermit von eurem Wort das ihr niemanden erzählen dürft dass ihr verheiratet seid.“

Er sah mit Freude das überraschte Gesicht der Kinder.

„Jetzt zu dir Samantha, es war in all den Jahrhunderten so das der beste Freund des zukünftigen Regenten von der Familie Rosner adoptiert worden ist, auch die die schon Familie hatten mussten ihren Namen ändern und ihre eigentlichen Familien aufgeben, das bleibt dir erspart da du frei bist. Würdest du einverstanden sein diese Beiden rechtschaffenden Menschen als deine Eltern anzusehen.“

„Ich soll… ich werde… Vater und Mutter haben? Ist das wahr? Oh man. Natürlich will ich.“

„Dann sei es so.“

Samantha wurde von beiden umarmt. Sie gestand sich ein das es ihr bei Renata leichter fiel als bei ihren ehemaligen Herrn Rosner.

„Samantha Rosner. Hört sich gut an. Ja das gefällt mir.“ Sagte sie mehr zu sich selbst. „Oh man Ricky was hast du da nur angestellt ich soll mit dir Regieren? Ihr seid ja alle… einen Moment heißt das das Herr Rosner… ähm das mein Vater, mit dem König zusammen regiert. Mir wird schwindelig.“

Gabriel fing sie auf und setzt sie auf einen Stuhl.

Renata ging zu ihr:“ Beruhig dich erst mal wieder liebes Kind. Ihr werdet noch über alles in Ruhe sprechen morgen.“

„Ja Mama ich werde mich beruhigen. Ich hab mir schon seit langen gewünscht dich Mutter zu nennen. Ich hab dich lieb und die anderen auch.“

„Das ist schön.“

Ronald sah auf die Geschenke die unter dem Weihnachtsbaum lagen.

„Wollen wir nicht erst mal die Geschenke auspacken.“

Er hoffte damit ein wenig Ruhe in die ganze Angelegenheit zu bringen. Der Vorschlag wurde allgemein angenommen. Doch weder Frederick noch Samantha waren ganz bei der Sache. Sam wollte unbedingt mit ihn sprechen und zwar allein ohne irgendjemand. So nahm sie all ihren Mut zusammen und ging zum König.

„Was gibt es Samantha.“

„Als erstes bedanke ich mich für die Geschenke so schöne Sachen habe ich noch nie bekommen. Aber ich habe noch einen Wunsch, den hatte ich vorher nicht aber nun.“

„Dann sag mir welchen.“

„Ich weis dass es nicht geht aber es wäre schön wenn ihr mir diesen einen Wunsch erfüllt, ich werde ihn nie wieder an euch stellen hoffe ich zumindest. So was wie heute kommt ja nicht noch mal vor oder?“

„Nein nicht in dieser Form, also wünsch dir schon was du haben willst.“

„Der Ball ist erst um 20 Uhr also in vier Stunden, genug Zeit also das Fräulein von Savaion mich zu recht machen kann. Genug Zeit damit ihr mir eine Stunde schenken könnt. Eine Stunde die ich allein in irgendeinem Nebenzimmer mit Frederick allein verbringen kann. Ich möchte mich mit ihm unterhalten. Aber allein, keine Angst ich mach ihn immer noch keine Heiratsantrag.“

Frederick hielt den Atem an das konnte nicht gut gehen. Doch Ronald wusste wie es den beiden ging, er und Gabriel waren wesentlich älter gewesen als sie all das erfuhren, für ein Kind musste es beinahe unzumutbar sein. Gabriel nickte ihn unmerklich zu und auch Ronald nickte.

„Gut Samantha ihr habt eine Stunde hier nebenan ist noch ein kleiner Salon in den sich die Männer normalerweise nach einem Essen zurückziehen, dorthin dürft ihr Beide gehen. Aber denkt daran wir sind nebenan und können und werden immer wieder reinschauen.“

„Ja das ist gut. Komm Ricky und habt Dank euer Majestät.“ Sie verneigte sich und ging hinaus. Frederick folgte ihr.

 

„Die müssen verrückt sein, wenn das rauskommt dann gibt es einen Aufstand.“ Sagte Samantha.

„Du machst dir viel zu viele Gedanken. Glaub mir wenn mein Vater nicht genau wüsste was er da macht dann wäre es nie soweit gekommen er hätte genug Mittel gehabt es zu verhindern. Einige davon gefallen mir gar nicht.“

„Da hast du Recht, wenn ich daran denke was er alles Befehlen kann. Kannst du eigentlich auch… ich meine Befehlen?“

„Ja einiges aber noch nichts was das Land betrifft das erst ab meinem 21 Lebensjahr.“

„Dann bist du Regent?“

„Nein nicht wirklich, Regent in Ausbildung würde ich es nennen. Wenn alles gut geht übernehme ich die Regentschaft mit 30. Dann heirate ich und bekomme einen Sohn genau wie alle anderen vorher.“

„Moment mal das kann man nicht befehlen.“

„Doch Sam man kann, das erste Kind meiner Großeltern war ein Mädchen es wurde tot geboren hat man meiner Oma erzählt und ich werde genau dasselbe meiner Frau erzählen wenn es ein Mädchen wird.“

„War das Mädchen tot?“

„Bei der Geburt noch nicht.“

„Ungerechte Grausamkeiten.“

„Ja das sind es.“

„Untersteh ich deinem Befehl?“

„Noch nicht.“

„Woher weist du das alles?“

„Mein Vater hat mich darauf vorbereitet als ich das letzte Mal hier war du weist doch noch du bist mit Babs nach hause gefahren, sie hatte dich eingeladen.“

„Oh.“

„Ja aber alles was heute ablief hab ich auch nicht gewusst.“

Die Tür öffnete sich und ein Diener brachte ihnen was zu trinken.

Die beiden warteten bis er wieder draußen war.

„Nun hab ich also Eltern und ich liebe sie vor allen meine Mutter.“

„Ja Frau Rosen… Rosner ist eine liebe Frau. Samantha Rosner. Hört sich beinahe wie eine neue Rosensorte an.“

„Las das, mir ist nicht nach Unsinn zu mute.“

„Seit wann?“

„Es ist mir wirklich auf den Magen geschlagen. Ich kann nicht regieren ich war mal ein Dieb hast du das vergessen?“

„Nein, meinst du den Herr Rosner hat was anderes gemacht wie du in seiner Jugend, er ist ein Straßenkind gewesen genau wie du.“

„Hab ich das jetzt richtig verstanden wir beide werden regieren, du im Vordergrund und ich an deiner Seite unbemerkt von allen anderen.“

„Genauso wird es sein es wird keine wichtige Entscheidung getroffen an der du nicht mitgearbeitet hättest.“

„Und das wo wir uns so oft streiten.“

„Ich glaube das machen die Beiden heute noch.“

„Ob sie ein wenig lockerer werden jetzt in unserer Gegenwart?“

„Keine Ahnung sie werden aber aufhören sich zu siezen. Wenn ich einen Sohn habe werden wir das auch erst müssen.“

„Oh Gott ich werde dein Kind erziehen.“

„Ja so wie es aussieht.“

„Ich bin kein Kindermädchen.“

„Herr Rosner auch nicht.“

„Nein den Eindruck macht er wirklich nicht.“

Wieder ging die Tür auf und Gabriel schaute herein.

„Wie geht es dir Sam?“

„Danke schon etwas besser. Muss ich wirklich Kindermädchen bei seinem Kind ähm Sohn spielen?“

„Ich spiele ja auch nicht, nein ein Kindermädchen wirst du nicht. Du wirst geschult werden im Umgang mit Kindern, aber anders und von mir, aber das kommt später viel später. Ihr habt noch eine 4tel Stunde.“

„Ja wir kommen gleich.“

Als sie wieder allein waren fragte Frederick: „ Freust du dich auf den Ball.“

„Ja, ich kann mir vorstellen wie es ist, lauter gutgekleidete Menschen die feiern wollen und ich mit den beiden an einem Tisch.“

„Entschuldigung wenn ich dich unterbreche, aber ihr werdet nicht allein sein. Du und deine Eltern werden mit uns am Tisch sitzen. Früher hab ich mich immer gefragt wer die Frau an Herrn Rosners Seite war aber nun weis ich es und nun weis ich auch warum meine Mutter so eine Vorliebe für Maskenbälle hatte. Somit konnte Frau Rosner immer teilnehmen ohne erkannt zu werden. Außerdem wirst du mit ein paar anderen jungen Mädchen heute offiziell in die Gesellschaft eingeführt. Ab nächstes Jahr kommen die ersten Pflichten auf uns zu und wir werden die ein oder andere Präsentationspflicht übernehmen.“

„Willst du das den mit mir machen? Es wird viel geklatscht werden.“

„Ja Fräulein  Rosner ich will. Wir werden viel Spaß haben.“

„Am liebsten möchte ich aber gar nicht weg hier, sondern mich verkriechen, ich hab noch soviel Fragen.“

„Morgen werden uns noch einige Beantwortet sagte mein Vater und wag es dir nicht Bauchschmerzen zu bekommen.“

„Nein mach ich ja nicht. Las uns rübergehen. Mir ist aber wirklich schlecht.“

„Oh nein nicht heute Abend. Ab morgen kannst du das Bett hüten. Von mir aus die ganzen Ferien, aber heute Abend wirst du leib, nett und vor allen anwesend sein.“

„Du bist ein Tyrann.“

„Auch das wenn es sein muss.“

Sie gingen wieder zu den anderen. Bald darauf saß Samantha auf ihrem Zimmer und wurde von Irina fertig gemacht.

„Ich bin ganz aufgeregt Irina, wir sitzen mit dem König und der Königin an einem Tisch nicht nur so nein offiziell und ich hab eine Mama und einen Papa wau ich kann es gar nicht fassen.“

„Und ihr habt eine Großmutter.“

„Was hab ich? Nein, das ist Fredericks Oma. Kommt sie auch das wäre schön.“

„Ja sie kommt auch, aber Herr Rosner hat auch eine Mutter, sein Vater ist leider auch schon tot genauso wie Fredericks Opa.“

„Ich hab eine Großmutter? Eine eigene? Wie herrlich. Ist sie heute Abend hier? Und Fredericks auch das wäre wunderschön. Oh nein wäre es nicht ich weis ja gar nicht wie ich mich benehmen muss. Ich bin durcheinander, mir ist schlecht.“

„Oh nein nicht heute Abend, ab morgen könnt ihr krank sein soviel wie ihr wollt.“

„Habt ihr euch mit Frederick abgesprochen?“

„Nein wieso?“

„Er sagte beinahe das Gleiche.“

„Ich hatte auch Angst als ich in die Gesellschaft eingeführt werden sollte. Mir war so schlecht dass ich meinen Bruder auf seine Ausgehuniform spuckte. Aber es wurde alles gut mein Bruder hat mir allerdings bis heute noch nicht verziehen.“

Irina lachte so dass Sam es nicht ganz ernst nahm.

„Wenn ich das mit Ricky mache bringt er mich um.“

„Nicht vor morgen früh.“

„Sehr beruhigend.“ Lachte nun auch Sam.

„So nun schlüpft noch rasch in das Kleid und dann könnt ihr euch im Spiegel betrachten.“

Das Kleid  war aus Seide und sehr schlicht es glich mehr ihrer Uniform nur das es ganz lang war die Farben des Reichs waren auch eingearbeitet.

„So was wünsch ich mir als Ausgehuniform, aber dann mit Hose, das wäre eine Schau.“

„Ich glaub nicht dass ihr das erlaubt bekommt.“

„Mal sehn ich denke wenn ich lieb frag kann mir der König keinen Wunsch abschlagen.“

„Ihr seit unmöglich.“

„Kommt ihr auch mit.“

„Ja ich werde auch dabei sein und aufpassen das euch nicht allzu schwerer Schnitzer passieren.“

„Das ist gut. Danke. Werden wir wieder die letzten sein die in den Saal kommen?“

„Diesmal nicht ihr dürft mit euren neuen Eltern und euren Großmüttern schon früher zum Tisch gehen. Die Aufmerksamkeit wird nur auf das Königspaar gelenkt sein und auf Prinz Frederick. Allerdings werdet ihr als Samantha Rosner offiziell vorgestellt.“

„Da muss ich ja wohl durch.“

„Ja aber es wird euch nicht schwer fallen. So nun seid ihr fertig, ihr dürft nun zu euren Eltern gehen. Ich zeige euch wo das ist.“

 

Sie gingen nur ein Stück den Korridor hinauf und  stand bald vor dem Zimmer ihrer neuen Eltern. Sie schaute ein wenig mulmig auf die Tür. Doch dann ging sie nachdem sie geklopft hatte rein. Renata kam ihr entgegen und schaute sie sich genau an.

„Du bist wunderhübsch kleine Samantha, alle Augen werden heute Abend nur dich sehen.“

„Ich hoffe nicht.“ Seufzte Sam.

Gabriel lachte:“ Mir ging es damals genauso und ich war ein wenig älter wie du. Ich hatte soviel Angst dass ich mich im Badezimmer einschloss. Aber mein Vater hatte mich sehr schnell da wieder raus. Er hatte immer so eindeutige Argumente.“

Gabriel machte eine Geste als wenn er mit der Hand jemanden den Hintern versohlen würde. Nun lachte auch Samantha.

„Du warst ein Junge, aber was ist mit mir ich bin ein Mädchen, hättet ihr mich man doch besser….“ Sie verstummte da ihr einfiel das Renata ja nicht wissen konnte was vorgefallen war.

„Nein Sam es ist schon alles so in Ordnung. Du weist wie sehr wir es uns überlegt haben. Die Gesellschaft wird es verkraften müssen. Außerdem bist du nicht ganz so allein wie du dachtest, zwei der Mädchen die heute auch  in die Gesellschaft eingeführt werden sind Babara und Ria. Wir haben mit ihnen gesprochen, sie waren einverstanden dass sie hier bei Hofe eingeführt werden. Sie werden auch offiziell als Schülerinnen des Internats vorgestellt.“

„Das ist schön ja dann hab ich jemand bei mir.“

„Seit ihr beiden fertig dann last uns nach unten gehen.“

Gabriel lächelte seine Frau an und reichte ihr den Arm, mit der andern Hand nahm er Samanthas Hand und hielt sie sehr fest.

 

Frederick saß auf seinem Zimmer und grübelte.

„Kann ich euer Hoheit helfen?“ fragte Adrian von Berdrop

„Nein Adrian, oder doch. Ich hab Angst dass das zuviel wird für Sam. Sie ist sonst so stark aber ob sie das alles schon aushält?“

„Euer Vater wird sich genau überlegt haben was er da macht.“

„Da habt ihr bestimmt Recht, wie lange habe ich noch Zeit?“

„Noch so ca. eine halbe Stunde dann dürften alle da sein.“

„Na gut die halbe Stunde wird auch rum gehen.“ 

 

Gabriel und Renata waren gespannt was Sam wohl zu ihrer neuen Großmutter sagen würde. Beide Frauen waren schon da, Sam machte vor beiden einen Knicks. Die alte Frau Carina Rosner freute sich.

„Du bist also mein Enkelkind?“

„Ja Frau Rosner.“

„Aber, aber wer wird den so Steif sein nenn mich ruhig Großmutter oder Oma oder wie ihr Kinder sonst zu euren Großeltern sagt.“

„Danke Großmama, ich hatte nie eine. Aber Babs sagt zu ihrer immer Grams, das fand ich einfach süß.“

„Gut dann bin ich ab heute deine Grams, oh Renata hast du Glück, ein Mädchen wie oft hab ich mir eins gewünscht.“

Gabriel tat als wenn er schmollte. “ Danke, ich weis ja das ich nur ein Junge war.“

„Gabriel sei still, du warst das beste Kind das ich mir wünschen konnte, aber ihr habt nun beides einen verwöhnten Jungen und eine sehr hübsche ruhige Tochter.“

„Du wirst dich wundern. Frederick hat sich sehr verändert und Samantha… ruhig… ich würde es anders nennen.“

Sam sah ihn an und lachte, das Eis war gebrochen und nun beteiligte sich auch Fredericks Großmutter an der Unterhaltung. Sam bemerkte gar nicht wie sich der Saal immer mehr füllte und erschrak als der König und die Königin mit Frederick angekündigt wurde. Alle standen auf und als sie an den anderen vorbei gingen wurde knieten sich diese nieder. Auch Renata, Gabriel und Sams neue Großmutter knieten nieder als sie an den Tisch traten. Sam tat es ihnen nach. Es war ungewohnt für sie eine Verbeugung vor dem König oder der Königin zu machen war sie ja gewohnt aber vor ihnen zu knien und das ihr Vater das auch macht war etwas zu komisch. Aber sie verkiff sich ein Grinsen sie hatte sich unter der Gewalt. Doch dann durften sie sich setzen und es war schon fast alles wieder normal, bis auf die Tatsache das alle Anwesenden immer wieder Blicke zu ihrem Tisch rüber warfen und tuschelten. Sam wurde wieder unruhiger und stieß Ricky an der neben ihr sitzen durfte.

„Ich komm mir hier vor wie im Zoo, ich frag mich nur wo die Gitter sind.“

„Ich würde dich auch gerne öfters hinter Gittern sehen.“ Grinste Frederick sie an.

„Kannst du mal ernst sein?“

„Ja doch könnte ich.“

„Dann mach es auch.“ Zischte Samantha. Was allerdings zur Folge hatte das Frederick noch mehr grinste.

Während des Essens entspannte sich Samantha allerdings wieder. Sie war begeistert von ihrer neuen Gram, diese war so locker gar nicht so steif wie die von Frederick. So freute sie sich auch als sie ihr einen Vorschlag machte.

„Samantha was hältst du davon wenn du mich in den nächsten Ferien besucht?“

„Wenn ich darf gern.“ Sie schaute Gabriel an.

„Wenn du brav bist dann ja, dann erlaub ich es dir.“

Carina Rosner sah ihren Sohn strafend an.

„Wenn du und Ronald nur etwas gedurft hättet wenn ihr brav gewesen wärt würdet ihr heute noch nachsitzen. Also las den Unsinn, es ist abgemacht.“

Gabriel sah in gespielter Verzweiflung Ronald an.

„Sag was du bist schließlich der König.“

„Ich halt mich daraus, sonst bekomm ich noch eine Ohrfeige.“ Grinste er.

„Ja, das könnte dir passieren.“ Lachte nun auch Carina.

 

Die beiden Kinder trauten ihren Ohren nicht wenn sie bis jetzt auch nur geahnt hatten das es eine ebenso feste Freundschaft zwischen dem König und Gabriel bestand wie ihre eigenen so wussten sie es jetzt genau und waren sehr erstaunt.

Samantha sah sich um noch konnte sie Babs und Ria nicht zwischen den vielen Leuten sehen. Doch Frederick sagte ihr dass sie da waren.

„Übrigens ich bin heute dein Tanzpartner.“ Sagte Frederick.

„Ich soll tanzen. Vergiss es.“

„Wir haben das doch geübt, also stell dich nicht so an.“

„Ich tanze nicht.“

„Doch du wirst.“ Frederick schaute sie streng an. Sam wusste dass er nicht mit sich diskutieren lassen würde.

Doch bevor sie noch was sagen konnte meiner Gabriel zu ihr:“Hört mal auf zu streiten ihr beiden wir haben noch etwas vor. Steht bitte beide auf. Und Samantha er hat recht du wirst tanzen.“

Der Zeremonienmeister stand vorne und wartete auf die Debütantinnen die heute eingeführt werden sollten.

Sam atmete erleichtert auf als sie sah, das Babs und Ria auch nach vorne gingen. Nun wurde es offiziell die beiden wurden als erste vorgestellt und wie zu erwarten ging ein Raunen durch den Saal als man vernahm wo sie zur Schule gingen. Viele Köpfe flogen herum als es bekannt wurde und Samantha ahnte was es geben würde wenn sie aufgerufen wurde. Ihr neue Nachname Rosner würde vielen sagen wer sie in Zukunft sein würde. Doch sie hatte dem König getrotzt als er sie töten wollte und nun würden es Leute sein die weniger zu sagen hatten. Unwillkürlich straffte sich ihr Körper beinahe Hoheitsvoll trat sie hervor als ihr Name aufgerufen wurde. Ihr Blick war zum ersten Mal in ihrem Leben gebieterisch. Sie war Samantha Rosner und keiner sollte es wagen daran und an ihre Freundschaft zu Frederick zu Zweifeln.

Erstaunt sah Frederick sie an so kannte er die Freundin nicht. Sie sah stolz aus und war wunderschön. Gabriel und Ronald nickten sich zu, sie hatten das erwartet. Als der Zeremonienmeister darum bat das die Debütantinnen den Tanz eröffnen sollten brauchte Frederick Samantha nicht lange zu fragen sie lies es zu ohne sich zu beklagen. Er verneigte sich leicht vor ihr so das allen endgültig klar wurde das sie hier das neue Regentenpaar vor sich hatten. Den vor niemanden sonst außer seinen Eltern hatte sich der Prinz zu verneigen. Sie waren ein schönes stolzes Paar trotz ihrer Jugend. Als der Tanz aus war erhob sich der König und die Königin und klatschten die anderen schlossen sich an und mit diesem Applaus gingen die Kinder von der Tanzfläche.

„Du warst wundervoll, einmalig ich hab dich nicht wieder erkannt.“ Staunte Frederick.

„Danke.“

Auch von den anderen bekam sie die Bewunderung zu spüren. Nun wurde allgemein getanzt. Frederick der am Anfang nur noch Augen für Sam hatte wurde mit einmal abgelenkt er deute auf ein anderes Mädchen.

„Ich wüsste gern wer sie ist.“ Sagte er zu ihr.

„Sie ist sehr schön. So stell ich mir eine Elfe vor. Gibt es keinen der euch vorstellen kann?“ Sam war nicht eifersüchtig sie empfand beinahe das Gleiche wie Frederick.

Sina lächelte doch es gab jemanden und darum bat sie einen Diener dass der Zeremonienmeister zu ihnen kommen sollte. Sie sagte ihn dass er den Prinzen zu den Eltern begleiten sollte. Sam musste wohl oder übel am Tisch bleiben obwohl sie gern hinterher gelaufen wäre.

Samantha fragt Renata wer das sei.

Renata forschte in ihrem Blick nach Eifersucht, doch sie sah nur Neugier.

„Das ist Lilina von Weila, ihre Eltern sind die dortigen Fürsten.“

„Sie ist wunderschön sie muss so alt wie ich sein.“

„Ja sie ist jetzt beinahe 12.“

„Warum tanzt Ricky so bescheuert? Er kann das doch viel besser.“

Die Erwachsenen lachten gutmütig, sie erkannten noch etwas anders und zwar dass Frederick verliebt war. Auch Samantha bemerkte es endlich und freute sich. Doch auch Sam blieb nicht ganz verschont. Babs kam auf sie zu und ein großer gut aussehender junger Mann war bei ihr, sie ging zu Gabriel und bat darum dass er vorgestellt wurde. Es war ihr Bruder Julian. Sam warf einen schrägen Blick auf den jungen Mann, er hatte schwarze Haare war noch ein wenig schlaksig, aber man konnte ahnen das er mal ein großer, sehr imposante Mann werden würde.

Etwas verlegen war er schon, er wollte Sam zum Tanzen auffordern aber er wusste nicht wenn er fragen sollte. So blickte er etwas verwirrt vom König zu Herrn Rosner und wieder zurück.

Ronald war amüsiert.“ Was möchten sie den junger Mann?“

„Majestät ich würde gern Fräulein Rosner mit allen gebührenden Respekt zum Tanzen auffordern.“

„Da müsst ihr schon ihren Vater fragen.“

„Herr Rosner ich bitte um sie um… Entschuldigung ich wollte fragen ob sie mir erlauben ihre Tochter zum Tanzen aufzufordern.“

„Immer zu junger Mann. Sie haben meine Erlaubnis.“

„Fräulein Rosner würden sie mir die Ehre erteilen mit ihnen zu tanzen.“

Samantha war sehr rot geworden. Schnell stand sie auf und sagte ja nur um die Gesichter der Erwachsenen nicht mehr sehen zu müssen. Sie zog den jungen Mann beinahe auf die Tanzfläche.

Sie hörte darum auch nicht was Ronald zu Gabriel sagte.

„Das wird in Zukunft öfter vorkommen. Die jungen Männer werden jetzt da sie wissen wer sie ist um sie buhlen.“

„Julian ist ein sehr gescheiter und zuverlässiger junger Mann, ihn hat Babara zu verdanken das sie auf unserer Schule ist.“

„Wie das?“

„Babara war nicht das erste Mädchen, das bei uns war und als wir ihm das Angebot machten in unser Internat zu kommen, bat er erst mal darum es zu besichtigen. Er hatte es wohl schon von Anfang an nicht vor, aber er schien sich interessiert umzuschauen als er dann Ria sah wusste er das es wahr war das bei uns Mädchen unterrichtet wurden. Er bat mich um ein Gespräch und sagte mir das er leider verzichten müsste da er der einzige Erbe seines Vaters sei dann machte er mir den Vorschlag das wir ja Babara aufnehmen könnten. Ich tat ihn den Gefallen.“

„Dann ist Samantha ja gut aufgehoben.“

„Das denke ich mir mal.“

 

Sam war verlegen sie hatte noch nie mit einem jungen Mann außer mit Frederick getanzt. Sie schaute permanent zu Boden um ihre Verlegenheit zu verbergen.

„Bin ich so hässlich das ihr mich nicht ansehen mögt Fräulein Rosner?“

Sie schaute auf und lächelte etwas nervös.

„Nein Herr Graf.“

„Müssen wir so förmlich sein? Ich heiße Julian.“

„Ich heiße Samantha.“

„Ich weis und meine Schwester nennt sie Sam. Ich war leider nie Zuhause wenn sie uns besuchten, mein Vater ist dabei mir allerhand beizubringen außerdem werde ich ab dem nächsten Jahr studieren.“

„Was werden sie studieren Julian, “

„Betriebswissenschaft, ich übernehme eines Tages unseren Betrieb.“

„Betreib klingt süß bei der Größe eures Gutes.“

„Ja es ist groß aber nicht so groß wie die Aufgabe die auf euch zukommt.“

Erstaunt sah sie Julian an.

„Mein Onkel ist der Leibarzt des Königs, deswegen ist unsere Familie mit den Geflogenheiten des Hofes sehr vertraut. Es bleibt aber in der Familie.“

Julian lächelte sie an.

Sie tanzten eine Zeitlang zusammen bis die Musik aussetzte und die Musiker eine Pause machten.

„Darf ich euch zu eurem Tisch zurück geleiten.“

„Ja ihr dürft.“

„Darf ich es wagen euch  nachher noch mal zum Tanzen aufzufordern.“

„Julian ich weis nicht was ihr euch erhofft aber ich bin erst 12 na ja ich werde nächsten Monat 13, aber ihr seit schon ein wenig älter, ein wenig vielmehr älter. Außerdem wisst ihr fast gar nicht über mich.“

„Ich erhoffe mir im Moment nur eure Freundschaft und die ist vom Alter unabhängig, ihr gefallt mir sehr gut. Und was ich von Babs gehört habe gefällt mir noch besser. Nur hat sie mir verschwiegen das ihr so hübsch seit.“

„Meine Freundschaft will ich euch gern geben, schon weil Babs meine beste Freundin ist. Ja ihr dürft mich noch mal auffordern. Es sei denn es verstößt gegen die Etikette die kenn ich nämlich immer noch nicht so genau.“ Sie lachte glockenhell.

Er brachte sie zum Tisch zurück. Frederick war auch schon wieder da. Julian verneigte sich vor ihn und Samantha stellte die beiden vor. Dann ging er wieder. Sam seufzte und sah ihn hinterher.

Frederick konnte es nicht sein lassen er stichelte. “Sam ist verliebt.“

„Von wegen, wenn hier einer verleibt ist und sich wie ein tollpatschiger Trottel aufführt dann  bist du es.“

„Ich??? Ich bin nicht verliebt.“

„Nicht? Das kannst du jemanden erzählen der seine Hose mit der Kneifzange zumacht, euer Hoheit nur mir nicht. Ich kenn dich.“

Irina wollte erst dazwischen gehen, aber Ronald schüttelte den Kopf, wenn er sich bis jetzt noch nicht ganz sicher war das die beiden nur eine innige Freundschaft verband und keine Liebe die mehr war als eine Geschwisterliche, so war er jetzt überzeugt. Beide waren nicht eifersüchtig auf den Tanzpartner des jeweils anderen.

„Vater dürfen wir auf die Terrasse? Allein?“ fragte Frederick.

„Aber nur wenn ihr nicht in den Garten hinausgeht.“

„Versprochen.“

Er zog Samantha mit sich.

„Wie findest du sie.“ Fragte er als sie allein waren.

„Wunderschön sie ist so… soo kostbar.“

„Ob sie wohl zu uns kommen darf?“

„Hmm… muss ich genauso formell sein wie du?“

„Nein du dürftest sie so ansprechen du bist ja eine junge Frau. Schau sie geht gerade zu den Waschräumen.“

„Ideal warte ich bring sie dir mit und ich nehme Babs noch dazu.“

„Und deinen neuen Geliebten.“

„Halt bloß deine Schnauze sonst kanste lange warten bis ich sie hol.“

Frederick grinste. Nur wenn es sie auf den Punkt getroffen hatte verfiel sie noch in ihren alten Straßenjargon. Sam ließ ihn einfach stehen und ging ebenfalls zu den Waschräumen. Sie sah Lilina gleich, das Engelsgleiche Geschöpf lies sie kleinlaut werden.

„Hallo.“

„Oh, hallo ihr seit Samantha, Prinz Frederick hat die ganze Zeit nur von euch erzählt als wir tanzten.“

Sam schüttelte den Kopf. “ Das kann ich mir vorstellen. Er ist einfach nur nervös gewesen. Denke ich mal bei eurer Schönheit und da viel ihm nichts weiter ein. Er ist manchmal ein wenig komisch. Darf ich euch was fragen… erst mal was anderes was um alles in der Welt hält uns davon ab uns zu duzen?“

„Euer Rang.“

„MEINER?????“

„Ja euer?“

„Das versteh wer will, ich nicht, also ich heiße Samantha Re…ups Rosner und bitte sag du.“

„Gern, ich bin unhöfflich, ich heiße Lilina von Weila.“

„Ein wunderschöner Name der zu dir passt.“

„Danke. Was wolltest du von mir.“

„Frederick und ich sind auf der Terrasse und wir wollten dich bitten zu uns zu kommen. Keine Angst ich werd meine Freundin zu uns bitten dann sind wir wohl anständig genug. Oder?“ fragte Sam zweifelnd.

„Ja das dürfte reichen.“

Sie gingen wieder in den Saal und Sam winkte Ria und Babs zu sich.

„Kommt ihr mit auf die Terrasse? Bitte.“

„Aber sicher doch. Gern.“

Sie standen noch eine ganze Zeitlang auf der Terrasse und unterhielten sich aber es war einfach zu kalt. Es wurden noch mehr Jugendliche. Sina sah dass die jungen Leute wohl gern zusammen waren und bat ihren Mann doch einen Tisch für die Jugendlichen aufstellen zu lassen. Nach einigen Bedenken stimmte er zu. So konnten sie im Saal zusammensitzen und hatten dort ihren Spaß. Die Meisten waren eh vom Internat so das keiner was dagegen einzuwenden hatte.

 

 

Der Abend ging schneller rum als Samantha gedacht hatte. Julian hatte sie noch 2-mal aufgefordert und Frederick nickte jedes Mal. So konnte sie beruhigt gehen. Sie mochte den jungen Mann gern leiden und ihre letzten Gedanken waren das er sie kurz auf die Terrasse gezogen hatte und dort einen Handkuss gegeben hatte. Sam schwebte in den Schlaf hinein.

 

Am nächsten Morgen wachte sie spät auf. Erschrocken stellte sie fest dass das Frühstück ja schon vorbei sein musste. Aber Irina lächelte sie an und deutete auf ein Tablett das auf dem Tisch stand.

„Ausnahmsweise, aber ihr müsst euch beeilen ihr sollt in einer Stunde beim König sein.“

Sam beeilte sich und war pünktlich da, trotzdem warteten Ronald, Gabriel und Frederick schon auf sie.

„Guten morgen, bin ich zu spät?“

„Nein bist du nicht.“ Sagte Ronald.

„Wir hatten euch versprochen euch ein paar Fragen zu beantworten, außerdem gibt es noch einiges was ihr erfahren sollt. Setzt dich bitte Samantha. So wie ich gestern festgestellt habe wurde deine Vorstellung allgemein zwar etwas erstaunt aber doch positiv aufgenommen. Wir müssen allerdings abwarten. Es wagt kaum einer, außer diejenigen mit denen ich aufgewachsen bin, mir die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Aber ändern können auch diese Leute nichts mehr.“

„Das war gestern sehr beeindruckend, aber am meisten hat mich erschrocken das was Lilina sagte.“

„Was war es denn.“

„Im Waschraum fragte ich sie was uns davon abhält uns zu duzen?“

„Und was sagte sie?“

„Mein Rang.“

„Das ist richtig. Ich bin damit einverstanden dass du sie und Leute deines jetzigen Standes duzt, wenn du es wünscht, natürlich auch weiterhin die Schüler des Internats, aber ich möchte nicht dass du Untergebene duzt. Du wirst ihnen im späteren Leben wieder begegnen und es wird nur Ärger geben.“

„Ja Majestät.“

„Gut das wäre geklärt. Gabriel mach bitte weiter.“

„So ihr beiden. Das meiste wisst ihr ja schon. Vielleicht Samantha hast du ja schon mitbekommen das beinahe alles geregelt ist, was das zukünftige Leben von Frederick betrifft.“

Sam nickte.

„Dein Leben ist hiermit auch vorbestimmt. Schau nicht so ängstlich es ist nicht ganz so schlimm wie es sich anhört, na ja fast nicht so schlimm. Ihr werdet beide bis zu Fredericks 16ten Lebensjahr im Internat bleiben, danach werdet ihr beide studieren. Keine Angst bis dahin dürfen Mädchen auch studieren den anderen Mädchen wird es erlaubt werden und das Schulsystem wird geändert. Auf euch kommen 8 Semester Betriebswirtschaft zu. Dann werdet ihr für zwei Jahre zum Militär gehen beide. Danach…“ Gabriel seufzte tief. Frederick ahnte was jetzt kommt.

„Herr Rosner, ich hab mir die Geschichtsbücher durchgelesen. In unserem Land kommt es so ca. alle 30 Jahre zum Krieg und zwar mit unserm Nachtbar. Krigolia bekämpft uns mit schöner Regelmäßigkeit. Meistens wird es mit einem Blitzkrieg niedergeschlagen, aber manchmal dauert er auch Jahre.“

Gabriel schluckte: „Krigolia und Austina gehörten mal zusammen vor ca. 300 Jahren noch. Damals gab es auch die Bestimmung noch nicht das nur ein Sohn geboren werden durfte, oder überhaupt nur ein Königskind. Um es kurz zu machen der Jüngere Bruder wollte den älteren stürzen um somit an die Macht zu kommen. Das dumme dabei war er war nur eine halbe Stunde jünger. Es waren Zwillinge, es gab einen harten Kampf, der beinahe unentschieden ausging. Man einigte sich darauf dass das Land aufgeteilt wurde, der ältere Sohn bekam 2/3tel und der jüngere 1/3tel, außerdem wurde der Familie das Recht zugesprochen jede Generation neu um das Land zu kämpfen. Fällt der zukünftige Regent dieses Landes ist es wieder vereint und in den Händen der anderen Familie, Sam oder so wie damals ich wären automatisch zum Tode verurteilt, weil wir Hochverrat begannen hätten in diesem Moment. Gewinnt aber dieses Herrscherhaus bleibt alles so beim Alten. Sollte der Krieg zu lange dauern was es auch schon gegeben hat und ein Sohn wird im Krieg geboren und der Vater stirbt müsste auch der Sohn getötet werden bevor Krigolia gewonnen hat. Denn nur solange wie der Sohn lebt darf der Berater herrschen. Und dann bis zu dessen 21sten Lebensjahr. Die meisten der Regeln die auch heute noch für euch gelten wurden vor 300 Jahren festgesetzt.“

Sam schluckte nun auch.“ War der letzte schlimm?“

Ronald nickte: „Ja, wenn Gabriel nicht gewesen wäre, wäre ich tot.“

„Oh.“

„Es ist bis jetzt immer gut gegangen auf die eine oder andere Art, also Kopf hoch. Und noch was danach geht es weiter. Frederick wird immer mehr von seinem Vater angelernt werden. Während du von mir angelernt werden wirst. Wenn alles klappt sitzt ihr ein paar Jahren hier und erzählt euren Kindern das was wir euch nun erzählen und was unsere Väter uns erzählten.“

Frederick meinte:“ Kann man die Herrscher von Krigolia nicht ganz vernichten.“

Sein Vater schüttelte den Kopf: „Leider nicht, mein Großvater, also dein Urgroßvater und später ich haben es versucht. Es hätte beide Male beinahe mit dem Aus von unserem Königshaus geendet.“

Sam wunderte sich.

„Warum?“

„Es gibt ein Abkommen mit Vigaliana, sie sind beiden Staaten gegenüber neutral solange wie beide sich an die Abmachung halten, wenn einer dagegen verstößt greifen sie ein, erst mit Worten, dann mit Gewehren. Sie haben es bis jetzt jedes Mal geschafft beide Partien wieder daran zu erinnern wie die Abmachung lautet. Da beide letzte Male wir es waren die sich nicht daran gehalten hatten wurden sie sehr böse und zerstörten hier einiges. Das reichte schon ich gab auf und siegte zum Glück trotzdem noch.“

„Du hattest mehr Glück als Verstand.“ Sagte Gabriel.

„Ist ja schon gut, wie oft muss ich mich eigentlich noch dafür bei dir entschuldigen.“

„Ich hab es dir gesagt. Dein ganzes Leben.“

„Schon gut du hast ja Recht.“

Samantha und Frederick mussten trotzdem die Sache so ernst war grinsen. Doch Samantha wollte noch etwas dazu wissen.

„Warum habt ihr den Krieg geführt und nicht euer Vater?“

„Ganz einfach Samantha, auch das ist eine Abmachung im Vertrag. Jede neue Generation ist gezwungen den Krieg zu führen die Alten müssen sich daraus halten.“

„Aha, aber was hat Vigaliana davon dass sie sich einmischen.“

„Vigaliana hat wenig womit sie handeln können. Sie werden von uns dafür sehr gut bezahlt, von beiden Staaten.“

„Das ist mir zuviel. Ich bezahl doch niemanden dafür das der mir auch noch eine in die Schnauze haut.“

„Dafür zahlen wir ja auch nicht, sondern dafür dass sie aufpassen dass eben das nicht passiert.“

„Kann ich mich damit herausreden das ich noch ein Kind bin und mir das zu hoch ist.“

Gabriel lachte laut auf und auch Roland schmunzelte.

„Gabriel bist du sicher dass sie nicht deine leibliche Tochter ist.“

„Ja Roland, aber bei kleinem kommen mir Zweifel.“

Beide Kinder sahen die Erwachsenen verständnislos an.

„Macht euch nichts draus, Gabriel hat beinahe die gleiche Frage gestellt als mein Vater zu Ende erzählt hatte.“

Sam schüttelte den Kopf. “Es ist noch nicht zu Ende. Ich hab noch ein paar Fragen.“

Gabriel sah seine Tochter an.

„Dann los junge Dame.“

„Nun ja etwas peinlich ist es schon, ähm wie ist das ich darf wie es aussieht keine eigene Kinder haben. Wie wollt ihr das verhindern, oder muss ich wie eine Klosterschülerin leben? Schaut nicht so böse ihr wist doch wo ich her komme. Oh man das ich das ausgerechnet mit Männern diskutieren muss. Kommt mir jetzt nicht damit an dafür biste noch zu jung. Da seit ihr dann ein wenig spät dran.“

Roland fand seine Sprache als erster wieder.

„Du wirst erst 13, natürlich hast du schon Erfahrungen die die anderen Mädchen noch nicht haben, aber es wäre besser für deinen Ruf wenn du dich noch ein wenig zurückhältst. Normales Flirten, Verabredungen mit Freundinnen dabei, auch der ein oder andere Kuss sei dir gewährt. Alles andere ist bis zu deinem 18ten Lebensjahr tabu. Danach kann dich mein Leibarzt sterilisieren. Ich hab schon mit ihn darüber gesprochen. Eher geht es leider nicht da du noch nicht ganz ausgewachsen bist. So lange wirst du warten.“

„Ja Sire. Muss ich dann ja wohl.“

Frederick schaute betreten zu Boden. “Du verzichtest auf viel und das nur wegen mir.“

„Ricky das mach ich gern, es wird nicht so schlimm sein. Oder Vater?“

„Doch am Anfang schon, alle um dich herum werden Kinder bekommen, sogar dein bester Freund wird Vater und glaub mir so sehr du versuchst dich darüber zu freuen es wird dir nicht gleich gelingen. Wenn du dann aber so weit bist wie wir beide es jetzt sind dann wirst du es umso mehr schätzen. Mir hat es sehr geholfen so oft wie möglich Frederick auf den Arm zu nehmen, dann konnte ich mir vorstellen das irgendwo ein Junge aufwächst der mal mein sein würde.“

„Kleine Korrektur ich bin ein Mädchen.“ Grinste Sam.

„Ja das bist du, aber Sam wir haben auch noch eine Frage.“

Samantha ahnte was kam. Es war nur noch wenig unausgesprochen geblieben und so konnte es sich nur um den Vorfall im Sommer handeln. Doch das durfte nicht sein niemals sollte Frederick erfahren was sein Vater vor gehabt hatte. Sie wurde sehr nervös und schüttelte heftigst den Kopf.

„Nein. Vergesst es.“

Frederick sah erschrocken hoch, so schrill hatte sie sich noch nie angehört.

„Doch Samantha, es wird Zeit.“ Sagte nun auch Ronald.

„Nein verdammt noch mal.“ Samantha wollte schon aufstehen, doch der Blick ihres Vaters lies es nicht zu.

„Ihr habt geschworen und ich entbinde euch nicht davon.“

„Doch das wirst du junge Lady.“ Sagte Ronald streng.

„Bitte nicht. Ihr dürft mir das nicht befehlen.“ Flehte sie nun leise.

Gabriel stand auf und nahm sie in den Arm.

„Es ist besser wenn er es erfährt, er soll doch wissen wie tapfer du schon warst. Eine Lüge ist kein guter Anfang.“

„Vater, bitte… na gut ich… erzähl es ihm. Ihr beide seit entbunden von eurem Wort.“

Langsam fing sie an: „ Frederick weist du noch… an dem Tag als ich zum Zahnarzt gehen sollte… ich hatte dich angelogen. Du hast mich eigentlich in den Arm genommen, weil ich dich nie wieder sehen durfte.“

„Ihr wolltet sie wegschicken?“

„Nein mein Sohn, ich hatte Gabriel den Befehl gegeben Samantha zu töten.“

„Du hast was gemacht…?“

„Ricky warte. Lass es dir erzählen von Anfang an.“

„Gut ich höre zu.“ Sagte der junge Prinz sehr böse.

Frederick hörte den 3 die abwechselnd sprachen zu, erst immer noch sehr böse, dann erstaunt, dann leicht erschrocken und zum Schluss schon fast amüsiert.

„Oh mein Gott Sam, wenn ich das gewusst hätte.“

„Du hättest es niemals erfahren.“

Es fiel Ronald noch etwas ein, eigentlich die schwerste Sache von allen.

„Es gibt noch etwas das ihr wissen müsst. Samantha du wirst diese Stelle niemals kündigen können. Würdest du es doch machen hieße es das du sterben musst.“

„Vater das ist unmenschlich.“

„Nein Ricky ist es nicht. Ich werde Sachen von dir wissen die niemand sonst weiß nicht mal deine zukünftige Frau. Ich werde der einzige Mensch sein der dich mit einem Handstreich töten kann, genauso wird es bei dir sein. Keine Sorge ich werde dir keine Gelegenheit geben mich zu kündigen und ich hab nicht vor dir das Leben leichter zu machen in dem ich kündige.“

„Samantha sag das nicht so schnell, dein Vater war drauf und dran mir den Dienst zu versagen als es darum ging dich zu töten.“

„Ronald bitte.“

„Nein Gabriel, wenn wir dabei sind reinen Tisch zu machen dann ganz und gar.“

„Das hast du für mich getan?“

„Ja meine Kleine und ich würde es wieder machen.“

„Das ist aber noch nicht alles.“ Sagte Sam

„Nein Samantha da hast du Recht. Genau wie bei Gabriel und mir wird es jemanden geben der euch auf den Pott setzen kann wenn ihr euch zu sehr verzankt. Diese Person wird immer in eurer Nähe sein. Wer auch immer das wird hat die Macht euch in eure Grenzen zu verweisen. Aber im Moment haben wir noch niemanden. Das wird sich mit der Zeit rausstellen.“

„Wie Vater?“ fragte Frederick.

„Das ist ein Geheimnis das wir euch erst später verraten.“

„Ich kann es immer noch nicht glauben, das ich mit Ricky zusammen regieren soll.“ Sagte Sam.

„Doch das wirst du, ach übrigens euer Unterricht in Höfischen Benehmen beginnt nach dem Mittagessen.“ Sagte Ronald.

„Ach man Vater muss das sein?“ maulte Frederick jetzt.

„Ja bevor ihr nächstes Jahr auf die Menschheit losgelassen werdet, will ich dass euch kein einziger Schnitzer mehr geschieht. Habt ihr sonst noch Fragen.“

„Im Moment nicht.“ Sagte Sam.

„Doch.“ Meinte Frederick. „Zeihen wir nun um im Internat?“

„Ja die beiden Zimmer werden nun schon auf Hochglanz gebracht. Aber nun wollen wir Essen gehen. Ihr geht schon mal vor. Eure Mütter und Großmütter warten schon auf euch. Kein Wort zu ihnen was hier geredet wurde.“

„Nein Vater.“

„Nein Sire.“

Die beiden verließen das Büro.

„Ronald es wir schwer werden für sie, der letzte Krieg war hart aber diesmal wird Krigolia mit aller Macht die sie aufbringen können hier einfallen.“

„Ich weis, aber wie du schon sagtest es sind keine dumme Kinder, es wird gut gehen.“

 

 

Die Ferien gingen rum wie im Flug, Samantha genoss den Ball zum Jahreswechsel und war nun dank des Unterrichts und Fräulein von Savaion schon besser unterrichtet was die Etikette betraf. Doch es wartete noch eine Überraschung auf die beiden als sie ins Internat zurückkamen. Der Eingang war geschmückt und es stand in Großen Buchstaben – Willkommen Samantha Rosner – an der Eingangstür. Dahinter hatten sich die Freunde aufgestellt. Auch sie waren in den Ferien von ihren Familien und von denen die ehemalige Schüler waren instruiert worden wer Samantha nun war. Auch hatten sie einen Treueeid auf den zukünftigen König und dessen Berater zu schwören. Damit dies alles mit Rechten Dingen zu ging waren wieder die beiden Männer anwesend die auch schon bei Samanthas Vereidigung dabei waren. Gabriel nahm einem von ihnen ein Buch ab und begann.

„Die Hier anwesenden Internatsschüler sind informiert worden das sie ab diesem Zeitpunkt zum Hofstab des zukünftigen Regenten gehören werden. Ihr seid über die Nichtbeachtung dieses Schwurs informiert worden. Ich bitte darum alle Internatsschüler mit Ausnahme von Prinz Frederick und H… Fräulein Rosner niederzuknien.“

Alle knieten sich nieder. Sam hätte sie am liebsten alle wieder hoch geholt. Es war ihr nur peinlich.

Der zweite Mann kam einen Schritt vor nahm Gabriel das Buch ab und gab ihn ein anderes.

„Sprecht mir nach.

Ich schwöre dass ich keinem anderen Herrn dienen werde.

Ich schwöre dass sein Wort für mich Gesetzt ist.

Ich schwöre bei meinem Leben das ich Prinz Frederick und Fräulein Rosner gehorchen werde sobald sie rufen.

So das war’s ihr dürft wieder aufstehen. Was der Eid beinhaltet habt ihr schon in den Ferien erfahren. Doch nun wollen wir ein wenig Feiern. Morgen geht die Schule weiter.

Die Kinder waren im ersten Moment noch sehr still, doch dann brach das Chaos herein. Die meisten freuten sich für Samantha nur einige waren etwas erstaunt. Aber einer konnte sich nicht damit abfinden obwohl er den Eid geschworen hatte würde für ihn die Zeit entscheiden wie und wo er sich rächen würde. Noch immer war Aaron der Ansicht das der Platz den Samantha jetzt einnahm ihn gehörte.

Etwas später saßen Babs, Ria und Billy mit Sam zusammen.

„Musstest du den gleichen Eid schwören?“ Fragte Babs.

„Nein meiner lautete etwas anders.“ Sagte Sam knapp, die Freundinnen wussten dass sie nichts weiter darüber erzählen würde.

Ria stöhnte: „Oh man war das ein Trubel als einer der beiden Herren die da vorne standen bei uns waren, alle mussten uns allein lassen nur mein Vater und ich durften mit ihn reden. Er hat uns genau erklärt was der Eid bedeutet. Mein Vater war sehr stolz…“

„Ja meiner auch.“ Fiel Sybille ihr ins Wort.

„Der Mann erklärte das der König dafür sorgen würde das wir auch studieren dürfen und wir uns schon mal Gedanken machen sollten was wir studieren möchten, ihr wisst ja für mich stand es fest. Als ich sagte dass ich Rechtsanwalt werden will lachte er nicht mal sondern notierte es. Mein Vater hatte vor Rührung Tränen in den Augen und war unheimlich stolz. Er hat mich sogar danach mit in seine Kanzlei genommen und mir verschiedenes gezeigt. Ich werde ab den nächsten Ferien jeden Tag 3 Stunden in seine Kanzlei mithelfen dürfen, natürlich erst nur als Laufbursche. Aber er sagte sein Vater hätte das auch bei ihm so gemacht. Ich bin so glücklich. Ich könnte Herrn Rosner umarmen dafür das er meinen Vater überredet hat mich ins Internat zu schicken.“

Sam grinste: „ Bei mir musste er mich nur überreden und er war nicht gerade freundlich, ich hab ihn gehasst.“

„Und nun ist er dein Vater?“ meinte Babs.

„Ach übrigens ich soll dich von meinem Bruder grüßen, den hast du mächtig beeindruckt. Der ist hin und weg von dir.“

„Ja er ist wirklich niedlich, nur wenn er erfährt wo ich her komme wird er mir wohl seine Freundschaft entziehen.“

„Sam er weis es ich hab es ihn gesagt ich hab ihn alles erzählt was du uns auch schon erzählt hast er mag dich trotzdem. Entschuldige bitte aber ich wollte dir eine Enttäuschung ersparen.“

Sam atmete einmal kurz durch und sagte dann: „Babs ich weis du hast es nicht böse gemeint, aber in Zukunft, und das gilt für alle, werde ihr euch nur noch in meine privaten Angelegenheiten stecken wenn ich es euch erlaube.“

Babara schlug die Augen nieder: „Ja Samantha, es wird nie wieder vorkommen.“

Auch die anderen beiden versprachen es.

„So Kinder kommt wir wollen uns mein neues Quartier ansehen.“

 

Kapitel 6

 

Sams Geburtstag kam und wurde ausgiebig gefeiert. Der Tag sollte sehr schön werden aber er endete in einer Katastrophe. Es war immer noch sehr kalt und die Kinder quengelten so lange bis sie auf dem Fluss Schlittschuhlaufen durften es wurde ihnen aber untersagt durch die Brücken drunter durch zu fahren, da das Eis dort schon sehr dünn war. Frederick und ein paar andere Jungs wollten aber den Mädchen imponieren und hielten sich nicht daran. Mehrmals bat Sam ihn es zu lassen, aber da anscheinend alles gut ging, gab sie auf. Die Jungs wurden immer tollkühner, waren sie am Anfang nur allein drunter durch gefahren, so liefen sie jetzt mit zwei bis drei Personen drunter durch. Sam rief Frederick hinterher dass er es sein lassen soll doch dieser lachte nur und winkte ihr noch mal zu, das war das letzte Lächeln das sie eine Zeit lang von ihm sehen sollte. Er verschwand im eisigen Wasser als er einbrach. Sie schrie auf und wollte zu ihm hinlaufen. Doch ein paar der Schüler hielten sie zurück, aber sie hatten nicht mir Samantha gerechnet durch das Training mir Frederick war sie so stark geworden das sie sie niederstreckte. Dann rannte sie los.

Frederick war unter die Eisdecke gekommen. Aber sie sah ihn. Er hielt sich an einem eingefrorenen Zweig fest. Sie befahl einem kleineren Mädchen Herrn Rosner zu holen und schaute sich um. Ein Begrenzungsseil das die Lehrer angebracht hatten war achtlos in die Böschung geworfen worden. Sam entkleidete sich bis auf ihre Unterhose. Sie band es sich das Seil um und machte es sehr fest um ihre Hüfte, sie wusste wenn es abging waren sie beide verloren. Nun befahl sie ein paar Jungs dass sie das andere Ende aufnehmen sollten und wenn sie dreimal daran zog sollten sie sie zurückholen. Sie sah das Babs und Billy beide weinten, Ria stand bewegungslos dabei. Sam lies sich in das Loch gleiten in das Frederick eingebrochen war und schrei auf vor Schreck über die Kälte des Wassers auf.

 Sie holte dreimal tief Luft und tauchte. Im ersten Moment war sie erschrocken über die Grausame Schönheit die das Eis bot in allen Farben leuchtete es über ihr, sie hatte sich die Richtung gemerkt in der Frederick war aber sie sah ihn nicht und ihre Luft ging ihr nun schon aus. Sie zog am Seil und wurde zurückgeholt. Sie blinzelte als sie nach oben kam. Herr Rosner war auch schon da und befahl ihr herauszukommen. Sam schüttelte den Kopf und stieß sich wieder ab, nun wusste sie die Richtung genau und schwamm durch das eisige Wasser.

Sie sah das Frederick den Zweig los lies und in die eisigen Fluten zu versinken drohte sie spürte nichts mehr nur noch das blanke Entsetzen, sie konnte gerade noch eine Hand von ihm erwischen, sie zog ihn zu sich ran ihre Sinne schienen zu schwinden, sie nahm ihn sehr fest in den Arm. Sei merkte wie der Körper sich kurz aufbäumte als sie ihn berührte. Jetzt konnte sie gerade noch dreimal am Seil ziehen. Sie spürte wie das Seil angezogen wurde aber sie war nur noch fähig Frederick zu halten. Sie merkte nicht mehr dass sie beide herausgezogen wurden.

 

Sam erwachte erst am nächsten Morgen wieder, Renata saß an ihrem Bett und hielt ihre Hand.

„Samantha schön das du wieder bei uns bist, du warst sehr tapfer.“

Mit einmal viel ihr alles wieder ein.

Sie schnellte im Bett empor musste sich aber gleich wieder hinlegen sie war noch zu schwach.

„Wo ist Ricky?“

Renata weinte: „Frederick geht es nicht gut, er lebt aber er liegt im Koma.“

„Ich will zu ihm.“

„Vielleicht heute Nachmittag.“

„Nein nun sofort. Und wenn ich hinkriechen muss.“

„Ich hol deinen Vater.“

Gabriel kam und hörte Sam schon schimpfen. Er musste sich eingestehen dass auch ihn niemand im Bett halten würde wenn es um Roland ging. Doch zu ihr sagte er. „ Samantha du kannst noch nicht aufstehen du bist zu schwach.“

„Dann stellt mir ein Bett neben ihn, ich lass ihn nicht allein.“

„Gut ich werde es veranlassen aber ich werde dich hinübertragen. So lange wartest du.“

„Danke Vater.“

Als sie bei Frederick war fing sie an zu weinen als sie die ganzen Kabeln sah die ihn am Leben erhielten. Sie streichelte ihn und schimpfte mit ihn dann wurde sie zu schwach und Gabriel legte sie ins Bett. Sie schlief sofort wieder ein.

Sie hörte gar nicht dass der König und die Königin auch da waren.

Am nächsten Tag wollten die Freunde sie besuchen doch sie lehnte jeden Besuch ab sie wollte nur für Ricky da sein. Abwechselnd sprach sie beruhigend auf ihn ein er solle doch wieder zu sich kommen oder sie schrie ihn an. Sie las ihn aus seinen Lieblings Büchern vor und einmal schlug sie ihn sogar in Gesicht, aber es half alles nichts. Das Unglück war nun schon eine Woche vorüber, die Wunden die sie sich zugezogen hatten verheilten, aber Frederick wollte nicht aufwachen. Sam lag noch bis in die späte Nacht wach alle waren schlafen gegangen bis auf Rosie die sich in ihrem Schwesternzimmer ausruhte.

Sam stand auf und schloss leise die Tür ab. Für das was sie nun vor hatte brauchte sie keine Zeugen. Sie sah sich Frederick an. Die Schläuche waren entfernt worden, er atmete selbstständig nur schien er keine Lust zu haben wieder aufzuwachen. Sie zog sich aus und lüftete die Decke von Frederick, das letzte was er gespürt hatte war ihr fast nackter Körper gewesen. Gabriel hatte ihr erzählt dass weder sie noch er sich in ihrer Ohmacht voneinander trennen wollten sie mussten sie beide mit Gewalt auseinander bringen. Sam atmete schwer und öffnete seine Kleidung behutsam zog sie ihn nun auch aus, dann legte sie sich auf ihn. Sie flüsterte ihn liebe Worte ins Ohr und streichelte ihn dabei am ganzen Körper. Lange Zeit geschah überhaupt nichts doch dann spürte sie dass sich seine Finger bewegten. Er umarmte sie, doch er war immer noch nicht ganz wach. Er öffnete die Augen. Sie lächelte ihn an.

„Wo bin ich?“ fragte er.

„Im Traumland, mach die Augen zu und schlaf weiter.“

Er gehorchte und schlief bald regelmäßig. Sam zog sich und ihn wieder an, schloss die Tür wieder auf und ging in ihr Bett.

 

Am nächsten Morgen war die Freude groß als Frederick endgültig wieder wach wurde. Sam musste aber grinsen Frederick warf ihr den ganzen Tag ein etwas irritierten Blick zu aber er wagte es noch nicht sie zu fragen.

Samantha musste aber noch zu Gabriel ins Büro.

„Setzt dich Sam.“ Dass er ihren Spitznamen benutzte beruhigte sie etwas.

„Warum bin ich hier?“

„Weil ich dir was erklären wollte.“

„Ich höre zu.“

„Du hattest den Ausdrücklichen Befehl nicht wieder ins Wasser zu springen beim 2ten mal. Ist das Richtig?“

„Ja Vater.“

„Warum hast du es trotzdem gemacht?“

„Ich entschuldige mich nicht dafür, aber ich hab nicht nachgedacht. Frederick brauchte meine Hilfe. Es war ein Reflex.“

„Nein es war Ungehorsam.“

„Ja, das war es wohl.“

„Ich will dich nicht tadeln, du hast dich richtig entschieden.“

„Was hab ich? Warum bin ich dann hier?“

„Ein einfacher Soldat kann sich immer damit heraus reden das er nur einem Befehl befolgt hat. Das wirst du nie können, ich hatte einfach nur Angst um dich weil du mir ans Herz gewachsen bist. Du bist meine Tochter und so wird es bleiben bis in aller Ewigkeit. Sam, ab und zu muss man ein Befehl ignorieren. Du wirst später Frederick unterstellt sein, aber du bist und wirst es bleiben ein freier Mensch. Aber es gibt noch einen anderen Befehl den er dir geben kann.“

„Und der wäre?“

„Absoluter Gehorsam.“

„Klingt nicht gut.“

„Ist es auch nicht. Aber dann hast du keine Wahl. Du wirst gehorchen. Wenn der König ihn mir gibt muss ich mich auch fügen.“

„Hat er das schon mal gemacht?“

„Ja.“

„Oh. Aber wie soll ich entscheiden was richtig ist?“

„Du wirst es lernen und Frederick auch.“

„Musstest du es lernen?“

„Ja, und es fiel mir nicht leicht.“

„Du wirst mir helfen?“

„Ja das werde ich.“

„Ich liebe dich Papa.“ Sam stand auf und ging zu Gabriel, umarmt hatte sie ihn nun schon mittlerweile oft genug und er sie auch, aber sie hatte noch nie mit ihn geschmust. Sie hatte noch nie mit jemand geschmust so weit sie sich erinnern konnte. Doch nun viel es ihr sehr leicht. Gabriel erwidertete gerührt ihre Umarmung. Er hatte ein Kind, sein eigenes und würde es nie im Stich lassen.

„Ich liebe dich auch.“  

 

Ein paar Tage später wurde Sam wieder ins Büro gerufen. Ronald war da.

„Samantha du warst sehr tapfer und hast mir meinen Sohn gerettet. Ich möchte dich belohnen, also wenn du einen Wunsch hast er sei jetzt schon erfüllt.“

Sam die alles hatte was sie sich jemals erträumt hatte wusste nicht genau was sie sich wünschen sollte, bis auf einmal ein spitzbübisches Lächeln ihr Gesicht erhellte.

Gabriel der zu raten schien was sie vorhatte, meinte nur:“ Oh nein Sam wag es dir nicht.“

„Doch Vater, ich wünsche mir das ich nur noch Kleider tragen muss wenn ich es selber will und damit drin ist das ich eine Ausgehuniform erhalte die eine Hose hat.“

„Samantha du kannst dir alles wünschen was immer dein Herz begehrt.“

„Das mache ich ja gerade. Ich wünsche mir dass ich bei offiziellen Anlässen eine Uniform tragen darf die Hosen hat und nur noch Kleider oder Röcke tragen muss wenn ich es will. Jetzt und den Rest meines Lebens.“

„Gabriel mir sind die Hände gebunden ich muss es wohl geschehen lassen.“ Ronald lachte.

„Na da hast du ja wieder was Tolles gemacht. Also von mir aus, so sei es.“

„Juhu, das muss ich Ricky erzählen, wann darf er eigentlich wieder aufstehen.“

„In den nächsten Tagen. Aber für dich fängt morgen schon der Unterricht wieder an.“ Gabriel sah immer noch ein wenig sauer aus.

„Ok, ich freu mich auch schon irgendwie darauf. Darf ich gehen?“

„Ja du darfst.“

„Ein kleines gewieftes Persönchen.“ lachte Ronald.

„Aber sie hat Frederick das Leben gerettet und ich bin mir nicht sicher wie sie es gemacht hat aber ich glaube sie hat ihn auch aus dem Koma geholt.“

 

 

Über das gleiche Thema dachte auch Frederick nach. Er wusste das er sie im Arm gehalten hatte aber Nackt das konnte nicht sein. Das war unmöglich. Aber er hatte noch nie eine Frau nackt im Arm gehalten wie war es also möglich das er sich an die weiche Haut erinnerte und an den Duft den diese ausströmte. Es war so köstlich gewesen und doch war es nur ein Traum. Er nahm all seinen Mut zusammen, was konnte sie schon machen wenn es nicht wahr war. Außer ihm auslachen. Für die nächsten Hundert Jahre. Schlimm genug.

Samantha betrat das Krankenzimmer das sie seit dem Frederick wieder wach war räumen musste.

„Sam ich hab eine Frage an dich.“

„Ja?“

„Ich hab dich unter Wasser noch gesehen du warst fast nackt. Warum?“

„Die schwere Kleidung hätte mich schneller hinuntergezogen. War das alles ich hab noch was vor.“ Sie wollte ihm nicht unbedingt seine nächste Frage beantworten.

„Du bleibst hier. Setzt dich hin.“ Frederick wusste mit einmal dass er nicht geträumt hatte.

„Ja doch mach ich ja.“

„Bevor ich wieder zu mir kam hatte ich einen eigenartigen Traum.“

„So welchen den?“ Sie wagte es nicht ihn in die Augen zu sehen.

„Das weist du ganz genau, du könntest ihn mir genauso gut erzählen.“

„Ricky bitte ich hatte nur Angst um dich und deswegen tat ich das. Vater sagte das letzte was du gespürt haben musst wäre mein nackter Körper gewesen. Warum sollte das nicht funktionieren. Es hat ja auch geklappt.“ Sie war sehr verlegen.

„Du bist sehr schön wenn du verlegen bist ich sollte das Thema öfters anschneiden. Sam, schau nicht gleich wieder so böse das war Spaß. Ohne dich wäre ich tot.“

„Ja du verdammter Mistkerl das wärst du und ich sollte dich eigentlich verprügeln anstatt hier zu sitzen und mich zu schämen.“

„Abgemacht, sobald ich wieder fit bin hast du deinen Kampf. Weis noch jemand davon wie du mich aufgeweckt hast.“

„Natürlich nicht! Ich bin doch nicht verrückt.“

„Gut dann bleibt das unter uns. Oh man ich wag mich gar nicht aus dem Bett heraus, wer weis was Rosner für mich für eine Überraschung hat.“

„Ja da wirste dir auf eine Überraschung gefasst machen müssen.“

„Samantha dein Dialekt ist mal wieder schrecklich.“

„Ist ja schon gut. Aber ich hab auch eine Überraschung für dich.“

„Was für eine.“

„Da ich dir das Leben gerettet habe hat seine Majestät Roland von Tiez und Bärenklauenburg mir erlaubt zu jeder Zeit und Stunde Hosen zu tragen wann immer ich es möchte und ich bekomme eine Ausgehuniform die ich auch offiziell anziehen darf und die aus einer Jacke und einer Hose besteht. Diese gilt bis zu meinem Tod.“

„So wie ich Rosner kenne, war er gleich bereit das letzte in die Tat umzusetzen.“

„Du hast Recht. Er war nicht sehr erfreut. Aber damit wird er leben müssen.“ Sam grinste.

„Ja so wie ich mit dir.“

„Keine Chance mich je wieder los zu werden.“

„Das befürchte ich auch.“

„Ignoranter Idiot.“

„Diebin.“

Plötzlich lag sie in seinem Arm und weinte.

„Ich hatte solche Angst  das nie wieder zu hören, du …du … Obertrottel.“

„Sam es tut mir Leid ehrlich. Sag mal werden diese Umarmungen nun zur Gewohnheit?“

„Nein“, sie löste sich wieder und lächelte ihn an.

„Das hättest du wohl gern?“

„Ich schau lieber nach ob meine Geldbörse noch da ist, bei einem Dieb weis man ja nie.“

„Ich hab sie nicht aus deiner Schlafhose gekaut sondern aus deiner Waschkommode.“

„Woher weist du wo ich sie habe?“ Fragte er drohend.

„Betriebsgeheimnis…“ lachte sie und Verschwand. Das Buch das er ihr nachwarf  traf nur die Tür.

Leise grollend sagte er: „Wir treffen uns im Ring.“

 

Ein paar Tage später durfte Frederick wieder aufstehen, es war ihn nicht ganz wohl zumute denn er wusste was kam. Er würde bestraft werden für seinen Leichtsinn, aber er wusste dass er diesmal nicht mit Nachsitzen davon kam und dass er die Strafe allein ausbaden durfte. So wunderte es ihn auch nicht dass Gabriel mit ihn ins Schloss fuhr. Während seiner Genesung hatte Frederick kein böses Wort von seinen Vater gehört der ihn oft besucht hatte. Umso mehr erschreckte ihn deswegen nun das steinerne Gesicht seines Vaters, er hatte keine Milde erwartet, aber so streng hatte sein Vater ihn noch nie angeschaut. Er versuchte dem Blick stand zu halten, genauso würde es Sam machen. Auch die Ohrfeige die er bekam und die ihn beinahe niederwarf nahm er ohne sich zu beschweren.

„Weist du wofür du die Ohrfeige bekommen hast?“

„Nein nicht genau.“

„Gut, dafür das deine Mutter hier Nacht für Nacht gelegen hat und sich die Augen ausgeheult hat, weil sie glaubte ihr Sohn würde nie wieder zu den Lebenden zurück kehren.“

„Es tut mir leid, Vater.“

„Schweig. Am liebsten würde ich dich auspeitschen lassen. Was hast du dir dabei gedacht. Vermutlich  nichts. Du hast mich sehr enttäuscht und Samantha in Lebensgefahr gebracht. Aber nicht ich und auch nicht Gabriel werden die Strafe für dein Verhalten festsetzen. Sondern du allein. Du hast eine Woche Zeit dir eine Strafe auszudenken. Und zwar wird sie 3 Strafen enthalten, die erste für deine Leichtsinnigkeit, die zweite dafür dass du unnütz ein Menschenleben in Gefahr gebracht hast, die dritte aber wird die schwerste sein du musst mit dieser Strafe mein Vertrauen wieder erlangen. Bis zu dem Zeitpunkt wirst du mich nicht mehr mit Vater anreden sondern nur mit Sie und mit meinem Titel. Hast du das verstanden?“

„Ja euer Hoheit.“

„Gut ihr fahrt gleich zurück.“

Frederick verneigte sich vor seinen Vater und ging hinaus. Gabriel blieb noch.

„Du bist sehr hart zu ihm.“

„Hättest du anders entschieden?“

„Nein.“

„Sag ihn auf der Heimfahrt dass er sich mit Samantha beraten darf. Erzähl ihn du wärst dafür eingetreten das er das dürfte.“

„Warum dieser Umweg?“

„Er soll nicht denken dass ich zu leicht nachgebe.“

„Wie du wünscht.“

Er wollte damit gehen und verneigte sich leicht.

„Gabriel!“

„Ja.“

„Du hattest Recht.“

„Womit?“

„Er hätte keinen besseren Freund finden können.“

„Musste sie das noch beweisen?“

„Nein. Das war nur meine eigene Abbitte für das Unrecht das ich beinahe begannen hätte.“

„Ok, angenommen. Aber nun werd ich deinen Sohn ins Internat zurück fahren dieser Ort ist im Moment nicht gerade sein Lieblings Zuhause.“

„Mach das und unterstütz ihn, ich kann es nicht.“

„Dafür bin ich da.“

 

Gabriel erklärte Frederick was sein Vater angeblich zu ihm gesagt hatte.

„Danke Herr Rosner.“

„Gern geschehen, sieh zu das du das wieder hinbekommst.“

„Werde ich, ach da ist noch eine Sache, Sam ist auch böse auf mich wir wollten den Ring mal wieder ausprobieren. Ich denke mal am besten noch heute, ich brauch sie. Aber sie hat ein Recht darauf ihrer Wut freien Lauf zu lassen.“

„Ja das hat sie, gleich gibt es erst mal Mittag ich denke so um 16 Uhr wäre eine angemessene Zeit.“

„Ja das wäre es, ich werd mich nicht sehr wehren.“

„Findest du das richtig?“

„Ja.“

„Ich nicht, sie hat einen Frederick verdient der sich wehrt sonst nimmst du ihr die Genugtuung, mach es ihr nicht zu leicht. Aber lass dich schlagen.“

„Sind sie wenigstens noch auf meiner Seite?“

„Ja, dein Vater hat alles getan damit du einsichtig wirst.“

„Er mag mich im Moment nicht besonders?“

„Doch er liebt dich nach zuvor, doch du musst aus deinen Fehlern lernen.“

„Hat er das ernst gemeint mit dem Auspeitschen?“

„Ja, jeder andere hätte diese Strafe bekommen, aber du musst lernen und das hätte dich nicht einsichtig gemacht.“

„Danke.“

„Dank mir nicht zu früh.“

 

Frederick sah Samantha im Hof sitzen, er ging zu ihr.

„Na was hat dein Vater gesagt.“

Frederick erzählte ihr alles.

„Harter Brocken, aber du hast selber Schuld.“

„Ja ich weis es ja, wolltest du noch immer mit mir in den Ring?“

„Keine Ahnung frag mich in einer halben Stunde noch mal.“

„Warum?“

„Weil ich dann weis  ob ich überhaupt noch wütend genug auf dich bin um mit dir zu kämpfen.“

„Sam du bist immer noch wütend, ich werd dich schon erinnern. Sei um Vier in der Sporthalle.“

„Ok… ich bin da. Wo willst du jetzt hin?“

„Auf mein Zimmer, ich überleg mir schon mal welche Strafen ich bekommen könnte.“

„Ich könnte ja auch schon überlegen.

„Warte bis heute Nachmittag, bitte.“

„Ok also dann bis nach her.“

 

Zum ersten Mal seit dem sie Freundschaft geschlossen hatten gingen sie sich aus dem Weg den ganzen Tag über. Es wurde schon getuschelt das sie sich zerstritten hätten, aber davon bekamen die Beiden nichts mit. Renata viel es auch auf.

„Was ist mit den Beiden?“ fragte sie Gabriel.

„Nichts weiter. Warum?“

„Ich bin nicht blind.“

„Nein das stimmt liebste Frau, sie sind dabei ihre eigenen Regeln aufzustellen. Ich werde mich nur im Äußersten Notfall einmischen. Dies ist keiner.“

„Was ist dann ein Notfall?“

Gabriel lachte.

„Sie werden noch aneinander geraten und beide auf ihren Standpunkt beharren im Moment können sie die Probleme die sie haben noch selber lösen, aber es wird nicht dabei bleiben.“

„Was war bei euch?“

„Dasselbe.“

„Du willst nicht drüber reden.“

„Nein.“

Renata fügte sich wie immer sie wusste das er ihr nicht alles erzählte und das auch bei Sam eine Zeit kommen würde wo diese Geheimnisse vor ihr hatte.

 

Es war 16 Uhr und Samantha war schon in der Halle als Frederick kam.

„Ricky ich weis wirklich nicht was ich hier soll es war eine dumme Idee, komm las es uns vergessen. Außerdem reicht es was dein Vater dir auferlegt hat.“

Er hatte es sich schon beinahe gedacht dass sie zurückstecken wollte, aber er merkte dass sie nicht zufrieden war und das musste er diesmal ändern.

„Ich will dein Mitleid nicht. Zieh dich um.“

„Ach der Herr will mein Mitleid nicht, mal was ganz neues. Das hättest du mir vorher sagen sollen, bevor du in dem Loch verschwunden bist.“

„Was willst du denn von mir? Soll ich mich noch mal entschuldigen?“

„Wofür es war ja nur ne Kleinigkeit, wir beide hätten ja nur sterben können.“

„Du hättest ja nicht hinterher springen brauchen.“

„Ach nein, natürlich nicht war meine eigene Schuld, du bist ein gottverdammtes, ignorantes Arschloch, euer Hoheit.“

„Ignoranter Idiot gefällt mir besser.“

„Deine dämlichen Witze kannste für dich behalten.“

„So Fräulein ich mach nie Fehler, was glaubst du eigentlich dass ich es mit Absicht gemacht habe. Da irrst du dich.“

„Mit Absicht nicht aber mit Unverstand.“ Sam zog sich um. Bald darauf waren sie am kämpfen und beide gaben nicht nach. Hatte Frederick am Anfang noch nachgeben wollen so schlug er jetzt auch mit aller Härte zu die er geben konnte. Samantha teilte ihre Schläge nicht minder hart aus. Bald standen sie sich erschöpft gegenüber. Sam lächelte und nahm ihre Handschuhe ab.

„Danke.“

„Wofür?“

„Das du dich gewehrt hast.“

„Du hattest das verdient, glaubst du das du mir nun verzeihen kannst, Sam?“

„Ja sicher doch. Ricky du siehst schlimm aus. Lass uns nach Rosie gehen.“

 

Rosie musterte die Beiden.

„Müsst ihr euch immer so schlagen, man könnte meinen ihr seid beide Jungs, ich sollte mal ein ernstes Wort mit deinem Vater sprechen. Samantha Rosner.“

Rosies Mann schüttelte den Kopf, für ihn war klar das sie sich nicht so verhalten würden wenn Herr Rosner dagegen wäre.

„Rosie das ist die Sache der Beiden da haben wir nicht einzugreifen.“

„Meinst du?“

„Ja das denke ich.“

„Trotzdem könnten die Beiden ein wenig besser aufpassen.“

„Dass liebste Frau überlassen wir den Beiden.“

Sam und Frederick sahen sich verstohlen an und grinsten. Als sie endlich verarztet waren, gingen sie in die Küche um zu essen. Renata sah sie vorwurfsvoll an doch sie sagte nichts. Gabriel der auch in die Küche kam nickte.

„Ist nun alles wieder in Ordnung?“

„Ja Herr Rosner.“

„Ja Papa.“

„Gut ihr könnt gleich auf eure Zimmer gehen.“

„Wir möchten noch besprechen was Frederick machen kann.“

„Aber nicht mehr so lange der Tag war anstrengend genug.“

„Ja Vater.“

Sie gingen nach oben und setzten sich hin.

„Sam ich weiß nicht was ich machen soll.“

„Was genau hat dein Vater gesagt.“

„Warte,  meine Strafe soll ich selber bestimmen, sie soll 3 Strafen enthalten, die erste für meine Leichtsinnigkeit, die zweite dafür dass ich unnütz ein Menschenleben in Gefahr gebracht hab, mit der dritten soll ich sein Vertrauen wieder erlangen. Vater meinte das dass die schwerste wäre.“

„Leichtsinn… du müsstest etwas machen das zeigt das du was für andere Empfindest. Immerhin wirst du mal König werden. Es müsste etwas sein das mit Gemeinschaftsarbeit zusammen hängt.“

„Das hört sich gut an, aber was. Du hast mehr Erfahrung mit Elend und Not als ich sie je haben könnte.“

„Ich habe mich früher immer darüber geärgert das die Kneipen, Restaurants und Lebensmittelgeschäfte alles wegwarfen was noch gut war. Es wäre schön gewesen wenn sie es weiter gegeben hätten an uns Kinder oder an die Bettler die dort leben.“

„Aber wie soll so was geschehen?“

„Keine Ahnung, aber mein Vater weiß sicher bescheid. Komm wir fragen ihn.“

„Ob wir noch mal nach unten dürfen?“

„Sicher, nun komm schon.“

Sie fanden ihre Eltern in deren Wohnung. Frederick der so gut wie noch nie hier gewesen war sah sich erstaunt in der gemütlichen Stube um. Das also war Sams Zuhause wenn sie runter ging zu ihren Eltern, er fand es sehr schön. Gabriel sah die Beiden an.

„Solltet ihr nicht schon in euren Betten liegen?“

„Ja Paps aber wir haben die erste Strafe, wenigstens zur Hälfte wir wissen nicht wie wir sie realisieren können.“

„Dann last mal hören.“

„Herr Rosner wir hatten die Idee das wir Essenreste sammeln und sie an Obdachlose verteilen.“

„Ja das ist eine gute Idee. Ich habe in der Nähe einen alten Freund. Er ist Pastor  und hatte so etwas schon einmal vor Jahren vor. Leider verlief das im Sand. Aber ich glaube er könnte euch helfen. Ich werde ihn morgen fragen ob er Zeit für uns hat. Aber ihr geht jetzt schlafen, sofort ohne umschweife.“

„Gute nacht Mama, Papa.“

„Gute Nacht Frau und Herr Rosner.“

 

Renata überlegte.

„Sie wird einen geduldigen König aus ihm machen, obwohl Geduld keiner ihrer Tugenden ist.“

„Ja das stimmt, aber Ronald ist auch sehr geduldig, er hatte es schon in seinem Blut, er musste es nur erst entdecken. Er wird genauso werden wie Ronald. Wir werden einen guten König bekommen.“

„Und eine gute Beraterin.“

„Ja auch das, wenn Geduld auch nicht ihre Tugend ist.“ Gabriel schmunzelte.

„Was hat sie zu dem gemacht was sie ist?“

„Ihre Gradlinigkeit, ihr Mut und ihr anerzogenes Talent gehorsam zu zeigen.“

„Gehorsam? Hört sich an wie ein williges Frauchen.“

„Nein Gehorsam in dem Sinne das sie weis wann sie gehorchen muss. Wer auch immer dieser Sapon ist, er hat sie gut auf ihr Leben vorbereitet. Obwohl ich glaube das die Mittel die er angewandt hat, dir die schlimmsten Träume verursachen dürften.“

„Dann liebster Mann will ich sie gar nicht erst wissen, gehen wir schlafen?“

„Ja liebste Frau.“

 

 

Samantha und Frederick konnten es kaum erwarten was Gabriel zu sagen hatte aber sie mussten sich bis zur ersten großen Pause gedulden. Da rief er sie zu sich.

„Ich habe mit meinem Freund Pastor Baumann gesprochen, wir können heute Nachmittag zu ihm. Er war erfreut das zu hören.“

 

 

Die Stunden zogen sich endlos für die Beiden hin und sie waren froh als sie losfuhren. Pastor Guido Baumann begrüßte die drei herzlich, er war ein stattlicher Mann der einen nicht gerade kleinen Bauch vor sich herschob, ein paar graue Haare die sich noch auf seinen Kopf befanden und ein gutmütiges Lächeln machten ihn sehr sympathisch. Die Kinder mochten ihn auf Anhieb.

„Eure Idee ist sehr lobenswert, eine Armenküche hier in der Gegend würde einiges ändern. Kommt ich zeig euch alles.“

Sie verließen die Kirche und gingen nach draußen. Dort zeigte er ihnen ein großes Gebäude.

„Dies war mal eine sehr gut gehende Fabrik die noch bis vor fünf Jahren produzierte, Wurst und Fleischwaren. Der vorherige Besitzer hatte sie aufgebaut und immer wieder erweitert. Sein Sohn allerdings hat alles verkommen lassen und die Firma ruiniert. Als sie aber noch in ihrer Blühte stand ließ der Fabrikant diese Kirche hier errichten für seine Arbeiter und den Leuten die noch hier wohnten, hinter der Kirche hatte er eine Kantine in der die Arbeiter für wenig Geld gutes Essen bekamen und es war auch so eine Art Freizeitclub dabei, wo man bei einem geselligen Bier Fernsehen oder  spielen  konnte. Das halb erbaute Gebäude da nebenan sollte eine Bibliothek und ein Kindergarten werden damit die Kinder der Arbeiter gute Chancen hatten auf eine gut Schule zu kommen. All das ist Vergangenheit, mit dem Verfall der Fabrik, wurde die Gegend hier mit einmal zu einem der schlimmsten von ganz Tiez, 70% der Menschen die hier wohnen sind arbeitslos was teilweise darin begründet ist das viele Familienväter ihre Frauen im stich ließen. Meine Kirche ist nur noch mäßig besucht, oft wurde mir angeboten weit aus bessere Gemeinden zu übernehmen aber auch hier braucht man Beistand.“ Er seufzte schwer und schloss die Kantine auf.

„Hier könnte eine Armenküche entstehen.“

Gabriel schaute sich genauso irritiert um wie die Kinder. Es war alles verfallen und nichts stand mehr an seinem Platz, man konnte nur ahnen wie es einmal ausgesehen hatte.

„Es tut mir leid dass alles so heruntergekommen aussieht, aber sie haben an einem Wochenende, an dem ich nicht da war, hier eingebrochen und alles gestohlen oder zerstört was noch zu gebrauchen war. Das einzige was noch heil ist, ist die Küche selber.“

Gabriel wandte sich an den Pastor.

„Das Gemäuer ist aber noch in Ordnung.“

„Ja Gabriel, das Gemäuer ist noch in Ordnung, es müsste hier gestrichen werden, neue Bänke rein und die Alten die noch was taugen müssten repariert werden, aber mit ein wenig Unterstützung könnte es gehen.“

„Die Unterstützung hast du jetzt, Frederick und ich werden die Anfangskosten übernehmen und dann werden wir sehen dass sich das ganze durch Spenden selber trägt.“ Gabriel schaute sich immer noch um er konnte nicht glauben was er hier sah und seufzte.

„Frederick da kommt eine ganze Menge Arbeit auf dich zu.“

„Ja Herr Rosner.“

„Auf mich auch Papa, ich helfe. Mein Taschengeld ist zwar nicht so viel aber arbeiten kann ich.“

 

Pastor Baumann betrachtete Samantha interessiert. Auch er war einmal auf dem Internat gewesen aber er war abgesprungen als er merkte das es Geistlicher werden wollte, man hatte ihn gehen lassen, mit den besten Empfehlungen und einer nicht gerade kleinlichen Summe mit der er sein Studium absolvieren konnte. Internatsschüler waren für ihr Leben abgesichert auch wenn sie nicht in den Dienst des Königs traten nur das ermöglichte ihn immer noch diese kleine Kirche aufrecht zu erhalten. Darum wusste er was es zu bedeuten hatte das Sam zu Gabriel Papa sagte. Pastor Baumann freute sich, eine Frau an der zweithöchsten Stelle im Staat das konnte ein gutes Gespann werden. Wohlwollend sah er den dreien zu wie sie am diskutieren waren was alles gemacht werden müsste. Schnell war man sich einig. Es sollten noch ein paar Frauen eingestellt werden die beim aufräumen halfen und bald waren auch ein paar Handwerker gefunden die alles reparieren konnten.

Zufrieden fuhren die drei zurück. Sam und Frederick malten sich alles in den blühernsten Farben aus. Gabriel schmunzelte sie würden schon merken das es nicht so leicht war. Als er in seinem Büro kam rief er Ronald an.

„Sie haben die erste Strafe gewählt.“

„Sie?“

„Ja Samantha lässt sich nicht davon abbringen zu helfen, sie wollen eine Armenküche ins Leben rufen, du kannst dich doch noch an Guido Baumann erinnern?“

„Sicher, ist er nicht Pastor in einer kleinen Gemeinde hier in Tiez?“

„Ja, er hat die Räumlichkeiten, allerdings ist alles sehr heruntergekommen, ich werde Frederick mit Geld unterstützen, alles kann er nicht allein tragen. Sam hilft beim aufräumen.“

„Gut ich bin einverstanden, aber sie sollen auf keinen Fall die Schule vernachlässigen.“

„Dafür pass ich schon auf, außerdem weiß Guido ein paar fleißige Leute die ihn helfen.“

„Ich bin gespannt was daraus wird?“

„Ich auch.“

„Willst du den immer mit wenn sie dort sind?“

„Nein ich werde einen tüchtigen Soldaten suchen der sie unauffällig beschützt, mir schwebt schon einer vor. Außerdem werde ich die Kirche von außen bewachen lassen solange sie da sind.“

„Gut mach das, hast du sonst noch etwas?“

„Nein das war alles, also gute Nacht und grüß Sina schön von uns.“

„Mach ich, und du grüß Renata.“

„Ja, gute Nacht.“

 

 

Ein paar Tage später waren Frederick und Samantha am stöhnen. Ihnen taten von der ungewohnten Arbeit die Rücken weh und die Hände waren auch schon ziemlich zerschunden. Sam ging für ein paar Minuten nach draußen. Der Soldat der als Kaplan auftrat ging ihr hinterher. Sam lächelte, sie ahnte das er kein Geistlicher war, zu wachsam waren seine Augen und zu geschmeidig seine Bewegungen. Sam sah zu der Fabrik rüber.

„Worüber denkt ihr nach Fräulein Rosner?“ fragte der Geistliche der sich selber Bruder Liam nannte.

„Wie vielen Menschen diese Fabrik Arbeit gegeben hat. 200…300…?“

„Mehr, ich hab mich bei Pastor Baumann erkundigt, es waren um die 600 Menschen.“

„So viele? Und nun sind alle Arbeitslos. Man müsste die Fabrik wieder eröffnen.“

„Ihr könntet daran was machen.“

„Ich? Ich bin eine 13 jährige und noch etwas jung dafür, außerdem habe ich andere Verpflichtungen… später.“

„Ihr seid eine bemerkenswerte 13 jährige, ich habe einiges von euch gehört.“

„Danke, aber ich weis so gar nicht was ihr macht Bruder Liam. Was macht ein Ordensbruder wenn er nicht gerade hilft eine Armenküche einzurichten.“

„Was Ordensbrüder so machen, beten, singen, arbeiten.“ Liam fühlte sich ertappt. Der Soldat hatte sich noch nie damit befasst was Geistliche machen, obwohl der Glaube zu seinem Berufstand dazugehörte. Er war Meister im Sagu und Ausbilder in einer der besten Kasernen die es im Lande gab. Er galt als sehr harter aber auch gerechter Ausbilder. Dieses Kind hier machte ihn nervös, lange konnte er seine Tarnung nicht mehr aufrechterhalten, dieses Mädchen war zu schlau.

Sam ging nicht weiter darauf ein sie lächelte nur. Auf dem Rückweg den sie seltsamerweise allein gehen durften, wenn man von der unauffälligen Begleitung der Soldaten absah, schaute sie sich unauffällig um. Liam war zwar gut, sehr gut sogar, aber Sam war immer noch ein Straßenkind, ihre Sinne waren immer noch geschärft für Gefahr und andere unliebsame Überraschungen. Sie bemerkte den angeblichen Ordensbruder und grinste.

„Was hast du Sam?“ wollte Frederick wissen.

„Schau dich nicht um, aber Bruder Liam folgt uns.“

„Ja?“

„Ja. Ich glaube beinahe dass er uns schon die ganzen Tage folgt. Oder hast du geglaubt dass wir neuerdings alleine laufen dürfen.“

„Gehofft ja…geglaubt nein. Aber die Soldaten sind auch in unserer Nähe. Versiehst du dich nicht?“

„Nein. Ich hab ihn gesehen.“

„Von mir aus was soll’s. Oh man Sam ich hab andere Probleme da wo mal mein Rücken war ist jetzt nur noch eine einzige Stelle die zieht, reißt und sonst was macht, aber einen Rücken habe ich nicht mehr.“ Er stöhnte auf.

„Mir geht es genauso, gut das wir Hilfe haben allein hätten wir das nie geschafft.“

„Das stimmt. Aber es geht so langsam voran. Immer wenn ich nachmittags hinkomme denke ich wir haben noch nichts geschafft und es sieht aus wie vorher.“

„Stimmt nicht ganz, warte bis wir zu Hause sind. Ich hab Fotos  gemacht als wir anfingen die schau ich mir jedes Mal an bevor wir hingehen. Dann bin ich überrascht wie weit wir schon sind.“

„Eine gute Idee, darf ich sie mir ansehen?“

„Sicher doch.“

 

Bald waren sie im Internat. Sam gab ihm die Fotos und ging zu ihrem Vater. Dieser saß im Büro und war am arbeiten. Er lächelte als Sam zu ihm kam.

„Nun meine Kleine wie geht es euch.“

„Beschi….eiden.“ Sam konnte es gerade noch umwandeln, sie sah den tadelnden Blick ihres Vaters aber er sagte nichts.

„Was führt dich zu mir, normalerweise geht ihr duschen, esst noch etwas und dann seid ihr so müde das ihr in Bett geht.“

„Das ist richtig, aber ich hab eine Frage. Du unterstützt doch Frederick, darf ich dich fragen ob wir reich sind?“

Gabriel schmunzelte.

„Das Vermögen das im Laufe der Jahrhunderte angehäuft wurde ist gewaltig, mit jedem Rosner kommt was dazu, immer eine Beachtliche Summe, eigentlich war es so gedacht das jeder der neu in den Dienst des Königs tritt unabhängig ist. Aber Rosners haben alle eine Angewohnheit, wenn sie nicht gerade das Geld ins Internat stecken sind sie sehr sparsam ohne auf die angenehmen Seiten zu verzichten. Ja man könnte uns Reich nennen, aber warum fragst du? Du bekommst ein angemessenes Taschengeld das du selten anrührst.“

„Es geht um die Fabrik, ich würde sie gern wieder ins Leben rufen, ich möchte dass die Menschen dort wieder Arbeit haben. Vor allen Frauen die allein ihre Kinder erziehen.“

„Sam das ist eine gewaltige Aufgabe, du hast andere Aufgaben.“

„Das weis ich ja, aber mit etwas Hilfe könnte ich es machen, oh man wenn ich daran denke wie leichtfertig ich meinen Wunsch gegenüber dem König vergeudet habe, er könnte auch helfen.“

„Nun mal ganz langsam, ich lass es mir durch den Kopf gehen. Das ist weder ein ja noch ein nein.“

„Danke Papa.“ Sie ging zu ihm hin und schmuste mit ihm.

„So nun aber hopp, hopp… sieh zu das du unter die Dusche kommst.“

„Ja Papa. Ach übrigens sag Liam das er uns nicht hinterher laufen brauch, außerdem fresse ich einen Besen wenn er ein Ordensbruder ist.“

Jetzt lachte Gabriel laut auf.

„Ich sag es ihm und nun verschwinde, du Straßengöre.“

„Ja Papa.“

Gabriel rief Liam an, dieser war erstaunt das sie seine Tarnung so schnell auffliegen lies, aber Gabriel beruhigte ihn und sagte das er am nächsten Tag seine Uniform tragen dürfte.

 

Nach ein paar Tagen war immer noch sehr viel zu machen und die Freundinnen von Sam wurden schon langsam unruhig, sie wussten nicht warum Sam und Frederick jeden Tag das Internat verließen. Ria fragte Sam.

„Eigentlich darf ich es nicht sagen, aber ihr erfahrt es ja trotzdem irgendwann.“ Sie ging auf ihr Zimmer und zeigte ihnen die Bilder vom Anfang. Aber sie hatte noch neuere.

„Das macht ihr jeden Tag, oh man das ist harte Arbeit.“

Sam erzählte was sie vorhatten.

„Wir könnten doch auch helfen.“ Meinte nun Babs.

„Ich weiß nicht ob ihr das dürft. Es ist eigentlich eine Strafe für Frederick. Aber wir könnten wirklich noch Hilfe gebrauchen. Ich werde meinen Vater fragen.“

Sam ging zu Gabriel und erzählte ihn was die Mädchen gesagt hatten.

„Heute ist Freitag, also heute auf keinen Fall, aber Samstag und Sonntag währe ich bereit den anderen Schülern dafür frei zu geben.“

„Du meinst Babs, Ria und Billy.“

„Nein ich meine alle, wenn ihr beide es schafft dass alle Schüler mitmachen dann habt ihr sehr viel Hilfe.“

„Papa das schaffen wir nie.“

„Ohne Fleiß keinen Preis. Also?“

„Dürfen wir sie in den Klassen fragen?“

„Ja.“

 

Mit gesenktem Haupt ging Sam wieder zu ihren Freundinnen.

„Nur wenn alle freiwillig mitmachen und das heißt alle 43 Schüler dann dürft ihr auch helfen, Samstag und Sonntag. Ich geh mal zu Frederick und sag ihn die Neuigkeit.“

Sie schlich zu ihm hin, sie wusste dass er es hasst wenn sie etwas austüftelte was er nicht wusste, aber nun musste sie Farbe bekennen. Frederick stand mit ein paar anderen Jungs zusammen.

„Dürfte ich dich mal sprechen?“

„Sicher doch, was hast du den?“

Sie gingen ein paar Schritte zur Seite.

„Also… ich hab Ria, Babs und Billy von der Küche erzählt.“

„Sam das sollte unter uns bleiben.“

„Es ist mir rausgerutscht. Na ja sie wollen helfen, sie dürfen aber nur wenn alle Schüler helfen wollen.“

„Wer sagt das?“ wollte Frederick leise drohend wissen.

„Mein Vater.“

„Sam, wenn du so etwas machst sollst du erst zu mir kommen.“

„Ja ist ja gut, also was ist fragst du die anderen mit. Wenn alle helfen dürfen sie Samstag und Sonntag mitmachen. Stell dir doch vor wie viel schneller wir dann fertig wären.“

„Sam es ist meine Strafe.“ Tadelte er.

„Aber wir wollen doch fertig werden und so dauert es noch Wochen.“

„Kleines Fräulein Ungeduld… also gut, aber wie gesagt wenn du noch mal so was vorhast frag mich erst.“

„Du hättest sowieso nein gesagt.“

„Das ist richtig.“

„Also ist es so doch nicht ganz verkehrt.“

„Wir sehen uns in der Klasse.“ Damit war sie entlassen, ganz wohl fühlte sie sich nicht bei dem was sie gemacht hatte.

Wenig später saßen sie zusammen. Frederick fragte Herrn Hahn ob er eben nach vorne kommen dürfte. Dieser sagte gern zu. Kurz erzählte Frederick den anderen was er und Samantha nachmittags machten, natürlich waren alle begeistert und sagten zu. Dann bat er den Lehrer dass sie in die anderen Klassen gehen durften. Herr Hahn freute sich das die Kinder an so einem guten Projekt arbeiteten und so durften sie gehen.

„Ich geh in die obere Klasse und du darfst in die untere gehen so sind wir schneller fertig.“ Sagte Frederick.

Sam seufzte sie wusste genau das Herr Paskalskie  dort unterrichtet, auf der anderen Seite hatte sie keine Lust auf Aaron zu stoßen der in der höheren Klasse war. Frederick schmunzelte er war ihr nicht wirklich böse aber sie würde mit der Zeit lernen müssen das er es nicht tolerieren konnte wenn sie eigenmächtig handelte. Er ging in die obere Klasse in der Herr Jöhnsen unterrichtete. Er erzählte was er wollte, die obere Klasse war nicht so begeistert wie die von Frederick aber die meisten wollten mitmachen. Herr Jöhnsen sah das etwas enttäuschte Gesicht von Frederick und griff ein.

„Meine Herren, also ich finde das eine wunderbare Idee und ich bin bereit den Unterricht in Religion ausfallen zu lassen und diejenigen mit einer ordentlichen Note zu belohnen die mitmachen. Wie sie wissen zählt auch die in Religion hier sehr viel.“

Jetzt entschlossen sich auch die letzten mitzumachen, Aaron konnte seine Wut gerade noch verbergen, gab er doch Sam daran die Schuld den die anderen wussten natürlich nicht das es eine Strafe war für den Prinzen.

Sam ging ungern in den Unterricht um ihn zu stören, dieser düsterer große Mann machte ihr Angst. Doch sie beherrschte sich.

„Herr Paskalskie, darf ich kurz stören?“ bat sie sehr leise.

„Sicher doch Samantha, komm nur rein, worum geht es den?“

Sam erzählte was sie vor hatten, sie hatte es leichter wie Frederick die jüngeren Mitschüler waren genauso begeistert mitzumachen wie die in ihrer Klasse. Erleichtert atmete sie auf, verabschiedete sich und ging schleunigst raus. Doch sie kam nicht weit, Herr  Paskalskie kam ihr nach.

„Samantha warte doch bitte einen Moment.“

„Gern doch Herr Paskalskie.“

„Kann es sein das du Angst vor mir hast?“

„Ein wenig schon, ja Herr Paskalskie.“

„Das finde ich schade, aber nun ja die meisten Schüler haben Respekt vor  mir, aber ich möchte dir gern was sagen. Du bist eine bemerkenswerte kleine Person und ich freue mich immer wieder dich unterrichten zu dürfen und nun verschwinde wieder in deinen Unterricht sonst verpasst du zuviel.“ Sagte er barsch aber er lächelte dabei. Sam ging schnell weg, damit hatte sie nicht gerechnet. Vor ihrer Klassentür wartete Frederick auf sie.

„Nun wie steht es?“

„Alle machen mit.“

„Das ist toll, dann können wir es ja deinen Vater sagen.“

„Ja wir gehen gleich hin.“

 

„Solltet ihr nicht im Unterricht sein?“ fragte Gabriel.

„Ja Herr Rosner.“

„Ja Papa. Aber wir haben doch alle rumgekriegt und nun dürfen sie doch mit oder?“

„Ich hab mich erkundigt ob ihr fleißig gewesen seid, Pastor Baumann stellt euch das beste Zeugnis aus. Ich bin zufrieden, also dürfen sie mit.“

„Fein, dann kann ich Mutti auch fragen ob sie uns auch unterstützt. Ich mein mit Lebensmittel die sie nicht mehr verwertet. Sag mal Paps muss Liam nun morgen auch da sein. Der Mann hat ja nie Urlaub und nun sind doch genug da ich mein wegen dem Anstand.“

„Liam ist nicht wegen dem Anstand da sondern wegen eurer Sicherheit. Er ist ausgebildeter Sagukämpfer, außerdem hat er drum gebeten während der ganzen Zeit bei euch zu sein. Morgen werden auch noch die Lehrer mitgehen und ich eventuell auch.“

„Ja Papa, schuldigung aber ich bekomm da immer noch etwas durcheinander.“

„Solange du dich daran hältst was ich sage geht das schon.“

„Ja Papa.“

 

Sie gingen wieder zurück in die Klasse, nachmittags arbeiteten sie noch hart weiter, auf dem nach Hause Weg viel Samantha noch etwas ein.

„Wir könnten ja auch im Schloss fragen. Da fällt bestimmt viel ab bei soviel Menschen.“

„Sam du weist doch das ich im Moment nicht gerade gern ins Schloss gehe.“

„Ricky dein Vater wird dir nicht den Kopf abreißen und deine Mutter freut sich bestimmt.“

„Warte noch eben damit. Ich will die zweite Strafe erst hinter mir haben.“

„Wie du möchtest. Ach Liam würdet ihr mir wohl erklären was es mit dem Sagu auf sich hat?“

„Das dauert etwas länger, Fräulein Rosner. Sagu ist nicht nur ein Kampf der aus mehreren Disziplinen besteht sondern auch eine Lebenseinstellung. Wenn man anfängt trainiert man um zu kämpfen, aber wenn man weiter macht trainiert man weil es zum Leben dazu gehört wie das atmen. Im Internat wird es ja auch angewandt.“

„Ja aber nur teilweise, ich würde gern mehr darüber erfahren.“

„Das könnt ihr wenn wir mit der Küche fertig sind wenn es euer Vater erlaubt.“

„Danke.“

Sam ging schweigend weiter. Frederick und  Liam unterhielten sich über die Küche, aber Sam war schon längst bei der nächsten Strafe die Frederick erwartete.

 

Am nächsten Tag hielten zwei Busse vor der Kirche und die Jugendlichen stiegen mit Begeisterung aus. So viele Hände schafften natürlich sehr viel mehr als die paar die sie vorher waren und so sah man zur Mittagszeit schon eine deutliche Besserung. Begeistert sah sich Samantha um. Aber es spukte immer noch etwas anderes in ihrem Kopf herum. Sie wollte einfach nicht abwarten bis Frederick soweit war das er ins Schloss ging so versuchte sie sich allein davon zu schleichen, Babs sah das und da sie sich nicht abwimmeln ließ nahm Sam sie einfach mit.

Durch die vielen Kinder konnte sie nicht nur Liam sondern auch die Soldaten überlisten es wurde nicht bemerkt das sie verschwanden. Zu Fuß war es doch weiter als sie dachte, aber als sie am Schloss ankamen wurden sie gleich durchgelassen. Erstaunt empfing die Königin die beiden Mädchen.

„Samantha, schön das du da bist. Ist dein Vater auch hier?“

Sam verneigte sich und Babs folgte ihrem Beispiel.

„Nein ich bin allein gekommen ich wollte euch etwas fragen.“

„Willst du mir nicht erst deine Freundin vorstellen?“

„Verzeihung Majestät, das ist Babara von Maro.“

„Schön und nun erzählt was ihr möchtet.“

Doch bevor sie soweit waren kam auch Ronald ins Zimmer.

„Sam?“

Samantha verneigte sich vor ihrem König.

„Wo ist dein Vater?“

„Im Internat.“

„Du… ihr seid allein hier?“

„Ja euer Hoheit. Ich wollte…“

Sie wurde unterbrochen und sah in das unduldsame Gesicht von Ronald.

„Das kannst du gleich berichten wenn ich wieder da bin.“

Er ging hinaus, kam aber nach kurzer Zeit wieder.

„So nun erzähle.“

„Wir bauen doch diese Küche auf. Hier im Schloss wird doch sicher auch vieles was eigentlich noch gut ist weggeworfen, ich möchte darum bitten das es abgeholt werden kann.“

Sina war begeistert.

„Sicher doch, aber wie wollt ihr das transportieren?“

„Das weis ich noch nicht aber da wird mir noch was einfallen.“

Ronald lächelte.

„Ich habe gehört wie hart ihr arbeitet und ich bin bereit euch zwei Lieferwagen zur Verfügung zu stellen. Ach Sam weis Frederick wo du bist?“

„Nein, euer Hoheit wir sind so weggegangen und müssen auch gleich zurück bevor wir vermisst werden.“

„Das dachte ich mir. Da nun dein Problem gelöst ist, würde ich dich bitten mir zur folgen ich hab noch etwas persönlich mit dir zu besprechen. Sina, Fräulein von Maro ihr entschuldigt uns.“

 

Sam ging mit gemischten Gefühlen hinter ihn her, sie gingen in den Nebenraum.

„Was hast du dir dabei gedacht?“

„Es ist doch eine gute Idee.“

„Das mit der Küche ja, aber das du allein durch die Stadt läufst weniger, wie oft müssen wir es dir noch erzählen das du und Frederick nicht unbewacht gehen dürft.“

„Aber Babs war doch mit.“

„Babara von Maro ist nicht in der Lage dich zu schützen und du Samantha bist es auch nicht.“

„Nein euer Majestät, es wird nicht wieder vorkommen.“

„Das weis ich, dein Vater ist auf dem Weg und holt euch ab. Sam er wird dich bestrafen und wenn er es nicht machen würde, würde ich es jetzt tun.“

„Ja euer Majestät.“ Samantha war blas geworden. Sie wollte gerade was sagen als die Tür aufging. Ein sehr wütender Gabriel stand vor ihr.

„Hallo Ronald, würdest du mich bitte mit meiner Tochter allein lassen.“

„Wie du wünscht.“

Sam sah ihn hinterher und dann schuldbewusst auf den Boden.

„Würdest du mich bitte ansehen.“

„Ja Vater.“ Sie sah in zwei sehr zornige Augen.

„Welchen Teil, von, du sollst nicht allein durch die Gegend laufen weil es gefährlich ist, hast du nicht verstanden?“

„Jeden Vater.“

„Anscheinend nicht.“

„Doch aber was soll mir in Tiez schon geschehen, das Königpaar wird von allen verehrt und auf das Internat sind die Leute stolz.“

„Darum geht es überhaupt nicht, es gibt genug Menschen die nur darauf warten das du oder Frederick schutzlos seid. Das Könighaus ist nicht erpressbar, verstehst du was das heißt?“

„Nicht so ganz.“

„Wenn du oder Frederick entführt werdet, wird Ronald den Erpressern nicht nachgeben. Niemals. Ihr währet tot.“

„Oh, es tut mir leid.“

„Das wird es, da gute Worte keinen Erfolg haben werde ich es dir anders beibringen. Räum den Tisch ab.“

Sam tat wie ihr befohlen.

„Zieh deine Hose herunter und beug dich über den Tisch.“

Sam schluckte bei den harten Worten aber sie gehorchte wieder.

Beschämt entkleidete sie sich und beugte sich über den Tisch. Gabriel ging auf sie zu.

„Ich will keinen Ton von dir hören.“

Sie nickte nur. Er schlug zu immer und immer wieder sie zählte 10 harte Schläge. Sie biss ihre Zähne zusammen um nicht laut aufzuschreien, sie wusste dass im Nebenzimmer die Königin war und es nicht hören durfte. Leise liefen ihre Tränen die Wangen herunter. Er ließ ihr etwas Zeit sich zu erholen.

„Zieh dich wieder an und stell alles so hin wie es gestanden hat.“

Sam nickte, vereinzelt lief noch eine Träne herunter.

„Ich warte.“

Sam ging zu ihm und kniete sich vor ihn hin.

„Es tut mir leid dass ich deinen Anweisungen nicht gefolgt bin, es wird nie wieder vorkommen.“

„Gut, steh auf. Sam ich möchte nicht noch mal so hart zu greifen müssen. Mein Vater hätte seinen Gürtel genommen und ich werde es sollte es noch mal nötig sein auch machen.“

„Ja Vater.“

„Neben an ist ein Bad wasch dir das Gesicht ein wenig ab und kein Wort zu Babara oder zur Königin auch nicht zu deiner Mutter sonst bekommst du das Gleiche noch mal.“

„Ja Vater, darf ich mit Frederick darüber sprechen.“

„Das ist deine Sache wenn du es möchtest.“

 

Sam machte sich frisch und ging mit ihren Vater wieder zu den anderen. Sina sah das verweinte Gesicht alles konnte Sam nicht wegwischen. Sie sah sie erschrocken an, doch Sam erklärte ihr dass sie gefallen sei und sich sehr erschrocken hatte. Sina spürte das sie log, da aber weder Gabriel noch ihr Mann Sam ins Wort fielen, wusste sie das es eine von den Sachen war die sie nicht wissen sollte und so tröstete sie Sam so gut es eben ging.

Bald waren sie auf der Rücktour und Sam die jede Unebenheit der Straße spürte stöhnte auf und rutschte hin und her.

„Sam du machst mich wahnsinnig, sitz still.“ Sagte Gabriel.

Sam seufzte und versuchte es. Babara war so aufgewühlt das sie den König und die Königin mal alleine gesehen hatte dass sie Sams Unwohlsein nicht mitbekam und so erzählte sie die ganze Zeit vom Schloss und ihrer wunderschönen Königin mit der sie sich so lange unterhalten durfte. Da Samantha selbst von der Königin so begeistert war schmunzelte sie über Babs und vergaß beinahe die Schmerzen an ihrem Hintern, aber nur beinahe.

Frederick war mit den anderen am arbeiten, aber er hatte sie bereits vermisst

„Wo warst du, nein halt, ich weis das du im Schloss warst, aber bist du verrückt allein hin zu gehen, du weist doch das wir es nicht dürfen.“

„Ja, ich werde es nicht wieder vergessen.“

Frederick sah dass sie rot wurde.

„Komm mit wir gehen in die Küche da sind wir allein.“

Sam sah sich erstaunt in der aufgeräumten Küche um. Sie war nicht nur blitzblank aufgeräumt sondern auch schon gestrichen.

„Wau, das sieht gut aus.“

„Ja. Komm wir setzen uns auf die Bänke.“ Er deutete auf ein paar Holzbänke die die an den Wänden standen.

„Ich stehe lieber, mein Vater hat eine ziemliche Handschrift.“ Sie versuchte über ihren eigenen Scherz zu lächeln aber es gelang ihr nicht wirklich. Ihre Unterlippe zitterte. Frederick seufzte und nahm sie in den Arm und tröstete sie ein wenig. Dann erzählte sie ihn alles.

„Ich hab deine Mutter und Babs angelogen, mein Vater hat es verlangt und deiner hat mich bei meiner Lüge nicht unterbrochen.“

„Es war leichtsinnig von dir Sam.“

„Ich weis ja, aber ich hab mich so geschämt als ich meine Hose runter ziehen musste.“ Sie wurde wieder verlegen.

„Dein Vater hat aber vorher etwas Schönes gesagt. Wir bekommen zwei Wagen zur Verfügung gestellt mit denen die Lebensmittel vom Schloss und sonst wo abgeholt werden.“

„Das ist toll und einen Vorteil hat es du hast deine Strafe hinter dir ich hab immer noch zwei vor mir.“

„Ich glaube ich hätte einen Vorschlag für die zweite.“

„Sag mir dass mir mein Rücken nicht so sehr dabei weh tut.“

„Das kann ich sagen. Dein Rücken wird dir dabei nicht so wehtun…“

Frederick atmete erleichtert auf so das Sam schon kichern musste.

„…sondern dein ganzer Körper und meiner mit.“

„Was hat du vor?“

„Liam ist ausgebildeter Sagumeister, ich will den ganzen Kampf lernen. Von vorne bis hinten.“

„Und was soll dabei die Strafe sein?“

„Wofür steht die zweite Strafe?“

„Dafür dass ich unnütz ein Menschenleben in Gefahr gebracht hab, deins.“

„Also wenn du das Sagu lernen würdest wärst du in der Lage dein Leben selber zu schützen und würdest verantwortungsvoller.“

„Sam es wird Jahre dauern bis wir soweit sind.“

„Eben drum, wir werden so lange lernen bis Liam sagt es ist genug.“

„Das ist nicht dein Ernst oder?“

„Sehe ich aus als wenn ich scherzen würde, außerdem würde es dir gut tun du hast immer noch zuviel Speck auf den Rippen.“

„Hey das sind Muskeln.“

„Hättest du wohl gern, könnten aber welche werden.“

„Ich werde dich hassen für diesen Vorschlag.“

„Damit kann ich leben. Also was ist?“

Frederick seufzte.

„Wenn unsere Väter es annehmen und Liam einverstanden ist dann können wir es machen.“

„Dann fragen wir ihn doch.“

„Jetzt?“

„Ja.“

„Warte bis dein Vater ja gesagt hat.“

„Noch ist er hier wir könnten gleich mit beiden sprechen.“

„Du nervst.“

„Mach ich doch gern.“

 

Die Beiden Kinder gingen zu Gabriel.

„Vater können wir dich in der Küche sprechen?“

Rosner sah seine Tochter an.

„Sicher doch was gibt es?“

„Würdest du bitte Herrn Simones bescheid geben lassen das er dazu kommen könnte.“

„Wenn es nötig ist?“ Er gab einen Schüler bescheid der bei ihnen stand das Liam in die Küche kommen sollte.

Die drei warteten bis auch er dort war. Fredrick ergriff das Wort.

„Wir sind hier schon recht weit und es kann höchstens noch zwei Wochen dauern dann dürfte hier alles laufen.“

Gabriel nickte, sagte aber nichts.

„Dann würde ich gern meine zweite Strafe wählen.“

Liam sah erstaunt zu den Prinzen von einer Strafe hatte er nichts gewusst. Gabriel lächelte.

„Also hast du dir darüber schon Gedanken gemacht.“

„Ich denk an nichts anderes, aber es war nicht mein Einfall sondern Sams und Herr Simones ist hier weil er damit zu tun hat.“

Gabriel sah ihn abwartend an doch Sam redete weiter.

„Papa du hast mir erzählt dass Herr Simones ausgebildeter Sagumeister ist. Er könnte es uns beibringen.“

„Sam es dauert Jahre und was soll das mit Fredericks Strafe zu tun haben.“

„Frederick hat sich selber und mich in Gefahr gebracht. Wir könnten lernen uns selbst zu schützen und den anderen. Das erste soll er ja auch beigebracht bekommen und mehr Verantwortungsgefühl, ich glaube das wir es damit erreichen. Das zweite ist doch auch meine Aufgabe später einmal, den zukünftigen Regenten zu schützen oder nicht?“

„Ja das stimmt. Nun Herr Simones was halten sie davon?“

„Es wird etwas aufwendig sein es mit meinem jetzigen Beruf zu koppeln, aber warum nicht.“

Sam wurde etwas verlegen.

„Herr Simones könnten sie sich vorstellen ganz im Internat zu sein, als unser Lehrer? Was meinst du Papa?“

„Platz wäre noch genug, dagegen wäre nichts einzuwenden. Also Herr Simones was sagen sie dazu. Sobald die Beiden hier fertig sind könnten sie die Kinder unterrichten.“

„Ich soll Lehrer an ihrem Internat werden, es ist mir eine große Ehre, ich sage gern zu.“

Gabriel reichte ihn die Hand und Liam schlug ein. Sam und Frederick freuten sich sie gingen zu den anderen und halfen weiter mit. Als es nach Hause ging hatten sie schon sehr viel geschafft und die Kinder waren sehr müde.

 

Später als alles ruhig war im Internat rief Gabriel, Ronald an.

„Na wie geht es unsere Kleinen.“

„Sie kann etwas schlecht sitzen, aber sie erträgt es mit Fassung.“

„Ein zähes Fräulein.“

„Ja das ist sie, aber ich musste sie bestrafen sonst lernt sie es nie, sie war früher zu selbständig. Sie muss lernen sich unterzuordnen.“

„Ja, aber deswegen rufst du nicht an oder?“

„Nein sie haben die zweite Strafe gewählt, halt dich gut fest. Noch besser wäre es wenn du sitzt.“

„Nun erzähl schon.“

„Sie wollen von Herrn Simones im Sagu unterrichtet werden und zwar solange bis er sagt das es genug ist.“

„Wie bitte?“

„Du hast richtig gehört, mit allen Konsequenzen.“

Der König lachte.

„Du hast ihnen nicht erzählt dass Herr Simones zurzeit der Beste und der Härteste von ganz Bajorla ist.“

„Das hab ich wohl vergessen zu erwähnen.“ lachte Gabriel leise.

„Oh man eine harte Strafe, so hart wäre ich nicht mal selber gewesen. Gut ich erkenne sie an, aber nur unter der Voraussetzung das sie im Unterricht nicht nachlassen.“

„Ich werde es ihnen morgen sagen.“

„Gabriel?“

„Ja?“

„Warum unterrichtest du sie nicht? Immerhin kann ich mich an einen jungen Heißsporn erinnern der diesen Titel auch schon mal hatte.“

„Ich denke mal es ist Zeit das die Jüngeren dran kommen.“

„Übst du noch?“

„Täglich und du?“

„Ebenso. Gute Nacht Gabriel.“

„Gute Nacht Ronald.“

 

Der nächste Tag verlief ohne Zwischenfall, Sam saß zwar auf heiße Kohlen, aber sie wagte es sich nicht ihren Vater zu fragen. Sie musste sich gedulden. Gegen Abend sprach Gabriel erst mal mit Liam.

„Es ist alles geregelt sie brauchen heute Abend nicht mehr in die Kaserne zurück. Wie ich hörte haben sie ja gestern schon alles Persönliche gepackt. Das und die anderen Sachen sind schon im Internat auf ihrem Zimmer. Wenn wir ankommen zeig ich es ihnen.“

„Ich bedanke mich nochmals für die Chance mit dem Prinzen und eurer Tochter zu arbeiten.“

„Keine Scheu davor es einem Mädchen bei zu bringen.“

„Sie ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit, stark und trotzig, genau das was man braucht. Darf ich mir eine Frage erlauben.“

„Sicher doch.“

„Warum unterrichtet ihr sie nicht? Immerhin habt ihr meinem Meister unterrichtet.“

„Nur nebenbei, mein Vater unterrichtete uns und andere vom Internat. Euer Meister war ein guter Lehrer, ein besserer als ein Kämpfer. Ich bin froh dass er euch soviel beibringen konnte, aber das was ihr daraus gemacht habt ist sehr gut. Ihr habt meine und was euch vielleicht noch mehr wehrt ist auch die Achtung des Königs.“

„Beides bedeutet mir sehr viel. Schade das mein Meister es nicht mehr miterleben kann.“

„Er hätte sich nie auf einen Kampf einlassen sollen. Das war sein Todesurteil, leider erfuhr ich zu spät davon. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen. Noch etwas, da ihr ja nun Lehrer im Internat seid dürft ihr mich und eure Kollegen duzen, natürlich nur  wenn die Kinder nicht in der Nähe sind, und auch die Kinder werden geduzt auch der Prinz er ist es so gewohnt.“

„Danke He… Gabriel.“

„Gern geschehen Liam.“

„So nun werden wir es den Beiden sagen.“

„Darf ich einen Vorschlag machen?“

„Sicher doch.“

„Warum nur die Beiden, andere könnten doch freiwillig mitmachen.“

„Ja warum nicht ok ich bin einverstanden. Morgen werden wir es bekannt geben. Aber kein Ton darüber das es eine Strafe für Frederick ist.“

„Ich werde es befolgen.“

 

 

Sie erzählten es den Beiden, Samantha war begeistert. Immer hatte sie sich schon die Kämpfe im Fernsehen angeschaut, auch wenn dort das meiste Show war begeisterte sie dieser Sport. Bald würde sie es auch können. Sie wusste nicht was auf sie zukommt.

Abends wurde Liam den übrigen Lehrer vorgestellt und von ihnen begeistert aufgenommen. Liam war von seinem neuen zuhause begeistert, soviel Luxus hatte er nicht erwartet und dass Frederick und Samantha ihn sehr viel Respekt entgegenbrachten genauso wie die anderen Kinder machte ihn ein wenig verlegen. Doch darüber war er schnell hinweg.

 

Die Küche lief, Sam und Frederick hatten viele gut betuchte Bürger aufgesucht und es kamen nicht nur Essenreste, sie wurden auch mit vielen Spenden bedacht. Einige davon sollten sogar regelmäßig kommen. Die Freude darüber war sehr groß.

Nicht so sehr die Freude über das Training das jeden Tag eine Stunde vor dem Unterricht und nach dem Unterricht stattfand. Liam war ein guter Lehrer aber auch sehr streng. Beide bissen die Zähne zusammen und viele der Schüler die sich freiwillig gemeldet hatten sprangen nach den ersten Tagen ab.

 

Frederick stöhnte. Sie saßen in ihrem Studierzimmer und hatten sich auf ein paar Sessel geflegelt die am Fenster standen. Mehr liegend wie sitzend waren Beide sehr kaputt.

„Erinnere mich daran dass ich dir nie wieder erlaube eine Strafe für mich auszusuchen.“ Sagte Frederick.

„Das mache ich glatt, es ist mörderisch, so hab ich mir das nicht vorgestellt.“

„Ich auch nicht, es ist Wahnsinn. Wie lange mag das gehen?“

„Die nächsten 20 Jahre kann ich mir vorstellen.“

„Bitte nicht das halt ich nicht aus.“

„Willst du aussteigen.“

„Werde ich den dürfen?“

„Die Chancen dafür stehen sehr schlecht Ricky. Ich weiß immer noch nicht die ganzen Disziplinen.“

„Es sind 10.“

„Wie viele?“

„10.“

„Aber im Fernsehen…“

„Vergiss es Sam, du sagst doch selber dort ist alles nur Show.“

„Ja schon aber ich dachte das sie dort alle zeigen.“

„Nein warte ich erkläre sie dir.“

„Du kennst sie?“

„Sam es gibt Bücher. Warte hier ist eins darüber.“

„Wollen wir es nicht draußen lesen es ist noch so schön.“

„Gern ich nehme es mit.“

 

Sie setzten sich auf eine Bank.

„Hier sind sie alle aufgelistet, ich lese sie vor. Sie bestehen aus unterschiedlichen Aufgaben bereichen.

Ausdauer:

5   Kilometer schwimmen

10 Kilometer laufen

20 Kilometer Radfahren

 

Kämpfen:

Boxen

Fechten

Jutzu

 

Konzentration:

Über ein mindesten 2 Meter hohes Seil laufen

Das Wissen Duell

Über einen Steg laufen über den Hindernisse schwingen

4 Stunden aufrecht knien verbringen.

 

Der Weg nach Hause.“

Sam und Frederick schwiegen eine Weile.

„Das ist sehr viel Ricky, aber was heißt der Weg nach Hause?“

„Keine Ahnung.“

Liam war auch draußen und hatte den Beiden zugehört er ging zu ihnen.

„Es ist sehr verwirrend wenn man es das erste Mal hört und das Buch erklärt es nicht wirklich. Aber ich kann es euch gern erklären wenn ihr möchtet.“

Beide nickten und Liam setzte sich im Schneidersitz vor den Beiden auf den Boden.

„Die verschiedenen Sportarten werden gemischt, es ist immer ein Kampf zwischen zwei Männern, Verzeihung Sam, zwischen zwei Kämpfern. Früher ging es auf Leben und Tod, beziehungsweise so lange bis einer aufgab oder aufgeben musste. Dieser Kampf verläuft in seiner Ursprungsform fast immer tödlich.“

Die Kinder sahen ihn geschockt an.

Sam fragte leise: „Herr Simones haben sie auch schon einen Menschen getötet?“

„Nicht nur einen Sam. Aber nun zurück zu den Sportarten. Man beginnt vorzugsweise mit dem über einen Steg laufen über den Hindernisse schwingen, das wärmt die Knochen auf und schärft die Sinne. Dann werden 20 Kilometer mit dem Rad gefahren. Dem Sieger daraus bleibt nur der Vorteil dass er sich vor dem ersten Kampf dem Jutzu ein wenig ausruhen kann. Danach erfolgt der Lauf über das Seil anschließend dürfen die Kämpfer 10 Kilometer laufen um danach miteinander zu boxen. Es folgt das Knien 4 harte Stunden die man sich nicht bewegen darf. Wenn man die hinter sich hat kommt ein das Schwimmen wie eine Erholung vor. Das Wissensduell kommt noch vor dem Fechten, Beantwortet man eine Frage falsch geht ein Stromschlag durch den eigenen Körper, beantwortet man sie richtig wird der Gegner bestraft. Früher nahm man Knüppel dazu. Spätestens beim Fechten zeigt sich dann wer der Bessere war. Geht es soweit stirbt meistens einer von Beiden. Aber auch der der gewonnen hat, dabei geht es nach Punkten, oder der der überlebt, hat es immer noch nicht geschafft. Er oder sie muss nach Hause laufen mit dem letzten Rest an Kraft der noch bleibt. Unterwegs darf diese Person keine Hilfe annehmen sonst ist sie selbst des Todes, Sagu heißt auch übersetzt nach Hause laufen. Jeden der einen helfen will ruft man dieses Wort entgegen. Ein Kampf läuft über 48 Stunden in diesen 48 Stunden wird es den Kämpfern nicht erlaubt zu schlafen.“

Die Kinder hatten gespannt zugehört. Sam schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht dass ich jemals kämpfen möchte.“

„Doch das wirst du wollen, ihr beide werdet es wollen noch macht es euch Angst das ist natürlich, aber wenn es soweit ist werdet ihr mir in den Ohren liegen das ich euch einen Kampf erlaube.“

„Wieso erlaube?“ wollte Frederick wissen.

„Nur ein Meister kann und darf einen Kampf unter seiner Aufsicht zulassen. Kämpfen zwei Schüler gegeneinander ohne um Erlaubnis gebeten zu haben werden sie für immer ausgeschlossen. Sollten sie danach allein weiter machen sind sie des Todes.“

Sam schloss für einen kurzen Moment die Augen.

„Oh mein Gott was hab ich da angerichtet.“

„Das beste was dir einfallen konnte. Ein Kampf kommt sehr selten vor. Aber die Übungen schärfen den Verstand und stählen den Körper. So nun aber Abmarsch in die Betten ihr Beide morgen ist wieder früh Tag.“

Die Beiden gingen gehorsam auf ihre Zimmer jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Liam setzte sich noch auf die Bank und überlegte ob es richtig war ihnen die Wahrheit so unverblümt zu erzählen, er hatte es bis jetzt immer nur mit Männern zu tun gehabt nie mit Kindern. Gabriel kam zu ihn er hatte sie von seinem Büro aus gesehen.

„Hast du ihnen alles erzählt? Schau nicht so erstaunt Frederick hatte ein Buch dabei und ihre Gesichter waren alles andere als erfreut.“

„Ja ich habe ihnen alles erzählt, obwohl ich mir nicht sicher bin ob das gut war.“

„Es war richtig, beide sind sehr ehrgeizig. Jetzt da sie wissen um was es geht werden sie härter trainieren als ihnen gut tut. Du wirst sie bremsen müssen.“

„Das kann ich mir vorstellen, besonders Samantha wird nicht eher ruhen bis sie perfekt ist.“

„Und Frederick wird ihr erst folgen und dann mitziehen. Sie werden sich beide hochschaukeln.“

„Ein starkes Team.“

„Ja das sind sie. Um diese Zeit ist die Turnhalle sehr leer ich hätte nicht schlecht Lust darauf ein paar Runden zu fechten. Gibst du mir die Ehre?“

„Es wird mir eine sein.“

 

 

Die Tage wurden immer länger Fredricks Geburtstag kam er wurde 14 und damit nach der Verfassung zum Mann. Er feierte seinen Geburtstag wiederwillig im Schloss aber er wollte seiner Mutter nicht wehtun. Doch es fiel ihn schwer mit seinen Vater zu sprechen. Auch Ronald hatte Schwierigkeiten seinen Sohn so zu behandeln wie er es vorhatte. Er liebte ihn, musste aber im Moment den unduldsamen Herrn spielen. Das Volk feierte den 14 Geburtstag ihres zukünftigen Regenten in allen Straßen mit und ein Feuerwerk beendete die Nacht. Frederick beobachtete die Wachablösung vor dem Schloss und sah versonnen auf die Soldaten. Einige waren noch sehr jung. Mit 14 konnte man zum Militär gehen, eine gern genommene Alternative wenn man keinen anderen Lebensunterhalt hatte. Durch den immerwiederkehrenden Krieg mit Krigolia waren es sehr viele Soldaten die verpflichtet wurden. Alle hatten einen Eid auf den König abgelegt. Wenn er ein normaler junger Mann wäre könnte er jetzt auch dienen und einen Eid auf seinen Vater ablegen. Den Eid für ihn und das Vaterland alles zu geben sogar das eigene Leben. Samantha die auch noch nicht schlafen konnte kam zu ihm. Adrian war bei ihr.

„Worüber denkst du nach.“

„Wenn ich ein normaler Bürger wäre könnte ich jetzt zum Militär.“

„Du bist jetzt schon weiter wie jeder andere Soldat in der Grundausbildung.  Herr Paskalskies Unterricht ist dem der Kasernen weit voraus.“

„Ja aber wir müssen keinen Eid auf meinen Vater ablegen.“

„Wir haben den Eid auf dich geschworen, das ist dasselbe.“

„Wenn du so willst ich habe noch nie einen Eid auf jemanden geschworen sondern nur das Versprechen gegeben mit dir zusammen zu halten.“

„Worauf willst du hinaus?“

„Wenn ich dienen könnte müsste ich einen Eid ablegen, auf meinen Vater.“

„Die dritte Strafe?“

„Ja.“

„Eine gute Idee, aber ich kann schlecht als Mädchen in eine Kaserne.“

„Sam das muss ich alleine machen. Du hast mir sehr geholfen, aber diesmal muss ich da allein durch.“

„Wie du willst. Wann willst du es deinem Vater sagen.“

„In seinem Zimmer brennt noch Licht. Ich werde jetzt gleich zu ihn gehen.“

„Soll ich mitkommen.“

„Nein.“

„Dann gute Nacht, oder besser nicht ich werde warten. Sonst mach ich kein Auge zu. Komm zu mir ich werde Irina bitten mit mir zu warten.“

„In Ordnung aber es kann ein wenig dauern.“

 

Mit einem Mulmigen Gefühl aber voller Energie ging er zu seinem Vater, die Soldaten ließen ihn vorbei. Er kniete sich vor ihn hin.

„Steh auf. Hast du mir was zu sagen?“

„Ja euer Hoheit, ich wollte euch bitten mir zu erlauben für eine bestimmte Zeit in einer Kaserne zu dienen.“

„Sag mir warum ich dir das erlauben sollte.“

„Ich will in den Militärdienst um einen Eid auf euch zu schwören. Einen Treueid und ich will beweisen das ich in der Lage bin unter den Einfachsten der Einfachsten zu bestehen.“

„Sag mir wie du dir das vorgestellt hast. Ich kann dich nicht vom Internat nehmen.“

„Demnächst haben wir wieder 2 Wochen Ferien, zufällig fällt er diesmal mit den Einstellungen neuer Rekruten zusammen, ihr könntet dafür sorgen das ich unerkannt in eine Kaserne unterkomme, immerhin ist mein Gesicht noch nicht so bekannt das ich überall erkannt werde. Noch haben wir ja keine Offiziellen Verpflichtungen übernommen.“

„Da wären noch drei Punkte die du dir nicht überlegt hast. Ihr könnt nicht beide gehen und ich werde dich nicht allein gehen lassen. Wenn ich Herrn Rosner mit dir schicke wird man wissen wer du bist.“

„Sam kommt nicht mit ich hab es ihr schon gesagt, Herr Rosner kann natürlich nicht mit aber wie wäre es mit Herrn Simones. Er war Soldat und könnte in seinen alten Rang zurück.“

„Gut durchdacht. Ich will wissen was Gabriel dazu sagt. Morgen besprechen wir alles genau. Geh jetzt schlafen.“

„Ja euer Hoheit.“ Frederick verneigte sich und ging.

Ronald überlegte, sein Sohn war auf dem besten Wege erwachsen zu werden, er war mehr als stolz auf ihn und wenn er die zwei Wochen durchhielt würde er es ihn auch sagen.

Sam war enttäuscht dass sie noch warten musste. Das kleine Fräulein Ungeduld konnte kaum schlafen.

 

Am nächsten Tag setzten sich alle fünf zusammen, man hatte Liam gleich mitgerufen, da Ronald der Idee sehr aufgeschlossen entgegen sah. Bald waren sie sich einig das Frederick in einer Kaserne in Tiez dienen sollte. Nur Sam schmollte.

„Kann ich nicht doch mit, immerhin hab ich auch Ferien.“

Gabriel schüttelte den Kopf.

„Wir machen Urlaub bei deiner Großmutter und damit Schluss mit der Diskussion. Sam es gibt noch keine weiblichen Soldaten.“

„Dann möchte ich gern wissen warum ich einen höheren Rang habe, als mancher Soldat. Dann ist das auch lächerlich.“ Sie verstummte als sie Ronald strafenden Blick sah.

„Du nennst meine Entscheidungen lächerlich?“

„Nein euer Hoheit, Entschuldigung.“

„Überlege dir das nächste Mal genau was du sagst.“

„Ja mein König. Es tut mir leid.“

Sam versucht angestrengt nicht ganz so enttäuscht auszusehen sie musste sich fügen.

 

Die Wochen bis zu den Ferien flogen nur so dahin, bald würde es soweit sein das Sam und Frederick sich das erstemal trennen mussten seid dem Samantha an der Schule war. Liam bemerkte die Veränderung an den Beiden und das sie immer stiller wurden. Er ging zu Gabriel.

„Es ist schwer mit anzusehen wie die Beiden unter der Trennung  leiden, ich hätte eine Idee wie es ihnen leichter fallen würde.“

„Ich bin für jeden Vorschlag dankbar.“ Sagte Gabriel.

„Beide arbeiten hart und diszipliniert es ist eine Freude mit ihnen zu arbeiten, ich würde sie gern mit in die Stadt nehmen und mit ihnen Eisessen gehen, danach habe ich vor ein Tagebuch für jeden von ihnen zu kaufen damit sie aufschreiben können was sie den andern gerade sagen wollten, wenn sie wieder zusammen sind können sie es tauschen.“

„Ein hervorragende Idee, ich bin einverstanden. Übrigens ich habe dich beobachtet du arbeitest gut mit den Kindern.“

„Danke.“ Liam war erstaunt er hatte nicht bemerkt das er beobachtet worden war, Es machte ihn nichts aus im Gegenteil nun wusste er das er so weiter machen durfte.

 

Sam und Frederick waren überrascht wegen der Einladung aber sie ließen es sich gern gefallen. Das Eis schmeckte ihnen hervorragend. Sie lachten und scherzten miteinander. Aber die Überraschung war perfekt als sie die Bücher kaufen gingen. Liam kaufte für Frederick ein dunkel Rotes und für Samantha ein blaues. In einem Park setzten sie sich. Die Kinder sahen sich die Bücher an.

„Was sollen wir damit Herr Simones?“ fragte Sam.

„Es fällt euch schwer das ihr getrennt werdet, aber hiermit könnt ihr die Zeit überbrücken wann immer ihr könnt schreibt ihr eure Gedanken da hinein und wenn die zwei Wochen um sind gebt ihr es den andern.“

Die Beiden freuten sich sehr darüber.  

Trotzdem fiel ihnen der Abschied am nächsten Tag sehr schwer. Sam war am Anfang nicht in der Lage ihre Ferien mit ihren Eltern bei der Großmutter zu genießen. Oft saß sie über ihrem Tagebuch. Doch schließlich gewann ihre Neugier die Oberhand und sie stöberte auf dem großen Grundstück mit ihrem Vater herum. Es tat ihr gut dass er mal nur ihr Vater war und  ihre Mutter und ihre Großmutter taten alles um sie einmal die Schule und alle anderen Verpflichtungen vergessen zu lassen. Sam war das erste Mal in ihrem Leben Kind.

 

Frederick fügte sich auch gut ein, der erste komische Eindruck den er bei seinen Kameraden hinterlassen hatte, weil er den Eid auf den König etwas zu Inbrünstig aussprach, verflog schnell und bald hatte er sich eingelebt. Durch seine Militärischen Vorkenntnisse war er bald beliebt bei seinen Vorgesetzten und durch seine Kameradschaftliche Haltung gegenüber den andern Rekruten schloss er schnell Freundschaften. Hier war er nur Frederick Burg. Liam beobachtete ihn ständig ohne dass es auffiel, aber auch er war begeistert wie schön Frederick sich einfügte. Seine Berichte und die des Kommandanten der Kaserne der natürlich  wusste wer da an seiner Kaserne diente waren dem entsprechend voller Lob. Gabriel der sie als erste erhielt freute sich und gab sie an Ronald weiter. Dieser war sehr stolz auf seinen Sohn und so wollte er ihn eine Freude machen.

 

Frederick wusste nichts davon, er musste mit einen seiner Kameraden den Flur putzen. Dieser war wie ein Rohspatz am schimpfen.

„Nur weil hoher Besuch kommt können wir jetzt die ganze Kaserne auf den Kopf stellen.“

„Es kommt hoher Besuch?“

„Ja ich hab den neuen, Simones heißt er wohl, mit einem Offizier reden gehört.“

„Aha.“

„Sag mal bekommst du außer deinem Dienst und deinem Tagebuch noch was anderes mit.“

„Was weißt du von meinem Tagebuch?“ fragte Frederick scharf.

„Beruhig dich wieder. Ich weiß nur  dass du jede freie Minute darin schreibst. Soviel interessantes gibt es hier doch gar nicht, außerdem drillen die uns hier doch schon genug.“

Frederick schmunzelte und dachte daran wenn die Soldaten nur die hälfte des Pensums erledigen müssten wie sie würden sie dies wahrscheinlich auch als Urlaub betrachten, Frederick merkte das seine Ausdauer schon wesentlich besser war, als vor dem Training. Liam kam gerade vorbei und musterte die Beiden, diese salutierten. Er lächelte Beiden zu. Daniel so hieß Fredricks Kamerad schüttelte sich leicht.

„Mit dem möchte ich mich nicht anlegen, der ist zu allen bereit. Selbst sein Lächeln sieht gefährlich aus. Wusstest du das der Sagumeister ist?“

„Ja das wusste ich.“

„Knapp und bündig wie immer, nun sag schon warum schreibst du so viel in deinem Buch.“

„Es ist für einen Freund.“

„Für Sam?“

„Hast du in meinem Tagebuch gelesen?“

„Sei doch nicht gleich wieder sauer. Ich habe nicht in deinem Tagebuch gelesen, aber wenn du über jemanden sprichst dann über Sam.“

„Ja ich schreibe es für Sam, und ja Sam ist der Beste Freund den ich habe. Sagtest du nicht das wir hohen Besuch bekommen, weißt du wen?“

„Keine Ahnung ich hab nicht alles gehört.“

„Na dann lass uns mal sehr gründlich arbeiten damit es hier gut aussieht.“

„Oh man du bist schlimmer als die Offiziere. Du kannst ganz schön treiben, weist du das einige meinen du wirst mal ein guter Offizier.“

„So?“

„Ja viele sehen dich schon mit den Obersten zusammen und du darfst bestimmt mit deinem Namensvetter Seite an Seite in den Krieg ziehen, mit Prinz Frederick.“

Nun musste Frederick aber doch lachen.

„Ja die Chance besteht.“

„Eingebildet bist du überhaupt nicht.“ Lachte nun auch Daniel.

„Man tut was man kann.“

Sie machten weiter. Frederick war gespannt wer kommen würde. Er rechnete mit Herrn Rosner.

 

Sam war aufgeregt sie durfte mit zur Kaserne und Frederick abholen. Mit einer Eskorte ritten sie, der König und ihr Vater durch Tiez zur Kaserne. Sie ritt zwischen den Beiden.

„König Ronald, im Moment steh ich doch über Fredrick?“

„Ja aber nur solange bis er aus der Kaserne raus ist wieso?“

„Das muss ich ausnützen, das kommt nie wieder vor.“

„Treib es aber nicht zu bunt, junge Dame.“

„Mach ich nicht.“ Sie lachte.

Sam ging der Trott viel zu langsam, aber endlich waren sie da. Der Kommandant empfing den Hohen Besuch persönlich, aber er war ein wenig irritiert. Das junge Mädchen trug eine offizielle Uniform mit einem schon sehr hohen Rangabzeichen. Aber das konnte nicht sein, es gab keine Frauen beim Militär oder sonst wo in der Streitmacht des Königs, auch durch die Reihen der Soldaten, die auf dem Kasernenhof antreten mussten ging ein Raunen als man Samantha sah, diese lies sich aber nicht beirren. Frederick, der sah wie sie mit ihrem Vater am Rand stand, während sein Vater die Reihen abschritt, lächelte, ihre neue Uniform mit Hose stand ihr ausgezeichnet, sie sah aus wie ein Miniatursoldat, aber er würde es ihr lieber nicht sagen, sie war sowieso schon so böse darüber das um sie herum alles wuchs nur sie selber nicht. Er freute sich darauf mit ihr wieder zusammen zu sein. Die Soldaten durften abtreten. Auch Frederick begab sich auf seine Stube mit seinen Kameraden. Man rätselte was der König hier wollte und wer das Mädchen sei das da mitgekommen war. Einige kamen der Wahrheit sehr nahe, auch auf Fredericks Stube war man fast bei der Wahrheit. Daniel lächelte, irgendwie hatte er eins und eins zusammengezählt.

„Ich denke mal wir haben den Prinzen aus irgendeinem Grund unter uns.“ Sagte er.

Ein anderer schüttelte den Kopf.

„Das glaub ich nicht, der geht auf die Elite Schule und würde hier gar nicht reinpassen, solche geben sich doch nicht mit uns ab, was mich vielmehr interessieren würde, wer ist das Mädchen, sie sieht toll aus.“

„Das ist die Tochter von dem anderen der dabei war. Die Rosners begleiten die Könige seit Jahrhunderten.“

Der erste Soldat schüttelte den Kopf.

„Das weis ich, aber Prinz Frederick wird keine Frau an seine Seite rufen.“

Daniel lächelte immer noch.

„Fragen wir ihn doch?“

„Und wie willst du das machen?“

„Ganz einfach, es gibt hier einen unter uns der uns im Unterricht weit voraus ist, einen der immer sehr ernst ist, einen der schon viel erwachsener ist für sein Alter als es gut ist. Aber über den wir uns kein Urteil erlauben dürfen, nicht wahr Frederick.“

„Daniel du träumst.“

„Nein euere Hoheit und ich danke Gott dafür dass ich nicht träume.“

Daniel ging auf die Knie und verneigte sich vor Frederick.

„Hoheit wer ist das junge Mädchen an Herrn Rosners Seite?“

„In ein paar Jahren, wenn Krigolia unser Land wieder herausfordert werdet ihr es wissen, dann werden die Befehle von eurem obersten Kommandanten kommen, nach alter Tradition werde ich nicht das Kommando führen sondern Samantha Rosner. So lange bis wir entweder besiegt werden was niemals sein wird, oder wir gewinnen wovon ich ausgehe. Ich bitte euch aber zu schweigen, es soll euer Schaden nicht sein das ihr mich erkannt habt.“

Nun waren die jungen Männer nicht mehr zu halten. Sie freuten sich Frederick mal persönlich kennen gelernt zu haben.

 

Sam war mit ihrem Vater und dem König zu einem kleinen Imbiss geladen worden. Der Kommandant, ein alter Freund von  Gabriel noch aus dem letzten Krieg, sah sie immer noch mit einem Zweifel im Gesicht an. Doch als sie sich unterhielten, auch über militärischen Angelegenheiten und Samantha sich weder zurückhielt sondern auch noch sachkundig, soweit sie konnte, mitredete gefiel sie ihn immer mehr, fragend ohne ein Wort auszusprechen sah er Gabriel an. Dieser nickte und brauchte nichts mehr zu sagen. Aber Sams Ungeduld wuchs.

„Ich bin satt, können wir nun zu Frederick?“

König Ronald schüttelte den Kopf.

„Sei nicht so ungeduldig wir gehen ja gleich.“

Doch es half alles nichts die Männer sahen ein das sie erst wieder ruhig wurde wenn sie ihren Willen bekam. Sie lenkten ein und machten sich auf den Weg.

 

Auf ihrer Stube stellten sich die jungen Rekruten auf als sie sahen wer da das Zimmer betrat. Sam lächelte Schelmisch.

„Ach so sehen also Stuben von Soldaten aus. Hm und das sind die Spinnte, ach junger Mann dürfte ich ihren wohl mal von innen sehen?“ Sie hatte Frederick angesprochen, dieser sah sie durchdringend an.

„Selbstverständlich.“

Er öffnete ihn, Samantha wusste das Frederick wesentlich ordentlicher war als sie und so konnte sie auf den ersten Blick nichts finden. Frederick war wieder in seine Reihe zurückgekehrt.

Daniel schuppste ihn vorsichtig an.

„Ist das Sam?“

„Ja und wenn ich wieder zu Hause bin bring ich sie um.“ Murrte Frederick.

Sam schaute hinein, verdammt warum musste er immer alles perfekt haben, da kam ihr ein Gedanke mit ihren weißen Handschuhen strich sie über den obersten Türrand, sie lächelte siegessicher, tatsächlich war hier Staub.

„Nicht ganz perfekt, fast aber eben nur fast. Was habt ihr zu sagen Soldat?“

„Es tut mir leid und wird nicht wieder vorkommen.“ Er funkelte sie böse an.

„Wie wäre es mit 10 Liegestützen.“

Ronald der mit Gabriel das kleine Schauspiel bis jetzt belächelte stoppte sie.

„Später vielleicht, nun nicht. Frederick ich bin sehr stolz auf dich. Komm schon her.“

Frederick ging auf seinen Vater zu und dieser schlug ihn anerkennend auf die Schulter. Jetzt wandte er sich an die Kameraden.

„Wie sie ja sicher jetzt wissen ist das mein Sohn der hier gedient hat, ich möchte das sie Schweigen bewahren.“

Alle drei versprachen es.

 

 

Auf Pferden ging es nun zurück zum Internat. Sam die erst gar nicht merkte das er ihr das kleine Spiel übel nahm redete pausenlos. Doch bald fiel ihr die Stille ihres Freundes auf.

„Frederick bitte es war nur ein Spaß.“

„Wie du meinst.“

Im Internat ging er nach dem er sich von seinen Vater verabschiedet hatte,  gleich auf sein Zimmer und schloss sich ein. Sam wurde es richtig mulmig. Sie war auch traurig sie hatte sich so sehr auf das Wiedersehen gefreut nun hatte sie alle vermasselt. So hatte sie sich das nicht vorgestellt, aber sie wagte sich auch nicht Frederick zu stören.

 

Dieser ging später zu Gabriel in sein Büro.

„Herr Rosner kann ich Samantha eigentlich schon Befehle erteilen?“

„Mit Absprache deines Vaters oder mit mir ja. Warum fragst du?“

„Was Samantha da gemacht hat war nicht richtig sie hat mich vor Fremden gerügt, das werde ich nicht hinnehmen.“

„Nein das wirst du nicht können, gut woran hast du gedacht?“

„Ich schlag sie mit ihren eigenen Mitteln, ihr Zimmer ist immer unordentlich und ich glaube sie könnte es mal wieder aufräumen.“

„Du hast recht ich hab es gestern noch gesehen es könnte wirklich mal ein wenig Ordnung gebrauchen. Also viel Spaß beim Inspizieren, nimm aber bitte jemanden mit, allein hast du trotz alledem immer noch nichts in ihrem Schlafzimmer zu suchen.“

„Ja Herr Rosner.“

Auf dem Weg zu ihrem Zimmer kam ihn Liam entgegen.

„Herr Simones würden sie mich wohl begleiten, ich habe etwas vor. Es ist von Herrn Rosner abgesegnet nur er wollte mich nicht begleiten.“

„Gern Fredrick, was gibt es denn?“

Kurz erklärte er ihm alles. Liam seufzte das würde ein Mordskrach geben.

Fredrick rief schon von der Wohnstube aus nach Samantha.

„Sam?“

„Ich bin auf meinen Zimmer.“

„Gut bleib da ich komm zu dir.“

„Untersteh dich.“ Doch eh sie sich versah stand er mit Liam in ihrem Zimmer.

„Raus hier alle beide.“ Schimpfte sie.

Frederick sah sich um.

„Und in so was haust du? Wohnen kann man das ja wohl nicht nennen. Wie kann man nur so unordentlich sein.“ Er stieß mit seinem Schuh an einen Wäschebündel der auf den Fußboden lag. Dabei kam eine getragene Unterhose zum Vorschein. Sam nahm sie hoch rot im Gesicht schnell auf und versteckte sie hinter ihrem Rücken. Sie mochte weder Frederick noch Liam anschauen.

„Was willst du hier, du hast hier nichts zu suchen.“

„Oh doch ich will mal sehen wie ordentlich du bist und ich habe die Erlaubnis deines Vaters.“

Ohne Vorwarnung ging er auf eine der Schränke zu und öffnete ihn, es kam ihn noch mehr Wäsche entgegen. Achtlos gestapelte Wäsche die von den Mägden gebügelt worden war die nun aber alles andere als anständig aussahen. Langsam drehte er sich zu ihr um.

„Sam ich bin enttäuscht, nicht nur das es hier überall aussieht als hätte eine Bombe eingeschlagen, nein du verhunzt auch noch die anständige Arbeit von anderen. Du hast bis zum Wochenende Zeit hier aufzuräumen.“

„Das werde ich nicht machen.“

„Oh doch, das war keine Bitte Samantha Rosner, das war ein Befehl. Außerdem will ich nie wieder so einen Saustall hier sehen und noch etwas. Ich werde nie wieder hinnehmen dass du mich vor anderen bloßstellst. An deiner Stelle würde ich schon mal anfangen du hast bis Sonntag Zeit, da du ja genug andere Sachen zu machen hast.“

„Fredrick bitte.“

„Nein.“ Damit verließ er ihr Zimmer, Sam schluckte, Frederick hatte nicht geschrieen, sie nicht beleidigt, aber sie hatte seinen Willen gespürt. Ohnmächtig etwas zu sagen sah sie Liam an der noch geblieben war.

„Er hat Recht Sam.“

„Es tut mir ja auch leid.“

„Dann sag es ihn.“

„Er wird mir nicht zuhören.“

„Doch das wird er. Räum schon mal ein wenig auf und geh dann mit dem Tagebuch zu ihn rüber und entschuldige dich richtig, ohne wenn und aber.“

„Danke Herr Simones.“

„Gern geschehen ich bin immer für euch da.“

 

Liam ging hinüber zu dem Prinzen.

„Sie bereut es ehrlich. Sie kommt gleich noch zu dir sei nicht ganz so streng wenn sie sich ordentlich verhält.“

„Das werde ich machen, fast tut es mir schon wieder Leid dass ich so war. Ich dachte wenn ich ihr was Befehle geht der Ärger weg den ich empfunden habe als sie sich diesen Spaß erlaubte. Aber das ist nicht der Fall und außerdem fühle ich mich nicht wirklich gut. Am liebsten würde ich rüber gehen und ihr helfen.“

„Ja so ist da mit den Befehlen, natürlich muss der Untergebene machen was man sagt, aber immer ist es hinterher nicht schön. Doch wenn ich dir eins raten darf geh nicht rüber, diesmal ist es nur der Befehl das Zimmer aufzuräumen. Später könnte es einer sein der ihr Leben rettet. Willst du das sie den nicht ernst nimmt?“

„Nein.“

„Dann bleib dabei, aber überleg dir genau was du ihr befiehlst.“

„Ja Herr Simones.

 

Als Liam gegangen war überlegte Frederick. Herr Simones war ihnen ein guter Freund, sicher hatte er auch mit Sam gesprochen. Er war klug und gerecht und er hatte ihn seine Meinung gesagt ohne dass Frederick sich gegängelt gefühlt hatte.

Sam gestand sich ein dass es wirklich nötig war hier aufzuräumen, dabei stieß sie auf das Tagebuch. Aus einem Impuls heraus wollte sie schon rüber rennen. Doch sie besann sich erst tat sie noch ein bisschen. Dann ging sie langsam rüber sie klopfte an Fredricks Tür. Sie hörte ein Ja.

„Würdest du zu mir kommen ich möchte dir was sagen.“

„Gleich. Warte.“ Sagte er aber es klang schon etwas milder.

Als er zu ihr kam viel ihr nichts anderes ein als sich vor ihn hin zu knien.

„Frederick es tut mir leid.  Ich hab Mist gemacht. Bitte verzeih mir. Ich werde deinem Befehl gehorchen.“

„Steh schon wieder auf, ich verzeih dir ja. Aber das konnte ich nicht dulden.“

„Es wird nicht wieder vorkommen.“

„Gut, was hast du da?“

„Mein Tagebuch, wenn du es noch möchtest.“

„Warte.“

Er ging wieder in sein Zimmer und holte seins hervor. Er gab es ihr und nahm ihres. Er lächelte. Sie wollte schon auf ihr Zimmer gehen, aber er hielt sie zurück.

„Sam?“

„Ja?“

„Einen Moment bitte noch. Kannst du dich daran erinnern das unser Väter sagten das wir einen finden werden der uns Beide leitet, jemand der immer unauffällig da ist wenn wir uns zu sehr streiten?“

„Ja sicher doch, ich wüsste auch schon jemanden, vorausgesetzt du bist einverstanden und er auch.“

„Hattest du an Herrn Simones gedacht?“

„Ja, du etwa auch?“

„Ja, er kam gerade zu mir und redete mit mir.“

„Mit mir hat er auch geredet. Vater nannte diesen Menschen mal das Gewissen. Es wäre schön wenn er unseres werden würde.“

„Ob er wohl Zeit hat im Moment?“

„Wir können ja fragen.“

Sie gingen auf zu seinem Zimmer und klopften.

Liam öffnete erstaunt.

Frederick räusperte sich.

„Herr Simones wir haben eine Frage und eine Bitte an sie.“

„Kommt rein.“

Frederick ergriff das Wort.

„Wir kennen uns noch nicht lange, aber immer wenn es Unstimmigkeiten zwischen uns  gibt regeln sie es. Herr Rosner sagte mal mit der Zeit werden wir einen finden der unser Gewissen ist, jemand der uns die Meinung sagt ohne ansehen von unserm Stand. Wir beide möchten gern das sie es sind.“

Liam war sprachlos. Es würde noch etwas geben das ihn mehr mit dem Königshaus verband als seine jetzige Stellung. Er sah dass sie seine Freundschaft suchten. Es würde aber auch heißen dass er auf viel verzichten würde in der Zukunft. Aber das war es ihn wert.

„Wenn ihr so entschieden habt, mache ich es gern. Aber müsst ihr nicht erst noch eure Väter fragen?“

Frederick schüttelte den Kopf.

„Nein das müssen wir nicht, natürlich werde ich gleich Herrn Rosner informieren, aber das ist unsere Sache. Diese Entscheidung liegt bei uns.“

„Du Ricky ich hätte noch einen Vorschlag, vorausgesetzt Herr Simones ist einverstanden.“

„Welchen den.“

„Herr Simones, ich würde sie gern duzen.“

„Ihr habt meine Erlaubnis. Aber nur wenn wir alleine sind oder mit euren Eltern zusammen.“

Die Beiden freuten sich sehr. Sam ging wieder auf ihr Zimmer und machte weiter während Fredrick wieder zu Gabriel ging.

„Nun was hat sie gesagt?“

„Sie fügt sich und sie hat sich entschuldigt.“

„Gut so. Gibt es sonst noch was.“

„Ja, ich hatte Herrn Simones mit auf ihr Zimmer genommen. Er hat hinterher mit uns beiden gesprochen, er gibt uns immer gut Ratschläge und wir beide möchten das er unser Vertrauter wird.“

„Was sagt er dazu?“

„Er würde es gern machen.“

„Dann ist es beschlossen Sache.“

„Danke.“

Als Frederick gegangen war griff Gabriel zum Telefon.

„Hallo Ronald.“

„Hallo, hast du solche Sehnsucht nach mir oder brennt bei dir die Hütte wegen dem kleinen Vorfall?“

„Weder noch, sie haben es gegenseitig geklärt. Sam darf jetzt ihr Zimmer aufräumen. Sie haben sich einen Vertrauten ausgesucht.“

„So wen den.“

„Du errätst es nie.“

„Sag schon, welcher Schüler ist es?“

„Keiner. Es ist Herr Simones.“

„Ist er einverstanden?“

„Ich hab noch nicht mit ihn geredet, aber Frederick sagte von ja.“

„Gut red mit ihn ich mache alles klar.“

„Du bist einverstanden?“

„Ja er ist eine gute Wahl ich habe ihn mehrmals prüfen lassen und mir seine Akten sehr genau durchgesehen. Ich werde ihn unabhängig machen von jedermann so wie unser es auch ist. Außerdem du weißt ja es steht uns nicht zu das zu ändern. Es ist ihre Entscheidung. Nur das alles so verflucht schnell geht. Wir hatten es doch nicht so eilig, oder?“

„Nein wir waren langsamer. Sonst gibt es nichts mehr. Grüß schön.“

„Du auch bis bald.“

Gabriel überlegte, der Erste war gefunden. Später würde sich weiter heraus stellen welcher Schüler welche Aufgaben übernehmen würde er war gespannt.

Liam war überrascht was alles mit diesem Angebot zusammen hing, die Summe von der Gabriel sprach würde es ihn ermöglichen für immer unabhängig zu sein. Später würde er im Schloss wohnen und schon jetzt wurden die Räume für ihn bereitgestellt für eventuelle Übernachtungen. Zu dem würde noch ein Haus in der Stadt kommen das ihn alleingehörte. Liam war froh das er keine Familieären Verpflichtungen hatte da er allein war. Nur seine Eltern wären mächtig Stolz auf ihren Sohn, wenn sie noch leben würden.

 

Samantha räumte ihr Zimmer wirklich vorbildlich auf. Frederick der es sich während dieser Zeit auf ihrer Türschwelle bequem machte und ihr einige Tipps gab wie sie es sich einfacher machen konnte lass ihr aus seinen Tagebuch vor damit sie erfuhr was er die Tage gemacht hatte, auch was sie geschrieben hatte lass er laut vor. Am Samstag war sie fertig und sie konnten ins Wochenende gehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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